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Samsung E200 Eco: Öko muss nicht teuer sein

04.03.2009 von

Samsung SGH-E200 Eco

Platz 853/861
UVP: 139,00 €
Datum: 17.03.2009

  • 14,3
  • Gesamturteil:
  • 0,0
  • Preis/Leistung:
  • *
  • Sprachempfang:
  • *
  • Bedienung:
  • *
  • Foto/Video:
  • **
  • Audio/MP3:
  • *
  • Internet:
  • ***
  • Akkuleistung:

Samsung E200


Öko-Handy? Das hört sich nach saftigem Aufpreis gegen gutes Gewissen an. Dass ein umweltfreundliches Handy nicht teuer sein muss, beweist das Samsung SGH-E200 Eco.

Das „normale“ SGH-E200 ist ein alter Bekannter, denn es ist in Deutschland schon seit 2007 verfügbar. Vor kurzem hat Samsung jedoch die ökologisch korrekte Neuauflage namens SGH-E200 Eco auf den Markt gebracht.

Das Gehäuse des E200 Eco besteht aus sogenannten „Bio-Plastik“, das aus Mais gewonnen wird. Bei der Herstellung fallen pro Tonne Rohmaterial nach Angaben von Samsung 2,16 Tonnen weniger CO2 an als bei normalem Plastik. Das Headset ist PVC-frei und die Verpackung besteht aus unlackiertem Recycling-Papier.

Technisch ist die Eco-Variante genauso ausgestattet wie das normale E200. Das Triband-Handy mit den Abmessungen 108 x 45,6 x 9,9 mm verfügt über ein 1,8 Zoll großes Display mit einer Auflösung von 176 x 220 Pixel und kann 65.536 Farben darstellen. Darüber hinaus an Bord sind eine 1,3-Megapixel-Kamera, GPRS, Bluetooth 2.0, USB 1.1, WAP 2.0, Stereo-UKW-Radio und SOS-Funktion. Der Strahlungswert des 95 Gramm leichte Handys liegt bei lediglich 0,56 Watt pro Kilogramm.

Samsungs Öko-Handy ist alles andere als teuer. Wie die Recherchen von Tariftipp.de ergeben, wird das E200 Eco in einzelnen Online-Shops schon für unter 90 Euro angeboten und ist damit gerade mal zehn Euro teurer als das Schwestermodell E200. Das Samsung SGH-E200 Eco ist auch billiger als das Öko-Handy von Nokia. Online bekommt man das Nokia 3110 Evolve, das ebenfalls von Tariftipp.de getestet wurde, ab circa 120 Euro.

Telefonieren mit 65 Gramm Mais

Zu lasch, zu unpräzise: Die Nummerntasten machen beim Verfassen von SMS wenig FreudeDie erste Enttäuschung kommt beim Telefonieren. Während man vom Gegenüber auch in kritischen Empfangssituationen gut zu verstehen ist, hat man als Anrufer mit Knistergeräuschen und der einen oder anderen Empfangsschwäche zu kämpfen. Allerdings empfängt das SGH-E200 Eco das Signal unserer Referenz-Homezone von O2 auch dort, wo teurere Handys sonst schlappmachen.

Die Menüsteuerung des Öko-Handys von Samsung ist denkbar einfach. Auf die Kontaktliste kann mit einem direkten Druck auf die rechte Steuertaste zurückgegriffen werden. Die restlichen Menüpunkte findet man auf der linken Steuertaste. Auf dem zentralen Steuerkreuz sind die Zugriffe für SMS, Fotokamera und MP3-Player zu finden. Nicht schön: Der zentrale silberne Knopf mit dem Buchstaben „i“ führt direkt ins Internet anstatt ins Hauptmenü.

So kommt auch schon mal eine ungewollte Internetsession zustande.
Ebenfalls verbesserungswürdig ist die Nummerntastatur. Beim Verfassen von SMS stört der unpräzise Druckpunkt, denn ein ums andere Mal werden Impulse vom E200 Eco nicht wahrgenommen. Auch gewöhnungsbedürftig ist das Samsung-typische Umschalten zwischen Klein- und Großschreibung. Dazu muss man zweimal auf die Sterntaste drücken, denn nach dem ersten Impuls kommt man erst zur Zifferneingabe.

Kamera mit 1,3 Megapixel

Die integrierte Kamera des Samsung SGH-E200 Eco taugt lediglich für Schnappschüsse. Bei Tageslicht sind die Bilder des Öko-Handys noch akzeptabel, weisen aber bereits Unschärfen auf:

Nicht mehr als ein Schnappschuss: Im Hintergrund werden die Bilder des E200 Eco sichtbar schwammig

Bei Innenaufnahmen ist man auf die externe Beleuchtung angewiesen. Wenn diese vorhanden ist, sind die Ergebnisse in Ordnung:

Bei guter Beleuchtung sind die Innenaufnahmen des SGH-E200 Eco von ausreichender Qualität

Nachtaufnahmen können mit dem E200 Eco getrost vergessen werden. Wer ein Samsung-Handy der Einsteigerklasse mit Blitz sucht, um bessere Fotos bei Nacht zu erzielen, sollte lieber auf das ebenfalls von Tariftipp.de getestete SGH-L700 zurückgreifen:

Vollkommen verwackelt: Die schemenhaften Umrissen lassen vielleicht erahnen, dass diese Kirche in Hamburg steht

Starker Akku zum kleinen Preis

Die integrierte Kamera des E200 Eco kann man nur für Schnappschüsse gebrauchen, dafür hält der Akku extrem langeDas Pfund, mit dem das SGH-E200 Eco abgesehen von seiner Umweltfreundlichkeit wuchern kann, ist die standfeste Batterie. Im Tariftipp.de-Test schaffte das Öko-Handy stolze viereinhalb Stunden – ein sehr guter Wert, wenn man bedenkt, dass ein großer Anteil der Gespräche im Auto geführt wurde. Hier ließ sich das E200 Eco auch übrigens kinderleicht mit unserem Referenz-Bluetooth-Headset von Sony Ericsson koppeln.

Für Freunde multimedialer Anwendungen ist das Samsung E200 Eco hingegen bestimmt nicht konzipiert. Mit dem Öko-Handy surft man genau wie mit dem Schwestermodell E200 lediglich mit GPRS in den Weiten des Internets. Hinzu kommt ein einfacher, aber auch leider recht langsamer Browser.

Mehr Spaß macht da der integrierte MP3-Player. Die beigelegten Headsets sind für die Einsteigerklasse überdurchschnittlich gut, die Lautstärke lässt sich kinderleicht über die seitlich platzierte Wippe reguliren. Eine Batterielaufzeit von etwa 22 Stunden im MP3-Modus muss dem E200 Eco auch erst mal einer nachmachen. Eine 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse, um höherwertige Kopfhörer anzuschließen, hat das Öko-Handy leider nicht – muss es auch nicht, denn man sollte sich vor Augen halten, dass man es mit einem Einsteigergerät zu tun hat.

Fazit

Mit einem Gewicht von nur 65 Gramm spürt man das E200 Eco kaum in der TascheDas Samsung SGH-E200 Eco ist nicht nur ein Handy für Nutzer, die etwas für die Umwelt tun möchten, sondern auch für Sparfüchse.

Für nur 139 Euro (UVP) bekommt man ein gut verarbeitetes Handy mit federleichtem Gewicht, starker Batterie, übersichtlicher Menüführung und kompakten Außenmaßen, das dank Bluetooth-Schnittstelle auch zum Einsatz im Auto taugt.

Wer jedoch viele SMS schreibt, dürfte an den schlecht austarierten Nummerntasten wenig Freude haben. Vieltelefonierer dürften zwar die langlebige Batterie schätzen, aber die unterdurchschnittliche Sprachqualität beklagen.