Simvalley SP-2X Slim: Test

16.12.2013 von

Simvalley SP-2X Slim

Platz 730/861
UVP: 169,90 €
Datum: 16.12.2013

  • Liegt wegen ultraflacher Bauweise gut in der Hand
  • Günstiger Preis
  • Prozessor ausreichend flott
  • Kurze Akkulaufzeit
  • Schlechter Indoor-Empfang
  • Komplizierte Akkudeckel-Montage
Wettbewerbsvergleich
  • 39,2
  • Gesamturteil:
  • 5,0
  • Preis/Leistung:
  • ***
  • Sprachempfang:
  • ****
  • Bedienung:
  • **
  • Foto/Video:
  • ***
  • Audio/MP3:
  • ***
  • Internet:
  • *
  • Akkuleistung:
  • ***
  • Ausstattung:
  • ***
  • Verarbeitung:
  • ****
  • Leistung:
  • ***
  • Display:


Mit nur 5,88 Millimetern Bautiefe gehört das simvalley SP-2X Slim zu den schlanksten Smartphones weltweit. Tariftipp.de hat das von Pearl vertriebene Gerät einem Test unterzogen.

Gern statten Smartphone-Hersteller ihre Geräte mit Superlativen aus, doch wer das dünnste Smartphone der Welt herstellt, bleibt umstritten, denn zu viele Hersteller sind in Ländern wie China tätig. Aus dem Reich der Mitte kommt auch das Simvalley SP-2X Slim zu uns nach Deutschland.

Das Simvalley SP-2X Slim ist mit seinen 5,88 Millimetern Bautiefe zumindest in der Bunderepepublik das derzeit dünnste Smartphone auf dem Markt. Mithalten kann da nur das Huawei Ascend P6 mit 6,18 Millimetern Bautiefe, das im Gegensatz zum Simvalley SP-2X Slim aber nicht in der unteren Mittelklasse, sondern in der Oberklasse positioniert ist.

Das Simvalley SP-2X Slim wird wie alle anderen Smartphones des chinesischen Herstellers hierzulande von Pearl vertrieben. Die Bugginger bieten das ultradünne Smartphone weit unter Listenpreis an. Statt der unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) von 299 Euro verlangt Pearl lediglich 169,90 Euro.

Für diesen niedrigen Preis bekommt man ein relativ neues Betriebssystem, denn das Simvalley SP-2X Slim läuft auf dem von Google entwickelten Android in der Version Android 4.2.2 („Jelly Bean“). Im Gegensatz zu den meisten Smartphones legt der Hersteller keine eigene Benutzeroberfläche über das Betriebssystem.

Das AMOLED-Display des Simvalley SP-2X Slim misst in der Diagonalen lediglich vier Zoll und ist damit so groß wie beim Apple iPhone 5S und 5C. Allerdings ist die Display-Auflösung mit 640 x 360 Pixeln deutlich gröber.

Angetrieben wird das Simvalley SP-2X Slim von einem Cortex-A7-Prozessor aus dem Hause ARM. Die Dual-Core-CPU hat eine Taktfrequenz von einem Gigahertz (GHz). Der interne Speicher misst lediglich drei Gigabyte (GB), kann aber mit Hilfe von microSD-Karten um bis zu 32 GB erweitert werden.

Fotos schießt das Simvalley SP-2X Slim mit einer Fünf-Megapixel-Hauptkamera oder einer 0,3 Megapixel-Kamera auf der Frontseite. Die maximale Video-Auflösung beträgt 640 x 480 Pixel.

Für das Surfen im Internet stehen dem Nutzer WLAN und HSPA zur Verfügung. GPS, Bluetooth 4.0 sowie ein Lage- und Beschleunigungs-Sensor komplettieren die Ausstattung des Simvalley SP-2X Slim. Der Akku des ultraflachen Smartphones hat eine Kapazität von 1.300 Milli-Ampèrestunden (mAh).

Simvalley SP-2X Slim: Ausführliches Testvideo des Simvalley SP-2X Slim mit Stärken, Schwächen, Benchmarks und Wettbewerbsvergleich.
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Telefonfunktionen und Bedienung

Vor die Nutzung des Simvalley SP-2X Slim hat der Herrgott eine Menge Kleinarbeit gesetzt. Der Akkudeckel des ultradünnen Smartphones muss nämlich mit Hilfe eines mitgelieferten Mini-Schraubenziehers richtiggehend aufgeschraubt werden, um Micro-SIM- und microSD-Karte einzulegen. Letztere sollte man sich unbedingt besorgen, denn Fotos und Videos kann man auf dem internen Speicher des Simvalley SP-2X Slim nicht ablegen.

Das Abnehmen und Wiederaufsetzen des Akkudeckels erfordert zwar das Fingerspitzengefühl eines Uhrmachers, aber der Aufwand lohnt sich. Stecken die Karten erst einmal im Metallgehäuse des Simvalley SP-2X Slim, liegt das Smartphone angenehm solide in der Hand. Dank der geringen Bautiefe von 5,88 Millimetern passt es bei Bedarf selbst ins Portemonnaie. Sowohl Empfangs- als auch Sprachqualität gehen für ein Smartphone dieser Preisklasse in Ordnung.

Das Vier-Zoll-Display ist schön kontrastreich, doch es kommt zumindest bei unserem Testgerät ein wenig rotstichig daher. Außerdem sieht man dem Simvalley SP-2X Slim die verhältnismäßig niedrige Bildschirmauflösung von 640 x 360 Pixeln an, was den ansonsten positiven Eindruck eintrübt.

Zu bemängeln ist auch, dass das Simvalley SP-2X Slim über keine LEDs verfügt, die bei eingehenden Nachrichten oder Anrufen blinken. Abhilfe schafft hier aber die App NoLED, die man kostenlos aus dem Google Play Store herunterladen kann. A propos Play Store: Hier kann man mit seinem Android-Smartphone mittlerweile fast eine Million Apps herunterladen, davon rund zwei Drittel kostenlos.

Das reine Android-Betriebssystem macht im Zusammenspiel mit dem Ein-GHz-Prozessor des Simvalley SP-2X Slim eine gute Figur. Das Wechseln zwischen Homescreens und das Öffnen und Schließen von Apps gehen ausreichend flott über die Bühne.

Den guten Eindruck kann der Prozessor beim Benchmark-Test von AnTuTu wiederholen. 11.228 Punkte sind für ein Smartphone dieser Preisklasse ein mehr als respektabler Wert. Allerdings ist das in etwa gleich teure Motorola Moto G hier mit 17.413 Punkten deutlich besser.

Obwohl der Prozessor mit einem GHz nominell recht langsam getaktet ist, macht das Simvalley SP-2X Slim bei datenintensiven Spielen wie Real Football 2013 eine gute Figur. Einzig das Display kann das Spielvergnügen trüben, denn die Auflösung ist merklich zu gering. Außerdem reagiert der Bildschirm nicht immer willig auf Druckimpulse.

Surfen und Navigieren

Für das Surfen im Internet ist das Simvalley SP-2X Slim dank WLAN und HSPA ausreichend gut ausgestattet.

Im HSPA-Modus erreichten wir bei unserem Praxistest im O2-Netz im Download maximal 6,8 Megabit pro Sekunde (MBit/s) im Freien und maximal 4,3 MBit/s in geschlossenen Räumen. Im Upload verzeichneten wir bis zu 1,6 MBit/s im Freien und bis zu 1,5 MBit/s beim Indoor-Empfang.

Der Bildschirm des Simvalley SP-2X Slim ist mit vier Zoll in der Diagonalen ausreichend groß für das Surfen im Internet ausgelegt. Wie beim Spielen ist jedoch zu bemängeln, dass er nicht immer zuverlässig auf Druckimpulse reagiert.

Ansonsten bietet Android das gewohnt gute Surf-Erlebnis. Da das Simvalley SP-2X Slim auf reinem Android läuft, ist Google Chrome als Browser bereits vorinstalliert, der schnell läuft und sich aufgrund seiner Tabs intuitiv bedienen lässt.

Ebenfalls ab Werk auf dem Simvalley SP-2X Slim zu finden ist Google Navigation. Diese auf Google Maps basierende Navigation ist serverbasiert, d.h. das Kartenmaterial wird via HSPA in Echtzeit von Google-Servern abgerufen und nicht auf den internen Speicher des Android-Smartphones übertragen.

Google Navigation funktioniert wie gewohnt zuverlässig mit lokaler Standortbestimmung, detaillierter Routenbeschreibung und einfacher Navigation. Diese Kombination erwies sich beim Test im Hamburger Stadtverkehr als völlig ausreichend. Leider hatte das Simvalley SP-2X Slim gerade in enger Bebauung etwas Mühe, das GPS-Signal zu finden.

Foto und Video

Die Kamera ist der Schwachpunkt des ultraflachen Smartphones von Pearl. Fotos schießt das Simvalley SP-2X Slim zwar mit einer Fünf-Megapixel-Hauptkamera oder einer 0,3 Megapixel-Kamera auf der Frontseite, ein Blitzlicht oder einen Autofokus sucht man bei dem Simvalley SP-2X Slim jedoch vergebens.

Bei Tagaufnahmen macht die Kamera des Simvalley SP-2X Slim noch eine verhältnismäßig gute Figur:

Bei Innenaufnahmen mit externer Beleuchtung werden jedoch milchige Bereiche im Bild sichtbar:

Für Nachtaufnahmen ist das Simvalley SP-2X Slim mangels LED-Blitzlicht ungeeignet:

Videos dreht das Simvalley SP-2X Slim mit einer Auflösung von lediglich 640 x 480 Pixeln:

MP3-Player und Akkulaufzeit

Der Akku des Simvalley SP-2X Slim hat eine Kapazität von 1.300 mAh, was selbst für ein Smartphone dieser Preisklasse wenig ist. Deshalb kann das Android-Smartphone nur verhältnismäßig kurze Akkulaufzeiten bieten.

Im Gesprächs- und UMTS-Modus stehen für das Simvalley SP-2X Slim rund 150 Minuten Laufzeit zu Buche. Im Stand-by schafft das Android-Smartphone knapp 300 Stunden. Wer effizient Energie sparen möchte, sollte Stromfresser wie HSPA, WLAN oder GPS ausstellen.

Für das Hören von Musik und Radio verfügt das Simvalley SP-2X Slim über serienmäßige Stereo-Headsets, aber keine 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse. Stattdessen werden die Headset an die Mini-USB-Schnittstelle des Android-Smartphones angedockt.

Beim Simvalley SP-2X Slim kommt als MP3-Player Google Play Music zum Einsatz. Leider können die serienmäßigen Kopfhörer des Simvalley SP-2X Slim nicht ganz überzeugen. Sie klingen zu blechern und rauschen, bieten aber genug Klangtiefe. Die internen Lautsprecher sind nicht das Gelbe vom Ei und scheppern bei Höhen und Bässen merklich.

Fazit

Ein Pluspunkt des Simvalley SP-2X Slim ist zweifellos der Preis. Pearl verkauft das Smartphone für 169,90 Euro. Trotzdem bekommt man ein ernstzunehmendes Smartphone in die Hand.

Bei jedem neuen Simvalley-Smartphone merkt man die Fortschritte bei der Verarbeitungsqualität, so auch beim Simvalley SP-2X Slim. Das das Android-Smartphone in einem Metallgehäuse steckt, macht es einen soliden Eindruck und liegt mit seinen nur 5,88 Millimetern Bautiefe angenehm in der Hand.

Der Bildschirm des Simvalley SP-2X Slim ist mit vier Zoll in dieser Preisklasse normalgroß, aber das Smartphone ist trotzdem deutlich graziler als etwa ein Huawei Ascend Y300. Ein Nachteil ist aber die geringe Bildschirmauflösung von 640 x 340 Pixeln. Außerdem reagiert das Display nicht immer willig auf Druckimpulse.

Nicht kundenfreundlich ist die Prozedur, die für das Entfernen und Wiederaufsetzen des Akkudecks notwendig ist. Hier wäre es besser gewesen, wie die Konkurrenz einen Einschubschacht für die Micro-SIM-Karte vorzusehen. Bauartbedingt ist dies aber laut Pearl nicht möglich. Zu sehr fällt dieser Nachteil aber nicht ins Gewicht, da ein normaler Nutzer seine Karte äußerst selten tauschen dürfte.

Der Prozessor des Simvalley SP-2X Slim macht trotz einer Taktung von nur einem GHz einen guten Eindruck, was der AnTuTu-Wert von 11.228 Punkten unterstreicht. Der Akku ist mit 1.300 mAh viel zu klein geraten und bietet sehr kurze Laufzeiten. Allerdings ist das auch logisch, denn wer Akkukapazität möchte, benötigt physischen Platz dafür.

Einen ebenfalls nicht so tollen Eindruck hinterlassen die Kamera und die mitgelieferten Stereo-Headsets. Die Fünf-Megapixel-Kamera kommt ohne Blitz und Autofokus daher und die Kopfhörer muss man an die Micro-USB-Schnittstelle anschließen, da das Simvalley SP-2X Slim keine 3,5-mm-Klinkenbuchse aufweist.