LG Optimus L4 II: Test
LG Optimus L4 II
- Günstiger Preis
- Gute Verarbeitung
- Stereo-Headset für diese Preisklase okay
- Kleines Display mit niedriger Auflösung
- Kamera ohne Autofokus
- Indoor-Empfangsqualität nicht immer gut
Mit Internet-Preisen von rund 80 Euro ist das LG Optimus L4 II ein echtes Schnäppchen. Tariftipp.de hat das Einsteiger-Smartphone getestet.
Von der Display-Größe her ist das LG Optimus L4 II zwischen dem LG Optimus L3 II II und L5 II platziert. Das LG Optimus L3 II hat einen 3,2 Zoll kleinen Bildschirm und das LG Optimus L5 II ein Vier-Zoll-Display. Das LG Optimus L4 II wird hingegen über einen 3,8 Zoll großen Touchscreen gesteuert.
Dieser hat eine Auflösung von nur 480 x 320 Pixeln, aber immerhin kommt nicht ein einfaches TFT-, sondern ein IPS-Display beim LG Optimus L4 II zum Einsatz. Zudem ist das Android-Smartphone mit 112,5 x 64,7 x 11,9 Millimetern äußerst kompakt und mit 125,5 Gramm auch recht leicht geraten.
Als Betriebssystem kommt beim LG Optimus L4 II das von Google entwickelte Android in der Version Android 4.1 („Jelly Bean“) zum Einsatz. Der interne Speicherm misst vier Gigabyte (GB), kann aber mit Hilfe von microSD-Karten um bis zu 32 GB erweitert werden.
Im Internet surft das LG Optimus L4 II mobil via HSDPA mit bis zu 7,2 Megabit pro Sekunde (MBit/s). Im Upload sind maximal 5,76 MBit/s möglich. Darüber hinaus ist eine WLAN-Schnittstelle an Bord.
Die integrierte Kamera des LG Optimus L4 II bietet eine Auflösung von lediglich drei Megapixeln. Allerdings sind auch ein vierfacher Digital-Zoom und ein LED-Blitzlicht bei dem Android-Smartphone zu finden.
Der Akku des LG Optimus L4 II hat eine Kapazität von 1.700 Milli-Ampèrestunden (mAh). Laut Hersteller reicht dies für bis zu 6,7 Stunden Sprechzeit und maximal 624 Stunden Laufzeit im Stand-by.
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Telefonfunktionen und Bedienung
Das LG Optimus L4 II wird über ein 3,8 Zoll kleines Display gesteuert. Der kapazitive Touchscreen des Einsteiger-Smartphones reagiert zuverlässig auf Druckimpulse, aber da es sich um ein Smartphone handelt, das man im Internet für rund 80 Euro bekommt muss der Nutzer mit Einschränkungen leben.
Zu nennen wären hier vor allem das stark spiegelnde Display sowie die niedrige Bildschirmauflösung von nur 480 x 320 Pixeln. Allerdings muss man dem LG Optimus L4 II zugutehalten, dass es gegenüber dem kleinen Bruder, dem LG Optimus L3 II die doppelte Auflösung bietet und somit schon mal deutlich besser abzulesen ist als dieses absolute Einsteiger-Smartphone.
Der Prozessor des LG Optimus L4 II, der MediaTek MT6575, bietet eine Taktfrequenz von nur einem GHz, weshalb das Einsteiger-Smartphone nicht immer durch eine flüssige Bedienung glänzen kann. Im Benchmark-Test von AnTuTu erreicht das LG Optimus L4 II denn auch nur mickrige 6.325 Punkte.
Alles in allem kann das LG Optimus L4 II in puncto Netzempfang überzeugen. Im O2-Netz leistet sich das LG Optimus L4 II nur selten Aussetzer, wenn man im Freien unterwegs ist. Beim Indoor-Empfang muss man jedoch im schwierigen Empfangssituation auch schon mal mit Unterbrechungen rechnen.. Die Sprachqualität des Einsteiger-Smartphones geht in Ordnung, zeigt jedoch beim Indoor-Empfang einige Schwächen.
Beim Verfassen von SMS kommt dem LG Optimus L4 II die virtuelle QWERTZ-Tastatur zugute, die sich am besten mit zwei Daumen im Querformat bedienen lässt. Im Hochformat steht ebenfalls eine vollwertige QWERTZ-Tastatur zur Verfügung, nur sind hier die Tasten doch arg schmal geraten und schwer zu treffen.
Surfen und Navigieren
Der von Android bekannte Standard-Browser des LG Optimus L4 II bietet nicht mehr als Grundfunktionen. Es empfiehlt sich daher, lieber Google Chrome zu verwenden. Dieser Browser ist ebenfalls vorinstalliert und lässt sich mit seinen Tabs wesentlich intuitiver steuern.
Das Surfen geht jedoch dank der HSDPA- und WLAN-Schnittstelle des LG Optimus L4 II schon recht flott von der Hand. Allerdings ist die theoretische maximale Downlaod-Geschwindigkeit mit 7,2 Megabit pro Sekunde für heutige Verhältnisse ziemlich bescheiden.
Im O2-Netz erreichte das Einsteiger-Smartphone im Freien Download-Geschwindigkeiten von bis zu 4,9 MBit/s, wenn HSDPA anlag. Beim Indoor-Empfang wurden maximal 4,5 MBit/s verzeichnet. Beim Upload verzeichnete das LG Optimus L4 II im Freien maximal 1,6 MBit/s und in geschlossenen Gebäuden bis zu 1,5 MBit/s.
Links lassen sich auf dem Display des LG Optimus L4 II mit dem bloßen Finger gut treffen. Bei eng nebeneinander liegenden Links muss man den Inhalt aber heranzoomen. Das Umschalten von Hoch- zu Querformat und umgekehrt klappt dank der Sensoren tadellos.
Der eingebaute GPS-Empfänger des LG Optimus L4 II ermöglicht die Nutzung von Google Maps mit lokaler Standortbestimmung, detaillierter Routenbeschreibung und einfacher Navigation. Diese Kombination erwies sich beim Test im Hamburger Stadtverkehr als völlig ausreichend.
Foto und Video
Die Kamera ist zweifellos ein Schwachpunkt des LG Optimus L4 II, denn sie bietet eine Auflösung von gerade mal drei Megapixeln und einen bis zu vierfachen digitalen Zoom. Zudem muss man bei dem Einsteiger-Smartphone auf einen Autofokus verzichten. Im Gegensatz zum LG Optimus L3 II ist wenigstens ein LED-Blitzlicht an Bord.
Bei Tagaufnahmen macht das LG Optimus L4 II eine akzeptable Figur, wenngleich es lediglich zu Schnappschüssen taugen dürfte:
Bei Innenaufnahmen des Android-Smartphones zeigt sich, dass die Kamera Mühe hat, Details ordentlich darzustellen:
Bei Nachtaufnahmen des LG Optimus L4 II macht sich das Vorhandensein eines Blitzlichts positiv bemerkbar. Blöderweise löst der Blitz nicht automatisch aus, sondern muss per Hand eingestellt werden. Das Ergebnis geht dennoch in Ordnung:
Das LG Optimus L4 II nimmt Videos mit maximal 640 x 480 Pixeln auf, was VGA-Qualität entspricht. Demzufolge gelingen keine hochklassigen Aufnahmen, aber im Vergleich zu anderen Einsteiger-Smartphones zeichnet sich das LG Optimus L4 II wenigstens nicht durch nervende Wackler aus. Das Mikrofon des Einsteiger-Smartphones ist allerdings arg rauschanfällig:
MP3-Player und Akkulaufzeit
Der Stromspeicher des LG Optimus L4 II sorgt dafür, dass 170 Stunden im Gesprächs- und UMTS-Modus zu Buche stehen. Im Stand-by schafft das LG Optimus L4 II knapp 380 Stunden.
Die internen Lautsprecher des Einsteiger-Smartphones nerven nicht so sehr durch merkliches Scheppern, wie dies beim LG Optimus L3 II der Fall ist. Anders als der kleine Bruder verfügt das LG Optimus L4 II zudem über serienmäßige Stereo-Headsets.
Diese bieten eine erstaunlich gute Qualität, wenngleich - wie in dieser Preisklasse üblich - keine In-Ear-Adapter mitgeliefert werden. Lediglich bei fetten Bässen klingt das LG Optimus L4 II recht schmalbrüstig. Alternativ kann man aber höherwertige Kopfhörer an die 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse des Einsteiger-Smartphones andocken.
Das Einsteiger-Smartphone verfügt zwar über Presets und einen Equalizer, diese kann man aber nur mit angedockten Kopfhörern nutzen. Ohne Headsets kann man einen Song immerhin als Klingelton wählen, Play-Lists erstellen oder Songs in einer zufälligen Reihenfolge abspielen.
Fazit
Der 3,8 Zoll kleine Touchscreen ist ausreichend gut zu bedienen, bietet aber nur eine niedrige Bildschirmauflösung. Die Ausstattung mit HSDPA, WLAN und 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse ist für ein Handy dieser Preisklasse mittlerweile Standard. In puncto Internet braucht sich das LG Optimus L4 II vor der Konkurrenz in dieser Preisklasse wie dem Samsung Galaxy Young oder Sony Xperia E deshalb nicht zu verstecken.
Die Sprachqualität des LG Optimus L4 II geht in Ordnung, lässt aber gegenüber teureren Smartphones zu wünschen übrig. In geschlossenen Räumen lässt die Empfangsqualität allerdings mitunter arg zu wünschen übrig.
Die virtuelle QWERTZ-Tastatur des LG Optimus L4 II ist aufgrund der nur 3,8 Zoll kleinen Displays nicht gerade üppig geraten. Beim Verfassen von SMS, E-Mails oder Beiträgen in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter macht sie sich aber durchaus bezahlt.
Wer das LG Optimus L4 II kauft, muss auch Abstriche machen. Zu nennen ist hier vor allem die integrierte Drei-Megapixel-Kamera, die zwar ein LED-Blitzlicht, aber keinen Autofokus bietet. Blöderweise muss man den Blitz per Hand aktivieren. Der MP3-Player bietet ein paar Presets, aber keinen 3D-Sound. Die Serien-Headsets gehen in Ordnung, aber wirken bei Bässen doch recht schmalbrüstig.
Erstaunlich kurzatmig entpuppt sich der Akku des LG Optimus L4 II mit nur 170 Minuten Gesprächs- und Surf-Zeit. Bei aktivem Gebrauch lässt es sich fast nicht vermeiden, dass das Android-Smartphone jeden oder jeden zweiten Tag aufgeladen werden muss.