HTC Smart: Smartphone für den kleinen Geldbeutel im Test
Das Einsteiger-Smartphone HTC Smart läuft als erstes HTC-Handy mit dem Betriebssystem Brew MP. Wir haben das HTC Smart für Sie getestet.
Brew MP wurde vom Chip-Hersteller Qualcomm entwickelt und fungiert bei günstigen Multimedia-Handys als Alternative für Googles Handy-Betriebssystem Android. Mit seinem neuesten Produkt dürfte HTC daher auf Einsteiger-Smartphones wie das Samsung S5620 Monte, Sony Ericsson Xperia X10 mini oder das LG GD880 Mini abzielen.
Auch die technischen Daten deuten darauf hin. Das Display des HTC Smart hat eine Diagonale von 2,8 Zoll und eine Auflösung von 240 x 320 Pixeln. Der Prozessor läuft mit einer Taktfrequenz von bescheidenen 300 Megahertz.
Die Drei-Megapixel-Kamera des HTC Smart ist mit einem Blitzlicht ausgestattet. Einen Autofokus sucht man allerdings vergebens. Klassenüblich ist die Multimedia-Ausstattung des neuesten HTC-Handys.
Das HTC Smart unterstützt HSDPA mit einer Geschwindigkeit bis zu 3,6 Megabit pro Sekunde im Download. Außerdem hat das HTC-Smartphone Bluetooth 2.0, ein UKW-Radio, eine 3,5-Millimeter-Klinken-Buchse und einen Steckplatz für microSD-Speicherkarten an Bord.
Telefonfunktionen und Bedienung
Das HTC Smart und ist mit dem Anwenderkonzept „HTC Sense“ ausgestattet, das den Anwender und seine Handlungsstränge in den Mittelpunkt stellt. Im Klartext: Man wählt auf dem HTC Smart erst einen Kontakt aus und entscheidet dann, ob man mit dieser Person telefonisch, per SMS oder E-Mail oder über soziale Netzwerke wie z.B. Facebook kommuniziert.
Die Telefonfunktion des HTC Smart tut ihren Dienst ohne großes Murren. Die Sprachqualität des HTC Smart im O2-Netz ist – mit Ausnahme schlechter Empfangssituationen z.B. im „Schatten“ von Gebäuden – in beiden Richtungen ordentlich. Anders verhält es sich im E-Plus-Netz, in dem das HTC Smart auch schon mal komplett das GSM-Signal verliert.
Das Verfassen von SMS, E-Mail oder Einträgen auf sozialen Plattformen wie Facebook oder Twitter geht mit dem HTC Smart schnell von der Hand. Die Tasten der virtuellen Nummerntastatur des HTC Smart lassen sich gut treffen. Wechselt man ins Querformat, sind die Tasten allerdings einen Tick zu klein.
Fotografieren
Das HTC Smart ist mit einer Drei-Megapixel-Kamera mit Fotolicht ausgestattet. Zudem verfügt das HTC Smart über einige Einstellungsmöglichkeiten wie Effekte, Belichtung, Kontrast, Weißabgleich, Auflösung, Bildqualität oder Blitz. Leider entpuppt es sich als nicht besonders intuitiv, dass sich die meisten Funktion hinter der silberfarbenen Menü-Taste des HTC Smart verstecken.
Die Qualität der Tagaufnahmen des HTC Smart ist akzeptabel:
Innenaufnahmen stellt das HTC Smart ebenfalls kontrast- und detailreich dar:
Das HTC Smart hat ein LED-Blitzlicht. Insofern sind Aufnahmen in der Dunkelheit, bei denen das Objekt nicht weiter als anderthalb Meter entfernt ist, mit dem HTC Smart einigermaßen zu meistern:
Surfen im Internet per HSDPA
Gut gelöst ist beim HTC Smart das Surfen im Internet. Dank HSDPA ist man im Telekom-Mobilfunknetz in der Regel mit bis zu 3,6 mit Megabit pro Sekunde (MBit/s) unterwegs. An neuralgischen Punkten wie Bahnhöfen oder Flughäfen, wo theoretisch sogar bis zu 7,2 MBit/s drin sind, kann das HTC Smart leider nicht schneller surfen.
Die Steuerung des Browsers des HTC Smart funktioniert per Finger. Das Heran- und Herauszommen wird über einen virtuellen Regler auf einem grünen Band erledigt, das sich bei Berührung zeigt. Das ist zwar ungewohnt, aber nach einiger Zeit recht gut zu bedienen.
Am besten surft man mit dem HTC Smart im Querformat. Durch Drücken auf die Menü-Taste des HTC Smart werden Optionen eingeblendet wie z.B. das Aktualisieren der angezeigten Seite, die Eingabe einer neuen URL oder das Löschen von Cache-Speicher und Verlauf. Nach ein wenig Eingewöhnung können das auch weniger versierte Nutzer.
Die Darstellungsqualität und Reaktionsschnelligkeit des Touchscreens des HTC Smart ist zwar nicht so gut wie beim HTC Desire, aber schließlich ist das HTC Smart auch ein Einsteiger-Smartphone. Neben dem etwas zu langsamen Prozessor muss man dem HTC Smart allerdings auch die schlechte Ablesbarkeit des Diplays bei indirekter Sonneneinstrahlung ankreiden.
MP3-Player und Akkulaufzeit
Der integrierte Musik-Player des HTC Smart verrichtet seinen Dienst leichtgängig und unauffällig.
Nicht ganz so einfach zu bewerkstelligen ist die Lautstärkeeinstellung beim HTC Smart. Diese versteckt sich hinter einer nicht beschrifteten Wippe auf der Seite des HTC Smart.
Der Sound des HTC Smart kann mit dem des Top-Modells Desire nicht mithalten, ist aber für die Einsteigerklasse akzeptabel. Darüber hinaus ist das HTC Smart mit einem 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss ausgestattet, über den man hochwertige Kopfhörer anschließen kann. Die serienmäßigen Headsets des HTC Smart vermitteln einen ordentlichen Surround-Klang, haben allerdings so ihre Probleme, beim Radioempfang als Antenne zu funktionieren.
Der Akku des HTC Smart liefert klassenübliche Leistungen. Die maximale Gesprächszeit wurde von uns mit drei Stunden ermittelt. Surft man mit dem HTC Smart per HSDPA im Internet, ist ebenfalls nach drei Stunden Schluss. In der Praxis entpuppt sich der von HTC angegebene Stand-by-Wert von maximal 450 Stunden als kaum realisierbar.
Fazit
Das HTC Smart ist ein günstiges Einsteiger-Smartphone mit schönem Design, langer Akkulaufzeit und ordentlicher Verarbeitung.
Die Zusammenfassung der Kommunikationswege im „Friend Stream“ des HTC Smart mag nicht jedermanns Geschmack sein, funktioniert aber gut. Das Betriebssystem Brew MP ist nicht immer ganz eingängig und bietet anders als Googles Android nicht die Möglichkeit, die Funktionen des Handys ganz nach Gusto zu erweitern.
Das Telefonieren mit dem HTC Smart funktioniert meist gut, ebenso auch das Versenden von E-Mails und SMS. Freude macht auch das Surfen im Internet. Das Display des HTC Smart ist mit drei Zoll ausreichend groß, aber selbst bei indirekter Sonneneinstrahlung nicht gut abzulesen. Links lassen sich nicht immer gut treffen, aber der Aufbau von Internetseiten ist ausreichend schnell.
Die Kamera des HTC Smart liefert mit einer maximalen Auflösung von drei Megapixeln keine Wunderfotos, aber solide Ergebnisse. Der MP3-Player des HTC Smart lässt sich problemlos bedienen, das Stereo-Headset ist allerdings nicht das Gelbe vom Ei und lässt vor allem in puncto Radioempfang zu wünschen übrig.
Hauptverkaufsargument für das HTC Smart ist sein Preis. Das neue Smartphone der Taiwanesen ist mit Internet-Marktpreisen von rund 160 Euro für Einsteiger durchaus erschwinglich. Für die HTC-Modelle Tattoo und Wildfire, die auf Android laufen, sind hingegen schon über 200 Euro zu zahlen.