Motorola Razr HD: Test
Motorola Razr HD
- reichhaltige Ausstattung mit LTE, HSPA+, WLAN, NFC, DLNA, GPS
- hervorragende Verarbeitung
- scharfes und leuchtstarkes 4,7" Display mit Super-AMOLED-Technik
- sehr gute Empfangsqualität
- gute Akkulaufzeit
- Kamera bei schlechten Lichtverhältnissen mit Mängeln
- Wettbewerber
- HTC One X Plus
- LG Optimus G
Mit dem Motorola Razr i hat sich Motorola eindrucksvoll zurückgemeldet. Das Motorola Razr HD ist der große Bruder des Erfolgs-Smartphones. Was das Android-Smartphone mit 4,7 Zoll großem Super-AMOLED-HD-Display kann, zeigt der Tariftipp.de-Test.
Neben dem riesigen Display mit HD-Auflösung bietet das Motorola Razr HD das aktuelle Betriebssystem Android 4.1 alias „Jelly Bean“ und einen 1,5 Gigahertz (GHz) schnellen Dual-Core-Prozessor. Das Smartphone kann via LTE mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde im Internet surfen und unterstützt die LTE-Frequenzen 800, 1.800 und 2.600 Megahertz (MHz), die in Deutschland genutzt werden.
Die Acht-Megapixel-Kamera auf der Rückseite des High-End-Smartphones kann Videos in Full-HD (1.080p) aufnehmen. Eine Besonderheit des Android-Smartphones ist die Gesichtsentsperrung. Diese soll für höchste Sicherheit sorgen und den Besitzer des Motorola Razr HD vor dem Verlust seines Smartphones und seiner Daten bewahren.
Einen Schwerpunkt legte Motorola zudem auf die Akkulaufzeit. Mit dem Motorola Razr HD kann man laut Hersteller bis zu sieben Stunden seine Lieblings-Videos bei YouTube genießen, 20 Stunden Musik streamen, sechs Stunden mobil im Internet surfen oder 16 Stunden am Stück telefonieren. Darüber hinaus hat das Motorola Razr HD die Smartactions-App an Bord. Diese von Motorola selbst entwickelte Anwendung schont den Akku.
Das Motorola Razr HD ist zwar – anders als das Motorola Defy Plus oder Motorola Defy Mini – kein Outdoor-Smartphone, aber Motorola hat einige Komponenten eingebaut, die das High-End-Smartphone vor Umwelteinflüssen schützen sollen. Wie die Schwestermodelle der Razr-Serie ist das Smartphone mit einem Corning-Gorilla-Glas-Display, verstärkenden Kevlar-Fasern von DuPont und einer wasserabweisenden Nano-Beschichtung ausgestattet.
Im Internet surft das Motorola Razr HD mit dem Browser Chrome für Android. Über die Plattform Google Play hat man Zugang zu mehr als 800.000 Apps, Spielen, digitalen Büchern und Filmen. Darüber hinaus bietet das Motorola Razr HD einige Google-typische Anwendungen.
Google Maps bietet Sprachansagen und Turn-to-Turn-Navigation. Mit der App Voice Actions kann man SMS diktieren, telefonieren, die Google-Suche betätigen und Songs abspielen. Aus dem sozialen Netzwerk Google Plus können Fotos, die mit dem Motorola Razr HD geschossen werden, automatisch in ein privates Album hochgeladen werden.
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Die App YouTube HD ermöglicht es, auf dem 4,7-Zoll-Display des Motorola Razr HD YouTube-Videos in HD-Qualität anzusehen. Mit Android Beam können Kontakte, Fotos und weitere Inhalte geteilt werden, indem zwei Smartphones aneinander gehalten werden.
Telefonfunktionen und Bedienung
Das Motorola Razr HD macht aufgrund der Verarbeitung einen sehr soliden Eindruck. Zwar ist es kein spezifisches Outdoor-Smartphone, aber Wasserspritzer, kleine Stöße und spitze Gegenstände können dem Android-Smartphone so schnell nichts ausmachen.
Der weitaus größere Vorteil ist aber das relativ handliche Format, das durch den dünnen Gehäuserahmen ermöglicht wird. Obwohl das Display des Motorola Razr HD mit 4,7 Zoll in der Diagonalen nicht gerade klein ausgefallen ist, liegt das Android-Smartphone mit seinen kompakten Abmessungen von 131,9 x 67,9 x 8,4 Millimetern gut in der Hand. Auch das Gewicht von 146 Gramm geht in Ordnung.
Die Bedienung des Motorola Razr HD ist weitgehend intuitiv. Am unteren Rand des Displays sind die wichtigsten Funktionen zu finden, die nach Bedarf auch geändert werden können. Wie bei Android üblich kann man jedoch auch weitere Widgets auf dem Homescreen platzieren.
Insgesamt stehen beim Motorola Razr HD bis zu fünf dieser Startbildschirme zur Verfügung, zwischen denen man durch seitliches Wischen oder über eine Homescreen-Startseite wechseln kann. Ab Werk bietet das Motorola Razr HD aber nur einen Startbildschirm. Ein zweiter Homescreen öffnet sich, sobald man entsprechend viele Apps aus dem Google Play Store heruntergeladen hat.
Dabei kommt dem Motorola Razr HD der 1,5 GHz schnelle Prozessor von Qualcomm zugute. Zwar muss sich das Motorola Razr HD in dieser Disziplin dem kleineren Motorola Razr i mit Zwei-GHz-Prozessor von Intel geschlagen geben, aber ein Resultat von 10.424 Punkten im Benchmark-Test von AnTuTu sind aller Ehren wert.
Anders als bei anderen Android-Smartphones werden wichtige Funktionen wie WLAN an/aus, GPS an/aus oder Bluetooth an/aus nicht über ein Drop-Down-Menü vom oberen Display-Rand herangezogen. Man wischt beim Motorola Razr HD vielmehr mit dem Finger nach links und hat so eine noch bessere Übersicht.
Unter den Funktionen findet sich auch Near Field Communication (NFC). Damit kann man das Motorola Razr HD mit einem simplen Kontakt mit einem NFC-Chip z.B. vom Autofahrer- in den Büro-Modus umstellen. Darüber hinaus soll man via NFC künftig bargeldlos bezahlen können.
Wie schon das Vorgängermodell verwendet das Motorola Razr HD keine normalen SIM-Karten, sondern die kleineren Micro-SIM-Karten und kann in puncto Sprachqualität und Netzempfang voll überzeugen. Beim Telefonieren und Surfen im O2-Netz zeigt das Android-Smartphone immer mindestens zwei Striche im Display an. Beim Verfassen von SMS kommt dem Motorola Razr HD die großzügig dimensionierte virtuelle QWERTZ-Tastatur zugute, die sich selbst im Hochformat gut bedienen lässt.
Surfen und Navigieren
Das Motorola Razr HD ist dank des 1,5-GHz-Prozessors für das Surfen im Internet bestens gewappnet. Darüber hinaus verwendet das Smartphone mit Android 4.1 („Jelly Bean“) ein intuitiv zu bedienendes Betriebssystem, das über den Google Play Store theoretisch um bis zu 800.000 Apps erweitert werden kann.
Der interne Speicher mit einer Kapazität von 16 Gigabyte (GB) sollte normalen Nutzern ausreichen, aber wer viele Apps und weitere Daten auf seinem Motorola Razr HD speichern möchte, dürfte nicht umhin kommen, eine microSD-Karte einzulegen. Das Android-Smartphone verarbeitet Speicherkarten in diesem Format bis einer Kapazität von 32 GB.
Ab Werk ist auf dem Motorola Razr HD der Chrome-Browser von Google vorinstalliert, der gut zu der Schnelligkeit des Android-Smartphones passt. Dank der Tabs, die man von der PC-Version von Chrome kennt, gestaltet sich das Surfen intuitiv und ist auch mit einer Hand machbar.
Links lassen sich auf dem kapazitiven Display des Motorola Razr HD mit dem bloßen Finger gut treffen. Das Umschalten von Hoch- zu Querformat und umgekehrt klappt dank der Sensoren des Motorola Razr HD tadellos.
Via LTE kann das Motorola Razr HD theoretisch mit bis zu 50 Megabit pro Sekunde (MBit/s) im Internet surfen. Da das Motorola Razr HD via HSPA+ theoretisch bis zu 21 MBit/s im Download schaffen soll, sind auch die praktischen Messwerte aller Ehren wert.
In geschlossen Räumen maßen wir bei unserem Praxistest in Hamburg im O2-Netz Download-Geschwindigkeiten von bis zu 3,9 MBit/s und Upload-Geschwindigkeiten von bis zu 1,6 MBit/s. Im Freien schaffte das Motorola Razr HD maximal 7,1 MBit/s im Download und maximal 1,8 MBit/s im Upload.
Die etwas zu langsame Reaktion des Touchscreens auf Druckimplulse, die noch beim Motorola Razr nervten, kommt bei Motorola Razr HD nicht vor. Hinzu kommt die gut funktionierende Worterkennung des Android-Smartphones.
Der eingebaute GPS-Empfänger des Motorola Razr HD ermöglicht die Nutzung von Google Maps mit lokaler Standortbestimmung, detaillierter Routenbeschreibung und einfacher Navigation. Die Navi-Erweiterung von Google Maps funktioniert in den meisten Fällen gut, stört aber ab und an durch unpräzise verbale Anweisungen. Wer eine Navi-Software mit besserer Ausstattung sucht, kann sich kostenpflichtige Apps von Navigon, Garmin und anderen Herstellern aus dem Google Play Store herunterladen.
Fotos und Videos
Die Kamera des Motorola Razr HD hat eine maximale Auflösung von acht Megapixeln. Auf der Frontseite hat das Android-Smartphone eine zweite Kamera für Video-Chats, die Bilder mit 1.280 x 1.024 Pixeln schießt. Darüber hinaus ist das Motorola Razr HD mit einem LED-Blitzlicht, einer ganze Reihe von Effekten und Einstellungsmöglichkeiten sowie mit High Dynamic Range (HDR) für Hochkontrastbilder ausgestattet.
Bei Tagaufnahmen macht das Motorola Razr HD denn auch eine ausgezeichnete Figur:
Bei Innenaufnahmen des Motorola Razr HD, die gut ausgeleuchtet sind, machen sich allenfalls leichte Unschärfen am Bildrand bemerkbar:
Bei Nachtaufnahmen im Freien ist der Blitz des Motorola Razr HD schon recht stark. Noch besser sieht es in dunklen Räumen aus:
Das Motorola Razr HD kann Videos mit bis zu 1.920 x 720 Pixeln, also in Full-HD-Qualität aufnehmen. Die Aufnahmen wirken ausgeglichen, doch mit schnellen Bewegungen kommt die Kamera des Android-Smartphones nicht so gut zurecht:
MP3-Player und Akkulaufzeit
Der Akku des Motorola Razr HD ist mit einer Kapazität von 2.530 Milli-Ampèrestunden (mAh) ausreichend dimensioniert. Außerdem hat Motorola seinem neuen Android-Smartphone ein intelligentes Energie-Management verpasst. Über die „Smart Action“-Funktion kann man das Motorola Razr HD z.B. so programmieren, dass es nachts auf Lautlos-Modus stellt und die Datenverbindung ausschaltet.
Wenn man seinen Google-Kalender freigibt, kann das Android-Smartphone z.B. bei dort eingetragenen Besprechungen alle Schnittstellen kappen. Gibt man die GPS-Schnittstelle frei, erkennt das Motorola Razr HD auch z.B. den Standort des Fitness-Clubs und schaltet automatisch sämtliche Schnittstellen aus und spart so merklich Energie.
So schafft das Motorola Razr HD denn auch im Gesprächs- und UMTS-Modus bis zu 200 Minuten Laufzeit. Im Stand-by schafft das Motorola Razr HD knapp 410 Stunden. Dieser Wert geht für ein so gut ausgestattetes Smartphone mehr als in Ordnung, lässt sich allerdings um einiges drücken, wenn man das Motorola Razr HD so einstellt, dass es alle fünf Minuten prüft, ob Mails eingegangen sind. Dann muss man das Android-Smartphone alle 24 Stunden neu aufladen.
Eine ebenfalls gute Figur macht das Motorola Razr HD beim Abspielen von Songs über den eingebauten MP3-Player. Die serienmäßigen Headsets des Android-Smartphones reichen zwar nicht an die Klang-Qualitäten z.B. des Apple iPhone 5 heran, allerdings machen sie einen ordentlichen Job. Alternativ kann man auch höherwertige Kopfhörer mit 3,5-Millimeter-Klinkenstecker andocken.
Zu erwähnen ist zudem, dass der Hersteller dem Motorola Razr HD einen Equalizer samt diverser Prestes spendiert hat. Darüber hinaus kann der normale Stereo-Sound zu dreidimensionalem Surround-Sound erweitert werden.
Fazit
Das Motorola Razr HD ist z.B. bei Amazon für circa 470 Euro zu haben. Ein interessantes Angebot macht zurzeit auch 1&1, das das Motorola Razr HD gratis anbietet, wenn man es zusammen mit der „All-Net-Flat Pro“ für 49,99 Euro im Monat bestellt.
Das Motorola Razr HD bietet seinem Besitzer nicht nur eine reichhaltige Ausstattung mit LTE, HSPA+, WLAN, Bluetooth, GPS, NFC, DLNA und 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse, sondern ist hervorragend verarbeitet und auch weitestgehend gegen Feuchtigkeit geschützt. Mit einer Bautiefe von 8,4 Millimetern und 146 Gramm Gewicht passt es zudem in jede Hosentasche.
In puncto Internet braucht sich das Motorola Razr HD auch vor der Konkurrenz in der Oberklasse nicht zu verstecken. Vor allem der 1,5 GHz schnelle Prozessor macht sich in Verbindung mit theoretischen Download-Geschwindigkeiten von bis zu 50 MBit/s bezahlt. Auch das 4,7-Zoll-Display weiß mit seinen kräftigen Farben und seiner Leuchtkraft zu begeistern.
Das Android-Smartphone kann aber nicht nur als Zugangsgerät fürs mobile Surfen, sondern auch als Mobiltelefon mit guter Sprach- und Empfangsqualität überzeugen. Die virtuelle QWERTZ-Tastatur des Motorola Razr HD reagiert schnell und sensibel auf Druckimpulse, aber sie macht sich beim Verfassen von SMS, E-Mails oder Beiträgen in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter bezahlt.
Mehr als Klassenübliches liefert der Akku des Motorola Razr HD. 200 Minuten Sprechzeit oder mobiles Surfen im Internet sind durchaus drin. Der MP3-Player des Motorola Razr HD hält rund 22 Stunden durch und bietet Einstellungsmöglichkeiten wie z.B. 3D-Surround-Sound. Allerdings kann das Motorola Razr HD nicht an die Musik-Qualitäten z.B. eines Apple iPhone 5 heranreichen.
Für mehr als Schnappschüsse geeignet ist die von einem LED-Fotolicht unterstützt Acht-Megapixel-Kamera des Android-Smartphones. Bei Tageslicht schießt das Motorola Razr HD exzellente Fotos. Die Kamera des Motorola Razr HD kann zudem Videos in Full-HD-Qualität aufnehmen. Bei Innenaufnahmen und Bilder im Dunkeln kann das Motorola Razr HD leider keine so guten Resultate bieten.