HTC Desire 300 und 500: Test
Die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) des Herstellers für das HTC Desire 500 liegt bei 279 Euro, aber im Internet wird das Android-Smartphone bereits für rund 210 Euro gehandelt. Das HTC Desire 300 ist mit 199 Euro (UVP) bzw. Internet-Preisen von circa 170 Euro darunter angesidelt.
Das HTC Desire 300 und 500 unterscheidet sich optisch kaum. Das HTC Desire 500 weist das rundere Design auf und misst 131,8 x 66,9 x 9,9 Millimetern (mm). Das kantigere HTC Desire 300 hat die Abmessungen 131,8 x 66,2 x 10,1 mm. Auch beim Gewicht tun sich beide Smartphones nicht viel. Mit 123 Gramm ist das HTC Desire 500 gerade mal drei Gramm schwerer als das HTC Desire 300.
HTC Desire 500
- Sound-Technologie Beats Audio
- Gut ablesbares und ausreichend großes Display
- Langsamer Prozessor
- Nur max. 7,2 MBit/s via HSPA
- Kurze Akkulaufzeit
Identisch sind auch Display und Display-Auflösung: Bei 4,3 Zoll Bilddiagonale haben beide Smartphones 800 x 480 Pixel zu bieten. Im Unterschied zum günstigeren HTC Desire 300 verfügt das HTC Desire 500 aber nicht über eine TFT-, sondern ein Super-LCD-Display.
Einen Unterschied kann man auf der Rückseite feststellen. Das HTC Desire 500 hat ein LED-Blitzlicht, das HTC Desire 300 nicht. Zudem kann das teurere der beiden Android-Smartphones Bilder mit bis zu acht Megapixeln schießen, während das HTC Desire 300 nur maximal 4,9 Megapixel zu bieten hat. Die zweite Kamera auf der Vorderseite hat 1,5 Megapixel (HTC Desire 500) bzw. 0,3 Megapixel (HTC Desire 300).
Ansonsten muss man unter das Plastikkleid schauen, um Unterschiede festzustellen. Das HTC Desire 500 wird von einem 1,2 Gigahertz (GHz) schnellen Quad-Core-Prozessor angetrieben, der von einem Gigabyte (GB) RAM Arbeitsspeicher unterstützt wird. Der Dual-Core-Prozessor des HTC Desire 300 ist hingegen mit nur einem GHz getaktet, der von 512 Megabyte (MB) Arbeitsspeicher unterstützt wird.
Der interne Speicher ist bei beiden Smartphones indes jeweils nur vier GB groß. Zudem kann der interne Speicher mit Hilfe von microSD-Karte um maximal 64 GB erweitert werden.
Einigkeit herrscht auch beim Surfen im Internet. Via HSPA sind lediglich bis zu 7,2 Megabit pro Sekunde (MBit/s) im Download möglich. Für größere Datenübertragungen sollte man also die WLAN-Schnittstelle von HTC Desire 300 oder 500 vorziehen.
Der Akku ist beim HTC Desire 500 mit 1.800 Milli-Ampèrestunden (mAh) etwas stärker. Der Energiespeicher des HTC Desire 300 hat eine Kapazität von nur 1.650 mAh. Für Musik-Freunde dürfte wichtig sein, dass das HTC Desire 500 sehr wohl über die Sound-Technologie Beats Audio verfügt, während dies beim HTC Desire 300 nicht der Fall ist.
Als Betriebssystem kommt bei beiden Smartphones Android 4.1 zum Einsatz. Zudem hat HTC seine bekannte „Sense“-Benutzeoberfläche darüber gestülpt. Sowohl das HTC Desire 500 als auch das HTC Desire 300 versorgen den Nutzer mit Nachrichten per „Blink Feed“.
Telefonfunktionen und Bedienung
Das HTC Desire 300 und 500 bieten im D2-Netz eine respektable, wenn auch keine sehr gute Sprachqualität in beide Richtungen. Auch die Empfangsqualität ist durchgehend als ordentlich zu bezeichnen.
Anders sieht es dagegen im O2-Netz aus. Hier kommen Gesprächspartner beim Telefonieren in geschlossenen Räumen ein wenig dumpf herüber. Gerade beim Indoor-Empfang kamen Telefonate nicht zu Stande oder wurden unterbrochen. Im Freien waren Empfangs- und Sprachqualität dagegen meist zufriedenstellend.
Im Hamburger Ballungsraum lag zudem im D2- und 02-Netz meist HSDPA an. Auf dem Land war in der Regel zumindest UMTS verfügbar, wobei der Netzempfang immer bei mindestens drei von fünf Strichen lag.
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Beide Smartphones haben relativ wenig Gewicht, sondern aber doch wertig verarbeitet. Schade ist allerdings, dass HTC keine Aussparung vorgesehen hat, um den Akkudeckel abzunehmen. So muss man mit der öffnung vorliebnehmen, die für das Daten- und Ladekabel belassen wurde. Sowohl Micro-SIM- als auch microSD-Karte sind von außen nicht direkt zugänglich.
Als Betriebssystem kommt Android 4.1.2 zum Einsatz, was zwar nicht die neueste Version darstellt, sich aber gut bedienen lässt. Wie bei HTC üblich fehlt allerdings die Menü-Taste, so dass die Bedienung gegenüber anderen Android-Smartphones nicht so flüssig ist.
Bei der HTC-Benutzeroberfläche „Sense“ bildet „HTC BlinkFeed“ das Herzstück und fungiert als persönlicher Live-Stream direkt auf dem Homescreen. Dort laufen alle Infos wie Social-Media-Updates, Unterhaltungs- und Lifestyle-News oder Nachrichten und Fotos zusammen. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber wenn man nicht allzu viele Informationen über diesen Kanal laufen lässt, behält man die übersicht.Der Prozessor ist bei beiden HTC-Smartphones ein Schwachpunkt. Beim Benchmark-Test von AnTuTu erreicht der 1,2-GHz-Prozessor des HTC Desire 500 immerhin 11.657 Punkte. Das HTC Desire 300 mit dem langsameren Ein-GHz-Prozessor kommt sogar nur auf 7.860 Punkte. Das ist umso mickriger, als man für weniger Geld das Motorola Moto G bekommt, dass im AnTuTu-Test 17.143 Punkte erzielen konnte.
Zwar ist es möglich, mit dem HTC Desire 300 und 500 Real Football 2013 zu spielen, aber beim Spielen nerven temporäre Aussetzer. Zudem ist der interne Speicher mit vier GB glatt unterdimensioniert und ein Kauf einer microSD dringend zu empfehlen.
Internet und Navigation
So verzeichneten wir für das HTC Desire 500 bei unserem Speedtest in Hamburg bis zu 4,5 MBit/s im Freien, während das HTC Desire 300 hier mit maximal 3,8 MBit/s den Kürzeren zog. Im Upload erreichte das HTC Desire 300 und 500 jeweils maximal 2,3 MBit/s.
Beim Indoor-Empfang konnten beide Smartphones ebenfalls nicht überzeugen. Für das HTC Desire 500 notierten wir maximal 1,9 und für das HTC Desire 300 maximal 1,8 MBit/s im Download. Im Upload schlug der Pegel bei beiden Smartphones bei maximal 1,2 MBit/s aus.
Für das Surfen im Intenret sind die 4,3-Zoll-Displays ausreichend, wenngleich man den vorinstallierten Browser durch Google Chrome ersetzen sollte. Dieser kostenlos aus dem Google Play Store herunterladbare Browser ist deutlich schneller und besser zu bedienen.
A propos Play Store: Leider fasst der interne Speicher von HTC Desire 300 und 500 nur vier GB, so dass sich nicht zu viele Apps und Daten auf dem Smartphone abspeichern lassen. Theoretisch kann man jedoch mittlerweile auf rund eine Million der kleinen, praktischen Programme zurückgreifen.
Die GPS-Schnittstelle lässt sich wie die meisten wichtigsten Funktionen leider nicht über ein Drop-Down-Menü an- und ausschalten, sondern kann erst nach Klicken auf den Icon „Einstellungen“ aktiviert werden. Mit Hilfe von Google Navigation kommt man im Hamburger Stadtverkehr bis auf wenige Ausnahmen auf dem besten Weg zum Ziel. Auf der Autobahn machen das HTC Desire 300 und 500 dagegen immer eine gute Figur. Auch die sprachbasierte Suche funktioniert tadellos.
Foto und Video
Während das HTC One und HTC One mini über die neuartige „UltraPixel“-Kamera-Technologie verfügen, sind beim HTC Desire 300 und 500 herkömmliche Kameras verbaut. Das HTC Desire 500 ist hier mit maximal acht Megapixeln besser ausgestattet. Unterstützt wird die Kamera des Smartphones von einem Autofokus und LED-Blitzlicht.
Trotzdem hat das HTC Desire 500 bei Tagesaufnahmen ein paar kleinere Probleme. So kommt es wie hier gern einmal zu überblendungen:
Innenaufnahmen mit externer Beleuchtung gehen in der Regel in Ordnung, wenngleich es zu leichten Unschärfen im Detail kommt:
Der LED-Blitz sorgt zwar für Helligkeit in der dunklen Kammer, aber das HTC Desire 500 kommt bei Nachtaufnahmen nicht so gut zurecht. Allerdings funktioniert der Autofokus des HTC Desire 500 tadellos:
Videos dreht das HTC Desire 500 mit einer vorzeigbaren Auflösung von bis zu 1.280 x 720 Pixeln, was HD-Qualität entspricht. Leichte Wackler kann das Android-Smartphone allerdings nicht so gut kompensieren:
In puncto Fotografie liefert das HTC Desire 300 die schlechtere Performance ab. Schon bei Tagaufnahmen hat die 4,9-Megapixel-Kamera sichtbare Probleme. Details werden verschwommen dargestellt, was vor allem für die Bildränder gilt:
ähnlich sieht bei Innenaufnahmen des HTC Desire 300 aus:
Für Aufnahmen in absoluter Dunkelheit ist das HTC Desire 300 mangels LED-Blitzlicht überhaupt gar nicht zu gebrauchen:
Im Gegensatz zum HTC Desire 500 kann das HTC Desire 300 keine HD-Videos drehen. Stattdessen sind maximal 640 x 480 Pixel möglich, was VGA-Auflösung entspricht. Entsprechend mau ist das Resultat:
MP3-Player und Akkulaufzeit
Das ist schon nicht sonderlich gut, aber die Leistung des HTC Desire 300 ist noch etwas schlechter. Der Akku des HTC Desire 300 hat eine Kapazität von 1.650 mAh. Lässt man den Datenverkehr via HSPA zu, sind so bis zu 150 Minuten Gesprächs- und Surf-Zeit drin. Im Stand-by-Modus realisiert das Oberklassen-Smartphone aus Taiwan bis zu 340 Stunden Laufzeit.
Das HTC Desire 500 dürfte insbesondere Musik-Freunde ansprechen. Das Android-Smartphone verfügt über die Audio-Technologie „Beats Audio“. Allerdings kann man keinen Equalizer nutzen, um den Sound seinen Bedürfnissen entsprechend anzupassen, sondern muss mit dem voreingestellten Profil vorlieb nehmen.
Schade ist zudem, dass nicht die speziell angepassten, serienmäßigen Stereo-Headsets von Dr. Dre mitgeliefert werden, wie dies beim HTC One und HTC One mini der Fall ist. Die normalen Headsets, die dem HTC Desire 500 beiliegen, machen aber einen soliden Job.
Ganz anders sieht es da beim HTC Desire 300 aus. Dieses Modell muss ohne „Beats Audio“ auskommen. Zudem lassen sowohl die internen Sprecher als auch die mitgelieferten Headsets in ihrer Qualität zu wünschen übrig.
Fazit
Das HTC One mini ist im Internet für rund 320 Euro zu haben. Das HTC Desire 500 kostet im Netz rund 210 Euro und das HTC Desire 300 sogar nur 170 Euro.
Logischerweise muss man mit einigen Abstrichen leben, damit diese Preisdifferenz gerechtfertigt wird. Das fängt schon einmal beim Display an, das bei bei HTC Desire 300 und 500 nur 800 x 480 Pixel bietet. Allerdings muss man dem HTC Desire 500 zugute halten, dass sein Bildschirm schön leuchtstark ist.
Der wohl größte Nachteil ist, dass das HTC Desire 300 und 500 nicht via LTE im Internet surfen können und die maximale Download-Geschwindigkeit via HSPA auch nur 7,2 MBit/s beträgt. Bei unserem Praxistest lagen die tatsächlichen Download- und Upload-Raten sogar noch um einiges niedriger.
Gewöhnungsbedürftig ist, dass HTC das Android-Betriebssystem an seine Benutzeroberfläche „Sense“ inklusive „BlinkFeed“ angepasst hat, das den Nutzer überfordert, wenn zu viele Nachrichtenquellen für die übersicht herangezogen werden. Eine Stärke von Android: Es stehen mehr als eine Million Apps bereit, durch die das Betriebssystem erweitert werden kann.
In puncto Musik macht das HTC Desire 500 eine respektable Figur. So bietet das HTC Desire 500 schon ohne Headsete einen ordentlichen Sound dank Beats Audio, einen 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss sowie ein Stereo-Headset. Die Sound-Qualitäten des HTC Desire 300 sind demgegenüber doch arg begrenzt.
Wer Wert auf eine einigermaßen ordentliche Kamera legt, sollte ebenfalls lieber zum HTC Desire 500 greifen. Dessen Acht-Megapixel Kamera schießt Fotos bei Tageslicht mit einer akzeptablen Qualität und kann Videos in HD-Qualität drehen. Beim HTC Desire 300 nervt zudem, dass dieses Smartphone kein LED-Blitzlicht hat.
Häufig kranken gut ausgestattete Smartphones an einer kurzen Akkulaufzeit, so auch das HTC Desire 300 und 500. Sie kommen im Test lediglich auf bis zu 160 (HTC Desire 500) bzw. 150 Minuten (HTC Desire 300) Laufzeit im Gesprächs- und UMTS-Modus. Im Stand-by schafft das HTC Desire 500 nur bis zu 390 Stunden und das HTC Desire 300 maximal 380 Stunden.