Sony Ericsson C510: Kamera-Handy für 199 Euro

01.04.2009 von

Sony Ericsson C510

Platz 758/861
UVP: 199,00 €
Datum: 03.04.2009

  • 34,5
  • Gesamturteil:
  • 3,0
  • Preis/Leistung:
  • *****
  • Sprachempfang:
  • ****
  • Bedienung:
  • ***
  • Foto/Video:
  • **
  • Audio/MP3:
  • **
  • Internet:
  • **
  • Akkuleistung:








Mit dem C510 hat Sony Ericsson ein Foto-Handy auf den Markt gebracht, das trotz seines relativ niedrigen Preises mit einer Reihe von „Premium-Features“ ausgestattet ist. Das Foto-Handy dürfte vor allem für Einsteiger in Frage kommen.

Trotz des niedrigen Preises von 199 Euro sieht das C510 alias „Kate“ überhaupt nicht nach Tante Käthe aus. Vielmehr hält man ein HSDPA-taugliches Barren-Handy zum kleinen Preis in der Hand, das mit seinem Design an die Tradition der schlicht, aber schickt gestalten K-Reihe von Sony Ericsson anknüpft.

Das Gehäuse unseres Testexemplars ist schwarz, an den Seiten bestimmen silberfarbene und blaue Applikationen die Optik. Der Auslöserknopf für die integrierte Kamera hat einen angenehm festen Druckpunkt und auch die danebenliegende Wippe, die für die Einstellung von Laustarke oder digitalem Zoom benutzt wird, ist angenehm klar definiert.

Schön für ein Foto-Handy: Der Slot, in dem eine Speicherkarte vom Typ Memory Stick Micro eingeführt werden kann, ist direkt von außen zugänglich. Nicht so schön ist jedoch, dass die Speicherkarte extra dazugekauft werden muss.

Der eigentliche Clou des C510 erschließt sich erst auf den zweiten Blick: Das Objektiv der integrierten 3,2-Megapixel-Kamera wird durch eine Abdeckung geschützt. Schiebt man diese zur Seite, startet der Kameramodus. Schiebt man sie zurück, wird der Kameramodus beendet. Dabei bietet die Abdeckung genügend Widerstand, damit sie sich nicht aus Versehen z.B. in der Hosentasche öffnet.

Telefonfunktion und Menüsteuerung

Das Menü ist ein alter Bekannter und stellt unerfahrene Nutzer vor nicht allzu große Probleme. Daneben gibt es die bekannten Shortcuts auf der zentralen eckigen Bedienwippe. Links sitzt in der Werkseinstellung die Funktion für das Verfassen von SMS, unten der Link zur Kontaktliste, oben der zum Kalender. Der rechte Shortcut kann ganz nach Gusto, z.B. mit der Bluetooth-Funktion, belegt werden.

Die Tasten des Sony Ericsson gefallen durch einen angenehmen Druckpunkt und sind auch von dickeren Fingern gut zu treffen. Lediglich die oberen Steuertasten sind einen Tick zu widerspenstig eingestellt. Die T9-Worterkennung funktioniert beim C510 wie bei allen Handys des Herstellers. Unter dem Menüpunkt „Option“ finden sich andere Sprachen wie z.B. Englisch, Französisch oder Bulgarisch.

Beim Telefonieren macht das C510 eine gute Figur. Die Sprachqualität liegt in beiden Richtungen über dem Durchschnitt. Die Antenne des Handys ist so sensibel, dass das Signal unserer Referenz-Homezone von O2 rund 200 Meter weiter entfernt zu empfangen ist, als dies bei den meisten Handys der Fall ist.

Einsteiger-Handy mit „Premium-Features“

Den großen Worten von den „Premium-Features“ lässt Sony Ericsson Taten folgen. Dem Schnappschuss-Fotografen steht neben gleich zwei integrierten Blitzlichtern eine Vielzahl von Foto-Modi zur Verfügung. So gibt es sogar einen speziellen Modus für Dokumentaufnahmen.

Man kann zwischen Panorama und Bildfolge wählen oder die sogenannte „Smile Shutter“-Technologie nutzen. Die Gesichtserkennung stellt den Fokus automatisch auf Gesichter von bis zu drei Personen ein. Die Lächelerkennung verzögert die Aufnahme so lange, bis das Lächeln im Gesicht erkennbar ist.

Für Anhänger von gedruckten Fotos bietet das C510 eine weitere Anwendung. Über die vorinstallierte Software Snapfish by HP können die Bilder mit wenigen Klicks direkt übermittelt werden und somit schon wenige Tage später im Fotoalbum verewigt werden.

Passend zum C510 hat Sony Ericsson das Kamera-Stativ IM502 präsentiert. Das in lackiertem Schwarz gehaltene, kompakte Stativ wirkt zwar nicht sonderlich standfest, aber es dürfte sich insbesondere für spontane Selbstauslöser- und Nachtaufnahmen eignen. Das IM502 verfügt über einen generischen Anschluss für andere Digitalkameras und ist aufgrund seiner kompakten Größe ideal zum Mitnehmen. Das Stativ wird laut Sony Ericsson in Kombination mit allen Kamera-Handys erhältlich sein.

Fotografieren mit 3,2 Megapixel

Als Cyber-Shot-Handy ist das Fotografieren natürlich eine der Hauptfunktionen des C510. Die Kamera hat so bei den meisten Tagmotiven keine großen Probleme, wenngleich ein leichter Blaustich zu sehen ist:

Anders sieht es bei Innenaufnahmen aus. Hier ist man auf gute Lichtverhältnisse angewiesen. Trotz werden die Bilder am Rande auch gerne etwas unscharf:

Nachtaufnahmen sind trotz der beiden integrierten Blitzlichter nur machbar, wenn das Objekt maximal anderthalb Meter entfernt ist. Bei weiter entfernten Zielen braucht es externes Licht:

Surfen via HSDPA

Der Browser des C510 dürfte von verwöhnten Handy-Surfern als zu spartanisch empfunden werden, aber erfüllt seinen Zweck. Da reichhaltige Seiten im normalen Hochformat eine ziemliche Länge in der Darstellung erreichen, bietet sich das Querformat an. So surft es sich besser, auch wenn man das Handy zur Eingabe von Adressen um 90 Grad drehen muss.

Die Empfangsqualität des C510 ist so gut, dass meist HSPDA anliegt. Bei Download-Geschwindigkeiten von theoretisch bis zu 7,2 Megabit pro Sekunde kann man sich sogar YouTube-Videos ohne allzu viele Aussetzer anschauen. Eine entsprechende Anwendung ist auf dem Cyber-Shot-Handy von Sony Ericsson bereits vorinstalliert.

Positiv: Die Software PC Suite funktioniert zwar gut, aber sie muss nicht auf dem Rechner installiert sein, um Daten vom und auf das Handy zu transferieren. Es genügt, das C510 auf den Modus „Massenspeicher“ einzustellen und schon wird es solcher erkannt. Negativ: Im Lieferumfang des C510 ist kein USB-Datenkabel enthalten – eigentlich ein Unding, denn so etwas haben heutzutage selbst 50-Euro-Handys serienmäßig mit dabei.

MP3-Player und Akkulaufzeit

Das C510 ist zwar primär ein Foto-Handy, aber wie so viele Sony-Ericsson-Telefone kann auch das C510 durch gute Musikeigenschaften glänzen. Der Player des Einsteiger-Handys lässt sich leicht bedienen und trotz der Kleinheit des Displays sauber ablesen. Die Songs können nach Interpret, Album und Genre geordnet werden.

Schon die serienmäßigen Kopfhörer vermitteln eine ordentliche Klangtiefe, wirken nur bei satten Bässen ein wenig schmal auf der Brust. Das integrierte UKW-Radio, das in Verbindung mit einem angeschlossenen Headset funktioniert, macht einen tadellosen Eindruck in puncto Sendersuchlauf und RDS-Erkennung. Das C510 beherrscht sogar Bluetooth Stereo auf Basis des A2DP-Standards, d.h. via Bluetooth 2.0 werden bei Bedarf nicht nur Gespräche, sondern auch Musik an Bluetooth-Headsets übertragen.

Man darf allerdings nicht vergessen, dass das C510 kein Walkman-Handy ist. Folgerichtig sucht man viele Walkman-typische Features wie z.B. „Shake Me“- oder „Sens Me“-Funktion vergeblich. Dafür ist wenigstens die Song-Erkennung „TrackID“ an Bord.

Die Batterie des C510 dürfte gern etwas standfester sein. Mehr als drei Stunden im Gesprächs- und UMTS-Modus sind leider nicht drin. Nutzt man das C510 als MP3-Player-Ersatz, kommt man immerhin auf 19 Stunden Akkulaufzeit.

Fazit

Das Sony Ericsson C510 ist ein gutes Handy, das vor allem in puncto Foto- und Musikeigenschaften überzeugt. Die guten Sprach- und Netzempfangseigenschaften, die übersichtliche Bedienung und die ordentliche Verarbeitung sprechen darüber hinaus für den Neuling aus dem Hause Sony Ericsson.

Das C510 hat zwar HSDPA, aber der Browser ist sicherlich nicht das Maß aller Dinge. In puncto Batterielaufzeit könnte man eigentlich mehr erwarten, aber ein stärkerer Akku hätte auch den Preis des Einsteiger-Handys nach oben getrieben. Überhaupt nicht schön ist, dass USB-Datenkabel und Speicherkarte im Memory-Stick-Micro separat dazugekauft werden müssen.

Dadurch erklärt sich allerdings auch der relativ niedrige Preis, der das C510 vor allem für Einsteiger interessant macht. Wer sich schlau anstellt, muss die 199 Euro, die laut UVP fällig werden, nicht bezahlen. In einzelnen Webshops ist das Sony Ericsson nämlich schon für rund 150 Euro ohne Vertrag zu haben.