Yotaphone im Test

28.07.2014 von

Yota Yotaphone

Platz 629/861
UVP: 499,00 €
Datum: 28.07.2014

  • Zwei gut abzulesende Displays
  • Surfen via LTE möglich
  • Prozessor ausreichend schnell
  • Dünner Klang der Headsets
  • Autofokus mit Schwächen im Dunklen
  • Kurze Akkulaufzeit
Wettbewerbsvergleich
  • 55,5
  • Gesamturteil:
  • 8,0
  • Preis/Leistung:
  • ***
  • Sprachempfang:
  • ****
  • Bedienung:
  • ***
  • Foto/Video:
  • ***
  • Audio/MP3:
  • *****
  • Internet:
  • **
  • Akkuleistung:
  • ****
  • Ausstattung:
  • ****
  • Verarbeitung:
  • ****
  • Leistung:
  • *****
  • Display:

Das Yotaphone hat vorn einen ganz normalen LCD-Bildschirm und hinten einen EPD- Bildschirm für E-Books und andere Anwendungen. Taritipp.de hat das 449 Euro (UVP) teure Android-Smartphone aus Russland getestet.

Beide Displays des Yotaphone messen 4,3 Zoll in der Diagonalen, aber der Hauptbildschirm auf der Vorderseite hat eine Auflösung von 1.280 x 720 Pixeln, was HD-Qualität entspricht, und kann bis zu 16 Millionen Farben darstellen. Das EPD-Display auf der Rückseite des Yotaphone hingegen löst nur mit 640 x 360 Pixeln auf und bietet lediglich 16 Graustufen.

Das Yotaphone misst 133,6 x 67 x 9,99 Millimeter und wiegt 146 Gramm. Im Gehäuse fest verbaut ist ein Akku mit einer Kapazität von 1.800 Milli-Ampèrestunden (mAh). Der interne Speicher des Yotaphone hat eine Kapazität von 32 Gigabyte (GB). Allerdings kann der Flash-Speicher des russischen Smartphones nicht per microSD-Karte erweitert werden.
Angetrieben wird das Yotaphone von einem 1,7 Gigahertz (GHz) schnellen Dual-Core-Prozessor, der von zwei GB RAM Arbeitsspeicher unterstützt wird. Als Betriebssystem kommt das mittlerweile veraltete Android 4.2.2 („Jelly Bean“) zum Einsatz. Im Internet surft das Yotaphone via LTE, HSPA+ oder WLAN.

Die Kamera des Yotaphone hat eine Auflösung von bis zu 13 Megapixeln und kann Full-HD-Videos drehen. Auf der Vorderseite findet sich eine zweite Kamera, die mit bis zu einem Megapixel auflöst. Bluetooth 4.0, GPS und NFC komplettieren die Yotaphone-Ausstattung.

Yotaphone: Telefonfunktion und Bedienung


Yota Yotaphone: Ausführliches Testvideo des Yota Yotaphone mit Stärken, Schwächen, Benchmarks und Wettbewerbsvergleich.
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Auf den ersten Blick sieht das Yotaphone mit seinem gut abzulesenden und hoch auflösenden HD-Display aus wie ein normales Android-Smartphone. In der Bedienung unterscheidet sich das Yotaphone jedoch stark von normalen Geräten mit diesem Betriebssystem.

Unter beiden Displays ist eine berührungsempfindliche Steuerleiste angebracht, die die klassischen Android-Bedienelemente (Zurück-Taste, Home-Taste, Menü-Taste) ersetzt. Das ist am Anfang noch gewöhnungsbedürftig, aber man hat dann doch schnell heraus, dass man mit einem Fingerwisch nach rechts zum Homescreen zurückkehrt. Mit einem Fingerwisch nach links geht es zurück zum jeweils davor dargestellten Inhalt.

Auf der Rückseite weist das Yotaphone ein EPD-Display auf, wie man es von E-Book-Readern kennt. Wenn man einen Kringelpfeil in der rechten oberen Ecke einer Anwendung entdeckt, heißt das, dass man diese auf dem rückwärtigen Display öffnen soll.

So gibt es einen News-Reader, ein Wörterbuch, einen Rechner und ein paar andere Yotaphone-Anwendungen, die ab Werk für diese Nutzung bereitgestellt sind. Wenn man möchte, kann z.B. auch Facebook-Postings auf dem EPD-Display lesen. Schade ist, dass das Display nicht berührungsempfindlich ist, so dass man den Inhalt eines längeren Postings nicht gleich lesen kann. In den E-Books, die ab Werk an Bord sind, kann man aber per Fingerwisch unter dem Display blättern.

Das EPD-Display hat den Vorteil, dass man es, v.a. im Sommer, auch bei starker Sonneneinstrahlung sehr gut ablesen kann und es auch dann funktioniert, wenn das vordere Display ausgeschaltet ist. Zudem ist der Stromverbrauch vergleichsweise niedrig, selbst wenn ein Inhalt dort stundenlang angezeigt wird.

Das zweite Display bietet also einen echten Mehrwert, aber dafür benötigt es auch eine Menge Platz. Das Yotaphone misst 133,6 x 67 x 9,99 Millimeter und wiegt 146 Gramm und ist damit größer und schwerer als normale Android-Smartphones mit 4,3-Zoll-Display.

Darüber hinaus lässt die Sprach- und Empfangsqualität etwas zu wünschen übrig. Gerade in geschlossenen Räumen kommt es häufig zu Unterbrechungen von Telefonaten. Der 1,7-GHz-Dual-Core-Prozessor kommt im AnTuTu-Benchmark-Test zwar auf 19,960 Punkte, nervt aber manchmal durch leichte Verzögerungen. Insbesondere beim Spielen macht sich diese Unart bemerkbar.

Yotaphone: Internet und Navigation


Via LTE kann das Yotaphone theoretisch mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde (MBit/s) im Download und bis zu 50 MBit/s im Upload surfen. Via HSPA+ sind maximal 42,2 MBit/s im Download und maximal 5,76 MBit/s im Upload möglich.

Mit unserer Testkarte, die im O2-Netz maximale Download-Geschwindigkeiten von bis zu 7,2 MBit/s ermöglicht, erreichen wir dieses Maximum sowohl bei der Outdoor- als auch bei der Indoor-Nutzung. Die Upload-Geschwindigkeit beträgt draußen 1,7 MBit/s und drinnen 1,6 MBit/s.

Für das Surfen im Internet kann man das EPD-Display auf der Rückseite des Yotaphone wie oben beschrieben nur in den wenigsten Fällen gebrauchen, da die Inhalte, über die man im bereitgestellten „Internet Hub“ Zugang hat, doch arg begrenzt sind. Dafür bietet das Yotaphone ein gut abzulesendes 4,3-Zoll-HD-Display auf der Vorderseite und die Browser Android Webkit und Google Chrome ab Werk.

Ebenfalls vorinstalliert ist, wie bei Android üblich, eine Navigation auf Basis von Google Maps. Leider hat das Yotaphone gerade bei enger Bebauung Probleme, das GPS-Signal zu orten, aber ist es gefunden, funktioniert Google Maps so gut wie auf anderen Android-Smartphones.

Yotaphone: Foto und Video


Die Kamera des Yotaphone hat eine Auflösung von bis zu 13 Megapixeln. Auf der Vorderseite findet sich eine zweite Kamera, die mit bis zu einem Megapixel auflöst.

So weit, so gut, doch leider hat das Yotaphone kein besonders ausladendes Menü für Einstellungsmöglichkeiten, wie es mittlerweile selbst 100-Euro-Smartphones bieten. Neben der normalen Aufnahmefunktion mit Autofokus steht lediglich ein Schwenkpanorama zur Verfügung.

Der interne Speicher dürfte mit 32 GB für die meisten Smartphone-Fotografen ausreichen. Wer aber viele Videos dreht, dürfte bedauern, dass man keine zusätzlich microSD-Karte in das Yotaphone einlegen kann.

Bei Tagaufnahmen hat das Yotaphone trotz der wenigen Einstellungsmöglichkeiten keine großen Probleme, aber am Bildrand werden in der Original-Aufnahme (bitte auf das folgende Bild klicken) Unschärfen sichtbar:



Gleiches gilt für Innenaufnahmen des Yotaphone:



Nachtaufnahmen sind nicht nur an den Rändern ein wenig unscharf, was daran liegt, dass der Autofokus in der Dunkelheit Mühe hat, das Zielobjekt zu erfassen. Darüber hinaus ist der LED-Blitz nicht sonderlich stark ausgeprägt:



Videos dreht das Yotaphone maximal in Full-HD-Qualität. Bis auf das Mikrofon, das die Außengeräusche zu leise aufnimmt, geht das Resultat in Ordnung:



Yotaphone: MP3-Player und Akkulaufzeit


Für das Abspielen verfügt das Yotaphone über die App Google Play Music. über deren Einstellungsmenü hat man Zugriff auf einen Equalizer samt 3D-Effekt. Zudem kann man zwischen diversen Presets à la Rock, Pop oder Jazz wählen.

Der Lautsprecher des Yotaphone wirkt nicht sonderlich stark auf der Brust. Auch die serienmäßigen Headsets hören sich etwas dünn an. Wer den dreidimensionalen Klang zuschaltet, merkt dies kaum, sondern vernimmt eher ein leichtes Brummen.

Der Akku des Yotaphone hat eine Kapazität von 1.800 mAh. Das ist für ein Gerät mit zwei Displays nicht nur nominell recht wenig. Demzufolge überrascht es nicht, dass die maximale Sprech- und Surf-Zeit bei lediglich 160 Minuten liegt. Im Stand-by schafft das Yotaphone rund 380 Stunden Laufzeit.

Yotaphone: Fazit


Mit dem Yotaphone möchte erstmals ein Smartphone aus Russland ein Wörtchen auf dem deutschen Markt mitreden, aber dafür ist der Preis etwas zu hoch angesetzt. Die UVP beträgt stolze 499 Euro. Da nur wenige Händler wie Amazon das Yotaphone anbieten, ist dies auch der aktuelle Straßenpreis.

Zum Vergleich: Ein Sony Xperia Z1 Compact, dass auch ein 4,3-Zoll-HD-Display, aber einen 2,2-GHz-Prozessor und eine 20,7-Megapixel-Kamera bietet, kostet im Netz lediglich 360 Euro. Das HTC One mini 2 mit 4,5-Zoll-Display und 13-Megapixel-Kamera kostet mit 370 Euro etwas mehr.

Abgesehen davon bietet außer dem Yotaphone kein anderes Smartphone ein zweites Display für E-Books und andere Anwendungen. Sowohl der EPD-Bildschirm auf der Rückseite als auch der LCD-Bildschirm auf der Vorderseite lassen sich gut ablesen. Der Prozessor nimmt sich zwar kleine Auszeiten beim Spielen, geht aber im normalen Betrieb in Ordnung. Im Internet kann das Yotaphone theoretisch via LTE surfen.

Doch das Yotaphone hat auch Schwächen. Da ist zum einen die Kamera, die zwar 13 Megapixel Auflösung bietet, aber gerade in der Dunkelheit Probleme mit Unschärfen hat. Auch für Musik-Freunde ist das Yotaphone wegen der qualitativ nicht so hochwertigen Headsets nicht zu empfehlen. Die Akkulaufzeit ist im Vergleich zu Modellen der Konkurrenz ebenfalls zu kurz.