Huawei nova 2 im Test

Der Vorgänger des nova 2, also das Huawei nova, gehört nach Klicks zu den beliebtesten Handys bei Tariftipp.de. Insofern waren wir gespannt wie ein Flitzebogen, ob das nova 2 unsere hohen Erwartungen im Test erfüllen konnte.

Erster Eindruck: Das nova 2 besticht wie schon das nova durch eine ultrakompakte Handlichkeit sowie durch sein außergewöhnlich schönes Design.

Das ist zwar auch ein wenig Geschmackssache, aber wir haben niemanden gefunden, der nicht auch sofort vom nova 2 begeistert war. Oft wurde dieses Smartphone mit dem iPhone 7 verglichen und genau so fühlt es sich auch an!

Zum Test hatten wir die schwarze Version, die auf der Rückseite ein mattes Metallgehäuse aufweist. Das ist nicht nur schön schlicht sondern auch weniger anfällig für Fingerabdrücke als die neuerdings in Mode gekommenen Glas-Rückseiten. Wir präferieren nach wie vor ganz klar die matten Metallrückseiten, aber wie gesagt: Das ist natürlich Geschmackssache.
 

Das nova 2 gibt es neben der schwarzen Version auch noch in Blau und Gold und es ist seit ein paar Tagen zu einer UVP von 399 Euro in Deutschland erhältlich. Damit gehört es in die Kategorie "gehobene Mittelklasse" und darf sich z.B. mit den ähnlich schicken Handys der A-Klasse von Samsung herumschlagen.

Zum Lieferumfang des Huawei nova 2 gehört neben dem QuickCharge-fähigen Ladeadapter samt Datenkabel (USB-C) auch ein Kopfhörer, den wir schon von anderen Huawei-Modellen kennen. Dieser Kopfhörer klingt recht gut, allerdings fehlen ihm bauartbedingt ein wenig die Tiefbässe, weil die Stöpsel nur ins Ohr "eingehängt" werden, aber wie z.B. auch bei Apple-Headsets üblich nicht ganz das Ohr abschließen.

Den Klang des Headsets kann man per Software-EQ seinen Wünschen anpassen. Das ist bei Huawei-Handys nicht selbstverständlich.

Schade: Der EQ steht nur bei der Huawei-eigenen Musik-App zur Verfügung, in der Google Play Music App hingegen nicht.

Test-Kategorien

1. Verarbeitung / Wertigkeit
2. Display / Bedienung
3. Leistung / Ausstattung / Akku
4. Kamera / Beispielbilder und Video
5. Fazit / Pro und Contra / Alternativen 
6. Technische Daten
 

Verarbeitung und Wertigkeit

Ganz klar: Die Verarbeitung des nova 2 ist die eigentliche Stärke dieses Smartphones. Es ist hochwertig verarbeitet, schön kompakt und liegt durch sehr gelungene Abrundungen richtig gut in der Hand. Die matte Rückseite macht es außerdem weniger rutschig als Handys aus Glas. Die Höhe beträgt lässige 142 mm, die Breite nur 69 mm und die Bautiefe geschmeidige 6,9 mm.

Das Gewicht beträgt 143 Gramm. Insgesamt fühlt sich das Huawei nova 2 sehr, sehr wertig an. Wer schon mal ein aktuelles iPhone 7 von Apple in der Hand hatte dürfte kaum einen Unterschied zum nova 2 feststellen - absolute Oberklasse!

Display und Bedienung

Das Display des Huawei nova 2 ist 5 Zoll groß und löst in Full-HD auf (1.920 x 1.080 Pixel), was eine gute Pixeldichte von 441 PPI ergibt. Auch subjektiv ist das IPS-Panel sehr scharf. Die Helligkeit hingegen ist mit 415 cd/m2 nicht ganz so toll.

Innen ist die Ablesbarkeit damit natürlich noch in Ordnung, draußen hingegen wird es bei starkem Lichteinfall (Sonne!) hingegen schon etwas schwieriger mit der Ablesbarkeit. Sehr schön fanden wir hingegen das durch 2.5D-Glas hübsch zum Rand geschwungene Display.

Die Bedienbarkeit des Huawei nova 2 ist dank des kompakten Gehäuses hervorragend. Man erreicht auch einhändig alle Bedienelemente. Das nova 2 verfügt über einen Fingerabdrucksensor. Dieser ist dort platziert, wo er unserer Meinung nach auch hingehört: Auf die Rückseite unterhalb der Kamera. Dort befindet sich der Zeigefinger sowieso ständig und somit ist das Handy auch in Windeseile entsperrt. Wie üblich bei Huawei ist der Fingersensor schnell eingerichtet und reagiert sehr sicher und zuverlässig - so soll es sein.

Als Software kommt die aktuelle Android-Nougatversion (7.0) sowie die neueste EMUI von Huawei in der Version 5.1 zum Einsatz.

Leistung und Ausstattung

Als CPU kommt beim Huawei nova 2 der hauseigene Kirin 659 mit 8 Kernen und einer Taktung von 4 x 2,35 GHz zum Einsatz. Dem stehen stolze 4 GB Arbeitsspeicher zur Seite und so kommt das Handy auf einen AnTuTu-Benchmarkwert von 63.879 Punkten.

Das ist natürlich weit entfernt von den Turbo-Werten der Oberklasse, reicht aber trotzdem für ein flottes Arbeitstempo und auch zum Spielen. Andere Tester wollen dem nova 2 ein für den Preis etwas zu träges Verhalten andichten, das konnten wir aber überhaupt nicht feststellen. Apps starteten durchweg flott und auch bei Spielen wie z.B. Traffic-Rider gabs keine Ruckler.

Der Akku des nova 2 ist in Sachen Kapazität und Laufzeit mit dem guten Akku seines Vorgängers verglichen werden. Es gibt aber einen entscheidenden Vorteil: Der Akku ist QuickCharge-fähig! Eine Voll-Ladung dauert etwa 1,5 Stunden und 80% sind bereits nach weniger als 60 Minuten erreicht.

Der interne Speicher des Huawei nova 2 beträgt 64 GB und kann per micro-SD Karte um bis zu 128 GB nachgerüstet werden. Alternativ kann statt der micro-SD Karte auch eine zweite SIM-Karte (nano-SIM) eingelegt werden, dann mutiert das nova 2 zum Dual-SIM Handy.

Schade, dass Huawei auf einen Wasser/Staubschutz verzichtet hat. Ansonsten haben wir in der Ausstattungsliste des nova 2 eigentlich keine wichtigen Features vermisst:

Kamera, Beispielbilder und Video

Bei den Kameras hat Huawei gegenüber dem Vorgänger nova ordentlich einen draufgepackt: Die Hauptkamera des nova 2 kommt nun mit 2 Linsen (Dual-Cam) und einer Auflösung von 12 + 8 Megapixeln und die Selfie-Cam sogar mit einer Auflösung von 20 Megapixeln sowie einem Display-Blitz. Diese Blitz-Lösung ist allerdings nicht so gut wie ein dezidierter Blitz - siehe Testbilder unten - trotzdem natürlich besser als gar keine Aufhellung für die Frontkamera.

Mit der Frontkamera des Huawei nova 2 gelingen extrem geschmackvolle Potraits. Dies liegt allerdings weniger an der hohen Auflösung der SelfieCam, sondern viel mehr an der bereits von der P-Reihe bekannten Bokeh-Funktion des Handys.

Tippt man in der Fotoapp auf das Portrait-Symbol (siehe rechts), so erscheinen automatisch zwei Funktionen zur Steuerung des Verschönerungsgrads sowie zur Steuerung der Tiefenschärfe. 

Das bei den Testbildern hinterlegte zweite Selfie wurde in diesem Bokehmodus geschossen. Abgesehen vom etwas verschlafenen Eindruck des Redakteurs wirklich eine beeindruckende Leistung der Selfie-Kamera. Das erste Selfie der Testbilder wurde übrigens bei völliger Dunkelheit mit dem Displayblitz bei mittelstarkem Verschönerungsgrad aufgenommen.

Die Blende der Weitwinkel-Hauptkamera ist mit f/1.8 übrigens schön lichtstark. Das muss sie allerdings auch sein, denn Huawei hat leider den optischen Bildstabilisator beim nova 2 vergessen. Die beiden Linsen der Hauptkamera sorgen übrigens ähnlich wie beim iPhone für unterschiedliche Brennweiten. Man kann in der Foto-App sogar stufenlos in das Bild hineinzoomen. Bessere Ergebnisse erzielt man allerdings, wenn man mit der nativen (also "normalen") Brennweite der beiden Linsen fotografiert. Die Blende der Tele-Linse beträgt dabei f/2.4. 

Testbilder Huawei nova 2

Die folgenden Bilder wurde mit dem Smartphone im Automatikmodus gemacht. Bitte anklicken für Details und Möglichkeit zum Download in Originalgröße.

Testvideo Huawei nova 2

Fazit, Pro und Contra, Alternativen

Ganz klarer Fall: Das Huawei nova 2 ist ein würdiger Nachfolger des Huawei nova. Es bietet nun einen Akku mit QuickCharge-Funktion, verbesserte Kamerafunktionen, den größeren internen Speicher (64 statt 32 GB) und wurde in vielen, kleinen Details behutsam verbessert. 

Die größte Stärke des Huawei nova 2 ist sein todschickes Design und die überragende Handlichkeit. Niemand, der dieses Handy einmal in der Hand hatte, wird dieses Smartphone so schnell wieder hergeben wollen!

Der Preis ist allerdings ambitioniert: Für 399 Euro UVP bekommt man z.B. auch ein Samsung A5 2017. Trotzdem: Das Huawei nova 2 ist ein tolles Smartphone und eine echte Empfehlung für all diejenigen, die ein kompaktes und zugleich schönes Handy suchen.

Technische Daten