Sony Ericsson Jalou: Kompaktes Schmuckstück

01.10.2009 von

Sony Ericsson Jalou

Platz 833/861
UVP: 229,00 €
Datum: 09.11.2009

  • 22,5
  • Gesamturteil:
  • 0,0
  • Preis/Leistung:
  • ****
  • Sprachempfang:
  • **
  • Bedienung:
  • *
  • Foto/Video:
  • **
  • Audio/MP3:
  • **
  • Internet:
  • **
  • Akkuleistung:

Sony Ericsson präsentiert mit dem Jalou einen Designer-Taschenspiegel, mit dem man auch telefonieren kann. Das Einsteiger-Handy ist für 229 Euro (UVP) zu haben.

Das Format des Jalou ist besonders kompakt. Das Design-Handy von Sony Ericsson nimmt mit einer Größe von 73 Millimetern nicht viel mehr Platz weg als eine Kreditkarte. Der Klappmechanismus macht einen gut verarbeiteten Eindruck.

Auffällig ist die entfernte Ähnlichkeit zu einem Edelstein. Nicht umsonst gibt es das Jalou wird in den Farben Onyx Black und Deep Amethyst. In Frankreich heißt das Sony Ericsson sogar „Bijou“ – übersetzt heißt das „Juwel“. Die geänderte Namenswahl ist nicht ungewöhnlich, denn „jaloux“ bedeutet so viel wie „neidisch“.

Besonderer Clou: Auf Knopfdruck wird das Handy zum Schminkspiegelersatz. Die Anzeige des zwei Zoll großen Display verschwindet und macht einer silbrig schimmernden Oberfläche Platz. In der Praxis benötigt das Jalou für diesen Vorgang wenige Sekunden.

Ebenfalls an Bord ist der sogenannte „Walk Mate“. Mit dessen Hilfe kann der fitnessbegeisterte Handy-Nutzer seine Schritte zählen. Dazu klickt man pro Schritt auf eine Taste des Jalou.

Das Menü des Jalou ist das von Sony Ericsson gewohnte. Auf den vier Enden des zentralen Steuerelements können Shortcuts platziert werden. Der rechte Shortcut ist ab Werk nicht vergeben und kann z.B. sinnvollerweise mit der Bluetooth-Funktion belegt werden.

Beim Telefonieren zeigt das Jalou im Freien keinerlei Schwächen. Beim Indoor-Empfang treten hingegen deutliche Unterschiede zwischen dem schwächeren E-Plus- und dem gut ausgebauten T-Mobile-Netz zutage. Die Sprachqualität ist für ein Handy dieser Preisklasse in beide Richtungen ordentlich.

Beim Verfassen von SMS gibt die Sony-Ericsson-typische T9-Worterkennung keine großen Rätsel auf. Wörter, die nicht a priori im Wortschatz des Jalou vorkommen, eignet es sich sukzessive an.

Nicht so praktisch sind die Tasten, die aus kleinen, silberfarbenen Romben bestehen. Hier ging offensichtlich Design vor Funktion, zumal die Tasten Eingaben mit einem plastikartigen Klickgeräusch quittieren.

Über das Design hinaus verfügt das Jalou auch über „innere Werte“. Dazu gehört unter anderem eine 3,2-Megapixel-Kamera, die – anders als etwa bei der C-Reihe, den Foto-Handys von Sony Ericcson – nicht über einen separaten Button ausgelöst werden kann.

Da das Jalou über keine spezifischen Fotoeinstellmöglichkeiten oder gar einen LED-Blitz verfügt, muss man von der Kamera keine Wunderdinge erwarten. Tagaufnahmen mit ausreichender Lichteinstrahlung sind dennoch kein Problem für das Einsteiger-Handy:

Innenaufnahmen geraten allerdings schon einmal recht konturarm:

Im Dunkeln lassen sich nur beleuchtete Objekte einigermaßen unfallfrei fotografieren:

Das Jalou verfügt über HSPA und eine E-Mail-Funktion. Da auch der Browser des Spiegel-Handys nicht zu den langsamsten seiner Zunft gehört, stellt das schnelle Surfen im Internet kein großes Problem dar.

Lediglich die Darstellung lässt zu wünschen übrig. Zwar stellt das Jalou auf Wunsch aufs Querformat um, doch selbst „leichte“ Seiten werden in die Länge gestreckt. Den kompakten Außenmaßen muss das Einsteiger-Handy auch bei der Display-Größe Tribut zollen, so dass das Heranzoommen von Texten fast immer notwendig ist.

Wie bei Sony Ericssons üblich macht das Jalou beim Übertragen von Fotos, Songs oder Videos zum PC keinerlei Probleme. Das Handy der Einsteigerklasse wird sowohl unter Windows Vista als auch unter dessen Vorgänger XP anstandslos als Massenspeicher erkannt.

Schade ist, dass das USB-Datenkabel und eine Speicherkarte extra hinzugekauft werden müssen. Dafür stellt das Koppeln mit anderen Bluetooth-Endgeräten den Nutzer vor keine allzu große Herausforderung.

In puncto Sound liefert das Jalou ein für diese Klasse respektables Ergebnis ab. Das serielle Headset hat zwar keinen besonders satten Klang, aber trotzdem geht der Sound – zumal für ein Einsteiger-Handy – voll in Ordnung. Einen 3,5-Millimeter-Klinken-Adapter zum Anschluss alternativer, höherwertiger Headsets sucht man beim Jalou leider vergebens.

Der MP3-Player bietet die gewohnte Sony-Ericsson-Qualität in puncto Übersichtlichkeit und Bedienung. Das integrierte UKW-Radio, das nach dem Einstecken der mitgelieferten Stereo-Headsets funktioniert, findet Sender ohne Probleme. Falls eine Radiostation ein RDS-Signal mitsendet, wird auch dieses empfangen.

Die Batterie des Jalou ist für ein Einsteiger-Handy akzeptabel. Bis zu drei Stunden im Gesprächsmodus und immerhin 18 Stunden im MP3-Modus stehen für das Walkman-Handy zu Buche. Lediglich beim Surfen im Internet geht Sony Ericssons „Edelstein“ der Atem relativ früh, nämlich nach rund zweieinhalb Stunden, aus. Der Stand-by-Wert von maximal 390 Stunden Betriebsdauer liegt im grünen Bereich.

Das Sony Ericsson Jalou ist ein Handy, das günstigen Preis und außergewöhnliches Design verbindet.

Einziger Wehrmutstropfen: Ein USB-Datenkabel und eine Speicherkarte  müssen separat dazugekauft werden. Dadurch wird der günstige Preis des Jalou in Höhe von 229 Euro (UVP) relativiert.

Als Quadband-Handy für den weltweiten Einsatz konzipiert macht das Sony Ericsson beim Telefonieren eine gute Figur. Dafür kann das Jalou in puncto Menüführung, MP3-Player und Akkulaufzeit punkten. Ebenfalls besser als erwartet sind die Qualitäten des „Edelsteins“ als Internet-Handy.

Das Jalou ist für ein Einsteiger-Handy akzeptabel verarbeitet, ärgert den Nutzer aber beim Verfassen von SMS durch die schlecht konturierten Nummerntasten. Auch die Leistungen des Headsets können nicht ganz begeistern. Die Kamera bietet trotz einer Auflösung von 3,2 Megapixeln keine berauschenden Resultate.