Huawei Ascend P6: Test
Huawei Ascend P6
- Schnelles Surfen via HSPA+ und WLAN
- Einschuschächte für Micro-SIM und microSD zu filigran
- Prozessor läuft bei hoher Beanspruchung heiß
- Wettbewerber
- Samsung Galaxy S3
- HTC One
Mit dem Huawei Ascend P6 hat der chinesische Hersteller Huawei ein neues Flaggschiff auf den Markt gebracht. Was das mit einer Bautiefe von 6,18 Millimetern flachste Smartphone der Welt kann, zeigt der Tariftipp.de-Test.
Das Huawei Ascend P6 ist in den Farben Schwarz und Weiß für 449 Euro (UVP) erhältlich. Damit ist es 230 Euro günstiger als ein HTC One, das derzeit 679 Euro (UVP) kostet.
Da der Nachfolger von Huawei Ascend P1 und Huawei Ascend P2 äußerst schlank ausgefallen ist, kann sich auch das Gewicht sehen lassen. Mit 120 Gramm bringt das Huawei Ascend P6 zehn Gramm weniger auf die Waage als das Samsung Galaxy S4. Das Sony Xperia Z wird sogar um 26 Gramm unterboten.
Andererseits hat das Huawei Ascend P6 auch einen schwächeren Prozessor als die Konkurrenz. Angetrieben wird das Oberklassen-Smartphone aus China von einem 1,5 Gigahertz schnellen Quad-Core-Prozessor, der von zwei Gigabyte (GB) starken Arbeitsspeicher unterstützt wird.
Das Display misst wie beim Vorgängermodell Huawei Ascend P2 genau 4,7 Zoll in der Diagonalen. Damit ist das Huawei Ascend P6 handlicher als das Samsung Galaxy S4 oder Sony Xperia Z.
Die Auflösung beträgt 1.280 x 720 Pixel, was gegenüber der Konkurrenz mit ihren Full-HD-Displays ein Nachteil ist. Geschützt wird das Display des Huawei Ascend P6 von kratzfestem Corning Gorilla Glas 2 und kann auch mit Handschuhen bedient werden.
Als Betriebssystem kommt das Google-Betriebssystem Android 4.2 („Jelly Bean“) zum Einsatz, auf das Huawei seine hauseigene Benutzeroberfläche Emotion UI gelegt hat. Der Akku des Huawei Ascend P6 hat eine Kapazität von 2.000 Milli-Ampèrestunden.
Für das Surfen im Internet hat das Huawei Ascend P6 WLAN und HSPA+, aber kein LTE an Bord. Dadurch beträgt die maximale theoretische Download-Rate nur 21,6 Megabit pro Sekunde. Darüber hinaus verfügt das Huawei Ascend P6 über DLNA, GPS, A-GPS und Bluetooth 3.0.
Der interne Speicher des Huawei Ascend P6 fasst lediglich acht GB, kann aber mit Hilfe von microSD-Karten um bis zu 32 GB erweitert werden. Das ist schon mal ein Fortschritt gegenüber dem Huawei Ascend P2, dessen 16 GB großer interner Speicher nicht erweitert werden kann.
Ein Hauptaugenmerk wurde beim Huawei Ascend P6 auf die Kameras gelegt. Die Hauptkamera auf der Rückseite des Oberklassen-Smartphones hat eine Auflösung von nur maximal acht Megapixeln und wird von einem LED-Blitzlicht und Autofokus unterstützt, aber die zweite Kamera auf der Vorderseite, die für Selbstportraits und Video-Chats gedacht ist, bringt immerhin bis zu fünf Megapixel Auflösung mit.
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Telefonfunktionen und Bedienung
Der weitaus größere Vorteil ist aber das relativ handliche Format, das durch den dünnen Gehäuserahmen ermöglicht wird. Obwohl das Display des Huawei Ascend P6 mit 4,7 Zoll in der Diagonalen nicht gerade klein ausgefallen ist, liegt das Android-Smartphone gut in der Hand.
Am Rand des Displays sind die wichtigsten Funktionen (Anruf, SMS, E-Mail, Browser) zu finden. Einige Funktionen hat Huawei in Ordnern zusammengefasst, so z.B. Social Media und alle Google-Applikationen. Insgesamt stehen beim Huawei Ascend P6 bis zu neun Startbildschirme zur Verfügung, zwischen denen man durch seitliches Wischen oder über eine Homescreen-Startseite wechseln kann.
Der Wechsel zwischen den Nutzerprofilen geschieht über ein virtuelles Stellrad. Leider funktionieren die Nutzerprofile beim Huawei Ascend P6 nicht immer so, wie sie sollen. So sollten im Profil „Meeting“ höchstens ein Vibrationsalarm zu hören sein. Nachrichten werden aber und an dennoch mit einem Signalton angekündigt.
Der 1,5 GHz schnelle Prozessor erzielt ein Resultat von 14.451 Punkten im Benchmark-Test von AnTuTu. Das ist aller Ehren wert, liegt aber weit hinter dem Spitzenreiter in dieser Disziplin, dem Samsung Galaxy S4. Die momentane Nummer Eins im Tariftipp.de-Ranking schafft 24.824 Punkte
Dank des 1,5-GHz-Prozessor erfolgt der Wechsel zwischen Homescreens und Anwendungen erfreulich schnell. Gelegentliche Aussetzer, wie man sie ab und an von langsameren Android-Smartphones kennt, sind dem Huawei Ascend P6 fremd.
Bei datenintensiven Spielen wie Real Football 2013 ist allerdings der eine oder andere Wackler zu beobachten. Wenn das Huawei Ascend P6 heißer wird, lässt auch die Leistung des Prozessors nach und das beliebte Fußballspiel für Smartphones wird merklich langsamer.
Wie bei den meisten Android-Smartphones werden wichtige Funktionen wie WLAN an/aus, GPS an/aus oder Bluetooth an/aus über ein Drop-Down-Menü vom oberen Display-Rand herangezogen. Unter den Funktionen findet sich auch Near Field Communication (NFC). Damit kann man das Huawei Ascend P6 mit einem simplen Kontakt mit einem NFC-Chip z.B. vom Autofahrer- in den Büro-Modus umstellen. Darüber hinaus soll man via NFC künftig bargeldlos bezahlen können.
Wie die meisten Smartphones der Oberklasse verwendet das Huawei Ascend P6 keine normalen SIM-Karten, sondern die kleineren Micro-SIM-Karten und kann in puncto Sprachqualität und Netzempfang überzeugen. Beim Telefonieren und Surfen im O2-Netz zeigt das Android-Smartphone immer mindestens zwei Striche im Display an. Beim Verfassen von SMS kommt dem Huawei Ascend P6 die großzügig dimensionierte virtuelle QWERTZ-Tastatur zugute, die sich selbst im Hochformat gut bedienen lässt.
Surfen und Navigieren
Ein großer Nachteil gegenüber der Konkurrenz ist aber, dass der interne Speicher mit einer Kapazität von acht GB eher gering ausgefallen ist. Allerdings kann er im Gegensatz zum Vorgängermodell mit Hilfe von microSD-Karten erweitert werden.
Ab Werk ist auf dem Huawei Ascend P6 der Chrome-Browser von Google vorinstalliert, der gut zu der Schnelligkeit des Android-Smartphones passt. Dank der Tabs, die man von der PC-Version von Chrome kennt, gestaltet sich das Surfen intuitiv und ist auch mit einer Hand machbar.
Links lassen sich auf dem kapazitiven Display des Huawei Ascend P6 mit dem bloßen Finger gut treffen. Das Umschalten von Hoch- zu Querformat und umgekehrt klappt dank der Sensoren des Huawei Ascend P6 tadellos.
Im Gegensatz zum Huawei Ascend P2 kann das Huawei Ascend P6 nicht via LTE im Internet surfen. Das ist natürlich ein Nachteil, aber da das Huawei Ascend P6 via HSPA+ theoretisch bis zu 21,6 MBit/s im Download schaffen soll, sind auch die praktischen Messwerte aller Ehren wert.
In geschlossen Räumen maßen wir bei unserem Praxistest in Hamburg im O2-Netz Download-Geschwindigkeiten von bis zu 4,4 MBit/s und Upload-Geschwindigkeiten von bis zu 1,5 MBit/s. Im Freien schaffte das Huawei Ascend P6 maximal 7,2 MBit/s im Download und maximal 2,2 MBit/s im Upload.
Der eingebaute GPS-Empfänger des Huawei Ascend P6 ermöglicht die Nutzung von Google Maps mit lokaler Standortbestimmung, detaillierter Routenbeschreibung und einfacher Navigation. Die Navi-Erweiterung von Google Maps funktioniert in den meisten Fällen gut, stört aber ab und an durch unpräzise verbale Anweisungen. Wer eine Navi-Software mit besserer Ausstattung sucht, kann sich kostenpflichtige Apps von Navigon, Garmin und anderen Herstellern aus dem Google Play Store herunterladen.
Fotos und Videos
Die Kamera des Huawei Ascend P6 hat eine maximale Auflösung von acht Megapixeln. Auf der Frontseite hat das Android-Smartphone eine zweite Kamera für Video-Chats, die Bilder mit bis zu fünf Megapixeln schießt - das ist wiederum außergewöhnlich.
Darüber hinaus ist das Huawei Ascend P6 mit Autofokus und LED-Blitzlicht, einer ganze Reihe von Effekten und Einstellungsmöglichkeiten sowie mit High Dynamic Range (HDR) für Hochkontrastbilder ausgestattet. Für das Fotografieren gibt es zudem einen separaten Auslöser.
Bei Tagaufnahmen macht das Huawei Ascend P6 dann auch eine ordentliche Figur. Allerdings tendiert dieses Bild leicht zur Überblendung:
Bei Innenaufnahmen, die gut ausgeleuchtet sind, liefert das Huawei Ascend P6 ebenfalls ordentliche Resultate:
Bei Nachtaufnahmen im Freien ist der Blitz des Huawei Ascend P6 schon recht stark. Noch besser sieht es in dunklen Räumen aus:
Das Huawei Ascend P6 kann Videos mit bis zu 1.920 x 720 Pixeln, also in Full-HD-Qualität aufnehmen. Die Aufnahmen wirken ausgeglichen, aber mit schnellen Bewegungen kommt die Kamera des Android-Smartphones nicht so gut zurecht:
MP3-Player und Akkulaufzeit
So schafft das Huawei Ascend P6 denn auch im Gesprächs- und UMTS-Modus bis zu 200 Minuten Laufzeit. Im Stand-by sind allerdings maximal 300 Stunden drin. Dieser Wert geht für ein so gut ausgestattetes Smartphone trotzdem mehr als in Ordnung.
Eine ebenfalls gute Figur macht das Huawei Ascend P6 beim Abspielen von Songs über den eingebauten MP3-Player. Die eingebauten Lautsprecher haben einen feinen Klang, wirken bei Bässen aber ein wenig überfordert.
Die serienmäßigen Headsets waren bei unserem Testexemplar nicht mit dabei und konnten daher nicht getestet werden. Alternativ kann man aber höherwertige Kopfhörer mit 3,5-Millimeter-Klinkenstecker andocken. Zu erwähnen ist , dass der Hersteller dem Huawei Ascend P6 die Audio-Technologie Dolby Mobile spendiert hat. Dadurch bekommt der Klang eine virtuelle Dreidimensionalität.
Fazit
Das Huawei Ascend P6 bietet seinem Besitzer nicht nur eine reichhaltige Ausstattung mit HSPA+, WLAN, Bluetooth, GPS, NFC, DLNA und 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse, sondern ist bis auf die etwas zu filigranen Einschubschächte für microSD und Micro-SIM gut verarbeitet. Mit einer Bautiefe von rund sechs Millimetern und 120 Gramm Gewicht ist es zudem handlicher als die Konkurrenz.
Der 1,5 GHz schnelle Prozessor erreicht zwar keinen besonders hohen Wert Benchmark-Test von AnTuTu undbei hoher Beanspruchung sorgt er dafür, dass das Huawei heißer wird und Spiele langsamer laufen. Das 4,7-Zoll-Display weiß dafür mit seinen kräftigen Farben und seiner Leuchtkraft zu gefallen, wenngleich man schon merkt, dass man es nur mit einem HD- und nicht mit einem Full-HD-Display zu tun hat.
Das Huawei Ascend P6 kann im Gegensatz zum Huawei Ascend P2 nicht via LTE surfen. Das Android-Smartphone aus China kann trotzdem als Zugangsgerät fürs mobile Surfen und Mobiltelefon überzeugen. Die virtuelle QWERTZ-Tastatur des Huawei Ascend P6 reagiert schnell und sensibel auf Druckimpulse, aber sie macht sich beim Verfassen von SMS, E-Mails oder Beiträgen in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter bezahlt.
Mehr als Klassenübliches liefert der Akku des Huawei Ascend P6. 200 Minuten Sprechzeit oder mobiles Surfen im Internet sind durchaus drin. Das chinesisches Smartphone bietet die Audio-Technologie Dolby Mobile. Allerdings kann das Huawei Ascend P6 nicht an den Klang z.B. eines HTC One heranreichen. Die serienmäßigen Headsets konnte die Tariftipp.de-Redaktion leider nicht testen.
Einen ordentlichen, aber keinen sehr guten Eindruck macht die Acht-Megapixel-Kamera des Android-Smartphones. Die Kamera des Huawei Ascend P6 kann zudem Videos in Full-HD-Qualität aufnehmen.