HTC Wildfire: Android-Smartphone im Test
Mit dem HTC Wildfire hat HTC ein Android-Handy für weniger als 300 Euro im Angebot. Wie der Test zeigt, kann man mit dem HTC Wildfire Facebook und Twitter besonders gut nutzen.
Nach den Schätzungen von HTC wird die Zahl der Smartphones weltweit innerhalb der nächsten drei Jahre von derzeit 250 auf rund 600 Millionen steigen. Gleichzeitig gehen die Nutzerzahlen der sozialen Netzwerke stark nach oben. Allein Facebook hat zurzeit 370 Millionen Nutzer. Jeweils rund 40 Millionen nutzen die Plattformen Flickr und Twitter.
Aus diesem Grund hat der mit dem HTC Wildfire ein Smartphone auf den Markt gebracht, um die kommunikationsfreudigen, aber nicht sonderlich finanzkräftigen Facebook- und Twitter-Nutzer zu gewinnen. Für das HTC Wildfire setzen die Taiwanesen auf Googles Android. Dieses verhältnismäßig neue Handy-Betriebssystem ist in den USA schon dabei, Apples iPhone OS den Rang abzulaufen.
Der 512 Megabyte (MB) große Flash-Speicher des HTC Wildfire kann durch microSD-Karten auf bis zu 32 Gigabyte (GB) ausgebaut werden. Anders als – teilweise deutlich – teurere Konkurrenzmodelle ist das HTC Wildfire ab Werk mit Android 2.1, der aktuellsten Version des Google-Betriebssystems, ausgestattet.
Die Kamera des HTC Wildfire hat eine Auflösung von fünf Megapixeln sowie Autofokus und LED-Blitz. Digitaler Kompass, Annäherungs- und Lichtsensor, integriertes GPS/A-GPS, Bluetooth 2.1, UKW-Radio, optischer Sensor und 3,5-Millimeter-Klinkenstecker runden das Ausstattungspaket des HTC Wildfire ab.
Mit einer Bautiefe von zwölf Millimetern und seinem abgerundeten Kanten liegt das HTC Wildfire gut in der Hand. Mit 110 Gramm zählt das HTC Wildfire auch eher zu den Leichtgewichten unter den Smartphones.
Das kapazitive Display des HTC Wildfire ist mit einer Diagonalen von 3,2 Zoll ausreichend groß dimensioniert. Die Taktung des Smartphone-Prozessors von Qualcomm fiel mit 528 Megahertz (MHz) nicht allzu üppig aus. Bei den gängigen Telefonfunktionen des HTC Wildfire sind jedoch keine Verzögerungen zu beobachten.
Die Telefonfunktion des HTC Wildfire ist prominent am unteren Bildrand platziert und funktioniert tadellos. Die Sprachqualität im E-Plus-Netz ist – mit Ausnahme extrem schlechter Empfangssituationen z.B. im „Schatten“ von Gebäuden – in beiden Richtungen ordentlich. Im O2- und Telekom-Netz kann das HTC Wildfire in dieser Disziplin sogar noch deutlich zulegen. Anders beim mobilen Internet: Bei unserem Test des HTC Wildfire in Hamburg lag im O2- und Telekom-Netz leider nicht immer HSDPA an.
Das Verfassen von SMS, E-Mail oder Einträgen auf sozialen Plattformen wie Facebook oder Twitter geht mit dem HTC Wildfire schnell von der Hand. Die Tasten der virtuellen QWERTZ-Tastatur lassen sich aber nur im Querformat gut und sicher treffen.
Die Kamera des HTC Wildfire fertigt Videos mit einer maximalen Auflösung von 320 x 480 Bildpunkten an. Standardmäßig ist beim HTC Wildfire das MPEG-4-Format vorgegeben.
Die Kamera des HTC Wildfire verfügt über eine Auflösung von fünf Megapixeln, Autofokus und LED-Blitz. Darüber hinaus kann man beim HTC Wildfire diverse Einstellungen vornehmen wie Sättigung, Kontrast, Schärfe, Bildauflösung, Weißbabgleich, Blitz und Lichtempfindlichkeit.
So sind vor allem Tagaufnahmen kein Problem für das Android-Handy:
Innenaufnahmen stellt das HTC Wildfire kontrast- und detailreich dar:
Das HTC Wildfire hat ein LED-Blitzlicht. Insofern stellen Aufnahmen in der Dunkelheit, bei denen das Objekt nicht weiter als anderthalb Meter entfernt ist, kein Problem dar. Wenn externe Lichtquellen vorhanden sind, sind auch weiter entfernte Objekte gut zu erkennen:
Das kapazitive Display des HTC Wildfire ist mit einer Diagonalen von 3,2 Zoll ausreichend groß dimensioniert. Die Taktung des Smartphone-Prozessors von Qualcomm fiel mit 528 Megahertz (MHz) nicht allzu üppig aus. So lädt das HTC Wildfire YouTube-Videos leider einen Tick zu langsam. Dafür kann das HTC Wildfire YouTube-Videos über eine eigene Anwendung auch in höherer Bildqualität abspielen.
Besonders in Internetseiten und Karten von Google Maps machen sich die Vorteile der Multitouch-Steuerung des HTC Wildfire bemerkbar. Ein Doppel-Tippen oder das Auseinanderziehen von zwei Fingern reicht und das HTC Wildfirme zoomt den Inhalt heraus. Schön ist auch, dass sich Links mit dem Finger sauber treffen lassen.
Am besten surft man im Querformat. Das HTC Wildfire erkennt dank Sensoren sehr schnell automatisch, wann es quer gehalten wird. Durch Drücken auf die Menü-Taste des HTC Wildfire werden Optionen eingeblendet wie z.B. das Aktualisieren der angezeigten Seite, die Eingabe einer neuen URL oder das Löschen von Cache-Speicher und Verlauf. Nach ein wenig Eingewöhnung können das auch weniger versierte Nutzer. Alternativ kann man sich im Android Market den kostenlosen Browser Opera Mini 5.1 herunterladen, der sich auf dem HTC Wildfire noch einen Tick intuitiver bedienen lässt.
Mit dem 3,2-Zoll-Display des HTC Wildfire macht auch das Navigieren mit Hilfe von Google Maps Spaß. Da das Android-Handy über einen GPS-Empfänger verfügt und Google seit kurzem die kostenlose Navi-Anwendung Google Navigation anbietet, ist man als Fußgänger in einer Großstadt wie Hamburg ausreichend gerüstet. Beim Navigieren im Auto mit dem HTC Wildfire offenbarte Google Navigation aber so seine Schwächen. Einige Male kannte die Software Einbahnstraßen nicht oder konnte Straßennamen nicht korrekt aussprechen.
Wer möchte, kann Google Navigation auch durch Spracheingaben steuern. Das funktioniert, zumindest beim HTC Wildfire, in der Praxis nicht so gut. Erstaunlich gut funktioniert die Spracherweiterung für die Google-Dienste aber bei der ganz normalen Google-Suche.
Der Sound des HTC Wildfire kann mit dem des teureren HTC Desire, das von Tariftipp.de ebenfalls getestet wurde, nicht 100-prozentig mithalten, aber gegenüber früheren Android-Handys hat HTC sich hier verbessert.
Darüber hinaus ist das HTC Wildfire mit einem 3,5-Millimeter-Klinkenan-schluss ausgestattet, über den man hochwertige Kopfhörer anschließen kann. Die serienmäßigen Headsets des HTC Wildfire vermitteln einen ordentlichen Surround-Klang.
Der Akku ist so etwas wie der Schwachpunkt des HTC Wildfire. Die maximale Gesprächszeit wurde von uns mit drei Stunden ermittelt – das ist bei Multimedia-Handys der neuesten Generation Standard. Surft man mit dem HTC Wildfire per WLAN oder HSDPA im Internet, ist allerdings schon nach zweieinhalb Stunden das Ende der Fahnenstange erreicht. In der Praxis entpuppt sich der für das HTC Wildfire angegebene Stand-by-Wert von maximal 480 Stunden als kaum realisierbar.
Das HTC Wildfire gefällt aufgrund einer Vielzahl von Funktionen, die sich simpel und intuitiv bedienen lassen. Vor allem die Möglichkeit, die Funktionen ganz nach Gusto zu erweitern, ist ein absolutes Plus. Im Android Market dürfte es bald rund 100.000 Apps geben, mit denen man sein HTC Wildfire personalisieren kann.
Für die optional nutzbaren Google-Funktionen verdient sich das HTC Wildfire Sonderpunkte. Insbesondere der Google-Mail-Account erweist sich dabei als praktisch, um schnell auf seine Mails zurückgreifen zu können. Die neue kostenlose Navi-Software Google Navigation ist für das Navigieren zu Fuß in der Großstadt vollkommen ausreichend, hat aber beim Autofahren so seine Schwächen.
Das Telefonieren mit dem HTC Wildfire funktioniert gut, ebenso auch das Versenden von E-Mails und SMS, wenn man die virtuelle QWERTZ-Tastatur des Android-Handys im Querformat bedient. Paradedisziplin des HTC Wildfire ist aber zweifellos das Surfen im Internet. Das Display ist mit 3,2 Zoll ausreichend groß, aber trotzdem liegt das HTC Wildfire nicht unangenehm schwer in der Hosentasche. Links lassen sich gut treffen und der Seitenaufbau ist angenehm schnell.
Da die Kamera gegenüber früheren Android-Handy von HTC verbessert wurde, bleibt die Batterie der einzige Schwachpunkt des HTC Wildfire. Doch dafür ist der Preis durchaus heiß: Das HTC Wildfire ist mit Internet-Marktpreisen von rund 220 Euro deutlich günstiger als HTCs neues Top-Modell Desire und damit vor allem für Handy-Nutzer interessant, die sich zum ersten Mal ein alltagstaugliches Smartphone zulegen möchten.