Sony Xperia L1: Einsteiger-Handy im Test
Mit dem Xperia L1 stellt Sony ein neues Smartphone in der Einsteigerklasse vor. Es kostet unter 200 Euro und bietet ein großes 5,5 Zoll Display. Wir haben uns das L1 genauer angesehen.
Das letzte Einsteiger-Handy von Sony war beim Start vor einem Jahr noch in der E-Klasse unterwegs, nämlich das Sony Xperia E5. Nun also auch eine Namensänderung in dieser Klasse: Offenbar heißen die neuen Einsteiger-Smartphones bei Sony ab sofort Xperia L. Das L1 kostet zum Marktstart wie sein Vorgänger 199 Euro. Es bietet ein ausgewachsenes Xperia-Feeling sowie einen ebenso ausgewachsenen Bildschirm, wie oft bei Einsteiger-Handys leider nur mit HD-Auflösung.
Zum Lieferumfang des Xperia L1 gehört neben Papierkram, Stromadapter und USB-Kabel (Typ-C) wieder der richtig gute Kopfhörer Sony MH750 samt InEar-Adaptern. Das L1 erscheint in Deutschland in den Farben Weiß, Schwarz und Pink (kreisch!) für wie gesagt 199 Euro - das ist auch noch der Online-Preis, weil dieses Smartphone gerade erst erschienen ist.
Test-Kategorien
1. Verarbeitung / Wertigkeit
2. Display / Bedienung
3. Leistung / Ausstattung / Akku
4. Kamera / Beispielbilder und Video
5. Fazit / Pro und Contra / Alternativen
6. Technische Daten
Verarbeitung und Wertigkeit
Wenn man das Sony Xperia L1 in die Hand nimmt, stellt sich sofort das wohlige Xperia-Feeling ein. Alles fühlt sich gut an und ist ebenso verarbeitet. Obwohl das Gehäuse des L1 aus Kunststoff gefertigt ist, tut dies der wertigen Anmutung keinen Abbruch. Die Rückseite ist matt und dabei Null anfällig für Fingerabdrücke - ein echter Vorteil!
Die Abmessungen sind naturgemäß (5,5" Display!) etwas ausladender, aber durchaus erträglich: 151 x 74 x 8,7 mm (H/B/T) haben wir gemessen. Das Gewicht beträgt 174 Gramm. Die seitlichen Gehäuseränder sind nach hinten abgerundet, dadurch liegt das Smartphone gut in der Hand. Alles in allem fühlt sich das Xperia L1 überhaupt nicht nach Einsteigerklasse an, das geht eindeutig in Richtung gehobene Mittelklasse - wie gesagt auch ohne Metall-Chassis.
Display und Bedienung
Das 5,5 Zoll - Display bietet zwar nur HD-Auflösung, macht aber dennoch keinen unscharfen Eindruck. Rein subjektiv betrachtet reicht die Auflösung von 1.280 x 720 bzw. Pixeldichte von 267 ppi im Alltag völlig aus. Die Helligkeit des IPS-Panels ist mit 400 Candela nicht herausragend, dieser Wert geht aber für ein Einsteigerhandy in Ordnung. Insgesamt ist das Display okay, mehr aber auch nicht.
Bei der Bedienung schöpft das L1 dann aus der vollen Xperia-Erfahrung, die auch teure Sony-Smartphone ausmachen. Es ist schwer zu erklären, aber Sony-Smartphones fühlen sich in der Bedienung sehr souverän an - so auch das L1. Sony schafft mit seiner Nutzeroberfläche einfach den Spagat zwischen helfenden Hinweisen und Apps, ohne den Nutzer dabei auf die Nerven zu gehen. "Erwachsen" oder "ausgereift" konnte man dazu auch sagen.
Sony bietet wie üblich zum Kennenlernen ein entsprechende App an, die einen bei den ersten Schritten an die Hand nimmt. Kenner brauchen das zwar nicht, aber Einsteiger- oder Android-Umsteiger werden das zu schätzen wissen. Z.B. erklärt einem diese App auch, wie man Daten von seinem alten auf das neue Smartphone kopiert - sehr hilfreich.
Bei den Hardware-Bedienelementen gibt es indes keine Überraschungen: An/Aus-Schalter, Lautstärkewippe und OnScreen-Android-Tasten, das wars. Kein Fingerabdrucksensor, keine extra Kamerataste, kein sonstiger Schnickschnack.
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Leistung und Ausstattung
In Sachen Leistung macht das L1 für ein Einsteiger-Handy eine ganz gute Figur. 35.845 Werte im Antutu-Benchmarktest sind ein guter Wert für diese Preisklasse. Natürlich reißt das L1 keine Bäume aus, wir konnten aber Spiele wie z.B. Traffic Rider problemlos und nahezu ruckelfrei spielen.
Als CPU kommt übrigens der MediaTek MT6737T mit 1,45 GHz-Taktung zum Einsatz. Der Arbeitsspeicher beträgt lässige 2 GB.
Okay, die Ausstattungsliste (siehe unten) ist nicht besonders lang, aber wer will es dem L1 bei diesem Preis verübeln? Immerhin finden wir LTE (max. 150 MBit/s), NFC, micro-SD Schacht (für SD-Karten bis max. 256 GB), Bluetooth 4.2 und WLAN b/g/n an Bord.
Der Akku hätte bei der Gehäusegröße ruhig etwas größer als die 2.620 mAh ausfallen können, trotzdem reicht es für ca. 450 Minuten Nutzungszeit. Induktives Laden und QuickCharge beherrscht die fest verbaute Batterie des Sony Xperia L1 allerdings nicht.
Eine Dual-SIM Funktion bietet das L1 genauso wenig wie Schutz vor Staub und Wasser. AN dieser Stelle sei aber noch einmal der Hinweis erlaub, dass wir es hier mit einem Einsteiger-Handy zu tun haben. Da möchte ich doch lieber noch einmal auf den wirklich guten Kopfhörer hinweisen, den Sony dem L1 beilegt.
Wer noch auf der Suche nach einem Ersatz-Headset ist: Unbedingt den MH750 von Sony in Betracht ziehen, den kann man natürlich auch separat bestellen - für nicht einmal 6 Euro !!!
Tipp: Sehr gut klingender In-Ear-Kopfhörer für Smartphones mit 3,5 mm Klinkenanschluss Sony MH750 nur 5,87 Euro !!! |
Vorhandene Ausstattungsmerkmale
+ Speichererweiterung per micro-SD: Ja+ LTE: Ja
+ FM-Radio: Ja
+ USB Typ C: Ja
+ NFC: Ja
Fehlende Ausstattungsmerkmale
- Gehäuse gegen Wasser/Staub geschützt: Nein- Akku induktiv ladbar (kabellos): Nein
- Fingerabdrucksensor: Nein
- Dual-LED-Blitz: Nein
- Dual-SIM: Nein
- Videomodus Full-HD mit 60 BPS: Nein
- Selfiecam mit hoher Auflösung (mind. 8MP): Nein
- Akku per QuickCharge schnellladbar: Nein
- Autofokus per Laser oder Phase-Detection: Nein
- optischer Bildstabilisator: Nein
- WLAN mit ac via 5 GHz: Nein
Kamera, Beispielbilder und Video
Tja, und nun zur Kamera. Ich mache es kurz: Doll ist die nicht. Schade, eigentlich kennt man Sony ja für seine guten Kameras mit extrem hoher Auflösung. Die Kamera des L1 löst zwar auch mit 13 Megapixeln auf, aber die Ergebnisse sind einfach nicht so gut, wie wir das eigentlich erwartet haben. Die Blende der Hauptkamera beträgt f/2.2.
Die Blende der Frontkamera (Selfiecam) löst mit 5 MP auf und hat ebenfalls eine Blende von f/2.2. Die ist weitwinkelig ausgelegt (24mm Brennweite), macht aber leider auch keine sonderlich guten Fotos.
Auf Foto-Schnickschnack wie Bildstabilisator, Laser-Autofokus oder DualCam muss man natürlich verzichten, das sei dem L1 in dieser Preisklasse auch verziehen. Trotzdem hätte sich Sony bei der Kamera etwas mehr Mühe geben können - Schade und Punktabzug.
Testbilder Sony Xperia L1
Die folgenden Bilder wurde mit dem Smartphone im Automatikmodus gemacht.
Bitte anklicken für Details und Möglichkeit zum Download in Originalgröße.
Testvideo Sony Xperia L1
Videos kann man maximal in Full-HD mit 30 Bildern pro Sekunde drehen:
Fazit, Pro und Contra, Alternativen
Für das Fazit möchte ich noch einmal kurz eine Lanze für das L1 brechen: Sony schafft es auch beim L1, ein schönes Gefühl bei der Nutzung des L1 auf die Beine zu stellen. Auch dieses günstige Einsteiger-Handy bietet also das erwachsene Xperia-Feeling, dass einen oft vergessen lässt, dass man es hier mit einem 200 Euro-Probanden zu tun hat.
Aber vielleicht fällt der Preis des L1 ja noch. Schon jetzt ist das L1 die günstigste Möglichkeit, in die Xperia-Welt von Sony einzutauchen.
Technische Daten
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