Motorola Moto X4 im Test
Das Motorola Moto X4 ist ein neues Smartphone der gehobenen Mittelklasse für 349 Euro.
Es hat fast alle Ausstattungs-Merkmale eines Oberklassen-Handys und ist deshalb mehr als nur einen Blick wert. Wir haben das Moto X4 ausgiebig getestet.
Mittlerweile umfasst die Motorola Modellpalette fünf Serien: C, E, G, Z und eben die X-Klasse. Je "höher" der Buchstabe, desto leistungsfähiger die jeweiligen Modelle. Die X-Klasse ist also unterhalb der High-End-Serie mit seinen Z-Modellen positioniert.
In der mittlerweile vierten Generation der X-Serie verzichtet Motorola auf verschiedene Modelle. Gut so, in der dritten Generation gab es noch drei Modelle, deren Einordnung auch aufgrund der etwas merkwürdigen Benamsung schwer fiel.
Das ist alles Schnee von gestern, mittlerweile haben die Moto-Modelle auch wieder den Markennamen "Motorola" auf der Verpackung und das X4 ist ein wirklich sehr gelungenes Smartphone geworden, wie man im Laufe dieses Tests noch feststellen wird.
Beginnen wir mit dem Lieferumfang: Es gibt weder Kopfhörer noch Schutzhülle noch sonstiges Zubehör. Lediglich ein Daten- und Ladekabel (USB-C) samt Stromadapter befindet sich nebst Handy in der einfach gehaltenen Schachtel.
Sehr gut: Beim USB-Port handelt es sich um das ultraschnelle USB 3.1 und der Stromadapter sowie der Akku des X4 unterstützen QuickCharge, also das schnelle Laden.
Test-Kategorien
1. Verarbeitung / Wertigkeit
2. Display / Bedienung
3. Leistung / Ausstattung / Akku
4. Kamera / Beispielbilder und Video
5. Fazit / Pro und Contra / Alternativen
6. Technische Daten
Moto X4: Verarbeitung und Wertigkeit
Beim ersten in die Hand nehmen fällt sofort das tolle Glasdesign sowie die erstklassige Verarbeitung des Moto X4 ins Auge. Wäre da nicht Dual-Kamera, könnte man bei der Betrachtung der Rückseite glatt denken, dass man ein Samsung Galaxy S7 edge vor sich hat. Das liegt an der schon zu den Rändern hin gewölbten Rückseite, welche übrigens genau wie das Display durch Gorilla-Glas geschützt wird.
Wir hatten zum Test die Version "Sterling Blue", die auf der Rückseite wunderschön bläulich schimmert und ganz klar Oberklassen-Flair versprüht. Je nach Lichteinfall ändert sich die Farbgebung ein wenig, das erinnert stark an das damals hierfür oft bewunderte Honor 8.
Auch das Displayglas ist wie die Rückseite etwas gewölbt und sämtliche Ränder sind abgerundet - das X4 hat einfach überhaupt keine Ecken und liegt wunderschön in der Hand. Aus unserer Sicht eines der schönsten Motorola-Handys überhaupt!
Da hier kein Moto-Mod Anschluss verbaut wurde, wird die Rückseite optisch auch nicht gebrochen. Kleiner Wermutstropfen: Die Dual-Cam ragt deutlich aus dem Gehäuse hervor und die Rückseite ist aufgrund des Glas-Designs natürlich auch etwas anfällig für Fingerabdrücke, wegen einer speziellen Beschichtung allerdings bei weitem nicht so stark wie beispielsweise das HTC U11.
Moto X4: Display und Bedienung
Das Display des X4 ist 5,2 Zoll groß und löst mit Full-HD (1.920 x 1.080) Pixeln auf, was eine Pixeldichte von strammen 424 PPI ergibt. Es handelt sich um ein IPS-Display mit guter bis sehr guter Bildschirmhelligkeit und Blickwinkelstabilität. Auch subjektiv betrachtet ist das Display knackscharf und bietet eine natürliche Farbdarstellung. Aufgrund des eher kleinen Displays ist das X4 weitgehend einhändig bedienbar. Die Displayränder links und rechts sowie oben und unten sind okay, es ist halt ein klassisches Displaydesign ohne FullVision oder 18:9-Format.
Das X4 misst in der Höhe 148 mm, in der Breite 73 mm und in der Bautiefe kommt es auf 8 mm. Das Gewicht beträgt 163 Gramm. Subjektiv betrachtet machte es auf mich allerdings einen schwereren Eindruck, de facto aber allesamt typische Werte für ein Smartphone mit 5,2 Zoll Display und Metall-Chassis.
Nach kurzer Eingewöhnung vermisst man die drei standardmäßig angezeigten Android-Tasten nicht mehr und spart sich dadurch Platz auf dem Display. Wer es lieber klassisch mag kann sich die Android-Tasten natürlich jederzeit wieder anzeigen lassen.
Auf dem Homescreen platziert Motorola wie gewohnt sein Kombi-Widget, welches gleichzeitig den Akkuladestand, Wetter, Uhrzeit sowie Datum anzeigt. Tippt man auf einen Teil dieses Widgets, so wird beispielsweise der Wecker oder der Kalender gestartet - sehr praktisch.
Dieses Widget wird übrigens auch im gesperrten Zustand des Handys angezeigt - allerdings nur dann, wenn man das Handy kurz bewegt. Auf diesem Quasi-Allways-On Display werden natürlich auch eingehende Nachrichten u.Ä. angezeigt.
Dieses Video in HD ansehen.
Moto X4: Leistung und Ausstattung
Wir haben bei der praktischen Nutzung des Moto X4 keine Ruckler oder Pausen oder dergleichen feststellen können. Auch Spiele wie z.B. Traffic Racer machen dem X4 natürlich keine Probleme.
Positiv auf der Ausstattungsliste macht sich vor allem der Wasser- und Staubschutz nach IP68 bemerkbar. Das ist auch in dieser Preisklasse alles andere als üblich. Zudem finden wir hier LTE in der Kategorie 11, d.h. surfen ist mit 600 MBit/s möglich! Der 3.000 mAh-Akku bietet Turbo-Charging und läuft nach 15 Minuten Aufladezeit bereits bis zu 6 Stunden.
Bis auf einen optischen Bildstabilisator und induktivem Laden haben wir in Sachen Ausstattung keine fehlenden Features entdeckt. Man kann also sagen, dass das Moto X4 bis auf den Mittelklasse-Prozessor in Sachen Ausstattung als Oberklassen-Smartphone durchgehen könnte. Richtig gut!
Vorhandene Ausstattungsmerkmale
+ Fingerabdrucksensor: Ja+ Gehäuse gegen Wasser/Staub geschützt: Ja
+ USB 3.1 Typ C: Ja
+ Akku per QuickCharge schnellladbar: Ja
+ Dual-SIM: Ja
+ Speichererweiterung per micro-SD: Ja
+ Dual-LED-Blitz: Ja
+ Metallgehäuse Ja
+ Selfiecam mit hoher Auflösung (mind. 8MP): Ja
+ WLAN mit ac via 5 GHz: Ja
+ NFC: Ja
+ Videomodus Full-HD mit 60 BPS: Ja
+ Autofokus per Laser oder Phase-Detection: Ja
+ LTE: Ja
+ FM-Radio: Ja
Fehlende Ausstattungsmerkmale
- Akku induktiv ladbar (kabellos): Nein- optischer Bildstabilisator: Nein
Moto X4: Kamera, Beispielbilder und Video
Darüber hinaus hat das X4 aber noch Menge weitere Spielerein an Bord. So gibt es eine mehr schlecht als recht funktionieren Objekterkennung, lustige Maskenfunktionen a lá Snapchat bei der Selfiekamera und natürlich auch einen Profimodus zur manuellen Belichtungssteuerung.
Als Fokus-Technologie kommt bei der Hauptkamera ein zielsicherer PDAF zum Einsatz, der auch bei schlechten Lichtverhältnissen gut funktioniert, wenn auch nicht so pfeilschnell wie bei High-End Handys.
Die Selfiekamera löst mit sehr guten 16 MP auf und wird von einem Blitz unterstützt. Zusätzlich gibt es einen Low-Light-Modus, bei dem der Selfiesensor bzw. die Auflösung auf 4 Megapixel runtergeschraubt wird, um mehr Licht einzufangen.
Die Kamera-App des X4 bietet für Selfies jede Menge Spielerein, so z.B. Snapchat ähnliche Maskierungen und natürlich auch einen Beauty-Modus.
Nicht verschweigen wollen wir außerdem eine Objekterkennung, die mehr oder weniger automatisch Informationen zum Motiv gibt. Bei uns hat das allerdings nur selten geklappt, was aber auch an der Auswahl der Motive liegen kann.
Testbilder Moto X4
Die folgenden Bilder wurde mit dem Smartphone im Automatikmodus gemacht.
Bitte anklicken für Details und Möglichkeit zum Download in Originalgröße.
Testvideo Moto X4
Videos kann man mit dem X4 entweder mit 4K und 30 Bildern pro Sekunde oder mit Full-HD und 60 Bildern pro Sekunde aufnehmen. Es gibt zwar keinen optischen Bildstabilisator, dafür aber zumindest einen elektronischen.
Moto X4: Fazit, Pro und Contra, Alternativen
Wahnsinn, was Motorola mit dem X4 hier für 349 Euro auf die Beine stellt! Das soll noch gehobene Mittelklasse sein? Wäre nicht der Preis und der Mittelklasse-Prozessor, würde man hier aufgrund kompletten Ausstattung und der Anmutung sofort auf Oberklasse tippen.
Wer wie wir das Moto X4 ein paar Tage genutzt/getestet hat, fragt sich unweigerlich, warum man für ein anderes Smartphone über 1.000 Euro ausgeben soll. Muss man nicht! Wer auf der Suche nach einem neuen Handy ist und etwa 350 Euro anlegen möchte: Unbedingt Moto X4 ansehen.
Moto X4: Technische Daten
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