Sony Ericsson Xperia X10 mini: Kompaktes Smartphone im Test
Das Sony Ericsson Xperia X10 mini ist wie das Konkurrenzmodell GD880 mini von LG der Beginn einer neuen Handy-Klasse: Mini-Smartphones, mit denen man genauso gut im Internet surfen, telefonieren und Nachrichten austauschen kann wie mit ausgewachsenen Smartphones, die aber dank ihres kompakten Formats bequem in jede Hosentasche passen.
So auch das Sony Ericsson Xperia X10. Das neue Mini-Smartphone des schwedisch-japanischen Herstellers misst gerade einmal 83 x 50 x 16 Millimeter und ist mit 88 Gramm nur wenig schwerer ist als ein simples Einsteiger-Handy.
Trotzdem ist all das an Bord, was man von einem Smartphone erwartet: HSDPA, HSUPA und WLAN für das Surfen im Internet, ein GPS-Empfänger zum Navigieren per pedes und sogar ein 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss inklusive passendem Stereo-Headset. Die Kamera schießt Fotos mit maximal 4,9 Megapixel Auflösung und kann diese per Geotagging sofort ins Internet stellen.
Das Hauptsteuerungselement des kleinen Xperia-Handys ist der Daumen, für den die von Sony Ericsson entwickelte UX-Bedienoberfläche ausgelegt ist. Vier individuell konfigurierbare Widgets in den Ecken des Displays beschleunigen die Bedienung und ersparen langes Navigieren durch etliche Menüpunkte.
Selbst wenn das X10 mini anders als das Schwestermodell X10 mini pro nicht mit einer vollwertigen QWERTZ-Tastatur ausgestattet ist, sind E-Mails und SMS im Handumdrehen verfasst. Auch Konversationen in sozialen Netzwerken gehen einfach von der Hand. Praktischerweise ist ein Widget für das Facebook ab Werk vorinstalliert.
Als Telefon kann das Xperia X10 mini nur bedingt überzeugen. Im O2-Netz reißt der Empfang schneller ab als bei „reinen“ Sony-Ericsson-Handys vom Schlage eines W890i oder manchmal kommt eine Verbindung nur schwer zustande. Die Sprachqualität in beide Richtungen ist jedoch ebenso okay wie die UMTS-Verbindung des Android-Handys.
Das Surfen im Internet macht mit dem Sony Ericsson Xperia X10 mini Spaß – trotz des Mini-Displays mit nur 2,55 Zoll Bilddiagonale. Der Bildschirm des Mini-Smartphones kann 16 Millionen Farben darstellen, so dass detailgetreu dargestellt werden.
Texte sind beim X10 mini zwar auch in Kleinstschrift gut zu lesen, aber die Vergrößerung mit virtueller Lupe hilft. Viele Portale à la „Spiegel Online“ bieten aber auch Mobilversionen, die sich dank geringerer Datenmenge schneller laden und Texte in größerer Schriftart darstellen. Das Facebook-Widget bedient sich einfach und intuitiv.
Dank HSDPA und, so vorhanden, WLAN ist das X10 mini wieselflink im Internet unterwegs. Auch die automatische Umstellung von Hoch- auf Querformat, die man nach Gusto einstellen kann, funktioniert ohne große Verzögerung. Der Browser ist leider eher minimalistisch ausgestattet und bietet noch nicht einmal eine Suchfunktion. Außerdem muss man erst aus dem Browser herausgehen und den Menüpunkt Sony Ericsson/Browser wählen, um Verlauf oder Cookies zu löschen.
Dank integriertem GPS-Empfänger kann das Mini-Smartphone Sony Ericsson auch navigieren. Ab Werk installiert ist eine 30-Tage-Probeversion des Navi-Programms Wisepilot. Daneben stehen im Android Market aber auch weitere Navi-Softwares wie z.B. der MobileNavigator von Navigon zum Download bereit. Auch hier kann der X10-mini-Nutzer die Software einen Monat lang testen.
Genauso gut funktioniert im Fußgängermodus aber auch Google Navigation. Um die Erweiterung des vorinstallierten Google-Maps-Kartenprogramms zu bekommen, muss man nur das kostenlose Update für Google Maps aus dem Android Market herunterladen.
Schön gelöst: Der GPS-Empfänger kann kinderleicht aktiviert und deaktiviert werden. Noch leichter ist es, das X10 mini vom UMTS-Empfang abzukoppeln. Am oberen Display-Rand muss man einfach das Datenverkehr-Symbol ausziehen und die gewünschte Einstellung vornehmen. Das ist praktisch, wenn der Nutzer über keine UMTS-Flatrate oder einen ausreichenden UMTS-Volumentarif verfügt. Übrigens lässt sich über diese Funktion auch Daten-Roaming im Ausland unterbinden.
Die Kamera des Sony Ericsson Xperia X10 mini schießt Fotos mit maximal 4,9 Megapixel Auflösung und kann diese per Geotagging sofort ins Internet stellen. Außerdem sind beim Mini-Smartphone einige fototypische Einstellungen wie z.B. Sepia- und Schwarz-Weiß-Effekt sowie Nah-, Sport- und Nachtaufnahme an Bord.
Da das X10 mini über einen Autofokus verfügt, sind Tagaufnahmen mit entferntem Zielobjekt kein Problem. Die Kamera neigt allerdings zu leichten Überbelichtungen:
Bei Innenaufnahmen kommt ebenso der Autofokus zum Tragen. Dennoch lassen solche Fotos Detailgenauigkeit vermissen:
Bei Nachtaufnahmen ist es wichtig, dass das Zielobjekt nicht weiter als anderthalb Meter vom Fotografen entfernt steht. Ein leichter Wackler kann dennoch passieren:
Ein ordentliches Zeugnis muss man hingegen dem MP3-Player des Xperia X10 mini machen. Sony-Ericsson-typisch ist er leicht zu bedienen und lässt einen nach Song, Interpret oder Album suchen. Weitere Einstellmöglichkeit wie z.B. diverse Presets sind leider nicht dabei.
Die internen Lautsprecher des Sony Ericsson machen schon einen guten Job, die serienmäßigen Headsets einen noch besseren. Der Sound wird in gleichmäßiger Breite dargestellt. Man vermisst lediglich besagte Presets, so dass die Serien-Kopfhörer als völlig ausreichend einzustufen sind.
Alternativ bietet Sony Ericsson das Stereo-Headset MH810 mit Fernbedienung in fünf Farben für 44,90 Euro (UVP) und die aktiven Stereo-Lautsprecher MS450 für 39,90 Euro an. Beide verfügen über einen 3,5-Millimeter-AVP-Klinkenstecker. Mit dem neuen AVP-Stecker lassen sich Musik und Gespräche steuern. Außerdem wird das Zubehör so mit Strom aus dem Handy versorgt, was bei einem herkömmlichen 3,5-Millimeter-Klinkenstecker nicht der Fall ist.
Mit dem Xperia X10 mini ist Sony Ericsson der Einstieg in die Klasse der Mini-Smartphones gelungen.
Android in der Version 1.6 ist zwar nicht ganz auf dem neuesten Stand, aber es ermöglicht eine einfache und intuitive Bedienung, zumal Sony Ericsson das Betriebssystem an seine typische Menüführung angepasst hat. Weitere Stärke von Android: Es stehen bereits mehr als 50.000 Anwendungen im Android Market bereit, durch die das Betriebssystem erweitert werden kann.
Dank seines kompakten Formats ist das X10 mini ein geeigneter Begleiter für unterwegs. Es surft dank HSDPA und WLAN wieselflink im Internet und hilft per GPS bei der Fußgängernavigation. Die kostenlose Google-Maps-Erweiterung Google Navigation reicht erweist sich als schnell und leicht zu bedienen.
Auch in puncto Musik und Fotografie macht das Sony Ericsson Xperia X10 mini eine akzeptable Figur. So ist ein 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss inklusive passendem Stereo-Headset Serie. Die Kamera schießt Fotos mit maximal 4,9 Megapixeln Auflösung und kann diese per Geotagging sofort ins Internet stellen.
Einziger wirklicher Kritikpunkt ist die Batterie. Der Akku des X10 mini schafft noch die versprochenen vier Stunden Laufzeit im Gesprächsmodus und 360 Stunden im Stand-by nicht annähernd. Hinzu kommt, dass „Otto Normalverbraucher“ das Mini-Smartphone gern zum Surfen im Internet brauchen dürfte, wodurch die Akkulaufzeiten sich noch einmal minimieren.