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LG G Watch: Smartwatch mit Android Wear im Test

03.07.2014 von

Die LG G Watch ist die erste Smartwatch auf dem deutschen Markt, die auf dem neuen Google-Betriebssystem Android Wear läuft. Tariftipp.de hat die intelligente Armbanduhr einem Test unterzogen.

Als erste Smartwatch mit Android Wear kann die LG G Watch ab sofort über den Google Play Store zum Preis von 199 Euro vorbestellt werden. Die 37,9 x 46,5 x 9,95 Millimeter messende und 63 Gramm schwere Smartwatch wird ab dem 4. Juli 2014 ausgeliefert und soll mit jedem Smartphone mit Android 4.3. und höher funktionieren.

Die LG G Watch wird ausschließlich über ein 1,65 Zoll großes Display mit einer Auflösung von 280 x 280 Pixeln gesteuert. Weitere Bedienelemente außer einem Reset-Knopf sind nicht vorhanden. Als Prozessor kommt ein 1,2 Gigahertz schneller Qualcomm Snapdragon 400 zum Einsatz, der von 512 Megabyte (MB) RAM Arbeitsspeicher unterstützt wird.

Die Verbindung mit dem Smartphone erfolgt via Bluetooth 4.0. Ebenfalls an Bord der LG G Watch befinden sich ein Gyroskop, ein Beschleunigungsmesser sowie ein Kompass. Der Akku der Smartwatch hat eine Kapazität von 400 Milli-Ampèrestunden (mAh).

LG G Watch: Einrichtung


LG G WatchUm die Einrichtung der LG G Watch zu testen, bekamen wir von LG Electronics freundlicherweise ein brandneues LG G3 zur Verfügung gestellt. Den Test des LG G3 können in einem gesonderten Artikel nachlesen.

Das Betriebssystem des zu koppelnden Smartphones dürfte die Haupthürde für den Einsatz der LG G Watch sein. Die LG G Watch funktioniert laut Google mit allen Smartphones, die als Betriebssystem Android 4.3 („Jelly Bean“) oder höher nutzen. Zurzeit dürften Schätzungen zufolge gerade mal 25 Prozent der im Markt befindlichen Android-Smartphones diese Voraussetzung erfüllen.

Ansonsten ist die Einrichtung der LG G Watch relativ eingängig, wenngleich der Vorgang immerhin rund zehn Minuten in Anspruch nimmt. Zunächst einmal muss man die Android-Wear-App aus dem Google Play Store auf sein Android-Smartphone laden. Dann schaltet man die Bluetooth-Schnittstelle des Smartphones an und koppelt es mit der LG G Watch.

Leider klappte die Koppelung bei unserem Test erst im zweiten Versuch. Nach der Koppelung wird Android Wear relativ zeitaufwändig installiert, da das System aktualisiert wird, Dateien geladen werden und die LG G Watch zweimal neu gestartet wird.

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LG G Watch: Bedienung


LG G WatchIm Test erwies sich die Größe des Displays der LG G Watch mit 1,65 Zoll als völlig ausreichend. Auch die verhältnismäßig niedrige Auflösung von 280 x 280 Pixeln störte kaum.

Anders verhielt es sich schon mit dem Display, das nach unserer Meinung ein wenig zu dunkel geraten ist. Vor allem bei Sonnenlicht ist die LG G Watch etwas schwierig abzulesen.

Android Wear soll in Verbindung mit einer Smartwatch die Funktionen des Smartphone so ergänzen und vereinfachen, dass man sein Smartphone kaum noch in die Hand nehmen muss. Mittels Android Wear werden Termine, Wetter, Uhrzeit, Verkehrsmeldungen, ein Puls- oder Schrittzähler und verschiedene Formen von Nachrichten auf der Smartwatch angezeigt.

Das funktioniert in der Praxis erstaunlich gut, denn der Nutzer bekommt es durch die leise Vibration der LG G Watch häufiger mit, wenn neue E-Mails, Whatsapp-Nachrichten oder Push-Meldungen z.B. von Apps wie Spiegel Online eingehen. Allerdings darf dafür das Smartphone höchstens zehn Meter entfernt sein, da sonst die Bluetooth-Verbindung zwischen LG G Watch und Smartphone abreißt.

Weiterer Nachteil: Der Griff zum Smartphone ist unabdingbar, da populäre Apps wie Facebook oder Whatsapp noch nicht als Android-Wear-Versionen verfügbar sind. Einige kleinere Anwendungen wie z.B. ein Schrittzähler können dagegen genutzt werden, ohne auf das Smartphone-Display zu starren.

Zudem kann man spezielle Android-Wear-kompatible Apps auf sein Smartphone herunterladen. Zum Start von Android Wear stehen aber gerade mal schlappe 20 Android-Wear-Apps zum Download bereit.

Eine wichtige und gut funktionierende Rolle übernimmt bei Android Wear die Sprachsteuerung. Mit dem Sprachbefehl „Okay. Google“ kann der Smartwatch eine Frage gestellt werden, die im Anschluss als Abfrage über die Suchmaschine auf dem Display beantwortet wird.

Darüber hinaus kann man unter Android Wear per Spracheingabe eine SMS schreiben, Notizen verfassen oder den Wecker einstellen, wenn man nach dem Befehl „Okay, Google“ keinen Suchbegriff einspricht. Alle Informationen werden unter Android Wear zwischen dem Smartphone und der Uhr synchronisiert.

LG G Watch: Lieferumfang und Akkulaufzeit


LG G WatchDamit sich die LG G Watch sich wirklich wie eine Armbanduhr und nicht wie ein Mini-Smartphone anfühlt, hat LG seiner Smartwatch ein 22-Millimeter-Armband spendiert, das aber durch jedes handelsübliche Armband gleiche Breite ersetzt werden kann.

Für den Tragekomfort war es zudem wichtig, das Gewicht auf 63 Gramm zu reduzieren. Leider geht diese Rechnung auf Kosten der Akkukapazität und –laufzeit. Der Akku der LG G Watch fasst gerade mal 400 mAh. Zudem ist das Display „always on“,w wie es im LG-Jargon heißt, so dass der Energiespeicher der LG G Watch ungefähr alle 36 Stunden aufgeladen werden muss.

Ist der Moment des Aufladens gekommen, sollte man auf jeden Fall den mitgelieferten Adapter zur Hand haben, denn die LG G Watch ist so flach konzipiert, dass man sie nicht direkt über das ebenfalls mitgelieferte USB-Kabel aufladen kann. Wenigstens kann die LG G Watch beim Ladevorgang nicht wackeln, da der Adapter magnetisch ist.

LG G Watch: Fazit


Smartwatches wie die LG G Watch sind wie geschaffen für Nutzer, die Diskretion und Ruhe schätzen, denn mit der LG G Watch am Handgelenk wird man auf eigenende Nachrichten, Mails und Anrufe lediglich aufmerksam gemacht und kann diese später beantworten. Interessant dürfte die LG G Watch auch für Nutzer sein, die selten auf ihr Smartphone schauen und es auch nicht zum Ablesen der Uhrzeit aus der Jackentasche nehmen möchten.

Das Betriebssystem Android Wear ist von der Einrichtung her etwas gewöhnungsbedürftig, doch schon nach kurzer Zeit hat man sich an die Bedienung per Fingerwisch gewöhnt. Dass die LG G Watch keine Bedienelemente wie eine Home-Taste hat, fällt dann gar nicht mehr ins Gewicht.

Das Betriebssystem Android Wear ist recht intuitiv. Die wichtigsten Infos wie einkommende Nachrichten und Anrufe, Terminerinnerungen, Wetter oder Verkehrsmeldungen kann man abrufen, ohne auf das Smartphone zu gucken. Auch die Google-Now-Sprachsteuerung funktioniert in den meisten Fällen gut.

Android Wear hat aber auch Nachteile. Zum einen ist da die Tatsache, dass es für Android Wear zurzeit gerade mal 20 kompatible Apps gibt. Zum anderen funktioniert Android Wear nur mit Smartphones, die auf Android 4.3 oder höher laufen, und das tun derzeit die wenigstens.
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Die LG G Watch ist netterweise recht kompakt und klassisch-dezent gestaltet. Im Alltag trägt sie sich wie eine Armbanduhr und wer möchte, kann das serienmäßige Armband gegen ein 22-mm-Armband seiner Wahl tauschen.

Das Display der LG G Watch ist ausreichend groß und auch die Auflösung gibt keinen Anlass zur Kritik. Lediglich die Helligkeit lässt zu wünschen übrig. Richtig schade ist jedoch, dass die kompakte Bauweise dazu führt, dass man die LG G Watch nicht direkt per USB-Kabel, sondern nur über den speziellen Adapter aufladen kann. Zudem sind maximal 36 Stunden Betrieb am Stück auch nicht besonders gut.