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Motorola Moto X: Test

09.01.2014 von

Motorola Moto X

Platz 571/861
UVP: 349,00 €
Datum: 06.02.2014

  • Günstiger Preis
  • Aktuelles Betriebssystem
  • Sehr gute Sprachsteuerung
  • Nützliche Features wie Datensicherung und Übersetzer-App
  • Akkulaufzeit nur Durchschnitt
  • Keine microSD-Karte einsetzbar
  • Kein Headset mitgeliefert
  • Nano-SIM nötig
Wettbewerbsvergleich
  • 65,1
  • Gesamturteil:
  • 31,0
  • Preis/Leistung:
  • *****
  • Sprachempfang:
  • *****
  • Bedienung:
  • ****
  • Foto/Video:
  • ***
  • Audio/MP3:
  • *****
  • Internet:
  • ***
  • Akkuleistung:
  • *****
  • Ausstattung:
  • ****
  • Verarbeitung:
  • *****
  • Leistung:
  • ****
  • Display:

Motorola hat angekündigt, das Motorola Moto X auch auf den europäischen Markt zu bringen. Grund genug für Tariftipp.de, das derzeitige Flaggschiff der frisch gebackenen Lenovo-Tochter zu testen.

Das Motorola Moto X ist den USA bereits seit dem Sommer 2013 erhältlich und wird auch in den Vereinigten Staaten produziert. Dass es nun auch nach Europa kommt, liegt wohl daran, dass sich in der Alten Welt das günstigere Motorola Moto G gut verkauft.

Ein Grund hierfür dürfte vor allem das aktuelle Betriebssystem sein. Für das Motorola Moto G wird hierzulade schon das versprochene Update auf Android 4.4 („Kit Kat“) verteilt. Das Motorola X hat sein Update auf die aktuellste Version des Google-Betriebssystems in den USA schon hinter sich.

Das Motorola Moto X wird in Deutschland ab Februar 2014 verkauft. Der Preis liegt bei 349 bis 379 Euro je nach Vertriebskanal. Von den Netzbetreibern nimmt zunächst nur O2 das Smartphone in sein Sortiment auf. Darüber hinaus haben auch Reseller wie 1&1 das Motorola Moto X im Angebot, wo das Android-Smartphone bereits für null Euro plus Vertrag zu haben ist.

Das Motorola Moto X misst 129 x 65 x 10 Millimeter. Mit 130 Gramm wiegt es in etwa so viel wie ein Samsung Galaxy S4. Der Akku des Motorola Moto X hat eine Kapazität von 2.200 Milli-Ampèrestunden. Nach Angaben des Herstellers soll das für bis zu 13 Stunden Sprechzeit reichen.

Das Motorola Moto X hat einen 4,7 Zoll großen Bildschirm mit HD-Auflösung (1.280 x 720 Pixel). Die Pixeldichte liegt damit bei 312 Pixeln pro Quadratzoll (ppi). Als Prozessor kommt ein Dual-Core-Prozessor zum Einsatz. Der Snapdragon S4 Pro (MSM8960) von Qualcomm ist mit 1,7 Gigahertz getaktet und wird von zwei Gigabyte Arbeitsspeicher unterstützt.

Neben der Zehn-Megapixel-Hauptkamera ist auf der Vorderseite des Motorola Moto X eine Zwei-Megapixel-Kamera verbaut. Beide Kameras können Videos in Full-HD-Qualität drehen. Das Motorola Moto X wird mit 16 oder 32 Gigabyte internem Speicher angeboten. Leider ist der Speicher wie beim Motorola Moto G nicht per microSD-Karte erweiterbar.

Im Internet surft das Motorola Moto X via HSPA+ oder LTE. Außerdem unterstützt das Oberklassen-Smartphone WLAN und kann als mobiler Hotspot eingesetzt werden. Zu den weiteren Schnittstellen gehören Bluetooth 4.0, GPS und NFC.

Motorola Moto X: Ausführliches Testvideo des Motorola Moto X mit Stärken, Schwächen, Benchmarks und Wettbewerbsvergleich.
Dieses Video in HD ansehen.


Telefonfunktionen und Bedienung

Das Motorola Moto X benötigt zum Betrieb eine Nano-SIM-Karte. Damit ist es neben dem Apple iPhone 5, 5S und 5C sowie dem Nokia Lumia 1520 das derzeit einzige Smartphone auf dem Markt, das dieses besonders kleine Format verlangt. Wer sich ein Motorola Moto X kauft, muss also fast zwangsläufig seine SIM-Karte wechseln.

Immerhin kann man die Nano-SIM beim Motorola Moto X um einiges leichter einführen als beim Motorola Moto G. Bei dem günstigeren Schwestermodell muss man den Akkudeckel in der Mitte drücken und gleichzeitig am unteren Gehäuserand ziehen. Leider hat Motorola keine Aussparung für Fingernägel vorgesehen, so dass man Gefahr läuft, diese abzubrechen. Beim Motorola Moto X hingegen wird die Nano-SIM mit Hilfe eines Einschubschlittens in das Gehäuse gedrückt.

Wie von Motorola gewohnt kann das Motorola Moto X in puncto Netzempfang voll überzeugen. In kritischen Empfangssituationen im Indoor-Betrieb zeigt das Android-Smartphone auch schon mal gar keinen Strich im Display an, doch die Leitung wird im D2-Netz von Vodafone immer aufrechterhalten.

Die Sprachqualität des Android-Smartphones geht in Ordnung, zeigt jedoch beim Indoor-Empfang leichte Schwächen. Beim Verfassen von SMS kommt dem Motorola Moto X die virtuelle QWERTZ-Tastatur zugute, die sich exakt bedienen lässt. Festzustellen ist dabei, dass die Worterkennung des Motorola Moto X fast immer optimal funktioniert.

Dass das Motorola Moto X auf fast reinem Android läuft, ist für den Nutzer von Vorteil, denn bei diesem offenen Betriebssystem, das maßgeblich vom Internet-Konzern Google entwickelt wurde, kann der Nutzer sein Smartphone nach seinen eigenen Bedürfnissen individualisieren. Mittlerweile stehen rund eine Million Apps im Google Play Store zum Download bereit.

Weiterer Vorteil: Als Betriebssystem kommt beim Motorola Moto X gleich vom Start weg Android 4.4 zum Einsatz. Damit ist neben dem Motorola Moto G und dem Google Nexus 5 das erste Smartphone hierzulande, das auf „Kit Kat“ läuft, während andere Hersteller sich noch Zeit für entsprechende Updates lassen. Android 4.4 lässt intuitiv bedienen und liefert auch eine brauchbare Tastatur. Ab Werk fünf Homescreens bieten genug Platz für Apps.

Begrenzt wird das Herunterladen der hilfreichen Anwendungen leider vom internen Speicher. Dieser misst nur 16 GB und kann nicht per microSD erweitert werden. Das ist gegenüber der Konkurrenz auf jeden Fall ein Nachteil.

Von Vorteil sind aber einige Features, die Motorola dem Motorola Moto X mit auf den Weg gegeben hat. Wie beim Motorola Moto G sind die Datensicherung Motorola Assist sowie Motorola Migrate an Bord. Mit dieser App kann man Daten kinderleicht von einem anderen Android-Smartphone oder einem iPhone auf das Motorola Moto X übertragen.

Vor allem dei Sprachsteuerung funktioniert bei diesem Smartphone ausgezeichnet. Das Motorola Moto X reagiert auf den vorher eingesprochenen Befehl des Nutzers und zeigt auf Wunsch Wetterdaten an, wählt Navigationsrouten aus oder gibt Antworten auf Fragen z.B. zum Pariser Eiffelturm. Ein angenehmer Service für Langschläfer ist, dass man sich per Sprachbefehl um eine bestimmte Uhrzeit wecken lassen kann. Einen überblick über die Möglichkeiten der Sprachsteuerung zeigt dieses Motorola-Video:

Als nützlich erweist sich auch der sogenannte „Notification Screen“. Das Motorola Moto X informiert so diskret über eingegangene Nachrichten, verpasste Anrufe oder Updates bei Spielen. Alternativ kann man auch die Benachrichtungs-LED des Motorola Moto seinen Bedürfnissen entsprechend programmieren.

Ebenfalls sehr schön gelöst ist der vorinstallierte übersetzer, der zwischen rund 100 Sprachen übersetzen kann. Dabei kann man Wörter mit der Kamera scannen, diese eintippen, mit der Hand schreiben oder sogar einsprechen. Zwar funktioniert die Sprachausgabe nur für die wichtigsten Sprachen, aber dieses Feature ist z.B. im Urlaub besonders hilfreich.

Surfen und Navigieren

Motorola Moto XIm Internet surft das Motorola Moto X via HSPA+ oder LTE. Mit unserer Testkarte der Vodafone-Tochter otelo sind jedoch nur maximal 7,2 MBit/s im Download möglich.

Im Freien surft das Motorola Moto X so schnell, wie unsere Testkarte maximal hergibt. In Gebäuden sank die maximale Download-Geschwindigkeit auf 6,9 MBit/s. Im Upload verzeichneten wir maximal 1,6 MBit/s im Freien und 1,4 MBit/s beim Indoor-Empfang.

Bei Bedarf kann man alternativ die WLAN-Schnittstelle des Motorola Moto X nutzen. Das hilft nicht nur beim Download von Apps, sondern auch beim Surfen im standardmäßig vorgegebenen Browser Google Chrome.

Der Prozessor des Motorola Moto X entpuppt sich mit einer Taktung von 1,7 GHz als angenehm agil. Das Heranzoomen von Inhalten oder das Umschalten von Hoch- auf Querformat geht beim Motorola Moto X fix vonstatten.

Selbst bei datenintensiven Spielen wie Real Football oder Real Racing sorgt der Prozessor nie für Verzögerungen oder gar Stillstand. Im Benchmark-Test von AnTuTu erreichte das Motorola Moto X sehr respektable 22.059 Punkte, obwohl nur ein Dual-Core-Prozessor mit 1,7 GHz Taktung verbaut ist.

Leider spiegelt der Touchscreen des Motorola Moto X stark und ist bei Sonnenlicht schwer abzulesen. Doch mit seiner Größe von 4,7 Zoll in der Diagonalen macht der Bildschirm diese Mankos mehr als wett. Natürlich merkt man, dass der Bildschirm des Motorola Moto X nur HD-Auflösung bietet, aber für den günstigen Preis von 349 Euro (UVP) kann man diesen Nachteil ruhig in Kauf nehmen.

Der eingebaute GPS-Empfänger des Motorola Moto X ermöglicht die Nutzung von Google Maps mit lokaler Standortbestimmung, detaillierter Routenbeschreibung und einfacher Navigation. Diese Kombination erwies sich beim Test im Hamburger Stadtverkehr als völlig ausreichend.

Fotos und Videos

Die Hauptkamera auf der Rückseite des Motorola Moto X schießt Fotos mit bis zu zehn Megapixeln Auflösung und bietet eine Reihe von Features wie High Dynamic Range, Panorama-Aufnahme und Video-Zeitlupe. Unterstützt wird die Kamera des Android-Smartphones von einem Autofokus und LED-Blitzlicht.

Leider kann man beim Motorola Moto X nicht erst den Autofokus scharf stellen und dann das Bild schießen, wie dies bei anderen Android-Smartphones der Fall ist. Somit braucht es manchmal zwei Anläufe, bis das gewollte Bild im Kasten ist.

Außerdem hat die Kamera des Motorola Moto X Schwächen bei der Darstellung von Bildrändern. Selbst bei dieser Tagaufnahme treten leichte Unschärfen und Verzerrungen auf:

Foto Motorola Moto X

Gleiches gilt auch für diese Innenaufnahme des Motorola Moto X:

Foto Motorola Moto X

Der LED-Blitz ist anders als der Autofokus voll auf der Höhe. Bei Aufnahmen in absoluter Dunkelheit ist es noch einmal umso ärgerlicher, dass man den Autofokus beim Motorola Moto X nicht vor der Aufnahme scharf stellen kann:

Foto Motorola Moto X

Zu bemängeln ist, dass sich nicht wie bei anderen Android-Smartphones ein kleines Fenster auftut, auf das man klicken kann, um sein frisch geschossenes Bild zu betrachten. Dafür muss man vom rechten Bildrand nach innen ziehen und kommt dabei oft versehentlich auf die Hauptmenü-Taste.

Videos dreht das Motorola Moto X mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln. Während der Bildstabilisator wirkungsvoll eingreift, kommt das Mikrofon leider etwas zu rauschanfällig daher:

MP3-Player und Akkulaufzeit

Motorola Moto XDer Akku des Motorola Moto X hat eine Kapazität von 2.200 mAh und ist damit kleiner als beim Motorola Moto G. Zudem ist der Energiespeicher des Motorola Moto X leider fest verbaut.

Anders als das Motorola Moto G kann das Motorola Moto X keine langen Akkulaufzeiten bieten. Im Gesprächs- und UMTS-Modus stehen für das Motorola Moto X rund 170 Minuten Laufzeit zu Buche. Im Stand-by schafft das Android-Smartphone knapp 360 Stunden.

Um das Motorola Moto X möglichst günstig anbieten zu können, liefert Motorola sein neuestes Smartphone ohne serienmäßige Stereo-Headsets aus. Das ist für den Nutzer zwar bedauerlich, aber so schont man auch die Umwelt.

Man muss also eigene Kopfhörer mit 3,5-Millimeter-Klinkenstecker andocken. Dabei kommt als MP3-Player Google Play Music zum Einsatz, wobei der Nutzer einen Equalizer, 3D-Sound und diverse Presets zur Verfügung hat. Interessanterweise verfügt das Motorola Moto X auch über ein eigenes Einstellungsmenü für den Betrieb von Kopfhörern.

Fazit

Motorola Moto XDas Motorola Moto X ist mit einem Preis von 349 bis 379 Euro je nach Vertriebskanal ein preislich attraktives Angebot, vor allem wenn man bedenkt, dass man bei diesem Gerät einen 1,7 GHz schnellen Dual-Core-Prozessor und ein 4,7 Zoll großen HD-Display bekommt. In dieser Preisklasse bietet nur das Google Nexus 5 mehr Leistung für sein Geld.

Trotz seines relativ niedrigen Preises bietet das Motorola Moto X das aktuelle Betriebssystem Android 4.4. Die Ausstattung mit LTE, HSPA+, WLAN, GPS, Bluetooth und 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse ist ebenfalls okay. Punktabzüge gibt es für das fehlende Headset.

In puncto Internet bräuchte sich das Motorola Moto X vor der Konkurrenz in dieser Preisklasse nicht zu verstecken, da die tatsächlichen Datenraten beim mobilen Surfen nicht so weit hinter den Nennwerten zurückblieben. Die WLAN-Schnittstelle des Motorola Moto X ist dagegen einfach im Drop-Down-Menü auffindbar und funktioniert gut.

Das Android-Smartphone kann als Mobiltelefon voll überzeugen, da die Sprachqualität gegenüber der Konkurrenz überdurchschnittlich gut ist. Die Empfangsqualität ist so gut, dass der Empfang auch in kritischen Empfangssituationen nicht abreißt.

Positiv hervorzuheben sind die sehr gut funktionierende Sprachsteuerung und übersetzer-App des Motorola Moto X. Zudem sind nützliche Features wie der „Notification Screen“ bei inaktivem Display, „Motorola Assist“ zur Datensicherung und Motorola Migrate zur übertragung der Daten vom alten Smartphone vorinstalliert.

Die integrierte Zehn-Megapixel-Kamera bietet Autofokus, diverse Einstellungsmöglichkeiten und einen LED-Blitz. Darüber hinaus kann das Motorola Moto X Videos in HD-Qualität drehen. Leider kann man beim Motorola Moto X nicht erst den Autofokus scharf stellen und dann das Bild schießen, wie dies bei anderen Android-Smartphones der Fall ist. Zudem reicht die Qualität der Aufnahmen nicht an die von vergleichbaren Konkurrenzmodellen heran.

Eine weniger gute Vorstellung bietet auch der Akku des Motorola Moto X, der lediglich 2.200 mAh Kapazität bietet und auf maximal 170 Minuten Sprech- und Surf-Zeit kommt. Bei aktivem Gebrauch lässt es sich so allerdings fast nicht vermeiden, dass das Android-Smartphone alle 24 Stunden aufgeladen werden muss.