Archos Diamond Alpha im Test
Archos Diamond Alpha
- schlankes, schönes Alu-Gehäuse
- scharfes 5,2" Full-HD Display
- Display mit 2.5D Gorilla Glas 3
- Akku mit QuickCharge
- Dual-Kamera, Dual-SIM
- UI teilweise gewöhnungsbedürftig
- kein Wasser/Staubschutz
- Android 6 statt 7
- Umgebungslichtsensor arbeitet ungenau
- Kamera mit Schwächen bei Autofokus und Weißabgleich
Schicker, kleiner Handschmeichler: Das Archos Diamond Alpha ist ein kompaktes Smartphone mit Aluminiumgehäuse und Dual-Kamera. Wir haben es getestet.
Das "Diamond Alpha" ist eine Ko-Produktion des französischen Smartphone-Herstellers Archos und der chinesischen nubia, eine Tochterfirma des Handy-Riesen ZTE. Es gibt sogar ein baugleiches Schwestermodell, nämlich das nubia Z17 mini.
Wer das Diamond Alpha erstmals in die Hand nimmt, wird positiv überrascht sein: Das Handy ist angenehm kompakt und fühlt sich toll an. Es misst lediglich 146 mm in der Höhe und 72 mm in der Breite. Die Bautiefe beträgt schlanke 7,5 mm und das Gewicht liegt bei 155 Gramm. Subjektiv wirkt das Archos noch kleiner und erinnert ein wenig an das iPhone 7.
Das liegt natürlich an der Bauweise und dem Design: Die Rückseite ist matt (sandgestrahlt) und hinterlässt daher auch keine Fingerabdrücke. Man nimmt das Diamond Alpha einfach gerne in die Hand - ein echter Handschmeichler eben.
Zum Lieferumfang gehört ein USB-Kabel (Typ C), ein Stromadapter und ein Kopfhörer, der ganz okay klingt. Apropos Sound: Am unteren Gehäuserand befinden sich die internen Lautsprecher, die wg. der zwei Öffnungsgitter links und rechts nach Stereo aussehen - es handelt sich in Wahrheit jedoch nur um einen Lautsprecher, das linke Gitter ist also eigentlich überflüssig.
Ein Manko des Archos Diamond Alpha ist die mehr ganz taufrische installierte Android-Version 6.0 Marshmallow. Darüber liegt die nubia UI in der Version 4, die uns beim Test ein wenig Eingewöhnungszeit abgerungen hat. Teilweise sind die Menüpunkte in den Einstellungen etwas merkwürdig übersetzt, aber schlussendlich findet man sich natürlich auch damit nach einiger Zeit zurecht.
Auf der Vorderseite befindet sich unterhalb des Displays der Homebutton - mit einem roten Ring sehr schick designt. Aber wo sind bloß die beiden anderen Android-Tasten?!? Keine Panik, sie sind tatsächlich da, leuchten standardmäßig aber nur ganz kurz und auch nicht besonders hell auf. Das kann man in den Einstellungen aber glücklicherweise anpassen.Dieses Video in HD ansehen.
Was uns leider auch negativ aufgefallen ist, ist der Umgebungslichtsensor: Dieser arbeitet ungenau, sodass das Display vor allem bei wenig Licht häufig unvermittelt hell und dann wieder dunkel wird. Auf der Gehäuserückseite ist der Fingerabdrucksensor mittig und unterhalb der Kamera mit genügend Abstand platziert. Er reagiert etwas träge, dafür aber zuverlässig.
Gut hingegen hat uns der fest verbaute Akku gefallen: Er bietet mit knapp 3.000 mAh bei dieser kompakten Bauweise eine gute Kapazität und ist zudem per QuickCharge 3.0 schnellladefähig. Wir haben gute Akkulaufzeiten um die 500 Minuten gemessen, damit hält das Diamond Alpha locker einen Tag durch, bei mittlerer Nutzung sogar zwei.
Die sonstige Ausstattung ist okay, für die UVP von 399 Euro aber auch nicht wirklich supertoll. Ein Wasser- und Staubschutz bzw. eine IP-Zertifizierung fehlt, ansonsten sind die wichtigsten Dinge aber an Bord, wie die folgende Ausstattungsliste zeigt.
Vorhandene Ausstattungsmerkmale
+ Fingerabdrucksensor: Ja+ Dual-SIM: Ja
+ Speichererweiterung per micro-SD: Ja
+ USB Typ C: Ja
+ Akku per QuickCharge schnellladbar: Ja
+ Autofokus per Laser oder Phase-Detection: Ja
+ WLAN mit ac via 5 GHz: Ja
+ Videomodus Full-HD mit 60 BPS: Ja
+ Selfiecam mit hoher Auflösung (mind. 8MP): Ja
+ LTE: Ja
+ FM-Radio: Ja
Fehlende Ausstattungsmerkmale
- Gehäuse gegen Wasser/Staub geschützt: Nein- Dual-LED-Blitz: Nein
- Akku induktiv ladbar (kabellos): Nein
- optischer Bildstabilisator: Nein
- NFC: Nein
Als Display kommt beim Archos Diamond Alpha ein 5,2 Zoll IPS-Bildschirm mit Full-HD Auflösung zum Einsatz. Die Pixeldichte beträgt damit gute 424 ppi und auch die Bildschirmhelligkeit geht mit 450 cd/m2 in Ordnung.
Der verbaute Qualcomm Snapdragon 652 wurde bislang eher selten in Smartphones verbaut und macht einen guten Job. Die mit 1,8 GHz getaktete Octacore-CPU erreicht einen Antutu-Wert von guten 84.57 Punkten. Als Arbeitsspeicher verbaut Archos ebenfalls gute 4 GB RAM und eine Adreno 510-GPU verhilft dem Smartphone auch genügend Reserven zum ruckelfreien Spielen.
Der interne Speicher hat eine gute Kapazität von 64 GB und kann per micro-SD um bis zu 256 GB erweitert werden. Der SIM-Schacht ist hybrid ausgelegt, das heißt man kann alternativ zu einer nano-SIM und einer micro-SD Karte auch zwei nano-SIMS einlegen und damit das Archos Diamond Alpha als Dual-SIM Smartphone einsetzen.
Ebenfalls an Bord ist ein FM-Radio sowie WLAN in der schnellen AC-Ausbaustufe. Bluetooth ist in Version 4.2 ausgelegt, einen NFC-Chip sucht man hingegen vergeblich.
Die Dual-Kamera des Archos Diamond Alpha hinterlässt nach dem Test gemischte Gefühle. Die Hauptkamera löst mit 2 x 13 Megapixeln auf, hat eine Blende von f/2.0 und wird von einem Single-LED-Blitz unterstützt. Die Sony-Sensoren (IMX 258) teilen sich RGB und S/W-Aufgaben, unterschiedliche Brennweiten (opt. Zoom) gibt es also nicht. Die Selfie-Kamera hat zwar keinen eigenen Blitz, dafür aber eine sehr gute Auflösung von 16 Megapixeln.
Zwar ist die Bildqualität grundsätzlich in Ordnung, beim Weißabgleich und beim Autofokus gab es aber hin und wieder Probleme. Die Hauptkamera hat eine Tendenz zum Blaustich und der Autofokus hat Probleme, wenn sich das Motiv nahe an der Kamera befindet - dann wird häufig auf den Hintergrund scharf gestellt.
Gut gefallen hat uns dagegen der Fotomodus "Hochformat", bei der die Dual-Kamera mit den Sony-Bildsensoren ihre Fähigkeiten unter Beweis stellt. In diesem Modus kann man Fotos mit starken Tiefenschärfe-Effekt machen, die man von anderen Smartphones unter dem Begriff Bokeh- oder Portraitmodus kennt.
Merkwürdig: Die Möglichkeit zur nachträglichen Bearbeitung solcher Aufnahmen muss man in den Einstellungen erst aktivieren. Dann kann man die Blende und damit den Tiefenschärfe-Effekt oder auch den Fokuspunkt nachträglich setzen, was gut funktioniert und zu schönen Aufnahmen führt (siehe nachfolgende Bildergalerie).
Die folgenden Bilder wurde mit dem Smartphone im Automatikmodus gemacht.
Bitte anklicken für Details und Möglichkeit zum Download in Originalgröße.
Videos kann man mit dem Archos Diamond Alpha max. in 4K (Ultra-HD) mit 30 Bildern pro Sekunde oder in Full-HD mit 60 Bildern pro Sekunde drehen. Leider gibt es keinen optischen Bildstabilisator, daher sollte man das Handy beim Drehen von Videos sehr ruhig halten, sonst werden die Aufnahmen verwackelt.
Fazit zum Archos Diamond Alpha
Das Archos Diamond Alpha ist ein typischer Vertreter kompakter Smartphones. Die Leistung könnte für die aufgerufene UVP von 399 Euro zwar besser sein, dafür punktet das Archos aber mit einem stilsicheren Design und hochwertiger Verarbeitung. Standard-Anwendungen wie Whatsapp, Facebook & Co. funktionieren völlig problemlos und auch die Dual-Kamera verhilft in der Regel zu schönen Bildern.
Damit kommt als Zielgruppe vor allem jene Käuferschicht in Frage, die auf technische Highlights pfeifen und mehr Wert darauf legen, dass das Handy aufgrund seiner Kompaktheit auch in die Hosentasche passt und französischen Chick verbreitet - und eben genau das bietet das Archos Diamond Alpha.
Technische Daten
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