Lenovo Moto Z Play im Test
Motorola Moto Z Play
- gute Ausstattung
- tolle Verarbeitung
- Erweiterbar dank Moto-Mods
- sehr guter Akku mit Quick-Charge
- Display spiegelt und ist anfällig für Fingerabdrücke
- kein USB-C Datenkabel im Lieferumfang
- Wettbewerber
- Honor 8
- Asus Zenfone 3
Nach dem Moto Z hat Lenovo nun auch das günstigere Moto Z Play vorgestellt. Unser Test zeigt, dass das Moto Z Play gegenüber seinem größeren Bruder nicht nur preislich Vorteile bietet, sondern vor allem auch bei der Akkulaufzeit.
Das Lenovo Moto Z Play kostet laut UVP 449 Euro. Ist das noch gehobene Mittelklasse oder schon Oberklasse? Eher Oberklasse, vor allem, wenn man sich die Ausstattung des Handys genauer ansieht. Fingerabdruck-Sensor, Laser-Autofokus, Riesen-Akku, 16 MP Kamera, alles an Bord.
Online gibt es das Moto Z Play übrigens schon ab 425 Euro. Bis Weihnachten dürfte der Preis noch auf unter 400 sinken. Unser Test zeigt die Stärken und Schwächen des Moto Z Play.
Eine Schwäche gleich vorab: Zum Lieferumfang gehört weder Kopfhörer noch USB-C Datenkabel. Ein Stromadapter (QuickCharge!) liegt bei, aber das Datenkabel eben nicht. Das finden wir doch etwas merkwürdig, zumal das Moto Z Play über den neuen USC-Anschluss vom Typ C verfügt - das finden wir toll, aber wer hat schon ein Datenkabel für den Typ-C herumliegen?! Das sollte doch eigentlich zum Lieferumfang gehören, liebe Leute von Lenovo. Aber: Das ist auch so ziemlich der einzige Kritikpunkt, alles andere ist ziemlich überzeugend, wie der folgende Test zeigt.
INHALT
1. Verarbeitung / Wertigkeit
2. Display / Bedienung
3. Leistung / Ausstattung / Akku
4. Kamera / Beispielbilder und Video
5. Fazit / Pro und Contra
6. Technische Daten
1. Verarbeitung und Wertigkeit
Das Moto Z Play ist nicht ganz so dünn (7 mm) wie das Moto Z und wiegt stolze 165 Gramm. Dieses eher hohe Gewicht führt aber dazu, dass sich das Z Play sehr wertig anfühlt. Die Verarbeitung des Handys ist super, das Unibody-Gehäuse hat einen Metallrahmen und wird von Gorillaglas V4 geschützt. Auf der Rückseite befindet sich ebenfalls Glas, was sie leider anfällig für Fingerabdrücke macht. Sieht aber trotzdem schick aus und fühlt sich äußert wertig an.
Dicker Pluspunkt: Im Lieferumfang des Moto Z Plays befindet sich eine sog. "Style Shell". Dabei handelt es sich um eine Abdeckung, die per Magnet auf die Rückseite "angebeppt" werden kann. Damit sind Fingerabdrücke auf der Rückseite passé und außerdem ist das Smartphone damit auch nicht mehr ganz so rutschig. Schöne Sache, dieses Style Shell, sieht auch noch gut aus und macht das Handy kaum dicker.
2. Display und Bedienung
Das Display misst 5,5 Zoll in der Diagonalen und hat ein Super-AMOLED-Panel. Das ist nicht nur leuchtstark (über 500 cd/m2), sondern bietet außerdem einen großen Schwarzwert und leuchtende Farben. Es löst mit Full-HD auf und kommt so auf eine Pixeldichte von 403 ppi. Das subjektive Empfinden des Displays ist hervorragend. Es ist scharf und dank seiner 5,5" schön groß. Schade, dass die Soft-Android-Tasten am unteren Bildschirmrand bei vielen Anwendungen Platz wegnehmen, z.B. beim Internet-Browser.
Als Betriebssystem kommt Android 6.0.1 zum Einsatz. Erfreulich: Lenovo belässt es auch beim Moto Z beinahe beim Stock-Android, was das Handy rasend schnell macht. Auch sind nur sehr wenige Apps und keine einzige Werbe-App installiert. So soll es sein!
Der Fingerabdruck-Sensor befindet sich unterhalb der Android-Tasten, also da, wo bei anderen Handys der Homebutton ist. Man kann mit Druck auf den Fingerabdrucksensor das Handy auch in den Ruhemodus versetzen, was sehr praktisch ist. Die Registrierung eines Fingerabdrucks verläuft schnell und unkompliziert. Das Entsperren mithilfe des Sensors verlief in unserem Test stets zuverlässig. Allerdings mussten wir uns erst ein wenig daran gewöhnen, das eine Bedientaste an dieser Position kein Homebutton ist, sondern eben der Fingerabdruck-Sensor.
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3. Leistung und Ausstattung
In Sachen Prozessor setzt Lenovo beim Moto Z Play auf einen Qualcomm Snapdragon 625. Diese OctaCore-CPU wird mit 2 GHz getaktet und von 3 GB Arbeitsspeicher unterstützt. Hier ist das teurere Moto Z also dann doch besser ausgestattet, das Moto Z Play kommt aber dennoch auf 62.049 Punkte im AnTuTu-Benchmark. Das ist zwar nominell nur etwa die Hälfte gegenüber dem Moto Z, in der Nutzung fühlt sich das aber nicht so an. Auch grafisch anspruchsvolle Spiele wie z.B. "Asphalt Xtreme" konnten wir ruckelfrei spielen.
Im Netzbetrieb funkt das Moto Z Play mit LTE der Kategorie 6, also mit max. 300 MBit/s im Download. Mit unserer Telekom-Testkarte haben wir dann auch locker 60 MBit/s geschafft, ein sehr guter Praxiswert.
Auch sonst lässt es das Moto Z Play an nichts missen: Der 32 GB interne Speicher kann per micro-SD um bis zu 2 TB (!) erweitert werden, Bluetooth 4 ist genauso dabei wie NFC und WLAN b/g/n. Zudem lässt sich das Moto Z Play ein Dual-SIM Handy bestellen, allerdings nur über den Moto Maker.
Rekordverdächtige Akku-Leistung
Das Highlight beim Lenovo Moto Z Play ist aber ohne Frage der Akku. 3.510 mAh Kapazität reichen locker für 800 Minuten Nutzungsdauer! Zudem ist der Akku auch per QuickCharge schnell aufladbar. Von 0 auf 100% benötigten wir nur etwa 100 Minuten. Löblich auch, dass sich ein QuickCharge-Stromadapter im Lieferumfang befindet. Wechseln lässt sich der Akku übrigens nicht und induktives Laden ist leider auch nicht möglich. Trotzdem: Mit derart guten Laufzeiten gehört der Akku des Moto Z Play zum Besten, was es derzeit auf dem Smartphone-Markt gibt!
4. Kamera, Beispielbilder und Video
Die Selfiekamera löst mit 5 MP auf. Beide Kameras machen gute bis sehr gute Fotos, ohne jedoch an die Qualität der Kamera des großen Bruder Moto Z heranzukommen. Sehr gut gefallen hat uns die Foto/Video-App, vor allem im Profimodus hat man viele sinnvolle manuelle Eingriffsmöglichkeiten.
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Videos dreht das Moto Z Play in 4K mit 30 Bildern pro Sekunde. Das ist gut, leider erhöht sich die Framerate aber in Full-HD nicht auf 60 FPS, auch hier sind also nur 30 Bilder pro Sekunde möglich. Trotzdem konnten wir mit dem Moto Z Play schöne Videos drehen und der elektrische Bildstabilisator machte dabei auch einen recht guten Job.
5. Fazit, Pro und Contra
Das Lenovo Moto Z Play ist ein sehr gutes Smartphone zu einem angemessenen Preis. Sehr gut gefallen hat uns die tolle Verarbeitung, die gute Ausstattung und vor allem der extrem lange haltbare Akku samt Schnelllade-Funktion! Schön auch, dass Lenovo das Moto Z Play nicht mit einer zusätzlichen eigenen Android-Oberfläche oder nervigen WerbeApps versieht, dies ermöglicht eine angenehme und zügige Bedienung.
Auf der Contra-Seite bemängeln wir das fehlende USB-C Ladekabel sowie die Tatsache, dass die Glas-Rückseite anfällig ist für Fingerabdrücke. Da Lenovo aber eine schöne Style-Shell zum Lieferumfang beilegt, ist dies eigentlich kein Problem.
Insgesamt also ein wirklich tolles Smartphone, welches sich in der 400 Euro-Klasse allerdings auch mit einigen ebenfalls guten Wettbewerbern wie dem Honor 8 oder dem Asus Zenfone 3 herumschlagen muss.
6. Technische Daten
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