HTC Magic: Zweites Android-Handy von HTC

03.06.2009 von

HTC Magic

Platz 783/861
UVP: 549,00 €
Datum: 24.06.2009

  • 30,1
  • Gesamturteil:
  • 1,0
  • Preis/Leistung:
  • ****
  • Sprachempfang:
  • ****
  • Bedienung:
  • *
  • Foto/Video:
  • **
  • Audio/MP3:
  • ***
  • Internet:
  • **
  • Akkuleistung:




Mit dem T-Mobile G1 produziert HTC bereits das erste Android-Handy für den deutschen Markt. Seit kurzem ist nun auch das HTC Magic zu haben, das von Vodafone vermarktet wird. Tariftipp.de durfte sich das zweite Android-Handy genauer anschauen.

Als Touchscreen-Handy verfügt das Magic nur über wenige Tasten. Dazu gehören Bedienknöpfe für das Tätigen und Beenden von Anrufen, die Zurück-Taste und die Taste, die zum Hauptmenü führt.

Zudem verfügt das Gerät über einen Trackball. Über diese Kugel kann man im Menü steuern, wenn man nicht den Touchscreen benutzen und ergo verschmutzen möchte.

Gegenüber der ersten Variante, die auf dem Mobile World Congress präsentiert wurde, wirkt das Magic viel schmaler, aber auch edler. Die abgerundeten Kanten und das hochwertige Plastik vermitteln ein gutes Griffgefühl.

Dadurch, dass es gegenüber dem von T-Mobile vermarkteten G1 keine ausziehbare QWERTZ-Tastatur besitzt, ist das Magic recht handlich, aber kein Leichtgewicht. 118 Gramm stehen hier zu Buche.

Menüsteuerung per Finger

Das Fehlen einer QWERTZ-Tastatur muss kein Nachteil sein. Das zeigt das neue HTC auf eindrucksvolle Weise. Die Eingabe von URLs, Kontaktnamen oder SMS funktioniert gut. Menschen mit dickeren Fingern müssen nur aufpassen, dass sie die recht schmalen virtuellen Buchstabentasten treffen.

Noch besser als im traditionellen Hochformat funktioniert die Eingabe im Querformat . Hier sind die Tasten rechteckig und somit besser zu treffen.

Ansonsten lässt sich das HTC Magic genauso gut wie das bekannte G1 bedienen. Das Display wirkt nur einen Hauch sensibler eingestellt. Auf Fingerimpulse wird prompt reagiert, aber wer dickere Finger hat, muss mit Einschränkungen bei der Bedienbarkeit leben. Hier hilft nur das Heranzoomen der Inhalte über die virtuelle Lupe im Android-Menü.

Besser läuft da das Navigieren mit dem Trackball. Die angesteuerten Punkte werden rot markiert, was auch bei mikroskopisch kleinen Links sehr gut zu sehen ist. Dann folgt der Druck auf den Trackball und schon geht es weiter.

Telefonieren und surfen

Besonders großen Spaß macht das Surfen im Internet mit dem HTC Magic. Man muss nicht unbedingt die WLAN-Schnittstelle nutzen, um schnell im World Wide Web zu surfen. Dank HSDPA-Schnittstelle ist man in der Regel mit 3,6 mit Megabit pro Sekunde (Mbit/s), an neuralgischen Punkten wie Bahnhöfen oder Flughäfen sogar mit bis zu 7,2 Mbit/s im Vodafone-Netz unterwegs.

Standardmäßig ist das HTC mit einem von Google entwickelten Browser ausgerüstet. Die Steuerung funktioniert wie gehabt per Finger oder Trackball. In der Regel ist der Finger ausreichend, doch bei Bedarf kann die jeweilige Seite herangezoomt werden. Das ist insbesondere bei gröberen Männerfingern ratsam.

Am besten surft man im Querformat und per Trackball. Das Magic erkennt dank Sensoren automatisch, wann es quer gehalten wird. Durch Drücken auf die Menü-Taste werden Optionen eingeblendet wie z.B. das Aktualisieren der angezeigten Seite, die Eingabe einer neuen URL oder das Löschen von Cache-Speicher und Verlauf. Nach ein wenig Eingewöhnung können das auch weniger versierte Nutzer.

Dem Magic fehlen nur zwei Dinge: das Heran- und Herauszommen durch das Zusammen- bzw. Auseinanderziehen zweier Finger auf dem Display wie beim iPhone und ein größeres Display. Zwar ist Darstellungsqualität gut, aber der berührungsempfindliche Bildschirm kommt einem ein ums andere Mal zu klein vor.

Lobenswert ist die Sprachqualität des Magic. Anrufer kommen in kritischen Empfangssituationen zwar einen Tick zu dumpf rüber, insgesamt sind Sprachqualität und Netzempfang aber ein wenig besser als beim T-Mobile G1.

Unterdurchschnittliche Kamera

So viel Spaß das Magic beim Surfen macht, so unterdurchschnittlich sind die Leistungen der integrierten 3,1-Megapixel. Da nur ein maximal zweifacher Zoom zur Verfügung steht, muss der Schuss auch bei Tage sitzen. Beim Kaiserwetter pünktlich zur Aufstiegsfeier der Düsseldorfer Fortuna machte dieses Manko jedoch gar nichts aus:

Bei Innenaufnahmen hat das Magic deutlich mit starken Kontrasten zu kämpfen:

Im Dunklen ist man mangels Blitz auf externe Lichtquellen angewiesen. Wenn beim Konzert fast alle Lichter aus sind, macht sich sichtbare Dusterkeit aus:

Fazit

Das HTC Magic macht eine durchgehend gute Figur. Bei dem Android-Handy handelt es sich um eine Multimedia-Maschine mit vielen Extras: Der Speicher ist acht Gigabyte groß, die Datenübermittlung per USB und Bluetooth klappt prima und beim Surfen macht dem Magic - außer vielleicht dem iPhone - so leicht keiner was vor.

Das Handy, das exklusiv von Vodafone vermarktet wird, hat aber auch Nachteile. So ist die Kamera für ein Handy dieser Preisklasse einfach nicht gut genug und der Akku hält auch nicht so lange durch wie von HTC versprochen. Im Gesprächs- und UMTS-Modus schafft das Magic dennoch immerhin drei Stunden. Die ermittelte Stand-by-Zeit liegt mit 400 Stunden jedoch weit unter den von HTC angegebenen 660 Stunden.

Insgesamt merkt man jedoch, dass die Android-Plattform immer ausgefeilter wird. Im sogenannten "Android Market" stehen eine Vielzahl von Anwendungen wie z.B. der alternative Browser Opera Mini zur Verfügung, so dass das HTC Magic hier dem iPhone locker das Wasser reichen kann. Wahrscheinlich ist es kein Zufall, dass Apple schon bald mit der nächsten iPhone-Generation kontern möchte.