Sony Ericsson Xperia X10 im Test
Mit dem X10 stellt Sony Ericsson sein neuestes Smartphone der „Xperia“-Reihe vor. Das neue Android-Handy des Herstellers soll vor allem dem iPhone Konkurrenz machen.
Mit dem Xperia X10 setzt Sony Ericsson erstmals auf das von Google entwickelte Android-Betriebssystem und nicht auf Windows Mobile. Das Handy-Betriebssystem aus dem Hause Microsoft war noch beim Xperia X1 zum Zuge gekommen.
Grundgedanke des Xperia X10 ist laut Sony Ericsson die „nahtlose“ Integration von sozialen Plattformen, Kommunikation und Unterhaltung. Daraus entstand die sogenannte „User Experience“-Plattform (UX). Deren zentralen Elemente sind „Timescape“ und „Mediascape“, Funktionen, die helfen Kommunikation zu organisieren und die von Sony Ericsson entwickelt wurden, um eine intelligente Oberfläche zu schaffen.
Timescape sammelt alle Kommunikation an einem Ort und ordnet sie chronologisch an, d.h. SMS, E-Mails, Facebook oder Twitter können in einem Durchgang verwaltet werden. Mit Mediascape werden lokale und online verfügbare Mediadaten auf einer Bedienoberfläche zusammen dargestellt. So findet die Anwendung automatisch gespeicherte Fotos, Videos oder Lieder eines bestimmten Interpreten und schlägt bei Bedarf passende Online-Inhalte vor.
Sony Ericsson Xperia X10: Telefonfunktion und Bedienung
Ein wichtiges Augenmerk wurde beim Sony Ericsson Xperia X10 auf die mobile Internetnutzung gelegt. So ist das Touchscreen-Display des Smartphones mit einer Diagonalen von vier Zoll größer als das des iPhone 4.
Das Quadband-Handy von Sony Ericsson setzt ähnlich wie das Konkurrenzmodell von Apple auf eine einfache Bedienung. Um Kunden, die schon zuvor ein Sony Ericsson hatten, die Bedienung zu erleichtern, wurde das altbekannte Hauptmenü älterer Modelle auf das Android-Betriebssystem aufgesetzt. Trotzdem ist es wie bei anderen Android-Handys möglich, das Mobiltelefon über den Android Market um weitere Programme, sogenannte Apps, zu erweitern.
Als Telefon kann das Xperia X10 nur bedingt überzeugen. Im O2-Netz reißt der Empfang schneller ab als bei „reinen“ Sony-Ericsson-Handys vom Schlage eines W890i oder manchmal kommt eine Verbindung nur schwer zustande. Die Sprachqualität in beide Richtungen ist jedoch ebenso okay wie die UMTS-Verbindung des Android-Handys.
Sony Ericsson Xperia X10: Fotografieren
Die Kamera des Xperia schießt Fotos mit einer Auflösung von bis zu 8,1 Megapixeln und dreht Videos in WVGA-Qualität (480 x 854 Pixel). Zudem kann man Aufnahmen per Geotagging sofort ins Internet stellen.
Beim Xperia X10 sind einige fototypische Einstellungen wie z.B. Sepia- und Schwarz-Weiß-Effekt sowie Nah-, Sport- und Nachtaufnahme an Bord. Da das neue Sony-Ericsson-Flaggschiff über einen Autofokus verfügt, sind Tagaufnahmen mit entferntem Zielobjekt kein Problem:
Bei Innenaufnahmen kommt ebenso der Autofokus zum Tragen. Dennoch lassen solche Fotos Detailgenauigkeit vermissen:
Bei Nachtaufnahmen ist es wichtig, das Blitzlicht über das Android-Menü einzustellen und das X10, so gut es geht, ruhig zu halten. Ein Wackler kann dennoch leicht passieren, wie diese Aufnahme aus einer Abstellkammer zeigt:
Sony Ericsson Xperia X10: Internet und Navigation
Das X10 unterstützt die mobilen Internetstandards UMTS und HSPA und verfügt über einen Empfänger zum Navigieren via GPS.
Das Surfen im Internet macht mit dem Sony Ericsson Xperia X10 denn auch erwartungsgemäß Spaß. Der Bildschirm stellt Inhalte detailgetreu dar. Texte sind beim X10 zwar auch in Kleinstschrift gut zu lesen, aber die Vergrößerung mit virtueller Lupe hilft. Viele Portale à la „Spiegel Online“ bieten aber auch Mobilversionen, die sich dank geringerer Datenmenge schneller laden und Texte in größerer Schriftart darstellen. Das Facebook-Widget bedient sich einfach und intuitiv.
Dank HSDPA und, so vorhanden, WLAN ist das X10 wieselflink im Internet unterwegs. Auch die automatische Umstellung von Hoch- auf Querformat, die man nach Gusto einstellen kann, funktioniert ohne große Verzögerung. Der Browser ist leider eher minimalistisch ausgestattet und bietet noch nicht einmal eine Suchfunktion. Außerdem muss man erst aus dem Browser herausgehen und den Menüpunkt Sony Ericsson/Browser wählen, um Verlauf oder Cookies zu löschen.
Dank integriertem GPS-Empfänger kann das Mini-Smartphone Sony Ericsson auch navigieren. Ab Werk installiert ist eine 30-Tage-Probeversion des Navi-Programms Wisepilot. Daneben stehen im Android Market aber auch weitere Navi-Softwares wie z.B. der MobileNavigator von Navigon zum Download bereit. Auch hier kann der X10-Nutzer die Software einen Monat lang testen.
Genauso gut funktioniert im Fußgängermodus aber auch Google Navigation. Um die Erweiterung des vorinstallierten Google-Maps-Kartenprogramms zu bekommen, muss man nur das kostenlose Update für Google Maps aus dem Android Market herunterladen.
Sony Ericsson Xperia X10: MP3-Player und Akkulaufzeit
Ein ordentliches Zeugnis muss man hingegen dem MP3-Player des Xperia X10 machen. Sony-Ericsson-typisch ist er leicht zu bedienen und lässt einen nach Song, Interpret oder Album suchen. Weitere Einstellmöglichkeit wie z.B. diverse Presets sind leider nicht dabei.
Die internen Lautsprecher des Sony Ericsson machen schon einen guten Job, die serienmäßigen Headsets einen noch besseren. Der Sound wird in gleichmäßiger Breite dargestellt. Man vermisst lediglich besagte Presets, so dass die Serien-Kopfhörer als völlig ausreichend einzustufen sind.
Alternativ bietet Sony Ericsson das Stereo-Headset MH810 mit Fernbedienung in fünf Farben für 44,90 Euro (UVP) und die aktiven Stereo-Lautsprecher MS450 für 39,90 Euro an. Beide verfügen über einen 3,5-Millimeter-AVP-Klinkenstecker. Mit dem neuen AVP-Stecker lassen sich Musik und Gespräche steuern. Außerdem wird das Zubehör so mit Strom aus dem Handy versorgt, was bei einem herkömmlichen 3,5-Millimeter-Klinkenstecker nicht der Fall ist.
Sony Ericsson Xperia X10: Fazit
Das Android-Beriebssystem ermöglicht eine einfache und intuitive Bedienung, zumal Sony Ericsson das Betriebssystem an seine typische Menüführung angepasst hat. Weitere Stärke von Android: Es stehen bereits mehr als 50.000 Anwendungen im Android Market bereit, durch die das Betriebssystem erweitert werden kann.
Das X10 surft dank HSDPA und WLAN wieselflink im Internet und hilft per GPS bei der Fußgängernavigation. Die kostenlose Google-Maps-Erweiterung Google Navigation reicht erweist sich als schnell und leicht zu bedienen. Wer mer möchte, kann die vorinstallierte Wisepilot-Software ausprobieren oder eine 30-Tage-Test-Version des Navigon MobileNavigator herunterladen.
Auch in puncto Musik und Fotografie macht das Sony Ericsson Xperia X10 eine akzeptable Figur. So ist ein 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss inklusive passendem Stereo-Headset Serie. Die Kamera schießt Fotos mit maximal 8,1 Megapixeln Auflösung und kann diese per Geotagging sofort ins Internet stellen. Nur bei Nachtaufnahmen schneidet das X10 nicht sonderlich gut ab.
Einziger wirklicher Kritikpunkt ist die Batterie. Der Akku des X10 schafft lediglich drei Stunden Laufzeit im Gesprächs- und UMTS-modus. Hinzu kommt, dass „Otto Normalverbraucher“ das Smartphone von Sony Ericsson gern öfter zum Surfen im Internet brauchen dürfte, wodurch die Akkulaufzeiten sich noch einmal minimieren.