ZTE Kis Plus: Test
ZTE ist laut IDC derzeit der viertgrößte Handy-Hersteller der Welt, aber in Deutschland noch weitgehend unbekannt. Nun wollen die Chinesen, die auf dem deutschen Markt bislang hauptsächlich mit Internet-Sticks vertreten waren, aber mit Smartphones wie dem ZTE Kis Plus und Tablet-PCs auf sich aufmerksam machen.
Das ZTE Kis Plus wird von congstar exklusiv angeboten. Zum einen ist es als Prepaid-Smartphone für 99,99 Euro zu haben. Zum anderen kann man es bei congstar zusammen mit der „Surf Flat 500“ für monatlich zehn Euro erwerben, wobei die einmalige Zuzahlung bei einem Euro liegt.
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Telefonfunktion und Bedienung
Als Mobiltelefon kann das ZTE Kis Plus schon einmal überzeugen. Im D-Netz hat das Einsteiger-Smartphone auch bei schlechten Empfangsverhältnissen in modernen Bauten aus Glas, Beton und Stahl stabilen Empfang. Die Sprachqualität ist für ein Einsteiger-Smartphones ebenfalls respektabel.
Das ZTE Kis Plus läuft auf Android 2.3 („Gingerbread“). Diese Version des von Google entwickelten Betriebssystems ist zwar nicht mehr ganz taufrisch, zeichnet sich aber durch hohe Stabilität und gute Bedienbarkeit aus. Andererseits gibt es mit dem Sony Xperia tipo und dem Samsung Galaxy Music bereits Konkurrenten, die auf den Nachfolger Android 4.0 („Ice Cream Sandwich“) setzen.
Der Prozessor des ZTE Kis Plus weist eine Taktung von 800 Megahertz auf. Das sorgt zwar immer wieder für kleine Verzögerungen in der Bedienung, ist aber bei Einsteiger-Smartphones durchaus üblich. Als störender entpuppt sich da das 3,5 Zoll große Display, das verhältnismäßig stark spiegelt und bei direkter Sonneneinstrahlung nur schlecht ablesbar ist.
Doch das Display hat auch seine Vorteile. So ist die Auflösung mit 320 x 480 zwar nicht weltbewegend, aber immer noch höher als bei Konkurrenten wie z.B. dem Samsung Galaxy Pocket. Außerdem kann das ZTE Kis Plus 262.000 Farben darstellen, was für ein Einsteiger-Smartphone absolut ausreichend ist.
Surfen und Navigieren
Das Datenblatt besagt, dass das ZTE Kis Plus theoretisch bis zu 7,2 Megabit pro Sekunde (MBit/s) surfen kann, wenn HSDPA anliegt. In der Praxis hat unsere Redaktion beim Betrieb im D-Netz jedoch nur maximal 2,2 MBit/s gemessen.
Alternativ verfügt das ZTE Kis Plus über eine WLAN-Schnittstellen, die den b/g/n-Standard unterstützt und die vor allem für das Herunterladen größere Datenmengen wie z.B. Updates gedacht ist. Der Versuch, eine WLAN-Verbindung aufzubauen, klappt im Kurztest tadellos.
Keine so gute Figur liefert das ZTE Kis Plus dagegen beim Navigieren ab. Das Einsteiger-Smartphone verfügt über die App Google Navigation, die auf Google Maps aufbaut, und diese lässt sich auch öffnen. Es dauert jedoch selbst für ein Einsteiger-Smartphone verhältnismäßig lange, bis das ZTE Kis Plus den Standort geortet und die Route zum gewünschten Ziel herausgefunden hat.
Fotografieren
Der interne Speicher misst gerade mal 512 Megabyte (MB). Anders als wie sonst bei Einsteiger-Smartphones üblich wird dem ZTE Kis Plus ab Werk eine microSD-Karte mit zwei GB Speicherkapaztiät beigelegt. Alternativ kann man in den dafür vorgesehen Slot des Einsteiger-Smartphones Speicherkarten mit bis zu 32 Gigabyte (GB) einführen. Leider ist dieser unter dem Akkudeckel des ZTE Kis Plus verbaut.
Erstaunlich gut ist die 3,2-Megapixel-Kamera des Einsteiger-Smartphones. Auch wenn die Auflösung nicht für höhere Anspruche taugt, so wirken die Aufnahmen zumindest bei Tag detail- und kontrastreich:
Innenaufnahmen des ZTE Kis Plus sind bei ausreichender Lichtquelle ebenfalls akzeptabel:
Nachtaufnahmen machen mangels Blitzlicht dagegen keinen Sinn, wie diese Aufnahme aus der Dunkelkammer zeigt:
Nicht ganz überzeugen kann dagegen die Video-Funktion. Das ZTE Kis Plus kann Videos nur in VGA-Qualität drehen und hat dabei Probleme mit schnellen Bewegungen. Das Mikrofon überträgt Außengeräusche nur dumpf und ist anfällig für Rauschen:
MP3-Player und Akkulaufzeit
Das 130 Gramm leichte Gerät hat einen Akku mit einer Kapazität von 1.400 Milliamperestunden (mAh). Der Stromspeicher des ZTE Kis Plus sorgt dafür, dass drei Stunden im Gesprächs- und UMTS-Modus zu Buche stehen. Im Stand-by schafft das Einsteiger-Smartphone knapp 200 Stunden.
Dieser Wert lässt sich weiter drücken, wenn man das ZTE Kis Plus so einstellt, dass es alle fünf Minuten prüft, ob Mails eingegangen sind. Wer Energie sparen möchte, kann jedoch Stromfresser wie HSDPA, WLAN oder GPS ausstellen.
Wie schon erwähnt verfügt das ZTE Kis Plus über serienmäßige Stereo-Headsets. Diese sind von akzeptabler Qualität, aber lassen es doch an Klangtiefe vermissen und neigen zum Übersteuern. Allerdings kann man höherwertige Kopfhörer an die 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse des Einsteiger-Smartphones andocken.
Das ZTE Kis Plus bietet beim Abspielen von Songs über den eingebauten MP3-Player nicht mehr als Basiskost. Das Einsteiger-Smartphone verfügt nämlich über keine Presets, geschweige denn über 5.1-Surround-Sound. Immerhin kann man einen Song als Klingelton wählen, Play-Lists erstellen oder Songs in einer zufälligen Reihenfolge abspielen.
Nicht selbstverständlich ist, dass das ZTE Kis Plus eine microSD-Karte mit zwei GB Kapazität im Lieferumfang hat. Davon könnte sich so manches gleich teures Konkurrenzmodell eine Scheibe abschneiden.
Fazit
Das Einsteiger-Smartphone ist ordentlich verarbeitet und überzeugt im Tariftipp.de-Kurztest durch eine gute Empfangs- und Sprachqualität. Dank HSDPA und WLAN ist das ZTE Kis Plus ausreichend schnell im Internet unterwegs.
Mit 130 Gramm ist das ZTE Kis Plus kein Leichtgewicht und das stark spiegelnde 3,5-Zoll-Display bei Sonneneinstrahlung nicht mehr gut abzulesen. Das Betriebssystem Android 2.3 ist mittlerweile überholt, aber dafür läuft es stabil und lässt sich gut bedienen.
Einen guten Eindruck hinterlässt das ZTE Kis Plus nicht nur wegen der ordentlichen Verarbeitung, sondern auch wegen der mitgelieferten zwei GB großen microSD-Speicherkarte. Auch ein Stereo-Headset gehört zum Lieferumfang dazu, was bei Einsteiger-Smartphones heutzutage bei weitem nicht mehr gang und gäbe ist. Leider bietet dieses keine berauschende Qualität.
Die 3,2-Megapixel-Kamera des ZTE Kis Plus macht erstaunlich gute Bilder. Die Video-Funktion ist wegen des stark rauschanfälligen Mikrofons dagegen leider nur bedingt empfehlenswert.