Sony Ericsson W705: Walkman-Handy im Slider-Format
Mit dem W705 ist Sony Ericsson wieder einmal ein besonders schön designtes Walkman-Handy gelungen. Der silberne Slider soll im Tariftipp.de-Test aber auch durch innere Werte überzeugen. Neben einem MP3-Player ist der UMTS-Turbo HSDPA an Bord.
Gerade ist Sony Ericsson dabei, die Walkman-Reihe durch Ergänzungen im unteren, mittleren und oberen Preissegment zu vervollständigen. Mit dabei ist auch das W715, das allerdings exklusiv von Vodafone vermarktet wird – ein Grund mehr, sich den „kleineren Bruder“ W705 näher anzusehen.
Das W705 ist mit 98 Gramm für einen Slider erstaunlich leicht. Die silberne Optik des oberen Gehäuseteils verleiht dem Walkman-Handy nicht nur ein gerüttelt Maß an Schönheit, die Tasten sind auch gut konturiert und lassen sich auch mit dickeren Fingern gut bedienen.
Die Gehäuserückseite ist nicht silberfarben, sondern braun gestaltet. Zudem ist die Oberfläche deutlich weicher als die des oberen Gehäuseteils. Was sich wie Hartgummi anfassen lässt, macht Sinn, denn durch diese Materialgestaltung rutscht das W705 auf glatten Flächen nicht hin und her.
Zwar lässt sich die Abdeckung der Batterie durch einen kleinen Stellknopf ver- und entriegeln, aber ein wenig fummelig ist das Entfernen der Abdeckung denn doch. Das ist umso bedauerlicher, als die Speicherkarte im Memory-Stick-Micro-Format nicht von außen zugänglich ist. Andererseits hat diese eine Kapazität von immerhin vier Gigabyte.
Wie bei den meisten Slider-Handys stechen die Nummerntasten nur ganz flach aus dem unteren Gehäuseteil hervor. Mitunter macht sich ein leichtes Knarzen bemerkbar. Dieses rührt jedoch bei genauerem Hinsehen aus dem Schiebemechanismus des W705 her.
Telefonfunktionen und Menüsteuerung
Auch beim Verfassen von SMS ist alles an seinem Platz. Das W705 ist leicht genug, dass man das Schreiben und Halten locker mit einer Hand erledigen kann. Die Nummerntasten sind zwar recht flach, doch ihr Druckpunkt geht in Ordnung.
Noch einmal gegenüber früheren Modellen nachgelegt hat Sony Ericsson bei den Sprachen, für die eine T9-Worterkennung zur Verfügung stehen. Hier stehen auch eher ungewöhnliche Idiome wie Bulgarisch oder Albanisch zur Auswahl. Auch nicht ohne: Das W705 speichert bis zu 7.000 Telefonnummern.
Das Menü des Probanden ist auf die gleiche Art und Weise gestaltet wie bei den meisten Sony-Ericsson-Handys. So sind die vier Druckpunkte des zentralen Bedienelements mit vier Wunschfunktionen zu belegen. Bei der Darstellung kann man zwischen verschiedenen Designs wählen, wobei der Favorit der Tariftipp.de-Redaktion das Design „Lux“ ist. Dessen Schrifttypen sind gut abzulesen, aber dennoch gibt es nette Einfälle wie die Vibration beim Navigieren zwischen den Icons im Hauptmenü.
Fotografieren mit 3,2 Megapixeln
Die Kamera des W705 hat eine 3,2-Megapixel-Auflösung. Das ist nach heutigen Gesichtspunkten nicht gerade üppig, doch für Tagesaufnahmen unter idealen Bedingungen reichen die Leistungen des Sliders vollkommen aus:
Der digitale Zoom des Geräts schafft maximal nur eine 3,2-fache Vergrößerung und muss zudem auf einen Blitz verzichten. Das macht sich bei Innenaufnahmen durch leichte Verpixelungen bemerkbar:
Fotografiert man nachts, ist man auf externe Lichtquellen angewiesen. Eine deutliche Unterbelichtung ist dennoch nicht zu vermeiden:
Simpler Browser plus HSDPA
Zwar hat das Scrollen in den Seiten auf dem 2,4-Zoll-Display des Walkman-Handys etwas von Mäusekino, zumal umfangreiche Seiten in die Länge gestreckt werden, doch Links lassen sich mit dem Button im zentralen Steuerelement gut treffen.
Kleiner Tipp: Im Querformat surft es sich besser, auch wenn man das Handy zur Eingabe von Adressen um 90 Grad drehen muss. Da das W705 HSPDA mit Download-Geschwindigkeiten von bis 7,2 Megabit pro Sekunde beherrscht, ist man ausreichend flott in den Weiten des Internets unterwegs. Sobald der UMTS-Turbo nicht anliegt, stößt das W705 allerdings schnell an seine Grenzen. Vor allem das Laden großer Bilder dauert dann eine Ewigkeit.
Wenn jedoch HSPDA anliegt, kann man sich sogar YouTube-Videos ohne allzu großes Ruckeln anschauen. Eine entsprechende Anwendung ist auf dem Walkman-Slider von Sony Ericsson bereits vorinstalliert. Positiv: Die Software PC Suite funktioniert zwar gut, aber sie muss nicht auf dem Rechner installiert sein, um Daten vom und auf das Handy zu transferieren. Es genügt, das W705 auf den Modus „Massenspeicher“ einzustellen und schon wird es solcher erkannt.
MP3-Player und Akkulaufzeit
Das W705 bietet zudem die sogenannte „Sens Me“-Funktion, mit der Songs nach Gefühlslagen eingeteilt und abgerufen werden können. Ebenfalls an Bord sind die Songerkennung „TrackID“ sowie die „Shake Me“-Funktion. Mittels „Shake Me“ kann man durch Schütteln des W705 zum nächsten Song hüpfen, ohne das Gerät ansonsten anzurühren.
Schon die serienmäßigen Kopfhörer vermitteln eine ordentliche Klangtiefe, wirken nur bei satten Bässen ein wenig schmal auf der Brust. Das integrierte UKW-Radio, das in Verbindung mit einem angeschlossenen Headset funktioniert, macht einen tadellosen Eindruck in puncto Sendersuchlauf und RDS-Erkennung. Wer möchte, kann das serienmäßige Headset gegen ein anderes austauschen. Möglich macht das der 3,5-Millimeter-Klinken-Adapter im Headset-Kabel.
Obwohl ein Stromfresser wie HSDPA beim W705 mit an Bord ist, halten die Batterien des Sony-Ericsson-Handys ausreichend lange durch. Das Slider-Handy schafft maximal 3,5 Stunden Laufzeit im Gesprächsmodus und 19 Stunden im MP3-Modus. Die Stand-by-Zeit fällt mit 370 Stunden ebenfalls akzeptabel aus.
Fazit
Das W705 hat zwar HSDPA, aber der Browser ist doch noch ein wenig verbesserungswürdig. Ab und zu ist ein leichtes Knarzen aus dem Schiebemechanismus des Sliders zu hören. Um Speicherkarten einzusetzen, muss man erst den fummelig zu entfernenden Gehäusedeckel abnehmen. Viel zu meckern gibt es aber eigentlich nicht.
Nun, da das W715 auf dem Markt ist, dürften die Preise für das W705 weiter fallen. Im Moment ist das W705 allerdings teurer als der Klassendurchschnitt. Das 329 Euro (UVP) teure Slider-Handy ist im Internet derzeit für rund 240 Euro zu haben.