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Sony Ericsson Yari: Spiele-Handy aus Japan

07.12.2009 von

Sony Ericsson Yari

Platz 817/861
UVP: 299,00 €
Datum: 28.12.2009

  • 25,2
  • Gesamturteil:
  • 0,0
  • Preis/Leistung:
  • ****
  • Sprachempfang:
  • **
  • Bedienung:
  • *
  • Foto/Video:
  • **
  • Audio/MP3:
  • ***
  • Internet:
  • **
  • Akkuleistung:

Vor allem spielerische Naturen dürftem am Yari ihre Freude haben




Das Yari ist laut Sony Ericsson das erste Handy außerhalb Japans, das Spielen über Körperbewegung ermög- licht. Tariftipp.de hat sich das Spiele-Handy genauer angesehen.

Im „Gesture Gaming“-Modus wird das Handy auf die mitgelieferte Halterung EC500 gesteckt und die Innenkamera des Handys erfasst die Bewegungen des Spielers. Die Spiele „Fitness“ und „Tennis“ sind vorinstalliert, weitere können von der Online-Plattform „PlayNow arena“ heruntergeladen werden.

Zusätzlich sind die bewegungsgesteuerten Spiele „Nitro Street Racing“ und „Bowling“ vorinstalliert, bei denen der Spieler das Handy in der Hand hat und beispielsweise den Bowling-Schwung imitiert. In der Praxis klappt das virtuelle Bowling erstaunlich gut, auch wenn der Spielspaß nicht an den einer Spielekonsole wie z.B. der Wii von Nintendo heranreicht. Mit etwas Übung machen auch Yari-Novizen den nicht vorhandenen Sichtkontakt zu den virtuellen Bowling-Kegeln wett.

Weitere zwei- und dreidimensionale Spiele wie „Bubble Town“, „Guitar Rock Tour“ und „Quadrapop“ sind beim Yari ebenfalls mit an Bord. Fußballfreunde werden am Spiel „FIFA 10“ ihre Freude haben. Mit dieser Applikation kann man einzelne Freundschaftsspiele oder ganzen Ligen durchspielen. Dabei stehen Teams der 1. und 2. Fußball-Bundesliga, aber auch einzelner europäischer Ligen sowie Nationalmannschaften zur Auswahl.

Telefonfunktionen und Menüsteuerung

Passend zur Klientel kommt das Yari auch im poppigen Cranberry White daherDas Menü des Yari ist – bis auf das spezielle Symbol für die vielen Spiele auf dem Handy – das von Sony Ericsson gewohnte.

Auf den vier Enden des zentralen Steuerelements können Shortcuts platziert werden. Der rechte Shortcut ist ab Werk nicht vergeben und kann z.B. sinnvollerweise mit der Bluetooth-Funktion belegt werden.

Beim Telefonieren zeigt das Yari im Freien keinerlei Schwächen. Beim Indoor-Empfang treten hingegen feine Unterschiede zwischen dem leistungsschwachen E-Plus- und dem besser ausgebauten O2-Netz zutage. Die Sprachqualität ist in beide Richtungen ordentlich.

Beim Verfassen von SMS fallen die Nummerntasten des Yari nicht gerade positiv auf. Slider-typisch flach gebaut sind sie nicht leicht zu treffen. Außerdem lässt der Druckpunkt die erforderliche Knackigkeit missen.

Fotografieren mit fünf Megapixeln

Die Fünf-Megapixel-Kamera des neuen Sony-Ericsson-Handys kann mit Gesichtserkennung und Autofokus aufwarten. Beide Features funktionieren beim Test auch erstaunlich gut. Bei dieser Tagaufnahme vom Leipziger Augustusplatz spielen sie zwar keine Rolle, aber die Aufnahme gelingt auch so tadellos:

Tagaufnahmen sind für das Yari kein Problem

Bei Innenaufnahmen zeigt das Yari keinerlei Probleme. Kontraste werden für eine Handy-Kamera vielmehr erstaunlich gut dargestellt:

Innenaufnahmen mit dem Yari gelingen erstaunlich kontrastreich

Ebenfalls positiv hervorzuheben ist die Anwesenheit eines Fotolichts, dass bei dunklen Lichtverhältnissen zuverlässig auslöst, wenn man den Automatikmodus gewählt hat. Bei entfernten Motiven wie hier dem Berliner Funkturm kann das Fotolicht aber nicht allzu viel ausrichten:

Das Fotolicht des Yari taugt für Nachtaufnahmen von nahen Objekten, aber nicht vom kilometerweit entfernten Berliner Funkturm

MP3-Player und Headset

Wie die meisten Sony Ericssons verfügt auch das Yari über einen guten MP3-PlayerWie alle Sony Ericssons dieser Preisklasse verfügt das Yari über einen gut zu bedienenden MP3-Player. Songs werden nach Alben bzw. Interpreten geordnet. Der Equalizer bietet neben der normalen Einstellung spezielle Settings für Bass, Mega Bass, Voice und Treble Boost.

Nette Spielerei: Eine Möglichkeit, Lieblingslieder mit seinen Freunden zu teilen, ist der „Music Call“. Dabei startet man via Tastendruck während des Telefonats den Song und schon wird das Lied in hoher Qualität vorgespielt.

In puncto Sound liefert das Yari ein respektables Ergebnis ab. Das serielle Headset hat zwar keinen besonders satten Klang, aber trotzdem geht der Sound voll in Ordnung. Einen 3,5-Millimeter-Klinken-Adapter zum Anschluss alternativer, höherwertiger Headsets sucht man beim Yari alledings vergebens. Das integrierte UKW-Radio, das nach dem Einstecken der mitgelieferten Stereo-Headsets funktioniert, findet Sender ohne Probleme. Falls eine Radiostation ein RDS-Signal mitsendet, wird auch dieses empfangen.

Schneller Browser

Beim Übertragen von Daten macht das Yari leider keine gute FigurDas Yari unterstützt UMTS und HSPA, eignet sich aber nicht nur wegen der schnellen Internet-Standards fürs mobile Surfen im Netz.

Der Handy-Browser des Yari ist der schnellste, der von Tariftipp.de bis dato bei einem Sony-Ericsson-Handy festgestellt wurde. Lediglich die Darstellung lässt zu wünschen übrig. Zwar stellt das Yari auf Wunsch aufs Querformat um, doch selbst „leichte“ Seiten werden in die Länge gestreckt. Den kompakten Außenmaßen muss das Einsteiger-Handy auch bei der Display-Größe Tribut zollen, so dass das Heranzoommen von Texten fast immer notwendig ist.

Anders bei Sony Ericssons üblich macht das Yari beim Übertragen von Fotos, Songs oder Videos zum PC manchmal Probleme. Das Handy wird sowohl unter Windows Vista als auch unter dessen Vorgänger XP nicht immer als Massenspeicher erkannt. Besser funktioniert da die Übertragung über die von Sony Ericsson mitgelieferte Software.

Positiv: Anders als bei den günstigeren Sony Ericssons der neuesten Generation müssen Besitzer des Yari weder USB-Datenkabel noch Speicherkarte extra dazukaufen. Interessanterweise legt Sony Ericsson kein Speichermedium im eigenen Format Memory Stick Micro, sondern eine microSD mit einem Gigabyte Kapazität bei.

Das Koppeln mit anderen Bluetooth-Endgeräten stellt den Nutzer vor keine allzu große Herausforderung. Sind Partnergeräte einmal in der Liste des Yari gespeichert, werden sie beim zweiten Koppeln umso schneller erkannt.

Das Yari taugt bei Bedarf auch als Ersatz für das Navi, denn es verfügt über einen integrierten GPS-Empfänger. Da die Tariftipp.de-Redaktion für den Test über keine geeignete Kfz-Halterung verfügte, beschränkten wir uns auf den Fußgängermodus. Ergebnis: Die auch auf anderen Sony Ericssons implementierte Wayfinder-Software ist nicht sonderlich schnell beim Ermitteln des Standorts, aber sie tut ihren Dienst. Selbst Neulinge dürften mit dem einfachen Menü der Navi-Software keine Probleme haben.

Fazit

Die Fünf-Megapixel-Kamera des Yari macht dank Gesichtserkennung, Autofokus und Fotolicht anständige FotosDie Batterie des Yari liefert Klassenübliches. Bis zu drei Stunden im Gesprächs- und UMTS-Modus und immerhin 18 Stunden im MP3-Modus stehen für das Spiele-Handy zu Buche. Nutzt man jedoch die ausgedehnten Spielefunktionen des Yari voll aus, dürften die real erreichten Batterielaufzeiten deutlich kürzer ausfallen.

Ansonsten hinterlässt das Sony Ericsson meist einen guten Eindruck. Das Yari ist etwas für Menschen, die z.B. auf dem Weg zur Arbeit ab und zu spielen, aber dabei nicht auf die ewig gleichen Spiele beschränkt sein wollen. Ebenfalls zu gefallen wissen die Fünf-Megapixel-Kamera sowie der angenehm schnelle Browser des Yari.

Als Quadband-Handy für den weltweiten Einsatz konzipiert macht das Sony Ericsson beim Telefonieren eine gute Figur. Dafür ärgert das Yari aber den Nutzer durch die schlecht konturierten Nummerntasten beim Verfassen von SMS. Ebenfalls zu kritisieren sind die Probleme beim Übertragen von Dateien vom internen Speicher oder der microSD-Speicherkarte auf den PC.