ZTE Axon 7 im Test
ZTE Axon 7
- 5,5" QHD-Amoled-Display
- tolle Kamera mit OIS
- gute Lautsprecher mit Dolby Atmos
- schönes Metallgehäuse
- komplette Ausstattung
- günstiger als vergl. Wettbewerber
- Akkulaufzeit nur Durchschnitt
- Wasser/Staubschutz fehlt
- kein induktives Laden möglich
Das Axon 7 ist das erste High-End Smartphone des chinesischen Herstellers ZTE und bietet allerfeinste Technik im edlen Gewand zu einem absoluten Kampfpreis. Wir haben das ZTE Axon 7 ausführlich getestet.
Etwa 415 € kostet das Axon 7 derzeit bei Amazon. Zu diesem Preis bekommt man kein anderes Handy der Oberklasse, schon gar kein aktuelles. Kein Wunder also, dass das ZTE Flaggschiff das beste Preis/Leistungs-Verhältnis aller von uns bisher getesteten Smartphones in dieser Klasse erzielen konnte.
Gute Ausstattung, wenig Schwächen
Das Axon 7 punktet mit einer (fast) vollständigen Ausstattung sowie einem sehr schönen Alu-Gehäuse. In der Feature-Liste fehlt lediglich der Wasser- und Staubschutz sowie das induktive Laden des Akkus, welches bisher aber auch nur von Samsung bei den S7-Handys angeboten wird.
Die Pro-Seite ist da schon deutlich länger: Tolles 5,5 Zoll AMOLED-Display mit QHD-Auflösung, Fingerabdrucksensor, Kamera mit optischen Bildstabilisator sowie auf der Frontseite angebrachte, gute interne Lautsprecher und Dolby Atmos. Und wie bei High-End Smartphones üblich natürlich auch ein rasend schneller Prozessor, der es locker mit den Leistungen der Wettbewerber aufnehmen kann.
Im Lieferumfang des Axon 7 befindet sich neben dem Smartlet ein gut klingendes Headset, USB 3.0 Typ-C Ladekabel inkl. passenden QuickCharge 3.0 Ladeadapter, ein USB-B zu USB-C Adapter zum Kopieren von Daten und Einstellungen vom älteren Handy auf das Axon 7 sowie eine durchsichtige Schutzhülle. Kurzanleitung und Garantiehinweise sind natürlich auch noch dabei, so dass man den Lieferumfang als komplett bezeichnen kann.
Test-Kategorien
1. Verarbeitung / Wertigkeit
2. Display / Bedienung
3. Leistung / Ausstattung / Akku
4. Kamera / Beispielbilder und Video
5. Fazit / Pro und Contra / Alternativen
6. Technische Daten
Verarbeitung und Wertigkeit
Was macht man als chinesischer Hersteller, wenn alle Welt davon überzeugt ist, dass gutes Design nicht aus China, sondern aus den USA (okay, und Schweden) kommt? Ganz einfach: Man lässt sein Produkt in den USA designen. Genau das hat ZTE beim Axon 7 gemacht und so prangt auf der Rückseite des Handys der Schriftzug "Designed in the USA".
Kluger Schachzug, und tatsächlich macht das Axon 7 in Sachen Anmutung einiges her. Es ist aus Aluminium gefertigt und besitzt ein Unibody-Gehäuse und wiegt daher ganz schön schwere 175 Gramm. Das fühlt sich aber wertig an und wurde von uns deshalb nicht als störend empfunden, eher das Gegenteil ist der Fall. Mit den Abmessungen von 152 mm in der Höhe bei einer Bautiefe von 7,9 mm liegt das Axon 7 zudem gut in der Hand. Es ist damit einen kleinen Tick breiter als das S7 Edge, fühlt sich aber ähnlich kompakt an. Die Verarbeitung ist insgesamt prächtig, hier gibt es wirklich überhaupt nichts zu beanstanden!
Display und Bedienung
Als erstes ist uns aufgefallen, dass der Fingerabdruck-Sensor ein wenig in das Gehäuse des Axon 7 eingelassen wurde. Dadurch findet man den Sensor immer auf Anhieb und verschmiert nicht versehentlich die Kameralinse, wie das leider bei einigen anderen Handys schnell passieren kann. Der Sensor an sich funktioniert tadellos, blitzschnell und zuverlässig. Wir finden die Position auf der Rückseite nach wie vor am ergonomischsten. Zudem reicht es, wenn man seinen Finger auf den Sensor auflegt, ein vorheriges Betätigen oder Drücken ist also nicht notwendig.
Übrigens wird das Axon 7 nach Update auf Android 7 auch die Google-VR Plattform "Daydream" unterstützen. Wer sich künftig also in das VR-Abenteuer stürzen möchte ist mit dem Axon 7 schon mal gewappnet. Ausgeliefert wird das ZTE-Phone allerdings noch mit Android 6.0.1, das Update auf Nougat soll aber bereits in den Startlöchern stehen.
Zur ZTE-eigenen Benutzeroberfläche "Mifavor-UI 4.1" haben wir uns bereits beim Test des kleineren ZTE Axon 7 mini geäußert: Wir finden es optisch zwar nicht besonders ansprechend, es ist aber funktional und kann natürlich auch mit anderen Launchern wie z.B. Google Now angereichert werden.
Dieses Video in HD ansehen.
Leistung und Ausstattung
Auch die sonstige Ausstattung des Axon 7 kann sich sehen lassen: LTE mit bis zu 300 MBit/s im Download und 50 MBit/s im Upload (!) ist möglich und der interne Speicher von 64 GB kann per micro-SD Karte um bis zu 128 GB erweitert werden. Wie mittlerweile bei fast allen Smartphones üblich kommt ein Hybrid-Slot zum Einsatz, d.h. man kann entweder zwei SIM-Karten nutzen (Dual-SIM) oder eine nano-SIM und eine Speichererweiterung.
Leider ist WLAN nur mit b/g/n möglich, auf eine Unterstützung des 5 GHz-Kanals - also WLAN ac) muss man leider verzichten. Was gibt es noch? NFC, Bluetooth 4.2 und - sehr löblich - USB-C 3.0! Auf die Kamera-Ausstattung gehen wir weiter unten ein.
Kurz noch ein Wort zum Akku: Dieser hat eine Kapazität von 3.250 mAh und ist via QuickCharge 3.0 in ca. 70 Minuten voll aufgeladen. Die Akkulaufzeit fällt mit ca. 425 Minuten hingegen eher durchschnittlich aus, induktiv ladbar ist der Akku leider auch nicht. Okay, bei diesem Preis muss ja irgendwann auch mal eine Manko auftreten - aber geschenkt: Wer sein Handy sowieso jeden Abend an die Ladestation steckt, dem dürfte das ziemlich egal sein. Einen Tag lang hält der Akku bei normaler Nutzung ja auf jeden Fall durch.
In Sachen Audio fährt ZTE dagegen wieder schwere Geschütze auf: Nicht nur die Tatsache, dass Dolby Atmos an Bord ist, fällt positiv auf - auch die verbauten Hifi-Chipsätze AK4961 und AK4490 sind für den tollen Sound verantwortlich, den das Axon 7 mit Kopfhörern produziert.
Die beigelegten Headsets fanden wir übrigens auch schon recht gut. Diese werden in Apple-Manier in das Ohr eingehängt, also nicht wie oft üblich reingestopft. Das ist zwar vom Tragekomfort her sehr gut, dafür aber auch in Sachen Basswiedergabe etwas zurückhaltend.
Besonders gut finden wir die eingebauten Lautsprecher des Axon 7. Diese befinden sich beide auf der Vorderseite, sind schön laut und bieten echten Stereo-Sound. Natürlich ersetzen diese Speaker nicht gleich die Stereoanlage, aber beim Spielen oder auch beim Anschauen von Videos kommt da richtig klarer, schöner Sound rüber - klasse !
Vorhandene Ausstattungsmerkmale
+ Fingerabdrucksensor: Ja
+ Dual-SIM: Ja
+ USB 3.0 Typ C: Ja
+ Speichererweiterung per micro-SD: Ja
+ Dual-LED-Blitz: Ja
+ Selfiecam mit hoher Auflösung (mind. 8MP): Ja
+ LTE: Ja
- Akku per QuickCharge schnellladbar: Ja
- Autofokus per Laser oder Phase-Detection: Ja
- optischer Bildstabilisator: Ja
- NFC: Ja
- Videomodus Full-HD mit 60 BPS: Ja
Fehlende Ausstattungsmerkmale
- Gehäuse gegen Wasser/Staub geschützt: Nein- FM-Radio: Nein
- Akku induktiv ladbar (kabellos): Nein
- WLAN mit ac via 5 GHz: Nein
Kamera, Beispielbilder und Video
Die Hauptkamera löst mit 20 Megapixeln auf und wird von Dual-LED Blitz sowie einem optischen und elektronischen Bildstabilisator sowie Phase Detection Autofokus unterstützt. Anders als viele andere aktuellen Smartphone kann das Axon 7 zwar nicht mit Kamera-Gimmicks wie Dual-Linse, Bokeh-Effekt oder zweifacher Brennweite aufwarten, dafür macht es aber einfach sehr gute Fotos!
Die Selfie-Cam hat einen Fixfokus und macht ebenfalls einen guten Job. Wie mittlerweile üblich fällt die Brennweite der Selfiecam sehr weitwinkelig aus, so dass auch "Groupies" problemlos möglich sind. Ein Modus für die automatische Verschönerung ist natürlich auch dabei, kann aber auch abgeschaltet werden.
Insgesamt ist die Kamera-Performance also gut bis sehr gut und angenehm schnörkellos. Die Auslöseverzögerung ist zudem recht gering und auch die Foto/Video-App hat uns vor keine Probleme gestellt. Auto-HDR ist genauso dabei wir alle möglichen Kamera-Modi wie z.B. Zeitlupe, Zeitraffer, Panorama und natürlich auch ein Profi-Modus mit manuellen Einstellungsmöglichkeiten.
Testbilder des ZTE Axon 7
Bilder anklicken für Download in Originalgröße
Testvideo ZTE Axon 7
Die Video-Modi beim Axon 7 haben uns anfangs ein wenig verwirrt. Der OIS ist erst bei bei Full-HD Videos mit 30 Bildern pro Sekunde (oder schlechter) verfügbar. Das ist etwas schade, weil das Axon 7 mit 4K mit 30 FPS oder auch Full-HD mit 60 FPS aufnehmen kann, dann allerdings eben ohne den optischen Bildstabilisator. Davon abgesehen waren wir mit der Qualität der Videos aber durchaus einverstanden, wie folgendes Testvideo mit Full-HD bei 60 BPS zeigt.
Fazit, Pro und Contra, Alternativen
Das ZTE ist mit dem Axon 7 erfolgreich in der Liga der High-End Smartphones angekommen. Das Axon 7 bietet bis auf den fehlenden Wasser- und Staubschutz alles, was das Herz begehrt: Superschnelle Performance, tolle Kameras, ein edles Alu-Gehäuse, knackscharfes QHD-Display mit 5,5" Bildschirmdiagonale und dazu noch ein paar Zusatzfeatures wie die sehr guten Lautsprecher und Dolby Atmos.
Ein Vergleich mit den Wettbewerbern der Oberklasse zeigt: Das Axon 7 ist mit seinem derzeitigen Onlinepreis von ca., 415 Euro fast schon ein Schnäppchen - wobei es natürlich auch schon tolle Handys für 200 Euro gibt, dann aber eben nicht mit einer so kompletten Ausstattung.
Ob Fingerabdrucksensor, USB 3.0 Typ-C, Dual-LED-Blitz, LTE mit 300/50 MBit/s, Dual-SIM und Speichererweiterung per Micro-SD - es gibt fast nichts, was es beim Axon 7 nicht gibt. Okay, der Akku ist eher mittelmäßig und auch nicht induktiv ladbar, aber dennoch: Für nicht einmal 415 Euro derzeit unschlagbar!
Technische Daten
|