Lenovo Moto G5 im Test
Motorola Moto G5
- Fingerabdrucksensor
- Dual-SIM-fähig
- wechselbarer Akku
- gute Kameraleistung
- Rückseite teils aus Aluminium
- Akkulaufzeit mittelmäßig
- keine Headsets im Lieferumfang
Das Lenovo Moto G5 ist ein typisches Smartphone der Mittelklasse mit wenigen Schwächen und vielen Stärken, ohne dabei mit besonderen Spitzenleistungen aufzufallen. Es kostet unter 200 Euro und punktet vor allem mit einer guten Kameraleistung.
Mittelklasse - das hört sich im ersten Moment langweilig an. In der Mitte will sich ja eigentlich niemand aufhalten. Lieber weiter oben oder ganz unten - da ist es wenigstens spannend.
Bei Smartphones gilt dieser Grundsatz aber nur bedingt: Mittelklasse-Smartphones bieten häufig gute Leistungen und vor allem ein im Gegensatz zur Oberklasse ausgezeichnetes Preis/Leistungsverhältnis. Der Vorgänger des G5 - das Moto G4 - war monatelang in dieser Disziplin die klare Nummer 1 unserer Bestenliste. Mal sehen, ob das neue Moto G5 hier ähnlich gut abschneidet.
Der Lieferumfang des G5 ist Moto-typisch eher durchschnittlich. Ein USK-Kabel inkl. Stromadapter befindet sich im Karton nebst Akku und Papierkram. Kein Kopfhörer, kein Handyhülle oder anderes Zubehör. Braucht man in der Regel aber auch nicht. Der Ladeadapter ist zumindest FastCharge-fähig, der Akku des G5 ist damit schnell aufgeladen - das ist schon mal ein Vorteil. Das der Akku wechselbar ist, kommt ebenfalls auf die Haben-Seite, denn das ist heutzutage ja eher die Ausnahme.
Test-Kategorien
1. Verarbeitung / Wertigkeit
2. Display / Bedienung
3. Leistung / Ausstattung / Akku
4. Kamera / Beispielbilder und Video
5. Fazit / Pro und Contra / Alternativen
6. Technische Daten
Verarbeitung und Wertigkeit
Die Verarbeitung des Moto G5 geht in Ordnung. Die Rückseite besteht zumindest teilweise aus Aluminium, der Rahmen ist hingegen aus Kunststoff gefertigt. Trotzdem macht das G5 keinen billigen Eindruck, zudem ist die Kamera schön bündig in das Gehäuse eingelassen und ragt nicht hervor.
Die Abmessungen des G5 sind recht kompakt: 144mm in der Höhe und 73 mm in der Breite ermöglichen eine einhändige Bedienung und die Bautiefe von 9,5 mm ist auch okay. Auch das Gewicht von 145 Gramm lässt das Moto G5 recht wertig erscheinen.
Das Gehäuse des Moto G5 ist mit einer speziellen nano-Beschichtung gegen Spritzwasser geschützt. Ein Regenguss kann dem G5 also nichts anhaben, aber wasser- bzw. staubdicht ist es aber nicht. Also bitte weder untertauchen noch die Rallye Paris-Dakar mit diesem Handy absolvieren.
Display und Bedienung
Die Bedienung des Moto G5 geht dank des schlanken Stock-Androids 7.0 schön flüssig von der Hand. Nichts ruckelt, keine Werbeapp nervt - wunderbar. Besonders praktisch finden wir das zentrale Widget auf dem Home-Screen des G5, welches vier oft benötigte Funktionen abdeckt: Wetter, Uhr/Wecker, Kalender und Akku-Ladung. Warum macht das nicht eigentlich jeder Hersteller so?
Die Bedienelemente des G5 lassen ebenfalls keine Rätsel aufkommen: An/Aus-Schalter, Lautstärkeregler und Fingerabdrucksensor auf der Frontseite. Das wars. Der Sensor funktioniert schnell und zuverlässig. Einfach Finger auflegen und schon ist das G5 entsperrt. Schade, dass dieser Sensor nicht gleichzeitig auch als Home-Button fungiert. Hierfür gibt es die drei üblichen Android-Schalter auf dem Display, also als Softkey-Version.
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Leistung und Ausstattung
Der Akku mit seiner Kapazität von 2.800 mAh hat zu Nutzungszeiten von etwa 400 Minuten geführt. Das Handy muss also abends an die Steckdose. Die Aufladung des wechselbaren Akkus geht dank FastCharge dafür schön schnell. Induktives, also kabelloses Laden, wird vom G5 indes nicht unterstützt.
Die sonstige Ausstattung des G5 geht für eine Smartphone dieser Preisklasse in Ordnung, wie die folgende Übersicht zeigt. Highlights: Dual-SIM und Fingerabdruck-Sensor. Nicht so toll: Interner Speicher nur 16 GB, zum Glück per Micro-SD erweiterbar (max. 128 GB).
Vorhandene Ausstattungsmerkmale
+ Fingerabdrucksensor: Ja+ Dual-SIM: Ja
+ Speichererweiterung per micro-SD: Ja
+ Dual-LED-Blitz: Ja
+ LTE: Ja
+ FM-Radio: Ja
+ Akku per QuickCharge schnellladbar: Ja
+ Autofokus per Laser oder Phase-Detection: Nein
Fehlende Ausstattungsmerkmale
- Gehäuse gegen Wasser/Staub geschützt: Nein- USB Typ C: Nein
- Selfiecam mit hoher Auflösung (mind. 8MP): Nein
- Akku induktiv ladbar (kabellos): Nein
- optischer Bildstabilisator: Nein
- WLAN mit ac via 5 GHz: Nein
- NFC: Nein
- Videomodus Full-HD mit 60 BPS: Nein
Kamera, Beispielbilder und Video
Die Hauptkamera des Moto G5 löst mit 13 MP auf und besitzt einen Autofokus mit Phase-Detection. Dieser stellt schnell und zuverlässig scharf. Die Blende beträgt f/2.0 und eine Dual-LED für schummerige Lichtverhältnisse ist auch dabei - ein optischer Bildstabilisator hingegen nicht. Die Selfiecam löst nur mit 5 MP auf und hat uns von der Schärfe her nicht so gut gefallen. Dafür ist sie weitwinkelig ausgelegt und somit gut für Groufies geeignet.
Die Foto-und Videoapp ist angenehm unaufgeregt und nicht so überladen wie bei vielen anderen Smartphones. Es gibt nur die wichtigsten Modi (Zeitlupe, Panorama, Profi) und auf Verfremdungsquatsch wurde komplett verzichtet - gut so. Dafür werden in der oberen Leiste die wichtigen Optionen HDR, Blitz und Selbstauslöser eingeblendet - was will man mehr?
Testbilder Lenovo Moto G5
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Testvideo Lenovo Moto G5
Videos dreht man mit dem G5 maximal in Full-HD bei 30 Bildern pro Sekunde. 4K oder 2K ist nicht vorhanden, ein Videomodus mit 60 BPS leider auch nicht. Trotzdem gelingen mit dem Moto G5 gute Videos! Die Farben kommen natürlich rüber und auch mit starken Kontrasten hat das G5 sowohl bei Videos als auch bei Fotos keine Probleme.
Fazit, Pro und Contra, Alternativen
Das Fazit zum Moto G5 fällt einfach aus: Ein gutes Allround-Smartphone mit guten Grundleistungen und wenigen Schwächen. Okay, man kann damit beim Eismann niemanden so richtig beeindrucken, aber dafür kostet das G5 derzeit auch nur 185 Euro online. Und für diesen Preis gibt es kaum bessere Smartphones. Das Lenovo K6 ist noch günstiger (ca. 149 Euro) und das Honor 5C ebenfalls, dafür hat das G5 aber eben den Fingerabdrucksensor.
Und wenn das Handy verloren geht, geklaut oder in der Bahn vergessen wird, dann sind eben "nur" 185 Euro flöten gegangen. Fragen Sie mal Eltern, deren Kinder ein iPhone besitzen ...
Technische Daten
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