Lenovo Moto Z im Test
Motorola Moto Z
- sehr schneller Prozessor
- superflaches Alu-Edelstahl-Gehäuse
- sehr gute Kamera mit opt. Bildstabilisator
- sehr gutes QHD-AMOLED-Display
- Erweiterbar dank Moto-Mods
- Android 7 kommt demnächst
- kein Wasser/Staubschutz
- kein induktives Laden
Lenovo hat mit dem Moto Z im Juni das neue Flaggschiff seiner Smartphone-Palette präsentiert. Spannend ist dabei vor allem die modulare Bauweise, mit der das Moto Z ganz einfach erweitert werden kann. Doch was taugt das Moto Z ohne diese Zusatzmodule? Ladies and Gentleman, bitte halten Sie sich fest: Hier kommt der erste ausführliche Test des Lenovo Moto Z.
Als erstes Handytest-Magazin Deutschlands durften wir das neue Moto Z ausführlich testen und die Frage klären, ob dieses neue Smartphone von Lenovo evtl. sogar die Spitze unserer Handy-Bestenliste erklimmen kann. Von der Papierform her hat das Moto Z auf jeden Fall das Zeug dazu, aber kann es sich auch in der Praxis tatsächlich gegen Galaxy S7 edge & Co. durchsetzen?
Moto Mods - das Moto Z ist erweiterbar
Klar, als allererstes spricht man beim Moto Z von den wirklich gelungenen Zusatzmodulen (Moto Mods) wie dem Kameraaufsatz von Hasselblad (Hasselblad TrueZoom 299 Euro), dem Lautsprecheraufsatz von JBL (JBL SoundBoost 99 Euro), dem Moto Insta-Share Projektoraufsatz (349 Euro) oder dem Incipio Power Pack (Akkupack mit zusätzlich 2.220 mAh für 89 Euro).
Lenovo hat auf der Motorola-Seite eine Extra-Rubrik für die Moto Mods online gestellt, wo Funktionalität und Features der einzelnen Mods ausführlich erklärt werden.
Diese Mods sind übrigens nicht nur auf dem Moto Z einsetzbar, sondern auch auf dem günstigeren Modell "Moto Z Play", welches für 499 Euro UVP noch im Septemter erhältlich sein soll.
Unseren Test muss das Moto Z natürlich "solo" durchlaufen, um die Vergleichbarkeit mit den Wettbewerbern zu gewährleisten. Unser Test zeigt: Das Moto Z ist auch ohne Zusatzmodule ein Super-Smartphone.
Moto Z kostet UVP 699 Euro - und ist damit nicht teuer!
Das Moto Z kostet laut UVP 699 Euro und das ist natürlich auch noch der derzeitige Online-Preis, weil das Moto Z ja gerade erst erschienen ist. "Ganz schön happig", mag sich der eine oder andere denken, aber Vorsicht: Wie teuer waren doch gleich die anderen Flaggschiffe der Wettbewerber zum jeweiligen Marktstart?
Smartphone-Modell Samsung Galaxy S7 edge Sony Xperia X Performance LG G5 Apple iPhone 6S Plus Huawei P9 Plus HTC 10 Google Nexus 6P | UVP zum Marktstart 799 Euro 699 Euro 699 Euro 849 Euro 699 Euro 699 Euro 649 Euro |
Noch Fragen? Mit den aufgerufenen 699 Euro befindet sich Lenovo beim Moto Z also in feinster Gesellschaft. Und wie wir in diesem Test noch sehen werden, ist dieser Preis gegenüber den Wettbewerbern durchaus berechtigt.
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Moto Z mit sehr guter Ausstattung und edler Verarbeitung
Da wäre zunächst das ultradünne Gehäuse: Mit einer Bautiefe von 5,19 mm ist es das dünnste Smartphone überhaupt. Leider ist dieser Bauweise dann auch gleich der 3,5mm Klinkenstecker-Anschluss zum Opfer gefallen. Dieser bisher übliche Anschluss passt einfach nicht mehr in ein so dünnes Gehäuse. Zum Glück legt Lenovo aber einen USB-C-Adapter bei, so dass man also auch weiterhin seine - falls vorhanden - hochwertigen Kopfhörer ans Moto Z andocken kann. Oder man nutzt gleich einen Bluetooth-Kopfhörer, diese klingen mittlerweile ja auch recht anständig. Apropos Kopfhörer: Ein Headset fehlt leider im Lieferumfang des Moto Z.
Das Gehäuse des Moto Z wirkt überaus wertig und edel. Dies ist ein Ergebnis aus dem Werkstoff Alu-Edelstahl (lt. Lenovo handelt es sich um "Flugzeug-Aluminium") sowie der geringen Bautiefe. Nimmt man zum Vergleich ein anderes Smartphone in die Hand, so kommt einem dies schon beinahe klobig vor.
Der eine oder andere mag das Moto Z dagegen fast schon als ein wenig filigran ansehen. Um die Haltbarkeit muss man sich aber keine Sorgen machen: Trotz der super-schlanken Bauweise wirkt das Moto Z durchaus robust.
Die Performance des Moto Z ist sehr gut
In Sachen Performance setzt Lenovo beim Moto Z auf den Qualcomm 820, einer QuadCore-CPU, bei der 2 Kerne mit 2,19 GHz getaktet werden und die beiden anderen mit 1,6 GHz.
Wie auch schon andere Smartphones mit diesem Prozessor (z.B. Sony Xperia X Performance) ist das Moto Z mit dieser CPU, seinem 4 GB großem Arbeitsspeicher und dem Grafikchip (GPU) Adreno 530 richtig schnell. 133.016 Punkte hat der AnTuTu-Benchmarktest erbracht und damit sortiert sich das Moto Z ganz locker auf den ersten Platz in die Riege der schnellsten Smartphones ein:
Smartphone-Modell Zum Vergleich: Samsung Galaxy S4 | AnTuTu-Benchmark 28.824 |
Das AMOLED-Display des Moto Z mit QHD-Auflösung überzeugt
Als Display-Typ hat sich Lenovo für die von Samsung-Handys bekannte AMOLED-Technik entschieden. Eine gute Entscheidung, ähnlich wie das S7 ist das Display des Moto Z einfach eine Wohltat an Schärfe und Helligkeit. Die hohe Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixeln ergibt dabei eine Pixeldichte von sehr guten 535 ppi - schärfer gehts kaum. Ebenso beeindruckend sind Farbumfang, Farbtiefe und Kontrast des Moto Z, die tatsächlich mit den Samsung-Panels vergleichbar sind.
Das 5,5 Zoll-Display des Moto Z ist übrigens nicht gebogen, was die Display-Fläche aus unserer Sicht subjektiv größer erscheinen lässt als z.B. beim Samsung Galaxy S7 edge. Der Displayrand ist dagegen mit der 2,5D-Glaskanten-Technik leicht abgerundet, was sehr edel aussieht. Geschützt wird das Display wie üblich bei High-End-Smartphones durch Corning Gorilla Glas.
Weitere Ausstattung des Moto Z
Auch bzgl. der weiteren Ausstattung hat das Moto Z alles an Bord, was das Smartphone-Herz begehrt: Fingerabdruck-Sensor, LTE (Cat.6), WLAN ac, Bluetooth 4.1, NFC, USB-C, 32 GB interner Speicher erweiterbar per micro-SD (max. 2 TB), Dual-SIM und natürlich zwei Kameras, auf die wir weiter unten noch genauer eingehen werden.
Hier geht es zu den kompletten technischen Daten des Lenovo Moto Z -> Datenblatt.
Akku des Moto Z mit Quick-Charge-Funktion
Der Akku des Moto Z hat aufgrund der geringen Bautiefe eine Kapazität von 2.600 mAh. Gut ist das Vorhandensein der "Quick-Charge"-Funktion von Qualcomm. Laut Lenovo soll damit nach nur 15 Minuten Ladezeit eine Nutzungsdauer von 8 Stunden bereitstehen. Das ist allerdings etwas sehr optimistisch, denn nach unseren Tests hat das Moto Z mit einer Akkuladung bei intensiver Nutzung 475 Minuten durchgehalten - was aber auch im Vergleich zu den anderen Oberklassen-Smartphones immer noch ein guter Wert ist. Einziges Manko des Akkus im Vergleich zum S7 ist daher die fehlende Möglichkeit zum induktiven (also kabellosen) Laden.
Das Moto Z ist leider nicht wasserdicht
In Sachen Ausstattung haben wir lediglich ein Feature vermisst: Der Wasser- und Staubschutz nach IP67 oder ähnlich. Immerhin ist das Moto Z mit einer wasserabweisenden Nanobeschichtung versehen, diese schätzt aber nur gegen Regen oder wie Lenovo es ausdrückt: "Moderaten Kontakt mit Wasser." Mit anderen Worten: In die Badewanne sollte man das Moto Z nicht mitnehmen.
Die Kameras des Moto Z überzeugen
Auch bei den eingebauten Kameras hat Lenovo aus dem Vollen geschöpft: Die Hauptkamera löst mit 13 MP im Bildformat 4:3 auf, hat einen optischen Bildstabilisator, eine Blende von f/1.8, Laser-Autofokus sowie Dual-LED-Blitz. Wie die unten folgenden Beispiel-Bilder zeigen gelingen damit knackscharfe und ausgewogene Aufnahmen. Der Sensor des Moto Z kommt übrigens von Sony (Typ IMX230) und der Kenner weiß: Sony-Sensoren gehören zum Besten, was es für Smartphones gibt.
Der Laser-Autofokus arbeitet auch bei absoluter Dunkelheit und die Kombination aus Dual-LED, lichtstarkem Objektiv und vor allem dem neuen optischen Bildstabilisator sorgt für hervorragende Aufnahmen bei schwierigen Lichtverhältnissen. Gute Fotos bei Sonne gelingen heutzutage vielen Handys, aber die Qualität bei weniger gutem Licht trennt hier die Spreu vom Weizen. Wie gesagt, dass Moto Z gehört hier eindeutig zu den besten Smartphones.
Auch die Selfiekamera hat uns im Test überzeugen können. Die Auflösung von 5 MP ist zwar nicht rekordverdächtig, aber der zweite Frontblitz (Single-LED) sowie die Blende von f/2.2 sorgen auch hier für gute Fotos. Dazu kommt die weitwinkelige Auslegung der Selfiekamera, die auch mehrere Personen gut einfängt.
Auch die Foto- und Video-App des Moto Z konnte überzeugen. Für Einsteiger gibt es zunächst den Automatik-Modus, bei dem nur HDR, Blitz und Selbstauslöser einstellbar sind.
Wählt man stattdessen den Profimodus, so kann man zusätzlich Verschlusszeit, ISO-Wert, Weißabgleich, Helligkeitskorrektur etc. einstellen. Das funktioniert alles sehr intuitiv und ermöglicht eine gute Kontrolle über die Aufnahmen.
Rechts eine Selfie-Aufnahme, alle anderen Fotos wurden mit der Hauptkamera im Automatik-Modus gemacht. Klick für Download der Original-Fotos.
Video mit 60 Bildern pro Sekunde
Videos kann man mit dem Moto Z wahlweise in 4K bei 30 Bildern pro Sekunde drehen oder in Full-HD mit 60 FPS. Gerade im Full-HD Modus mit 60 Bildern pro Sekunde sind uns beeindruckend gute Videos gelungen. Nichts ruckelt und dank des gut funktionierenden optischen Bildstabilisators sind die Videos außerordentlich ruhig geworden - toll!
Tipp: Sehr gut klingender In-Ear-Kopfhörer für Smartphones Sony MH750 nur 7,50 Euro |
Fazit zum Lenovo Moto Z
Das Moto Z ist ein Smartphone der Extraklasse, dass jede Menge Stärken und kaum Schwächen aufweist. Der Hauptkritikpunkt ist sicherlich der fehlende Staub- und Wasserschutz, den allerdings auch nicht alle Oberklassen-Handys besitzen.
Schade auch, dass der Akku des Moto Z nicht induktiv ladbar ist - das war es dann aber auch schon mit den Kritikpunkten, ansonsten ist das Moto Z komplett ausgestattet und hat in allen unseren Test-Kategorien 4 bis 5 Sterne erzielt.
Die Modularität der Mods gefällt uns dabei besser als beim LG G5 und lt. Lenovo soll der Anschluss für diese Module auch für eine sehr lange Zeit nicht geändert werden, sodass man einmal angeschaffte Mods auch bei einem neueren Smartphone-Modell weiterhin nutzen kann.
Die Mods selbst haben auf den ersten Blick auch einen guten Eindruck gemacht, diese werden wir in den nächsten Tagen dann auch noch intensiv testen.
Platz 1 in der Bestenliste nur knapp verpasst
Dass das Moto Z es trotz des insgesamt äußerst positiven Tests "nur" auf Platz 2 schafft, liegt einzig und allein daran, dass das Samsung Galaxy S7 edge in Sachen Ausstattung noch einen Tick besser dasteht.
Das S7 edge ist nach UVP allerdings auch 100 Euro teurer. Da es aber schon seit ein paar Monaten auf dem Markt ist, liegt der Online-Preis nun bei etwa 605 Euro und ist damit günstiger als das Moto Z, dass zum Marktstart noch ca. 699 Euro kostet.
Das dürfte sich aber schon bald ändern und dann hat das Samsung S7 edge einen neuen, würdigen Konkurrenten. Da beide Handys in vielerlei Hinsicht gleichauf liegen , haben wir die jeweiligen Vor- und Nachteile in einer Übersicht zusammengefasst:
Samsung Galaxy S7 edge Vorteile gegenüber Moto Z | Lenovo Moto Z Vorteile gegenüber Galaxy S7 edge |
Wer es noch genauer wissen möchte, der schaut bitte in unseren Detailvergleich Samsung Galaxy S7 edge mit Lenovo Moto Z. Dort können Sie das Moto Z übrigens auch mit allen anderen Smartphones aus unserer Test-Datenbank vergleichen. Wenn Ihnen unser Test zum Moto Z gefallen hat, dann teilen Sie ihn bitte.
Und was meinen Sie zum neuen Lenovo Moto Z - Top oder Flop?