Samsung Galaxy J1 (2016) im Test
Samsung Galaxy J1 2016
- sehr handlich
- microSD
- gute Verarbeitung
- kleines, niedrig auflösendes Display
- langsam
- Wettbewerber
- Microsoft Lumia 550
- LG K4
Das Samsung Galaxy J1 2016 ist die derzeitig günstigste Möglichkeit, ein Gerät der Galaxy-Reihe von Samsung zu erwerben.
Merkwürdigerweise finden die Einsteiger-Handys der J-Reihe am Markt aber kaum Gehör - alles konzentriert sich auf die S- und die A-Klasse. Zu Recht? Wir haben das J1 2016 getestet.
Das J1 2016 kommt recht schick daher. Ein Metallrahmen umgibt den Gehäuserand des 4,5" Displays, die Rückseite ist zwar aus Kunststoff, macht aber ebenso einen robusten Eindruck. Wer lange kein 4,5 Zoll Smartphone mehr in den Händen gehalten hat, wundert sich über die Kompaktheit eines solchen Handys. Das J1 2016 liegt wunderbar handlich in der Hand und fühlt sich gar nicht so wie ein Einsteiger-Smartphone an. Das geht also schon mal gut los...
J1 2016: Ausstattung
Okay, beim Blick auf das Datenblatt kehrt dann recht schnell Ernüchterung ein: Es handelt sich eben doch um ein günstiges Einsteiger-Handy. Die Display-Auflösung liegt bei bescheidenen 800 x 480 Bildpunkten, die Kamera hat eine Auflösung von 5 Megapixeln und die Frontkamera sogar nur von 2 MP. Trotzdem macht mich das J1 irgendwie an. Back to the roots - ich fühle mich wohlig erinnert an mein iPhone 3GS von 2009!
Das Display ist übrigens ein Super-AMOLED-Panel, ganz wie bei den größeren Brüdern der S- und der A-Klasse. Aber die Farben sehen irgendwie ... bunt aus. Hört sich gut an, wer mag es nicht gerne bunt. Aber beim Handy-Display heißt bunt leider oft auch: Zu bunt. Und das ist hier auch der Fall, die Farben "stimmen" einfach nicht. Nun ja, die Auflösung ergibt eine Pixeldichte von 207 PPI, so einen niedrigen Wert habe ich auch lange nicht mehr in unsere Handy-Datenbank eingetragen. Wobei die Käufer eines J1 vermutlich nicht auf superscharfe Panels scharf sind, sondern eher auf den treuen Begleiter, mit dem man unterwegs online gehen und telefonieren kann.
Benchmarks
Und das klappt mit dem J1 bestens: Die Telefon-Akustik ist gut und auch die Internet-Anbindung klappt dank LTE (max. 150 Mbit/s) gefühlt recht zügig. Wenn auch die Testdaten von Ookla etwas Anderes sagen: 10 MBit/s im Download sind für LTE nicht gerade toll - reicht aber trotzdem.
Weiter gehts mit dem AnTuTu-Benchmark. Ups - 19.168 Punkte. Das hatte ich auch schon länger nicht mehr, ist aber auch kein Wunder bei einer QuadCore-CPU, die mit 1.3 GHz getaktet und von 1 GB RAM unterstützt wird. So richtig abfeiern können wir die technischen Daten des J1 also leider nicht. Aber vielleicht bringt die Kamera ja gute Ergebnisse. Wir sind gespannt...
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Samsung Galaxy J1 2016: Kamera/Foto/Video
Die Selfie-Kamera bietet wie gesagt nur eine Auflösung von 2 Megapixeln. Dafür ist die Aufnahme rechts eigentlich noch ganz gut geworden. Zumindest sind die Farben bei dieser Selfie-Innenaufnahme okay. Auf Besonderheiten wie unterstützendes Fotolicht oder Weitwinkel für Gruppen-Selfies muss man indes verzichten. Trotzdem - für 2 MP geht das in Ordnung.
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Die Hauptkamera erzeugt leider nicht so richtig scharfe Fotos, bei 5 Megapixel Auflösung ist dies aber auch wenig überraschend. Auch mit dem Kontrast hat die Hauptkamera des J1 so ihre liebe Mühe.
Die Innenraumaufnahme bietet ein vergleichbares Bild: Scharf ist anders. Wir wollen aber nicht zu viel meckern und erinnern uns: Wir sprechen hier von einem Einsteiger-Handy zu einem fairen Preis. Gerade von den Kameras darf man da einfach nicht zu viel erwarten, denn gute Optiken sind teuer.
Die Blitzaufnahme ist eigentlich gar nicht so übel. Übrigens muss natürlich auch noch erwähnt werden, dass das J1 ohne solche Extras wie Laser-Autofokus oder Bildstabilisator auskommen muss. Das gibt es in der Regel erst bei Handys ab ca. 250 bis 300 Euro.
Videos in HD mit 30 Bildern pro Sekunde
Videos kann man mit dem J1 maximal in HD-Qualität drehen; und zwar bei 30 Bildern pro Sekunde. Das Ergebnis deckt sich in etwa mit der Qualität der Fotos: Das Ganze ist doch recht unscharf und mit starken Kontrasten kommt das J1 einfach nicht zurecht, wie unser Testvideo deutlich zeigt:
Fazit zum Galaxy J1
Puh, ganz schön viel Kritik muss das J1 hier einstecken. Dabei wollen wir nicht vergessen, dass wir es hier mit einem Smartphone der "Unter-150-Euro-Klasse" zu tun haben. Natürlich gibt es da eher negative Dinge, die einem auffallen - vor allem, wenn man häufiger Smartphones der 600 Euro-Klasse in der Hand hat. Wir wollen deshalb gnädig mit dem J1 umgehen und attestieren ihm eine ziemlich gute Verarbeitung und eine recht wertige Anmutung. Dennoch: Für diesen Preis gibt es bessere Angebote.
Die Zielgruppe für dieses Smartphone sind vermutlich gar nicht so sehr die Kids, wie man denken könnte, sondern eher die Erwachsenen, die gerne ein gut verarbeitetes und zuverlässiges Handy suchen und die technische Details wenig bis gar nicht interessieren. Und die außerdem zum Fotografieren noch ihre Kamera herausholen und statt Musik eher Hörbücher hören. All das funktioniert mit dem J1 völlig ausreichend, alles andere eher weniger.
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Schwestermodell J3 2016 etwas besser, aber kaum teurer
Übrigens: Wer schlappe 10 Euro obendrauf legt, bekommt das Samsung Galaxy J3 2016 - also das größerer Schwestermodell des J1. Das J3 hat das bessere Display, einen etwas schnelleren Prozessor und die etwas bessere Kamera. Es ist eigentlich in fast allen Punkten etwas besser. Nur in einem nicht: Es ist nicht so kompakt wie das J1. Und ich glaube, dass genau das viele Leute zum J1 führt, denn wo gibt es heute denn noch ein kompaktes 4,5 Zoll Smartphone (außer bei Apple)?