Nokia 1800: Einfach-Handy im Test
Mit dem 1800 bietet Nokia ein neues Modell in der Klasse der Einfach-Handys an. Im Tariftipp.de-Test kann vor allem die langlebige Batterie gefallen.
Moderne Handys bieten immer mehr Funktionen: Surfen im Internet und Verschicken von E-Mails per UMTS, HSDPA oder WLAN, Fotografieren mit digitalem und optischem Autozoom, Navigieren per GPS oder A-GPS – das alles gehört bei den Top-Modellen aller namhaften Hersteller zum Standard. Das Nokia 1800 ist dagegen ein Mobiltelefon für Nutzer, die sich auf das Wesentliche beschränken möchten.
Mit dem Design des Nokia 1800 kann der Nutzer nur wenig Eindruck schinden. Die metallen schimmernde Verkleidung von Gehäuserand und –rückseite und die schwarzen Nummerntasten sehen nach Einsteiger-Handy aus. Vor allem das zentrale Steuerlement des 1800 macht aufgrund des klackenden Plastiks, aus dem es gefertigt wurde, keinen besonders wertigen Eindruck.
Das 1800 glänzt durch Werte, die einem erst auf den zweiten Blick ins Auge fallen. Neben der soliden Verarbeitung am erstaunlichsten ist das geringe Gewicht des Einsteiger-Handys. Bei nur 78 Gramm fühlt man lieber zweimal nach, ob das 1800 tatsächlich noch in der Hosentasche steckt. Mit seinem ultrakompakten Format von 107 x 45 x 15,3 Millimetern passt das Nokia locker in die Westentasche.
Minimalistische Ausstattung
Serienmäßig an Bord sind nur ein Ladekabel sowie ein Stereo-Headset, das bei Bedarf auch als Radioantenne dient. Die Bedienungsanleitung kommt als dünnes Faltblatt daher. Mehr als dieses ist auch nicht notwendig, beschränken sich die Funktionen des Nokia doch auf das Wesentliche.
Die SMS-, Kontaktlisten-, Kamera- und Radio-Funktion werden direkt über das Hauptmenü des Nokia 1800 aufgerufen. Daneben sind noch Kalender, Timer, Stoppuhr, Rechner und Spiele an Bord. Besonders hervor sticht die integrierte Taschenlampe. Sie ist an der oberen Gehäuseseite platziert und schön leuchtstark.
Beim Display darf man aufgrund der geringen Außenmaße vom Nokia 1800 keine Wunderdinge erwarten. Dass es mit einer Diagonale von 1,8 Zoll recht klein und mit 65.536 Farben recht detailarm ausgefallen ist, ist nicht weiter schlimm. Bei der Auflösung von 128 x 160 Pixeln hat der finnische Hersteller jedoch ein wenig zu viel gespart. Die spiegelnde Oberfläche sorgt dafür, dass das Display bei direkter Sonneneinstrahlung nicht immer gut abzulesen ist.
Sprachqualität und Empfang
Ebenfalls nicht schön gelöst ist das Löschen von Kurznachrichten. Entweder löscht man die SMS einzeln im Posteingangs- oder Postausgangsordner oder man wählt eine Ebene darüber den Menüpunkt „Nachrichten löschen“. Das Importieren von Kontakten von der SIM-Karte dauert mehr als 30 Sekunden.
Die Sprachqualität des 1800 ist für ein Handy dieser Preisklasse mehr als ordentlich. Der Nutzer ist für sein Gegenüber zwar nicht glasklar, aber gut zu verstehen. Gleiches gilt für die Qualität der Sprachübertragung in die andere Richtung. Der GSM-Empfang ist auch in schlechten Empfangssituationen in Ordnung. Gegenüber höherwertigen Nokia-Handys lässt die Signalstärke aber im E-Plus-Netz stärker nach.
Fazit
Neben der standfesten Batterie ist natürlich der Kampfpreis von 33,95 Euro (UVP) das Hauptargument für den Kauf des Nokia 1800. Für diesen geringen Betrag, der sich durch Stöbern in Online-Shops noch einmal unterbieten lässt, bekommt man ein ausreichend gut verarbeitetes Handy mit übersichtlicher Menüführung und kompakten Außenmaßen.
Natürlich gibt es bei so einer spartanischen Ausstattung Anlass zur Kritik. Vieltelefonierer dürften zwar ihre Freude an der langlebigen Batterie haben, aber heutzutage ein Handy ohne Bluetooth zu kaufen, bringt nur etwas, wenn man wirklich nie mit dem Auto unterwegs ist. Zwar hat das Nokia 1800 Radio und Spiele an Bord, aber ein MP3-Player wäre schön gewesen.