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Sony Ericsson Xperia X1: Ein Handy mit Panels

04.12.2008 von

Sony Ericsson Xperia X1

Platz 816/861
UVP: 699,00 €
Datum: 05.12.2008

  • 25,2
  • Gesamturteil:
  • 0,0
  • Preis/Leistung:
  • ****
  • Sprachempfang:
  • *
  • Bedienung:
  • *
  • Foto/Video:
  • **
  • Audio/MP3:
  • ***
  • Internet:
  • ***
  • Akkuleistung:


Sony Ericsson Xperia X1

Mit dem iPhone mischte Apple die Handyszene mächtig auf, doch die Gegenentwürfe ließen auf sich warten. Mit dem Xperia X1 hat Sony Ericsson ein Oberklassen-Handy auf den Markt gebracht, bei dem man ganz nach Gusto das Panel austauschen kann.

Ganz wie das iPhone kommt das Xperia X1 mit einem berührungsempfindlichen Bildschirm daher. Anders als Apple arbeitet Sony Ericsson aber nicht mit Logos für die wichtigsten Funktionen, sondern mit Panels. Das sind Oberflächen, die je nach Bedarf auf den ersten Blick nur eine Auswahl von Funktionen bieten.

Im Praxistest erwiesen sich die Panels weitaus flexibler als die iPhone-Logos. Ist das Xperia X1 entsperrt – man kann den Zeitpunkt der automatischen Display- und Tastensperre beliebig festlegen – reicht ein Klick auf den Knopf mit der Aufschrift „Panel“, um zwischen den Oberflächen hin und her zu wechseln.

Beim Xperia X1 stehen sieben Panels zur Verfügung. So gibt es das Standard-Panel, auf dem die wichtigste Funktionen wie Nachrichten, Anrufe und Termine verwaltet werden. Auf den weiteren Panels hat man direkten Zugriff auf Fotos, Filme und Musik oder auf das eingebaute UKW-Radio.

Geschäftsmenschen werden Gefallen am Business-Panel mit Auflistung der Status der Datenübertragungsschnittstellen oder am Terminplaner-Panel finden. Für die schnelle Suche im Internet steht zu guter Letzt auch ein spezifisches Google-Panel zur Verfügung. 

Das Touchscreen-Display des Xperia X1 ist als gelungen zu bezeichnen, denn es reflektiert weitaus weniger stark als das iPhone-Display. Es weist eine Auflösung von 800 x 480 Pixel auf, stellt maximal 65.536 Farben dar und ist mit einer Diagonale von 3,1 Zoll ausreichend groß ausgefallen. Nur bei sehr starker Sonneneinstrahlung ist der Bildschirm des Handys nicht lesbar. Trotzdem ist er bei Tageslicht ausreichend leuchtstark.

Sony Ericsson Xperia X1Als Betriebssystem verwendet Samsung Windows Mobile 6.1 – und dies zum allerersten Mal. Erfreulicherweise lief das von Microsoft zugelieferte System zuverlässig und produzierte anders als auf dem Samsung SGH-i900 Omnia, das tariftip.de ebenfalls testete, keine Abstürze.

So genial die bekannten Windows-Betriebssysteme für den PC konzipiert sind, so gewöhnungsbedürftig präsentiert sich die Handyversion Windows Mobile. Man findet andere geöffnete Fenster nicht über Buttons am Bildrand wieder, sondern muss sich damit abfinden, dass nur ein Fenster auf einmal dargestellt wird.

Im Falle des Sony-Ericsson-Handys nicht schön gelöst ist die virtuelle Tastatur, falls man statt der ausziehbaren echten Tastatur den Stick benutzen möchte. Hat man sich aber erst an die mikroskopisch kleinen Tasten gewohnt, flitzt der Stick routiniert über das Touchscreen-Display. Schön gelöst: Der Stick findet seinen Platz bei Nichtgebrauch in einem speziellen Schaft, aus dem er nicht herausfallen und verlorengehen kann.

Besonders großen Spaß macht das Surfen im Internet mit dem Xperia X1. Man muss nicht unbedingt per WLAN surfen. Dank eingebauter HSDPA-Schnittstelle ist man mit bis zu 7,2 Megabit pro Sekunde im Netz unterwegs und hat mit Internet Explorer 7 und Opera 9.5 gleich zwei Browser zur Auswahl. Welcher von beiden besser gefällt, dürfte Geschmackssache sein. Der Internet Explorer bot im Test insgesamt die bessere Navigation und Übersichtlichkeit.

Dank ausziehbarer Tastatur und HSDPA macht das Surfen im Internet mit dem Xperia X1 viel SpaßNeben dem Stick ermöglicht auch das berührungsempfindliche zentrale Tochpad eine schnelles Navigieren im Browser-Fenster. Die Miniaturausgabe des von Notebooks bekannten Steuerfeldes ist erstaunlich präzise. Klickt man auf das Pad, werden Links exakt ausgewählt. Was leider fehlt, ist ein intuitiv zu bedienender Zoom. Das kann das iPhone eindeutig besser.

Navigieren kann man mit dem Xperia X1 nicht nur im Internet, sondern auch in der Realität. An Bord ist eine Testlizenz des Wayfinder Navigator vorinstalliert, d.h. X1-Käufer können die Software drei Monate lang kostenlos ausprobieren und danach zu einem verbilligten Preis erwerben. Alternativ können auch andere Programme wie z.B. Google Maps Mobile auf das eingebaute GPS-Modul zurückgreifen und den Standort des Nutzers präzise bestimmen.

Zum Leidwesen der Kunden ist zudem keine Autohalterung für das Xperia X1 im Lieferumfang inbegriffen. So wurde das Multifunktions-Handy von tariftip.de im Fußgängermodus getestet. Leider startet die Navigation und Standortbestimmung nicht immer so schnell, wie man es von konventionellen Navis kennt. Wenn das Programm aber erst einmal läuft, liefert es recht ordentliche Resultate. Der GPS-Empfang ist stabil, aber er setzt der Batterie zu. Nach gerade mal zwei Stunden ist diese am Ende.

Die Kamera des Xperia X1 bietet mit 3,2 Megapixel weniger Auflösung als Samsungs SGH-i900 Omnia und ist auch bei der Ausstattung gegenüber dem Konkurrenzprodukt aus Korea unterlegen. Bildstabilisator, Wide Dynamic Range, Gesichts- und Lächelerkennung sucht man hier vergebens. Das Xperia X1 verfügt aber immerhin über Autofokus, einen bis zu 2,5-fachen digitalen Zoom, LED-Fotolicht und Videofunktion.

Bei Außenaufnahmen beeindruckt die Kamera des Xperia X1 durch Schärfe selbst am Bildrand

Die Resultate können sich allemal sehen lassen. Bei Tageslicht sind die Aufnahmen des X1 selbst an den Rändern scharf.

Bei Innenraumaufnahmen schlägt sich das Sony Ericsson Xperia X1 wacker

Auch bei Innenaufnahmen schlägt sich das Sony Ericsson wacker, aber man muss sich daran gewöhnen, so lange wie möglich das Ziel zu fokussieren, um keine Wackler zu produzieren.

Bei einsetzender Dunkelheit stößt das X1 an seine Grenzen

Sobald die Dunkelheit einbricht, stößt die Kamera des X1 an ihre Grenzen. Herrscht finstere Nacht, vermisst man den Bildstabilisator und muss mit verwackelten Bildern rechnen.

Exzellent ist – wie von Sony Ericsson gewohnt – der integrierte MP3-Player des X1. Der Player wird zwar von Microsoft zugeliefert, lässt sich aber intuitiv und simpel steuern. Umso besser, dass dem Xperia auch sehr gute Kopfhörer beigelegt wurden. Das Headset, das bei Bedarf auch als Antenne für das eingebaute UKW-Radio dient, überzeugt durch Klangtiefe und brillanten Sound.

Trotz seines soliden Gehäuses ist der GSM-Empfang überdurchschnittlich gutEinziger Wehrmutstropfen: Der interne Speicher ist für passionierte Musikfreunde mit 400 Megabyte Kapazität doch arg mickrig ausgefallen und muss zwangsläufig per microSD-Karte ausgebaut werden. Immerhin ist so eine maximale Kapazität von 31 Gigabyte möglich.

Auch wenn das Xperia X1 vieles kann, werden die Meisten es als Telefon benutzen. Hier muss man erfreulicherweise keinerlei Abstriche machen. Trotz seines soliden Gehäuses hat das Xperia auch in ungünstigen Situationen guten Empfang. Grenzen setzt nur die Verfügbarkeit des Netzes in modernen Stahl- und Glaskonstruktionen. Gesprächspartner sind in der Regel klar zu verstehen und der Sprecher kommt für sein Gegenüber mit klarer Stimme daher.

Der Akku des Sony Ericsson hatte gern ein wenig halten dürfen. Die großzügig bemessene Kapazität von 1.500 Milliamperestunden liefert im Gesprächsmodus maximal fünf Stunden. Surft man mit dem Handy per UMTS oder HSDPA im Internet, ist allerdings schon nach drei Stunden das Ende der Fahnenstange erreicht. Die gemessene Stand-by-Laufzeit ist mit 700 Stunden vollkommen ausreichend bemessen.

Das Xperia X1 kann vieles ziemlich gut, aber das Betriebssystem Windows Mobile 6.1 ist für Einsteiger gewöhnungsbedürftigNutzer, die ein solide verarbeitetes Multifunktions-Handy suchen, sind mit dem Sony Ericsson Xperia X1 bestens bedient.

Besonders der MP3-Player des X1 bietet erstaunliche Resultate. Das Wechseln zwischen bedarfstypischen Panels ist praktisch und die Telefonqualität überdurchschnittlich gut.

Mit einem Preis von 699 Euro (UVP) ohne Vertrag ist das Xperia X1 allerdings nicht billig. Aus diesem Grund sollte man es unbedingt zusammen mit einem Handyvertrag ordern.

Handy-Novizen dürften zudem mit dem gewöhnungsbedürftigen Betriebssystem Windows Mobile 6.1 und den sehr kleinen virtuellen Tasten wenig Freude haben. Wer ein Mobiltelefon mit ausreichend Speicher für seine Song- und Fotosammlung benötigt, sollte sich den Kauf gut überlegen oder den Zukauf großer Speicherkarten einplanen.