LG V10 im Test
Das LG V10 ist nun auch auf dem deutschen Markt verfügbar. Tariftipp.de hat das Android-Smartlet mit den besonders ausgefeilten Video-Funktionen zum Marktstart einem Test unterzogen.
Das LG V10 hat gleich zwei Bildschirme. Hauptsächlich wird es über ein 5,7 Zoll großes IPS-Display mit Quad-Auflösung (2.560 x 1.440 Pixel) gesteuert. Dadurch ergibt sich eine Pixeldichte von 513 Pixeln pro Quadratzoll (ppi). Genauso hoch ist auch die Pixeldicht des zweiten Bildschirms oberhalb des Haupt-Displays. Dieser sogenannte „second screen“ löst mit 1.040 x 160 Pixeln auf.
Ein besonderes Augenmerk hat LG beim LG V10 auf die Kameras gelegt. Die Hauptkamera löst mit 16 Megapixeln auf und ist mit einem Achtfach-Zoom, einer f/1.8-Linse, einem Laser-Autofokus, einem Bildstabilisator, einem Sprachauslöser und High Dynamic Range (HDR) ausgestattet. Die zweite Kamera auf der Vorderseite des LG V10 arbeitet mit gleich zwei Linsen, die einen Winkel von 80 bzw. 120 Grad bieten, um Einzelpersonen- und Gruppen-Selfies zu ermöglichen.
Angetrieben wird das LG V10 von einem Qualcomm Snapdragon 808. Dieser Hexa-Core-Prozessor ist mit 1,8 Gigahertz (GHz) getaktet und wird von vier Gigabyte (GB) RAM unterstützt. Der interne Speicher des LG V10 ist 32 GB groß und kann mit Hilfe einer microSD-Karte um zwei Terabyte (TB) erweitert werden. Außerdem stehen dem Nutzer optional 100 GB Cloud-Speicher auf Google Drive zur Verfügung.
Im Internet surft das LG V10 entweder via WLAN oder via LTE Kategorie 6, d.h. via LTE sind im Download bis zu 300 Megabit pro Sekunde (MBit/s) und im Upload bis zu 50 MBit/s möglich. Via HSPA+ surft das LG V10 mit maximal 42,2 MBit/s im Download und 5,76 MBit/s im Upload.
Das LG V10 misst 159,6 x 79,3 x 8,6 Millimeter und wiegt 192 Gramm. Darin eingerechnet ist der manuell tauschbare Akku, der eine Kapazität von 3.000 Milli-Ampèrestunden (mAh) aufweist. Zur weiteren Ausstattung des LG V10 gehören Bluetooth 4.1, USB 2.0, NFC und A-GPS.
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LG V10: Telefonfunktion und Bedienung
Eine Besonderheit des LG V10 ist der sogenannte „Second Screen“. Dahinter verbirgt sich ein kleines Info-Display, das neben dem normalen, 5,7 Zoll großen Quad-HD-Bildschirm abgelesen werden kann.
Ganz neu ist diese Idee nicht: Das Yotaphone 2 z.B. hat etwa auf der Rückseite ein stromsparendes EPD-Display. Samsung biegt bei seinen Edge-Modellen wie z.B. dem Samsung Galaxy Note Edge das Display am Rand hingegen soweit, dass ein Teil des OLED-Bildschirms als Info-Display und Bedienleiste dient.
Technisch gesehen ähnelt die Lösung, die beim LG V10 zum Einsatz kommt, der von Samsung, denn das zweite Display ist auch hier lediglich eine Fortsetzung des Hauptbildschirms. Allerdings ist der schmale LCD-Streifen beim LG V10 mit einer eigenen Hintergrundbeleuchtung versehen.
Während das LG G4 mit seinen Wechsel-Covern aus Leder mehr auf Design setzt, steht beim LG V10 die Solidität im Vordergrund. Die Rückseite des Android-Smartlets ist von einem Plastickdeckel bedeckt, dessen Oberfläche einen besonders robusten Eindruck hinterlässt. Darüber hinaus schätzen der massive Edelstahlrahmen das LG V10 effektiv vor Stürzen.
Einen guten, wenn auch keinen überragenden Eindruck hinterlässt der Prozessor des LG V10. Der Qualcomm Snapdragon 808 läuft auf sechs Kernen und ist mit 1,8 GHz getaktet. Das ist gegenüber der Konkurrenz in der Oberklasse etwas wenig, auch wenn der Arbeitsspeicher des LG V10 immerhin vier GB groß ist. Im Benchmark-Test von AnTuTu erreicht das LG V10 denn auch nur 67.058 Punkte und liegt damit z.B. deutlich hinter dem Samsung Galaxy S6 Edge Plus.
Einen ebenfalls nicht allzu guten Eindruck hinterlässt auch die Sprachqualität des LG V10. Andererseits zeichnet sich das Smartlet durch einen stabilen Empfang sowohl im D1-Netz der Telekom als auch im schwächer ausgebauten O2-Netz aus.
LG V10: Internet und Navigation
In der Praxis liegen die Werte im LTE-Netz der Deutschen Telekom natürlich darunter, sind aber immer noch sehr gut. So erreicht das LG V10 bei unseren Messungen im Freien Werte von bis zu 88,9 MBit/s im Download und 17,4 MBit/s im Upload. In geschlossenen Räumen kommt das Smartlet auf maximal 66,1 MBit/s im Download und maximal 8,8 MBit/s im Upload.
Als Android-Smartphone verwendet das LG V10 natürlich Google Maps zum Navigieren. Dabei zeigt sich das Gerät schnell in der Berechnung der Routen und stabil im GPS-Empfang. Da der interne Speicher immerhin 32 GB groß ist, kann man auch bedenkenlos On-Board-Navi-Apps wie Garmin Mobile Navigator oder Here Maps auf sein LG V10 herunterladen.
LG V10: Foto und Video
Ein besonderes Augenmerk hat LG beim LG V10 auf die Kameras gelegt. Die Hauptkamera löst mit 16 Megapixeln auf und ist mit einem Achtfach-Zoom, einer f/1.8-Linse, einem Laser-Autofokus, einem Bildstabilisator, einem Sprachauslöser und High Dynamic Range (HDR) ausgestattet. Das sorgt bis auf ganz kleine Unschärfen am Rand für richtig gute Bilder:
Gleiches gilt auch für Innenaufnahmen, bei denen das LG V10 durch eine gute Restlichtverwertung glänzt:
In der dunklen Küche sorgt das LED-Blitzlicht des LG V10 für ausreichend Helligkeit und lässt unsere allseits beliebte Fortuna-Düsseldorf-Tasse erstrahlen:
Ein besonderes Augenmerk hat LG beim LG V10 auch auf die Selfie Foto-Funktion gelegt. So weist das neue Smartlet gleich zwei Frontkameras auf, die Aufnahmen mit Blickwinkeln von 80 und 120 Grad erlauben:
Für ein Smartlet eher ungewöhnlich ist der ausführliche manuelle Video-Modus. Der Nutzer hat so – ähnlich wie bei einem Camcorder – eine ganze Reihe von Einstellungsmöglichkeiten. Unter anderem ist es möglich, im sogenannten „Steady“-Modus Videos wacklerfrei aufzunehmen, während man selbst in Bewegung ist.
Außerdem kann man das Mikrofon des LG V10 auf eine bestimmte Tonquelle ausrichten. Insofern ist es nur konsequent, dass das LG V10 Töne über die Audio-Buchse in 32-Bit-HiFi-Qualität abgibt und sich die Videos des Smartlets sich gegenüber der Konkurrenz sehen lassen können:
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LG V10: MP3-Player und Akkulaufzeit
So stehen für das LG V10 immerhin bis zu 220 Minuten Sprechzeit und 480 Stunden Laufzeit im Stand-by-Modus zu Buche. Allerdings muss man erwähnen, dass sich die Akkulaufzeit extrem verkürzt, wenn man die sehr gute Foto- und Video-Funktion des LG V10 ausführlich nutzt.
Gegenüber dem ansonsten sehr guten Bild, das das LG V10 abgibt, fällt die Musikwiedergabe etwas ab. Dies liegt allerdings vor allem am integrierten Lautsprecher, der bei voller Lautstärke zu leichtem Scheppern neigt.
Einen guten Eindruck hinterlassen hingegen die serienmäßigen Headsets, wenngleich sie nicht ganz an die Qualität der Pendants von Sony, Apple oder HTC heranreichen. Positiv hervorzuheben ist auf jeden Fall, dass das LG V10 Töne über die Audio-Buchse in 32-Bit-HiFi-Qualität abgegeben kann.
Der MP3-Player des LG V10 ähnelt dem, der in vielen LG-Modellen eingesetzt wird. Er verfügt über einen Equalizer mit diversen Presets. Außerdem kann 3D-Klang hinzugeschaltet und die Tonhöhe und –geschwindigkeit gesteuert werden.
LG V10: Fazit
Das ist natürlich immer noch viel Geld, wird aber durch eine umfangreiche Ausstattung gerechtfertigt. Ein Highlight des LG V10 ist dabei sicherlich die ausgeklügelte Foto- und Video-Funktion, die im manuellen Modus schon fast professionelle Einstellungsmöglichkeiten bietet. Außerdem weist das LG V10 ein robustes Gehäuse, das gegen Stürze gefeit ist, einen manuell tauschbaren und recht ausdauernden Akku sowie die Möglichkeit auf, bis zu zwei TB große microSD-Karten einzulegen.
Eine nette Idee ist auch der sogenannte „second screen“, über den man bestimmte Apps oder Kontakte schneller erreichen kann. Weitaus praktischer ist aber der sehr gute Datenempfang und die gute Musikwiedergabe über Stereo-Headsets.
Wenn es etwas zu meckern gibt, gilt dies vor allem für den integrierten Lautsprecher, der bei voller Lautstärke zum Scheppern neigt. Außerdem ist die Sprachqualität des LG V10 nicht so gut wie sonst in der Oberklasse üblich.