Motorola Defy Plus: Outdoor-Smartphone im Test

22.11.2011 von

Motorola Defy Plus

Platz 720/861
UVP: 299,00 €
Datum: 14.12.2011

  • 40,7
  • Gesamturteil:
  • 10,0
  • Preis/Leistung:
  • *****
  • Sprachempfang:
  • ****
  • Bedienung:
  • **
  • Foto/Video:
  • **
  • Audio/MP3:
  • ***
  • Internet:
  • **
  • Akkuleistung:


Tariftipp.de hat das Motorola Defy Plus getestet. Trotz Touchscreen-Display soll das Outdoor-Smartphone wassergeschützt, staubdicht und kratzfest sein.

Der Nachfolger des Motorola Defy läuft auf dem Betriebssystem Android 2.3 („Gingerbread“). Wie das Motorola Defy trotzt auch das Motorola Defy Plus Wasser, Kratzern und Staub und hat die IP67-Zertifizierung für Outdoor-Geräte.

Unter dem Plastikkleid verbergen sich aber einige Neuerungen. Angetrieben wird das Motorola Defy Plus z.B. durch einen Ein-Gigahertz-Prozessor, der 25 Prozent schneller arbeitet als der Prozessor des Vorgängermodells.

Außerdem läuft das Motorola Defy auf der aktuellen Version 2.3 des von Google entwickelten Betriebssystems Android. Diese auch „Gingerbread“ genannte Version bieten eine intuitivere Bedienoberfläche, eine intelligentere Prozessorverwaltung und eine bessere Akkulaufzeit als das „alte“ Motorola Defy.

Mit einer Bilddiagonalen von 3,7 Zoll ist der Touchscreen ausreichend groß geraten. Das Outdoor-Smartphone ist damit so groß wie das Vorgängermodell Motorola Defy und überragt das Display des Apple iPhone 4S sogar um 0,2 Zoll.

Für das Surfen im Internet hat das Motorola Defy Plus eine WLAN-Schnittstelle an Bord. Geht man unterwegs online, kann man dies via HSDPA mit bis zu 7,2 Megabit pro Sekunde (MBit/s) tun. Im Upload via HSUPA sind laut Motorola bis zu zwei MBit/s möglich.

Das Motorola Defy Plus bietet eine Fünf-Megapixel-Kamera, die mit LED-Blitzlicht, digitalem Zoom und Autofokus ausgestattet ist. Videos dreht das Outdoor-Smartphone des US-Herstellers maximal in VGA-Auflösung (640 x 480 Pixel).

Zur Serienausstattung des Motorola Defy Plus gehören Stereo-Kopfhörer. Für den Anschluss alternativer Stereo-Headsets steht außerdem eine 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse zur Verfügung.

Der zwei Gigabyte (GB) große interne Speicher des Outdoor-Smartphones kann per microSD-Karte auf bis zu 32 GB Kapazität erweitert werden. Serienmäßig ist dem Motorola Defy Plus eine zwei GB große microSD beigelegt.

Der Akku des Outdoor-Smartphone hat eine Kapazität von 1.700 Milliamperestunden (mAh). Damit sollen laut Motorola bis zu 7,1 Stunden Sprechzeit möglich sein. Im Stand-by-Modus soll der Akku des Motorola Defy Plus bis zu 16 Tage durchhalten.

Motorola Moto Defy Plus: Internet und Navigation

Dass das Motorola Defy Plus auf Android 2.3 läuft, ist für den Nutzer von Vorteil, denn bei diesem offenen Betriebssystem, das maßgeblich vom Internet-Konzern Google entwickelt wurde, kann der Nutzer sein Smartphone nach seinen eigenen Bedürfnissen individualisieren.

Zusätzliche Anwendungen und Dienste erhält man im Android Market des Motorola Defy Plus. Außerdem beherrscht das Outdoor-Smartphone die automatische Synchronisation von E-Mails, Kontakten und Terminen des Google-Accounts.

Als Alternative zum Standard-Browser des Motorola Defy Plus kann z.B. Opera Mini eingesetzt werden. Das Surfen mit dem Standard-Browser geht jedoch dank der HSDPA- und WLAN-Schnittstelle des Motorola Defy Plus flott von der Hand und ist intuitiv gestaltet.

Links lassen sich auf dem kapazitiven Display des Motorola Defy Plus mit dem bloßen Finger gut treffen. Das Umschalten von Hoch- zu Querformat und umgekehrt klappt dank der Sensoren des Motorola Defy Plus tadellos.

Die virtuelle QWERTZ-Tastatur gefällt durch ausreichend große Tasten, wenn man sie im Querformat hält. Einzig störend ist die etwas zu langsame Reaktion des Touchscreens auf den Druckimpluls. Mit ein bisschen Übung schreibt man dennoch mit dem Motorola Defy Plus recht flüssig. Das liegt auch an der gut funktionierenden T9-Worterkennung des Outdoor-Smartphones.

Der eingebaute GPS-Empfänger des Motorola Defy Plus ermöglicht die Nutzung von Google Maps mit lokaler Standortbestimmung, detaillierter Routenbeschreibung und einfacher Navigation. Die Navi-Erweiterung von Google Maps funktioniert in den meisten Fällen gut, stört aber ab und an durch unpräzise verbale Anweisungen. Wer eine Navi-Software mit besserer Ausstattung sucht, kann sich kostenpflichtige Apps von Navigon, Garmin und anderen Herstellern aus dem Android Market herunterladen.

Motorola Defy Plus: Telefonfunktionen und Bedienung

Das Motorola Defy Plus ist als Outdoor-Smartphone tatsächlich für die üblichen Malheurs gut geeignet.

Stürze aus einem Meter Höhe werden ebenso cool weggesteckt wie ein halbstündiges Bad im Wasserglas. Die Abdeckungen von 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse und Micro-USB-Anschluss halten bombensicher.

Die Bedienung des Motorola Defy Plus ist weitgehend intuitiv. Auf dem Haupt-Start-Display sind die wichtigsten Funktionen Anrufliste, Kontaktliste und Hauptmenü zu finden. Wie bei Android üblich kann man jedoch auch weitere Widgets auf dem Homescreen platzieren. Insgesamt stehen sieben sogenannten Homescreens zur Verfügung, zwischen denen man durch seitliches Wischen oder über eine Homescreen-Startseite wechseln kann.

Beim Motorola Defy Plus ist die selbst entwickelten Benutzeroberfläche „Motoblur“ auf Android aufgesetzt worden. Besonders gut gelungen ist hieran die Verknüpfung des Outdoor-Smartphone mit gängigen E-Mail-Accounts wie z.B. Yahoo!Mail. Zudem kann man das Motorola Defy Plus kinderleicht mit seinem Facebook-Account synchronisieren und sich über ein Widget über die neuesten E-Mails bzw. Einträge informieren lassen.

Darüber hinaus kann das Motorola Defy Plus in puncto Sprachqualität und Netzempfang voll überzeugen. Selbst in kritischen Empfangssituationen im O2-Netz zeigt das Android-Smartphone immer einen Strich im Display an. Beim Verfassen von SMS kommt dem Motorola Defy Plus die virtuelle QWERTZ-Tastatur zugute, die sich mit zwei Daumen gut bedienen lässt.

Motorola Defy Plus: Foto und Video

Die Kamera des Motorola Defy Plus hat eine Auflösung von fünf Megapixeln. Ein LED-Fotolicht und Autofokus sind ebenfalls an Bord. Videos dreht das Motorola Defy Plus maximal in VGA-Auflösung (640 x 480 Pixel). Da haben andere Smartphones dieser Preisklasse zu bieten.

Bei Tagaufnahmen macht das Motorola Defy Plus eine gute Figur:

Bei Innenaufnahmen des Motorola Defy Plus, die nicht perfekt ausgeleuchtet sind, machen sich leichte Unregelmäßigkeiten auf dunklen Flächen bemerkbar:

Bei Nachtaufnahmen im Freien ist der Blitz des Motorola Defy Plus leider nicht stark genug. Deutlich besser sieht es dagegen in dunklen Räumen aus:

Motorola Defy Plus: MP3-Player und Akkulaufzeit

Der Akku des Motorola Defy Plus ist mit einer Kapazität von 1.700 Milliampèrestunden (mAh) ausreichend dimensioniert. Zum Vergleich: Das Apple iPhone 4 muss mit nur 1.500 mAh Kapazität auskommen

Dreieinhalb Stunden im Gesprächs- und UMTS-Modus stehen zu Buche. Im Stand-by schafft das Motorola Defy Plus knapp 380 Stunden. Dieser Wert ist für ein Smartphone mehr als respektabel, lässt sich allerdings um einiges drücken, wenn man das Motorola Defy Plus so einstellt, dass es alle fünf Minuten prüft, ob Mails eingegangen sind. Dann muss man das Android-Smartphone alle 36 Stunden neu aufladen.

Eine nicht ganz so gute Figur macht das Motorola Defy Plus beim Abspielen von Songs über den eingebauten MP3-Player. Die serienmäßigen Headsets des Outdoor-Smartphones reichen nicht an die Klang-Qualitäten teurerer Android-Handys heran. Der Sound wirkt schmal und zuweilen blechern. Allerdings kann man alternativ höherwertige Kopfhörer mit 3,5-Millimeter-Klinkenstecker andocken.

Zu bemängeln ist auch, dass Motorola dem Defy Plus keine Prestes spendiert hat, um mit dem Outdoor-Smartphone z.B. Jazz oder Klassik im optimalen Sound wiederzugeben. Dafür können sich Motorola-Defy-Nutzer einen Account bei TuneWiki zulegen und Songs aus dem Internet herunterladen.

Motorola Defy Plus: Fazit

Das Motorola Defy Plus ist im Internet schon für circa 230 Euro zu haben – das nicht gerade ein Sonderangebot, liegt aber nur leicht über den Preisen für das Vorgängermodell Motorola Defy.

Das Motorola Defy Plus bietet seinem Besitzer nicht nur eine reichhaltige Ausstattung mit UMTS, HSDPA, WLAN und 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse, sondern ist als Outdoor-Smartphone gegen Staub, Wasser und Stürze geschützt.

Wer die Internet-Qualitäten des Motorola Defy Plus ausnutzen möchte, sollte eine UMTS-Flatrate buchen, die mindestens 200 Megabyte Traffic im HSDPA-Modus pro Monat inkludiert. Das ist sicherlich eine sinnvolle Investition, denn in puncto Internet braucht sich das Motorola Defy Plus auch vor höherwertigen Smartphones nicht zu verstecken.

Das Outdoor-Smartphone kann aber nicht nur als Zugangsgerät fürs mobile Surfen, sondern auch als Mobiltelefon überzeugen. Die virtuelle QWERTZ-Tastatur des Motorola Defy Plus reagiert zwar nicht so schnell wie bei anderen Android-Smartphones, aber sie macht sich beim Verfassen von SMS, E-Mails oder Beiträgen in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter bezahlt.

Ein Pluspunkt des Motorola Defy Plus ist auch die Batterie. Dreieinhalb Stunden Sprechzeit hat nicht jedes Smartphone zu bieten. Allerdings hielt das Vorgängermodell Motorola Defy noch einmal eine halbe Stunde länger durch.

Für Schnappschüsse im Dunkeln nicht so gut geeignet ist die von einem Fotolicht unterstützt Fünf-Megapixel-Kamera des Outdoor-Smartphones. Bei Tageslicht schießt das Motorola Defy Plus jedoch gute Fotos. Nicht ganz so gut gefallen können zudem die serienmäßigen Stereo-Headsets und der dürftige MP3-Player des Motorola Defy Plus.