ZTE Blade S6 im Test

10.06.2015 von

ZTE Blade S6

Platz 613/861
UVP: 249,00 €
Online: 86,55 €
Datum: 10.06.2015

  • Günstiger Preis
  • Musikwiedergabe mit Dolby Audio
  • Umfangreiche Gestensteuerung
  • Unterdurchschnittliche Sprachqualität
  • Relativ geringe Display-Auflösung
  • Kameras mit Unschärfen
Online: 86,55 €
Wettbewerbsvergleich
  • 58,5
  • Gesamturteil:
  • 40,0
  • Preis/Leistung:
  • ***
  • Sprachempfang:
  • ****
  • Bedienung:
  • ****
  • Foto/Video:
  • ****
  • Audio/MP3:
  • ****
  • Internet:
  • ***
  • Akkuleistung:
  • ****
  • Ausstattung:
  • ****
  • Verarbeitung:
  • ****
  • Leistung:
  • ****
  • Display:

Bislang war ZTE in Deutschland nur mit dem ZTE Kis Plus als Smartphone-Hersteller in Erscheinung getreten. Nun bringen die Chinesen das ZTE Blade S6 auf den Markt. Tariftipp.de hat das Android-Smartphone getestet.

Vom Namen her ähnelt der Neuling aus dem Reich der Mitte dem Samsung Galaxy S6, spielt aber preislich in einer anderen Liga. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) von 249 Euro ist es über 400 Euro billiger als der Namensvetter aus Korea.

Gemeinsam ist den beiden Modellen allerdings das Betriebssystem. Vom Start weg läuft das ZTE Blade S6 auf Android 5.0 alias „Lollipop“. Darüber hat der chinesische Hersteller seine selbst entwickelte Benutzeroberfläche MiFavor 3.0 gestülpt.

Gesteuert wird das 144 x 70,7 x 7,7 Millimeter messende Smartphone über einen fünf Zoll großen Bildschirm mit HD-Auflösung (1.280 x 720 Pixel). Das entspricht einer Pixeldichte von 296 Pixeln pro Quadatzoll (ppi).

Die 13-Megapixel-Hauptkamera des ZTE Blade S6 arbeitet mit dem von Sony zugelieferten Bildsensor IMX214. Die zweite Kamera auf der Vorderseite des Android-Smartphones löst mit bis zu fünf Megapixeln auf.

Das LTE-fähige ZTE Blade S6 wird von einem 2.400 Milli-Ampèrestunden (mAh) starken Akku versorgt. Den Antrieb übernimmt ein 1,7 Gigahertz (GHz) schneller Qualcomm Snapdragon 615 mit acht Prozessorkernen, der von zwei Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher unterstützt wird.

Der interne Speicher des ZTE Blade S6 fasst 16 GB, kann aber mit Hilfe einer microSD-Karte erweitert werden. Eine Besonderheit ist zudem, dass das ZTE Blade S6 gleich zwei Nano-SIM-Karten betreiben kann.

ZTE Blade S6: Telefonfunktion und Bedienung

ZTE Blade S6: Ausführliches Testvideo des ZTE Blade S6 mit Stärken, Schwächen, Benchmarks und Wettbewerbsvergleich.
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Vom Aussehen her ähnelt das ZTE Blade S6 ein bisschen einem Apple iPhone 6. Allerdings ist das Gehäuse etwas größer und auch die Materialien nicht so hochwertig. Das beim ZTE Blade S6 verwendete Plastik knarzt ab und an ein wenig, aber dafür sind die Slots für die beiden Nano-SIM-Karten und die microSD-Karte gut verarbeitet.

Das ZTE Blade S6 bietet eine Vielzahl von Gesten, mit denen man das Smartphone steuern kann. Diese werden im Menü innerhalb der Einstellung gut erklärt und können einzeln aktiviert und deaktiviert werden.

Android 5.0 lässt sich ansonsten gewohnt intuitiv bedienen. Einziges Manko: Alle installierten Apps erscheinen auf den Homescreens des ZTE Blade S6. Der übersicht halber empfiehlt sich daher das Anlegen von Ordnern.

Der 1,7 GHz schnelle Octa-Core-Prozessor des ZTE Blade S6 macht einen recht flotten Eindruck. Im Benchmark-Test von AnTuTu schneidet das Android-Smartphone mit 30.286 Punkten ab. Das ist – zumal für eine UVP von 249 Euro – wahrlich kein schlechter Wert. Auch mit datenintensiven Spielen wie FIFA 15 kommt das ZTE Blade S6 deshalb bestens zurecht.

Beim Spielen macht sich allerdings bemerkbar, dass die Bildschirmauflösung mit 1.280 x 720 Pixeln doch relativ niedrig. Im Normalbetrieb stört das jedoch nicht. Im Allgemeinen hat man eher mit störenden Reflexionen zu kämpfen, wenn man das ZTE Blade S6 im Freien bedient.

Ebenfalls nicht so gut gefallen hat uns die Sprachqualität des ZTE Blade S6. Selbst im D1-Netz der Telekom kommen Gesprächspartner seltsam dumpf herüber. Die Empfangsqualität im D1-Netz ist hingegen in Ordnung. Im O2-Netz kann es hingegen hin und wieder zu Aussetzern kommen.

ZTE Blade S6: Internet und Navigation

In der Theorie kann das ZTE Blade S6 via LTE bis zu 150 Megabit pro Sekunde (MBit/s) schnell im Download surfen. Die maximale Upload-Geschwindigkeit beträgt 50 MBit/s. Via HSPA+ sind indes maximal 21,6 MBit/s im Download und 5,76 MBit/s im Upload möglich.

Bei unseren Messungen mit der Speedtest-App von Ookla kam das ZTE Blade S6 im Freien auf 24 MBit/s im Download und 9,9 MBit/s im Upload. In geschlossenen Räumen realisierte das Android-Smartphone 17,5 MBit/s im Download und 2,7 MBit/s im Upload.

Als Android-Smartphone verwendet das ZTE Blade S6 ab Werk Google Maps zum Navigieren. Diese Anwendung liefert Verkehrsinfos in Echtzeit und funktioniert in der Stadt und auf dem Land bestens. Auch der GPS-Empfang des ZTE Blade S6 lässt nichts zu wünschen übrig.

ZTE Blade S6: Foto und Video

Die Hauptkamera des ZTE Blade S6 bietet eine Auflösung von bis zu 13 Megapixeln. Darüber hinaus sind fotospezifische Anwendungen wie z.B. High Dynamic Range an Bord des Android-Smartphones zu finden.

Dank dieser recht umfangreichen Ausstattung macht das ZTE Blade S6 bei Tage ordentliche Fotos. Am Bildrand sind aber leichte Unschärfen zu erkennen:

Gleiches gilt für Innenaufnahmen des ZTE Blade S6:

Bis auf die angesprochenen Unschärfen gelingt auch diese Aufnahme in der dunklen Küche. Der LED-Blitz des ZTE Blade S6 lässt die allseits beliebte Fortuna-Düsseldorf-Tasse in voller Schönheit erstrahlen:

Die Selfie-Kamera auf der Vorderseite des ZTE Blade S6 löst mit immerhin maximal fünf Megapixeln auf. Das Ergebnis bei voller Auflösung (bitte klicken) ist jedoch ernüchternd:

Videos dreht das ZTE Blade S6 maximal in Full-HD-Qualität. Dabei zeigt sich das Mikrofon ein wenig rauschanfällig:

ZTE Blade S6: MP3-Player und Akkulaufzeit

Für einen Preis von 249 Euro (UVP) würde man normalerweise keine guten Musikeigenschaften erwarten. Das ZTE Blade S6 belehrt uns da einen Besseren.

Die mitgelieferten Headsets sind eigentlich nicht sonderlich hochwertig, doch die Sound-Technologie Dolby Audio vermittelt dem Hörer ein Klanggefühl, wie man es sonst nur von deutlich teureren Smartphones kenn. Wenn man alternativ hochwertigere Headsets anschließt, wird das Ergebnis noch besser.

Einen nicht ganz so Eindruck hinterlassen indes die integrierten Lautsprecher des ZTE Blade S6. Diese befinden sich einmal vorn oben und hinten unten am Smartphone und wirken etwas unterdimensioniert. Dementsprechend fehlt die Klangtiefe und die Musik kommt blechern herüber.

Der Akku ist mit 2.400 mAh nicht zu klein dimensioniert. Dementsprechend kann das ZTE Blade S6 mit immerhin bis zu 190 Minuten Sprechzeit mit einer Akkuladung aufwarten. Im Stand-by-Modus hält das Android-Smartphone nach unsere Messungen maximal 400 Stunden durch.

ZTE Blade S6: Fazit

Nach dem ZTE Kis Plus, das in Kooperation mit congstar im Einsteiger-Segment platziert wurde, kommt mit dem ZTE Blade S6 ein ernstzunehmender Konkurrent in die untere Mittelklasse. Insbesondere der günstige Preis von 249 Euro (UVP) dürfte Käufer anlocken.

Für dieses Geld bietet das ZTE Blade S6 eine ausgewogene Ausstattung. Neben dem 1,7-GHz-Prozessor und der LTE-Schnittstelle ist sicherlich die Sound-Technologie Dolby Audio einer der Pluspunkt des Smartphones aus China.

Hinzu kommt eine Vielzahl von Gesten, mit denen man das ZTE Blade S6 optional steuern kann. Ebenfalls in Ordnung geht die verhältnismäßig lange Akkulaufzeit. Das Fünf-Zoll-Display ist mit 1.280 x 720 nicht sonderlich hochauflösend, aber dies ist in der Preisklasse durchaus üblich.

Die deutlichste Schwäche des ZTE Blade S6 ist leider die Sprachqualität. Auch sollte ZTE noch einmal bei der Kamera nachjustieren. Diese schießt zwar recht ordentliche Bilder, neigt aber bei diffusen Lichtverhältnissen zum Rauschen und an den Rändern finden sich leichte Unschärfen.