Simvalley SX-330: Dual-SIM-Handy für 69 Euro im Test

21.01.2011 von

Simvalley SX-330

Platz 863/861
UVP: 69,90 €
Online: 49 €
Datum: 25.03.2011

Online: 49,00 €
  • 10,6
  • Gesamturteil:
  • 0,0
  • Preis/Leistung:
  • *
  • Sprachempfang:
  • ***
  • Bedienung:
  • Foto/Video:
  • *
  • Audio/MP3:
  • Internet:
  • **
  • Akkuleistung:

Ein Handy, das zwei Karten gleichzeitig betreiben kann? Das hört sich nach saftigem Aufpreis an. Dass ein Dual-SIM-Handy nicht teuer sein muss, beweist das Simvalley SX-330.

Dual-SIM-Handys wie das Simvalley SX-330 sind nach wie vor lohnenswert. So kann man zusätzlich zur Karte Nummer 1 für eine Community-Flatrate im selben Handy die Zweitkarte eines günstigen Prepaid-Discounters an Bord haben, mit der man in die anderen Netze anruft. Auf diese Art und Weise helfen Dual-SIM-Handys, Geld zu sparen.

Beispiel: Man ist ALDI-Talk-Kunde und hat die „Community-Flatrate-Option“ gewählt. Damit kann man unbegrenzt andere ALDI-Talk-Kunden anrufen oder ihnen SMS schicken. Hinzu nimmt man eine discoTEL-Karte, mit der man 7,5 Cent pro Gesprächsminute und SMS in alle anderen Netze zahlt.

Mit dem Simvalley SX-330 steigt nun auch Pearl in den Markt der Dual-SIM-Handys ein. Das SX-330 ist allerdings ein Mobiltelefon, dass sich noch mehr als z.B. das Samsung C5212 an Handy-Puristen wendet. Für 69 Euro (UVP) bekommt man ein Handy mit spartanischer Ausstattung.

Das Dualband-Handy hat neben dem Lade- und USB-Datenkabel ein Stereo-Headset an Bord. Das Simvalley surft gerade einmal in GPRS-Geschwindigkeit in den Weiten des Internets.

Die Kamera hat eine sehr dürftige Auflösung von maximal 0,3 Megapixel. Aber immerhin kann der Speicher des SX-330 per separat zu erwerbender microSD-Karte auf bis zu 16 Gigabyte erweitert werden.

Die erste Enttäuschung kommt beim Telefonieren, denn das Simvalley SX-330 hat in der einen oder anderen mit deutlichen Empfangsschwächen zu kämpfen.

Es hängt in erster Linie vom Netz ab, ob das Simvalley SX-330 eine akzeptable Figur macht. Während sich die Empfangsschwierigkeiten in den Netzen von Vodafone und der Deutschen Telekom in Grenzen halten, hat das Simvalley-Handy mit dem O2- und E-Plus-Netz so seine liebe Mühe. In kritischen Empfangssituationen kann der GSM-Empfang des Simvalley SX-330 sogar ganz abreißen.

Besser als bei den Samsung-Modellen C5212 und B5722 ist bei dem Dual-SIM-Handy von Pearl der Wechsel zwischen den SIM-Karten gelöst. Der parallele Empfang von Anrufen und SMS ist vorgesehen und telefonieren kann man mit einer der beiden Karten, ohne das Handy neu starten zu müssen. Nicht ganz einleuchtend: Um einen Anruf mit SIM-Karte Nummer 1 durchzuführen, muss man die grüne Anruftaste drücken. Um mit SIM-Karte Nummer 2 anzurufen, muss man den linken Soft-Key betätigen.

Keine gute Figur macht das Dual-SIM-Handy beim Verfassen von SMS. Die Tastatur bei der Eingabe aufgrund von plastikartigen Klickgeräuschen nicht gerade einen hochwertigen Eindruck. Der Druckpunkt ist ausreichend hart definiert, aber die Verzögerung bei der Darstellung der gewählten Buchstaben ist viel zu lang. Bei eingeschalteter T9-Worterkennung kommt man erst nach langem Drücken der Null-Taste dazu, das nächste Wort einzugeben.

Die integrierte Kamera des Simvalley SX-330 taugt mit einer Auflösung von maximal 0,3 Megapixel lediglich für Schnappschüsse. So sind die Bilder des Dual-SIM-Handys schon bei Tageslicht nicht gut und weisen Unschärfen an den Rändern auf:

Bei Innenaufnahmen ist man auf die externe Beleuchtung angewiesen. Aber auch hier macht die schlechte Qualität der Kamera bemerkbar:

Nachtaufnahmen können mit dem Dual-SIM-Handy getrost vergessen werden:

Das Pfund, mit dem das SX-330 wuchern kann, ist die verhältnismäßig standfeste Batterie.

Im Tariftipp.de-Test schaffte das Dual-SIM-Handy immerhin drei Stunden – ein guter Wert, wenn man bedenkt, dass viel Energie für den Empfang des schwachen E-Plus-Netzes aufgebracht werden musste. Die Stand-by-Laufzeit von knapp 70 Stunden ist selbst bei diesem niedrigen Preis viel zu wenig.

Freude macht das Simvalley auch beim Koppeln mit Bluetooth-Geräten. Sowohl die Kopplung mit unserem Referenz-Bluetooth-Headset von Sony Ericsson als auch mit der integrierten Freisprecheinrichtung des Becker-Navis Traffic Assist 7977 klappten mühelos. Bei der Sprachqualität ist das SX-330 jedoch gerade im Bluetooth-Modus gegenüber teureren Handys unterlegen.

Für Freunde multimedialer Anwendungen ist das Dual-SIM-Handy hingegen bestimmt nicht konzipiert. Mit dem SX-330 surft man lediglich mit GPRS in den Weiten des Internets. Hinzu kommt ein einfacher, aber auch leider ausgesprochen langsamer Browser.

Etwas mehr Spaß macht die Musikfunktion des SX-330. Die beigelegten Kopfhörer sind zwar nicht das Gelbe vom Ei, denn gerade im hohen Frequenzbereich ist ein nerviges Scheppern zu hören, aber eine Batterielaufzeit von etwa 15 Stunden im MP3-Modus geht in Ordnung. Das integrierte UKW-Radio hat im Freien einen ausreichend guten Empfang, verfügt aber leider nicht über RDS.

Das Simvalley SX-330 ist als Dual-SIM-Handy vor allem für Sparfüchse einen Gedanken wert. Für wenig Geld bekommt man ein Handy mit übersichtlicher Menüführung, das dank Bluetooth-Schnittstelle auch zum Einsatz im Auto taugt.

Vieltelefonierer dürften zwar die langlebige Batterie schätzen, aber die unterdurchschnittliche Sprach- und Empfangsqualität beklagen. Vor allem im leistungsschwachen E-Plus-Netz kann der GSM-Empfang sogar komplett abbrechen.

Ebenfalls zu bemängeln ist die umständliche Bedienung, wenn man entscheiden muss, mit welcher der beiden SIM-Karten man anrufen möchte. Auch nicht gelöst ist das Verfassen von SMS. Verzögerungen bei der Eingabe machen dem Nutzer hier das Leben schwer.

Alles andere als berauschend sind die Fotoqualitäten des SX-330. Mit einer maximalen Kameraauflösung von gerade mal 0,3 Megapixeln sollte man auch nicht allzu viel erwarten. Gleiches gilt für das mobile Surfen im Internet. Mehr als GPRS ist nicht drin und so laden sich Internet-Seiten quälend langsam.

Die UVP des Simvalley SX-330 liegt bei spärlichen 69 Euro. Die günstigsten Preise im Internet bewegen sich ebenfalls im Bereich von circa 70 Euro. Damit ist das SX-330 deutlich billiger als die Konkurrenz. Das Samsung C5212 kostet circa 100 Euro, das Samsung B5722 mit Touchscreen-Steuerung ist für ungefähr 150 Euro zu haben.