Google Nexus 5: Test

01.11.2013 von

Google Nexus 5

Platz 546/861
UVP: 349,00 €
Datum: 01.11.2013

  • Sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis
  • aktuellste Android-Version
  • Sehr gutes und scharfes Display
  • flüssige, schnelle Bedienung
  • Speicher nicht erweiterbar
  • Akku fest verbaut
Wettbewerbsvergleich
  • 69,6
  • Gesamturteil:
  • 21,0
  • Preis/Leistung:
  • ****
  • Sprachempfang:
  • *****
  • Bedienung:
  • ****
  • Foto/Video:
  • ***
  • Audio/MP3:
  • *****
  • Internet:
  • ***
  • Akkuleistung:
  • ****
  • Ausstattung:
  • *****
  • Verarbeitung:
  • *****
  • Leistung:
  • *****
  • Display:

Nach dem Erfolg des Google Nexus 4 arbeiten LG Electronics und Google auch beim Google Nexus 5 zusammen. Tariftipp.de hat das Smartphone, das auf dem neuen Betriebssystem Android 4.4 („Kit Kat“) läuft, getestet.

Das Google Nexus 5 ist ab sofort in den Farben Schwarz oder Weiß auf Google Play erhältlich. Die Version mit 16 Gigabyte (GB) Speicherplatz kostet 349 Euro – ein verlockendes Angebot, wenn man bedenkt, dass ein Apple iPhone 5S 16 GB 599 Euro kostet. Die 32-GB-Version des Google Nexus 5 ist für 399 Euro zu haben. Damit unterbietet Google den Konkurrenten Apple sogar um 300 Euro.

Interessant ist auch das Angebot von 1&1, das uns unser Testgerät freundlicherweise zur Verfügung stellte. Hier bekommt man das Google Nexus 5 in Verbindung mit den Tarifen „All-Net-Flat Plus“ (39,99 Euro pro Monat inklusive Smartphone) und „All-Net-Flat Pro“ (49,99 Euro pro Monat inklusive Smartphone) für null Euro.

Da man im Vergleich zu den All-Net-Flat-Tarifen ohne Smartphone monatlich zehn Euro Aufpreis zahlt, sind für das Google Nexus 5 de facto nur 240 Euro zu berappen, denn die Mindestlaufzeit der 1&1-Tarife liegt bei 24 Monaten.

Das Google Nexus 5 ist das erste Smartphone auf dem deutschen Markt, das vom Start weg mit dem aktuellen Google-Betriebssystem Android 4.4 ausgestattet ist. Das Motorola Moto G, das von der Google-Tochter Motorola hergestellt wird, läuft nach einem Update ebenfalls auf Android 4.4. Das Motorola Moto X, das im Februar 2014 in die Läden kommt, soll das Update auf Android 4.4 ebenso erhalten.

Dem allgemeinen Trend zu größeren Smartphone-Displays folgt nun also auch Google. Hatte das Google Nexus 4 noch eine Vier-Zoll-Bildschirm, misst dieser beim Google Nexus 5 nun konsequenterweise fünf Zoll in der Diagonalen.

Als Display-Technologie kommt beim Google Nexus 5 analog zum aktuellen LG-Flaggschiff LG G2 IPS zum Einsatz. Selbstverständlich verfügt der Bildschirm des neuen Google-Smartphones über Full-HD-Auflösung, wodurch sich eine Pixeldichte von 445 Pixeln pro Quadratzoll (ppi) ergibt.

Angetrieben wird das Google Nexus 5 von einem Qualcomm Snapdragon 800. Dieser Quad-Core-Prozessor hat eine sehr schnelle Taktung von 2,26 Gigahertz (GHz) und wird von zwei GB RAM Arbeitsspeicher unterstützt.

Außerdem an Bord sind ein fest verbauter Akku mit einer Kapazität von 2.300 Milli-Amperestunden (mAh), Bluetooth 4.0, GPS und NFC. Das Google Nexus, das 137,84 x 69,17 x 8,59 Millimeter misst und 130 Gramm wiegt, bietet zudem die Möglichkeit der kabellosen Aufladung.

Die Hauptkamera auf der Rückseite des Google Nexus 5 hat eine maximale Auflösung von acht Megapixeln. Die zweite Kamera auf der Frontseite löst immerhin mit 1,3 Megapixeln auf.

Google Nexus 5: Ausführliches Testvideo des Google Nexus 5 mit Stärken, Schwächen, Benchmarks und Wettbewerbsvergleich.
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Telefonfunktion und Bedienung

Trotz des mit fünf Zoll recht großen Bildschirms liegt das Google Nexus 5 schon kompakt in der Hand. Möglich macht dies der extrem dünne Display-Rand.

Auch die Materialien machen einen guten Eindruck. Anders als beim Motorola Moto G bricht man sich nicht fast einen Fingernagel ab, wenn man den Akkudeckel entfernt.

Das neue Betriebssystem Android 4.4 alias „Kit Kat“ ist nach Angaben von Google „schnell und leistungsstark und doch einfach in der Handhabung“. Der Praxistest von Tariftipp.de bestätigt diese Vorgabe.

Das Wählprogramm schlägt dem Nutzer automatisch die wahrscheinlichste Nummer vor, während Caller ID von Google die Nummer eines eingehenden Anrufs einem Betrieb zuordnet, selbst wenn die Nummer nicht im Smartphone gespeichert ist. Das ist in der Praxis sehr komfortabel.

Nutzer können mit dem Google Nexus 5 Textnachrichten direkt in Google+-Hangouts empfangen und senden. Hangouts für Android unterstützt zudem jetzt auch das Teilen des Aufenthaltsorts.

Mit Gmail, Chrome, Calendar, Maps, Drive und Hangouts bietet das Google Nexus 5 aber auch bekannte Anwendungen. Google Now ist beim Google Nexus 5 ab Werk vorinstalliert und bietet die Möglichkeit der sprachgesteuerten Suche. über den Google Play Store stehen derzeit rund eine Million Apps bereit, mit denen Android 4.4 ergänzt werden kann.

Als Telefon kann das Google Nexus 5 ebenfalls überzeugen. Die Sprach- und Empfangsqualität im O2-Netz lässt nur in kritischen Empfangssituationen in modernen Baute mit bedampften Fensterscheiben ab und zu zu wünschen übrig.

Internet und Navigation

Beim mobilen Surfen im Internet macht das Google Nexus 5 indes nicht immer eine gute Figur.

Mit unserer Testkarte im O2-Netz, die via HSPDA bis zu 7,2 Megabit pro Sekunde ermöglichen soll, surften wir beim Indoor-Empfang öfters nur via EDGE im World Wide Web. Manchmal war der Internet-Empfang sogar komplett weg.

Auch die Testergebnisse bestätigen diesen Eindruck. Beim Download ist man mit dem Google Nexus 5 im Freien und in geschlossenen Räumen mit 7,2 MBit/s etwa gleich schnell unterwegs. Auffällig ist hingegen die Diskrepanz beim Upload. Hier stehen 2,4 MBit/s im Freien nur 0,8 MBit/s in geschlossenen Räumen gegenüber.

Nicht viel besser war der Eindruck, wenn man im LTE-Netz von Vodafone unterwegs war. Indoor betrug die maximale Download-Geschwindigkeit sechs und outdoor 12,1 MBit/s. Im Upload maßen wir 2,6 bzw. 4,5 MBit/s. Auch im D2-Netz war der Empfang manchmal komplett unterbunden oder das Google Nexus 5 zeigte nur noch EDGE an.

Das Surfen im Internet mit dem Google Nexus 5 ist allerdings, wenn die Internet-Verbindung stabil ist, die pure Freude. Als Standard-Browser kommt bei dem von LG gefertigten Smartphone Google Chrome zum Einsatz, der sich intuitiv und flott bedienen lässt.

Das bequeme Surfen im Internet ist aber vor aliem dem fünf Zoll großen und gut abzulesenden Bildschirm des Google Nexus 5 geschuldet. Als Display-Technologie kommt beim Google Nexus 5 analog zum aktuellen LG-Flaggschiff LG G2 IPS zum Einsatz. Selbstverständlich verfügt der Bildschirm des neuen Google-Smartphones über Full-HD-Auflösung, wodurch sich eine Pixeldichte von 445 Pixeln pro Quadratzoll (ppi) ergibt.

Ein großes Manko hingegen ist, dass der interne Speicher des Google Nexus 5 nicht per microSD-Karte erweitert werden kann. Im Zweifel sollte man lieber die 32- statt der 16-GB-Version wählen, zumal der Aufpreis lediglich 50 Euro beträgt.

Foto und Video

Die Hauptkamera auf der Rückseite des Google Nexus 5 hat eine maximale Auflösung von acht Megapixeln. Die zweite Kamera auf der Frontseite löst immerhin mit 1,3 Megapixeln auf.

Die Kamera im Google Nexus 5 arbeitet mit LGs Innoteks-Technologie zur Bildstabilisierung, die erstmals im LG G2 zum Einsatz kam. Dank der Kombination aus langen Belichtungszeiten, hoher Schärfe und geringem Bildrauschen sollen mit der Kamera insbesondere Aufnahmen bei schwachem Licht gelingen.

Mit der Funktion „Photo Sphere“ kann man eine Reihe von Fotos zu einem 360-Grad-Panorama-Bild zusammenfügen. Das Google Nexus 5 kann zudem „Auto Awesome“-Fotos und -Videos erstellen, die Nutzer mit ihrer Familie und Freunden teilen können.

Darüber hinaus schießt die Kamera im HDR+-Modus eine komplette Fotofolge. Anschließend rechnet das Gerät diese Aufnahmen zu einem Foto zusammen, das über einen größeren Hell-Dunkel-Umfang aus den zahlreichen Belichtungs- und Farbdaten verfügt.

Trotz dieser guten Ausstattung macht das Google Nexus 5 beim Fotografieren nicht immer einen so guten Eindruck. Gegenüber Smartphones mit High-End-Kameras wie dem Sony Xperia Z1 oder Nokia Lumia 1020 lässt nicht nur die geringere Auflösung, sondern auch die Qualität der Bildverarbeitung zu wünschen übrig, wie diese Tagaufnahme mit leichtem Blaustich zeigt:

Diese Innenaufnahme des Google Nexus 5 mit externer Beleuchtung hingegen ist recht ausgeglichen:

Bei Nachtaufnahmen macht sich der LED-Blitz des Google Nexus 5 bezahlt. Er ist nicht so stark wie bei Modellen der Konkurrenz, aber ausreichend für diese Aufnahme:

In dieser Preisklasse durchaus üblich verfügt das Google Nexus 5 über eine Video-Funktion, die bewegte Bilder in Full-HD-Qualität drehen kann. Der von LG entwickelte Bildstabilisator macht dabei eine gute Figur:

MP3-Player und Akkulaufzeit

Auch der MP3-Player des Google Nexus 5 stammt natürlich von Google und ist in der Funktion Google Play Music integriert.

Play Music bietet einen Equalizer und diverse Presets. Darüber hinaus kann man Songs, die man auf Play Music erwirbt, auch auf anderen Android-Smartphones abspielen, sofern man dasselbe Google-Konto verwendet.

Zu bemängeln ist allerdings, dass das Google Nexus 5 kein Stereo-Headset im Lieferumfang hat. Aus ökologischer Sicht ist das sicherlich keine schlechte Idee, weil man so das Headsets seines alten Handys weiternutzt. Der eigentliche Grund dürfte hingegen sein, dass Google hier den Rotstift angesetzt hat, um den Preis des Google Nexus 5 möglichst niedrig zu halten.

Die Akkulaufzeiten des Google Nexus 5 sind ebenfalls nicht das Gelbe vom Ei. Im Praxistest von Tariftipp.de erreichte das Smartphone lediglich 170 Minuten Sprech- und Surf-Zeit. Die Stand-by-Laufzeit betrug 270 Stunden, was in dieser Klasse ebenfalls nur zum unteren Durchschnitt gereicht.

Fazit

Das Google Nexus 5 bietet unheimlich viel Smartphone fürs Geld. Im Play Store bietet Google sein neuestes Modell mit 16 GB internem Speicher schon für 349 Euro an. Ein vergleichbares Apple iPhone 5S kostet 599 Euro.

Interessant ist auch das Angebot von 1&1. Hier bekommt man das Google Nexus 5 in Verbindung mit den Tarifen „All-Net-Flat Plus“ (39,99 Euro pro Monat inklusive Smartphone) und „All-Net-Flat Pro“ (49,99 Euro pro Monat inklusive Smartphone) für null Euro. In Verbindungen mit der „All-Net-Flat Basic“, die inklusive Smartphone 29,99 Euro im Monat kostet, berechnet 1&1 auch nur einmalig 99,99 Euro.

Neben dem günstigen Preis weiß vor allem der Prozessor des Google Nexus 5 zu gefallen. Der 2,26 GHz schnelle Qualcomm Snapdragon 800 sorgt für eine sehr flüssige Bedienung. Zusammen mit dem gut abzulesenden, hell leuchtenden Display wird das Google Nexus 5 zu einer mobilen Spielekonsole.

Das Betriebssystem Android 4.4 alias „Kit Kat“ ist hochaktuell. Außer dem Google Nexus 5 haben nur das Motorola Moto G und das in Kürze erscheinende Motorola Moto X diese Android-Version an Bord. Die Top-Modelle von Samsung, Sony, LG und HTC werden jedoch wohl alle noch im ersten Quartal 2014 ein Update auf Android 4.4 erhalten.

Nominell ist das Google Nexus 5 für das Surfen im Internet bestens ausgestattet. Via LTE Kategorie 4 sind im Download theoretisch bis zu 150 MBit/s möglich. De facto leistete sich unser Testgerät im UMTS-Netz von O2 beim Indoor-Empfang den einen oder anderen Aussetzer.

Gegenüber echten Oberklasse-Geräten wie dem LG G2, Sony Xperia Z1 oder Samsung Galaxy S4 lässt auch die Kamera des Google Nexus 5 zu wünschen übrig. Sie macht zwar ordentliche Bilder, aber die maximale Auflösung beträgt doch nur acht Megapixel.

Ein Umstand, der zu bemängeln ist, ist das Fehlen eines Stereo-Headsets im Lieferumfang. Andererseits dürften die meisten noch das Headset ihres alten Smartphones oder MP3-Players haben und der niedrige Preis des Google Nexus 5 rührt auch daher.

Leider nicht überzeugen konnte der Akku des Google Nexus 5. Mit 2.300 mAh ist er glatt unterdimensioniert und erreicht bloß 170 Minuten Sprech- und Surf-Zeit und sogar nur 270 Stunden im Stand-by-Modus. Spätestens nach 16 Stunden der Nutzung mussten wir das Google Nexus 5 bei unserem Test neu aufladen.

Andererseits ist das Google Nexus 5 dank des verhältnismäßig kleinen Akkus schön kompakt. Zur guten Handhabung gehört aber auch der extrem dünne Display-Rand. Trotz Fünf-Zoll-Display ist das Google Nexus 5 nicht größer als ein Samsung Galaxy S3 mit seinem 4,8-Zoll-Display.