Sony Ericsson W205: Walkman-Handy zum kleinen Preis
Junge Leute haben wenig Geld, sind mobil und lieben Musik – genau auf diese Zielgruppe zielt das W205 ab.
Wer in Online-Shops stöbert, muss auch nicht die unverbind-liche Preis-empfehlung von 109 Euro berappen. Im Internet ist das preisgünstige Walkman-Handy schon für 89 Euro zu haben.
Die Oberfläche des geschlossenen Sliders präsentiert sich in einem rundlichen Design, das entfernt an Apples iPod erinnert. Anders als bei anderen Sony Ericssons für den kleinen Geldbeutel sind Tasten und Display-Rahmen aber nicht mit einer glänzenden, sondern einer schlichten, matten Oberfläche ausgestattet. Mattes Schwarz dominiert denn auch die Rückseite des Slider-Handys.
Der getrübte Eindruck setzt sich bei den Nummerntasten fort. Diese sind Slider-typisch flach, aber auch leider schlecht konturiert. Der Druckpunkt der Tasten ist zudem so schwammig, dass eine Taste beim Eingeben von SMS aus Versehen leicht doppelt gedrückt wird. Die sonst so logische T9-Worterkennung der Sony-Ericsson-Handys sucht man beim W205 leider vergebens. Möchte man z.B. das Wörtchen „mit“ eingeben, gibt das W205 als erste Option „Mitte“ an.
Auch beim Telefonieren kann das Walkman-Handy nicht ganz an die Leistungen teurerer Sony Ericssons anknüpfen. Die Sprachqualität geht voll in Ordnung, aber beim Netzempfang ist das W395 seltsam schwach auf der Brust. Vor allem in Räumen in Neubauten mit viel Stahl und bedampften Glas leidet der Empfang im E-Plus-Netz deutlich.
Die Kamera ist nicht gerade die Stärke des W205. Nominell besitzt sie 1,3 Megapixel Auflösung und der digitale Zoom schafft maximal nur eine 2,2-fache Vergrößerung.
Außerdem offenbart sich die Kamera des W205 im Test als empfindlich für leichte Wackler. Selbst für ein Einsteiger-Handy wirken Tagesaufnahmen milchig und kontrastarm:
Bei Innenaufnahmen lässt das W205 leider auch Kontrast vermissen:
Nachtaufnahmen kann man mit dem Walkman-Handy getrost vergessen:
Schade ist, dass das USB-Datenkabel und eine Speicherkarte im Sony-Ericsson-eigenen Format Memory Stick Micro extra hinzugekauft werden müssen. Dafür stellt das Koppeln mit anderen Bluetooth-Endgeräten den Nutzer vor keine allzu große Herausforderung.
Wer viel mobil im Netz surft, wird am W205 hingegen wenig Freude haben. Das Sony Ericsson schafft maximal GPRS-Geschwindigkeit. In der Praxis reicht dies noch nicht einmal aus, um eine relativ „leichte“ Seite wie die Tariftipp.de-Homepage in einer akzeptablen Zeit von unter einer Minute aufzurufen. Einen akzeptablen Eindruck hinterlässt der Handy-Browser des W205. Dieser ist zwar simpel gestrickt, aber durchaus leistungsfähig.
Der MP3-Player bietet die gewohnte Sony-Ericsson-Qualität in puncto Übersichtlichkeit und Bedienung. Die integrierten Lautsprecher des W205 machen einen weniger guten Eindruck.
Das serielle Headset hat hingegen zwar keinen besonders satten Klang, aber trotzdem geht der Sound – zumal für ein 100-Euro-Handy – voll in Ordnung. Einen 3,5-Millimeter-Klinken-Adapter zum Anschluss alternativer, höherwertiger Headsets ebenso wie ein integriertes Radio sucht man beim W205 leider vergebens.
Die Batterie des W205 ist für ein Einsteiger-Handy ohne Strom fressende Extras wie WLAN oder GPS akzeptabel. Bis zu drei Stunden im Gesprächsmodus und immerhin 18 Stunden im MP3-Modus stehen für das Walkman-Handy zu Buche. Der Stand-by-Wert von maximal 390 Stunden Betriebsdauer liegt ebenfalls im grünen Bereich.
Wer wenig zahlt, muss allerdings auch Einbußen hinnehmen. So müssen ein USB-Datenkabel und eine Speicherkarte im Memory-Stick-Micro-Format separat dazugekauft werden.
Außerdem ist die Verarbei-tungsqualität gerade der Nummerntasten nicht so gut wie bei teureren Sony Ericssons. Die Qualität des Headsets lässt sich nicht mit der der Kopfhörer z.B. des W902 messen. Die Leistungen der Kamera sind selbst für diese Klasse unterdurchschnittlich. Für das mobile Surfen im Internet ist das W205 ebenfalls nicht geeignet.