Huawei Mate S im Test
Huawei Mate S
- Edles Design
- Sehr gute Verarbeitung
- Schneller Prozessor
- Relativ lange Akkulaufzeit
- Autofokus mit Problemen
- MP3-Player nur mit Basisfunktionen
- Hoher Preis
- Wettbewerber
- LG G4
- Motorola Moto X Play
Vor kurzem hat Huawei das Huawei Mate S mit druckempfindlichem Touchscreen auf den Markt gebracht. Tariftipp.de hatte die Möglichkeit, einen Test des neuen Top-Modells der Chinesen durchzuführen.
Das Huawei Mate S ist alles andere als ein Sonderangebot. Die Version mit 32 Gigabyte (GB) Speicher kostet 649 Euro. Das Huawei Mate S mit 64 GB Speicher wird mit 699 Euro veranschlagt. Für die Version mit 128 GB Speicher, die in Deutschland noch nicht erhältlich ist, werden nicht weniger als 799 Euro verlangt. Bei allen Versionen des Huawei Mate S kann man eine bis zu 128 GB großes microSD-Karte einschieben. Angeboten werden die Farben Mystic Champagne und Titanium Grey.
Gesteuert wird das Huawei Mate S über ein 5,5 Zoll großes Full-HD-Display. Zudem stehen einige Sonderfunktionen zur Verfügung. Für die Entriegelung des Displays kann man, wenn man möchte, auch den Fingerabdruck-Scanner auf der Rückseite des Smartlets verwenden. Dieser kann zudem zum Annehmen von Gesprächen oder zum Blättern in einer Bildergalerie dienen. Außerdem kann man mit einem doppelten Klopfen mit der Fingerkuppe auf das Display des Huawei Mate S einen Screenshot erstellen.
Trotz des verhältnismäßig großen Bildschirms ist das Huawei Mate S nicht zu massiv geraten und misst moderate 149,9 x 75,4 x 7,2 Millimeter. Aufgrund des leichten Alu-Gehäuses beträgt das Gewicht des neuen Top-Modells des chinesischen Herstellers lediglich 156 Gramm.
Die Hauptkamera des Huawei Mate S schießt Fotos mit maximal 13 Megapixeln Auflösung und ist mit einem zweifarbigen Blitzlicht, RGBW-Sensor, f/2.0-Blende und Bildstabilisator ausgestattet. Die zweite Kamera auf der Vorderseite des Smartphones löst mit acht Megapixeln auf und hat ebenfalls ein Blitzlicht.
Als Prozessor kommt ein HiSilicon Krin 935 zum Einsatz, der acht Prozessorkerne hat und 64-bit-fähig ist. Die Taktung des Prozessors beträgt viermal 2,2 und viermal 1,5 Gigahertz (GHz). Der Arbeitsspeicher des Huawei Mate S ist drei GB groß.
Im Internet surft das Huawei Mate S via LTE mit bis zu 150 Megabit pro Sekunde (MBit/s) im Download und 50 Mbit/s im Upload. Der Akku ist fest verbaut und hat eine Kapazität von 2.700 Milli-Ampèrestunden. Zur weiteren Ausstattung des Huawei Mate S gehören GPS, NFC, Bluetooth 4.1 und WLAN.
Huawei Mate S: Telefonfunktionen und Bedienung
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Natürlich ist auch ein Oberklassen-Smartphone wie das Huawei Mate S zuallererst ein Mobiltelefon und in dieser Hinsicht kann das Huawei Mate S überzeugen. Die Empfangsqualität ist zwar im D1-Netz der Telekom leicht besser als im O2-Netz, in puncto Sprachqualität gibt sich das Huawei Mate S jedoch keinerlei Blöße.
Der Bildschirm selbst hat eine Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln, was Full-HD-Qualität entspricht. Außerdem ist die Anzeige des Huawei Mate S ziemlich leuchtstark und wenig anfällig für Lichtreflexionen. Nur der Sensor, der die Leuchstärke automatisch an die Umgebung anpasst, spielt dem Nutzer mitunter einen Streich und stellt sich von jetzt auf gleich den Bildschirm dunkler.
Um den Bildschirm zu entriegeln, kann man optional den Fingerabdruck-Sensor des Huawei Mate S nutzen. Leider ist dieser auf der Rückseite angebracht, was etwas Eingewöhnung erfordert., denn die Hauptkamera liegt nur wenige Millimeter daneben. Ansonsten arbeitet der Scanner recht zuverlässig.
Einen guten Eindruck hinterlässt der Octa-Core-Prozessor des Huawei Mate S. Der HiSilicon Kirin 935 mit einer Taktung von viermal 2,2 und viermal 1,5 GHz läuft flüssig und hat auch mit datenintensiven Anwendungen keine Mühe. Im Benchmark-Test von AnTuTu erreicht das Huawei Mate S denn auch einen sehr guten Wert von 51.375 Punkten.
Der Touchscreen kann außerdem erkennen, ob der Nutzer das Display des Huawei Mate S mit der Fingerspitze oder einem Fingerknöchel berührt. Huawei nennt diese Funktion „Knuckle Sense“. Zeichnet man beispielsweise auf dem Startbildschirm bestimmte Symbole oder Buchstaben mit dem Fingerknöchel, starten vordefinierte Apps.
Die neue Funktion „Force Touch“ konnten wir leider nicht testen, denn diese wird von Huawei nur in die Version des Huawei Mate S mit 128 GB großem internem Speicher eingebaut. Die Variant mit 32 GB Speicher, die wir zum Test hatten, muss hingegen ohne diese Funktion auskommen.
Bislang ist Force Touch primär eine Funktion, beispielsweise um Foto-Thumbnails zu vergrößern. Die zwei wichtigsten Gesten funktionieren nur, wenn man die Android-Schaltflächen am unteren Bildschirmrand des Huawei Mate S per Option ausblendet. Dann kann man mit einem kräftigen Fingerdruck in einer der oberen Display-Ecken vorher festgelegte Apps starten.
Huawei Mate S: Internet und Navigation
Mit unserer Testkarte, die uns freundlicherweise von der Telekom zur Verfügung gestellt wurde, kam das Huawei Mate S im Freien auf Werte von bis zu 52 MBit/s im Download und 14 MBit/s im Upload. In geschlossenen Räumen erreichte das Smartphone maximal 19,2 MBit/s im Download sowie 9,6 MBit/s im Upload.
Neben dem guten WLAN-Empfang fällt beim Huawei Mate S auch der gute GPS-Empfang auf. In Verbindung mit dem vorinstallierten Google Maps kann man so schon recht sicher in der Stadt und auf der Autobahn navigieren.
Da das Huawei Mate S schon in der Basisversion einen internen Speicher von 32 GB hat, lohnt es sich eine On-Board-Navigation wie das kostenlose Here Maps zu installieren. So lassen sich High-Speed-Datenvolumen und Akkukapazität gerade auf Touren ins Ausland sparen.
Huawei Mate S: Foto und Video
Die Hauptkamera des Huawei Mate S schießt Fotos mit maximal 13 Megapixeln und ist mit einem zweifarbigen Blitzlicht, RGBW-Sensor, f/2.0-Blende und Bildstabilisator ausgestattet. Dementsprechend gut fallen die Resultate bei Tage aus:
Gleiches gilt für Innenaufnahmen des Huawei Mate S:
Das LED-Blitzlicht des Huawei Mate S ist nicht nur zweifarbig, sondern auch ausgesprochen hell, wie diese Aufnahme in der dunklen Küche zeigt:
Die zweite Kamera auf der Vorderseite des Huawei Mate S löst mit acht Megapixeln auf und hat wie die Hauptkamera ein Blitzlicht. Insofern sind sogar Selfies bei diffusen Lichtverhältnissen möglich:
Anders als die meisten Oberklassen-Smartphones kann das Huawei Mate S keine 4K-Videos erstellen. Das ist allerdings kein wirklicher Nachteil, wie dieses Testvideo in Full-HD-Qualität zeigt:
Huawei Mate S: MP3-Player und Akkulaufzeit
Auch die mitgelieferten Headsets des Huawei Mate S wissen zu gefallen. Sie bieten genügend Klangtiefe und klingen auch bei feinen Spitzen präzise genug. Schade ist allerdings, dass Huawei selbst seinem neuen Top-Modell einen ordentlichen MP3-Player spendiert hat. So muss man auf einen Equalizer mit Presets gänzlich verzichten.
Das Huawei Ascend Mate 7 war ja bislang eines der Geräte, die im Tariftipp.de-Test mit einer sehr guten Akkulaufzeit glänzen konnte. Da das Huawei Mate S nicht 4.100, sondern nur 2.700 mAh Kapazität an Bord hat, fallen die Akkulaufzeiten nicht ganz so gut, aber immer noch respektabel aus.
Dank der von Huawei bekannten ausgeklügelten Energiespartechnik schaffte das Huawei Mate S nach unseren Messungen in der Praxis immerhin 200 Minuten Sprechzeit. Im Stand-by-Modus hielt das neue Smartphone-Modell der Chinesen bis zu 460 Stunden durch.
Huawei Mate S: Fazit
Insofern ist das Huawei Mate S vor allem für Nutzer interessant, die eine Alternative zum Apple iPhone 6S Plus suchen, das ja sogar erst bei 799 Euro (UVP) startet und dessen interner Speicher nicht erweitert werden kann. Das Huawei Mate S kann aber nicht nur über den Preis, sondern auch über eine gute Ausstattung und Verarbeitungsqualität punkten.
Neben dem quicklebendigen Octa-Core-Prozessor macht vor allem das Display des Huawei Mate S einen guten Eindruck und zeigt, dass es nicht unbedingt ein Quad-HD-Bildschirm sein muss. Auch der Fingerabdruck-Sensor präsentiert sich zuverlässig, wenngleich er nach unserer Meinung wenig ideal auf der Rückseite des Huawei Mate S positioniert ist.
Akkulaufzeit und Fotoqualitäten des Huawei Mate S sind ebenfalls oberklassenwürdig, wobei allerdings einschränkend dazugeschrieben werden muss, dass das Gerät aus China keine 4K-Videos drehen kann.
Der einzige Schwachpunkt des Huawei Mate S ist der MP3-Player, der keinen Equalizer, geschweige denn Presets und 3D-Klang bietet – das ist in der Oberklasse eher ungewöhnlich. Andererseits können sich der Sound der integrierten Lautsprecher und der mitgelieferten Stereo-Headsets durchaus hören lassen.