Honor 10 im Test
Honor 10
- Preis/Leistungs-Hammer !!!
- edles Design & sehr gute Verarbeitung
- hervorragende Dual-Kamera mit KI
- 5,84" Display im 18:9 Format
- sehr gute Performance dank Kirin 970 CPU
- 64 oder 128 GB, LTE Cat.18, aptX HD etc.
- kein Wasser/Staubschutz
- kein micro-SD Schacht
- kein opt. Bildstabilisator
- Akku nicht induktiv ladbar
Das Honor 10 ist das neue Oberklassen-Smartphone der Huawei-Tochter Honor und begeistert durch ein bemerkenswert gutes Preis-Leistungsverhältnis.
Es kostet nur 399 Euro, ist aber fast genauso gut ausgestattet wie das erst kürzlich vorgestellte Huawei P20 für 649 Euro.
Der Unterschied zum P20 aus gleichem Hause findet sich in der Kamera, die beim Honor 10 nicht den Leica Schriftzug trägt. Ansonsten sind die beiden Geräte aber fast baugleich und damit hat das Honor 10 natürlich beim Preis deutliche Vorteile. Die Variante mit 128 GB kostet mit 449 Euro genau 200 Euro weniger als das P20 von Huawei!
Auch beim Design hat Honor mit dem Honor 10 nachgezogen. Dieses Smartphone gibt es in beiden Farbverlaufsvarianten "Phantom Blue" und "Phantom Green", was sehr stark an die Farbe "Twilight" des P20 Pro von Huawei erinnert. Auch das Honor 10 gibt es nun also mit wunderschönen Farbverläufen von blau/türkis/grün/lila - je nach Lichteinfall.
Wer es etwas konservativer mag, für den gibt es das Honor 10 auch noch klassisch in den Farben Schwarz und Grau. Zum Marktstart gibt es im Honor-Shop dann auch gleich noch den Kopfhörer "Monster Headphone II" kostenlos obendrauf.
Im Lieferumfang des Honor 10 befindet sich neben dem Smartphone auch noch eine transparente Handyhülle aus Silikon und einen Strom-Adapter, der QuickCharge unterstützt. Das nennt sich bei Honor dann "SuperCharge" und funktioniert wirklich klasse: In ca. 30 Minuten kann man den Akkuladezustand auf 50 Prozent befeuern.
Test-Kategorien
1. Verarbeitung / Wertigkeit
2. Display / Bedienung
3. Leistung / Ausstattung / Akku
4. Kamera / Beispielbilder und Video
5. Fazit / Pro und Contra / Alternativen
6. Technische Daten
Verarbeitung und Wertigkeit
Die Verarbeitung des Honor 10 ist hochwertig. Es besteht auf Vorder- und Rückseite aus Glas und hat einen polierten Rahmen aus Aluminium. Die Glasrückseite ist leider anfällig für Fingerabdrücke, sieht dafür aber natürlich sehr schick aus. Die Abmessungen sind mit 150 x 71 x 7,7 mm (H/B/T) recht kompakt und auch das Gewicht ist mit 153 Gramm okay - das Honor 10 fühlt sich merkwürdigerweise deutlich leichter an. Leider ist das Gehäuse nicht gegen Wasser und Staub geschützt.
Display und Bedienung
Das Display des Honor 10 misst 5,84 Zoll in der Bildschirmdiagonale und löst mit FHD+ auf, was 2.280 x 1.080 Pixeln und eine Pixeldichte von guten 432ppi entspricht. Wer eine solche hohe Auflösung nicht benötigt kann diese in den Einstellungen auch auf HD+ (1.520 x 720 Pixel) runterschrauben um noch mehr Energie zu sparen.
Das Display besitzt eine gute Leuchtkraft von ca. 550 Candela und ist damit auch outdoor noch gut ablesbar. Die Blickwinkelstabilität des LCD-Panels ist okay und die mittlerweile fast schon obligatorische Display-Aussparung am oberen Bildschirmrand ("Notch") ist deaktivierbar. Insgesamt ein tolles Display mit sehr natürlichen Farben und hohen Kontrasten, sehr gut ablesbar und auch subjektiv betrachtet knackscharf.
Auch in Sachen Bedienung kann das Honor 10 überzeugen. Dank Android 8.1 und EMUI 8.1 ist die Bedienung flüssig und stellt den Besitzer vor keinerlei Probleme. Es gibt sehr viele und schöne Bildschirm-Hintergründe und mit einem Wisch nach rechts vom Homescreen aus wird der Google Newsfeed mit personalisierten Infos aufgerufen. Auch der Google Assistant ist mit ab Bord und wird beim Aussprechen von "Ok Google" aufgerufen und kann sodann per Sprachsteuerung befragt werden. Das funktioniert übrigens auch aus dem gesperrten Zustand heraus, praktisch z.B. beim Autofahren.
Das Honor 10 ist mit einigen zusätzlichen Apps bestückt (z.B. ebay, Netflix, Amazon, Booking.com, Spiele etc.), was dem einen oder anderen Nutzer stören könnte. Außerdem gibt es Service-Apps, z.B. um mit dem Kundenservice von Honor Kontakt aufzunehmen oder um sich Tipps rund um das Smartphone abzuholen. Zudem gibt es eine sehr schöne animierte Wetter-App. Wem dass alles zu viel ist, kann diese Apps natürlich deinstallieren - uns hat dies nicht gestört, wir hätten uns fast alle Apps sowieso installiert.
Superschick: Fingerabdrucksensor unter Glas
Eine Besonderheit bei der Bedienung ist der Fingerabdrucksensor, der beim Honor 10 unterhalb des Display-Glases auf der Front untergebracht ist. Das sieht sehr schick aus, man nimmt den Sensor eigentlich gar nicht mehr war. Man kann ihn daher natürlich zum Entsperren auch nicht mehr erfühlen, trotzdem haben wir ihn während des Tests eigentlich immer schnell "gefunden". Allerdings ist uns aufgefallen, dass die Einrichtung eines Fingerabdrucks länger dauert als bei normalen Sensoren. Das ist allerdings so dramatisch nicht, denn man richtet die oder den Fingerabdruck ja nur einmal an. Praktisch: Der Sensor dienst auch als zusätzlicher Homebutton.
Schnelle Gesichtserkennung
Als weitere Entsperrmöglichkeit bietet das Honor 10 eine Gesichtserkennung. Diese arbeitet zwar nicht drei- sondern nur zweidimensional, konnte im Test aber trotzdem nicht z.B. durch ein Foto ausgetrickst werden. Die Registrierung des Gesichts läuft rasend schnell (einfach in die SelfieCam schauen, fertig) und auch die Entsperrung per Gesichtserkennung ist richtig flott und funktioniert mit und ohne Brille. Besonders praktisch: Liegt das Handy auf dem Tisch, so muss man nur anheben und draufschauen, schon ist es entsperrt und einsatzbereit. In Sachen Entsperrung ist die Kombi aus Fingersensor und Gesichtserkennung unschlagbar.
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Leistung und Ausstattung
In Sachen Leistung und Ausstattung können wir eigentlich all das wiederholen, was wir schon beim Test des Huawei P20 gesagt haben. Der HiSilicon Kirin 970 ist ein rattenschneller 8-Kern-Prozessor mit 2,36 GHz Taktung und befeuert das Honor 10 zu einem Antutu-Wert von Punkten. Diese CPU wird übrigens auch in den aktuellen Huawei-Flaggschiffen P20 Pro und Mate 10 Pro eingesetzt. Noch Fragen?
Der Arbeitsspeicher des Honor 10 liegt bei 4 GB RAM. Der interne Speicher beträgt entweder 64 GB oder 128 GB. Der Aufpreis für die 128er-Variante liegt bei 50 Euro, sollte aber dennoch in Betracht gezogen werden, weil der interne Speicher nicht per micro-SD Karte erweitert werden kann.
Der fest verbaute Akku besitzt eine Kapazität von 3.400 mAh, das reicht für eine Laufzeit von etwa 550 Minuten. Der Akku ist dank der "SuperCharge"-Technik von Huawei schnellladefähig - und der mitgelieferte Stromadapter unterstützt diesem Modus auch. Leider ist der Akku nicht induktiv ladbar - schade.
Das Honor 10 hat lediglich einen internen Lautsprecher, Stereo-Wiedergabe ist also nicht möglich. Trotzdem klingt Musik aus dem unten angebrachten Speaker gar nicht so übel und wenn nötig auch laut und deutlich.
Die sonstige technische Ausstattung ist komplett: NFC, Bluetooth 4.2, WLAN ac (2,4 und 5 GHZ) und LTE mit max. 1.200 MBit/s im Download sind an Bord. Auf ein FM-Radio muss der Nutzer verzichten - in Zeiten von Internetradio sicherlich kein Beinbruch. Das Honor 10 besitzt übrigens einen separaten NPU-Chip für KI-Anwendungen, der vor allem beim Fotografieren zum Einsatz kommt - dazu unten mehr.
Vorhandene Ausstattungsmerkmale
+ Fingerabdrucksensor: Ja+ Gesichtserkennung: Ja
+ Dual-SIM: Ja
+ Dual-LED-Blitz: Ja
+ Metallgehäuse Ja
+ Selfiecam mit hoher Auflösung (mind. 8MP): Ja
+ Akku per QuickCharge schnellladbar: Ja
+ Autofokus per Laser oder Phase-Detection: Ja
+ WLAN mit ac via 5 GHz: Ja
+ NFC: Ja
+ Videomodus Full-HD mit 60 BPS: Ja
+ LTE: Ja
+ USB Typ C: Nein
+ FM-Radio: Ja
Fehlende Ausstattungsmerkmale
- Gehäuse gegen Wasser/Staub geschützt: Nein- Akku induktiv ladbar (kabellos): Nein
- Speichererweiterung per micro-SD: Nein
- optischer Bildstabilisator: Nein
Kamera, Beispielbilder und Video
Auch bei der Kamera schöpft das Honor 10 aus dem Vollen. Die Hauptkamera besteht aus zwei Objektiven mit den Auflösungen von 24 und 16 Megapixeln. Die beiden Sensoren nehmen Farb- und S/W-Informationen getrennt voneinander auf und fügen beide Bilder nach der Aufnahme zusammen, was für kontrastreiche und scharfe Aufnahmen sorgt. Natürlich werden die beiden Sensoren auch für Portrait-Aufnahmen mit verschwommenen Hintergrund genutzt (Bokeh-Modus).
Das Honor 10 bietet zahlreiche Foto- und Videomodi, darunter ist ein Pro-Modus, Zeitlupe, Zeitraffer, Panorama, Lichtmalerei und zahlreiche weitere Modi (siehe Screenshot rechts). Besonders hervorzuheben ist aber der AI-Modus, den man im Automatikmodus hinzuschalten kann. Tut man dies, so versucht eine AI-Lösung das Motiv zu interpretieren und nimmt entsprechende auf dieses Motiv angepasste Einstellungen vor.
Aber nicht nur das: Die AI-Lösung ist auch in der Lage, verschieden Bereiche des Bildes getrennt voneinander zu optimieren. So erkennt die KI z.B. Person, Pferd, Himmel und Hintergrund auf einem Bild und kann alle 4 Ebenen für sich aufpeppen.
Das funktioniert tatsächlich ziemlich gut, allerdings hat die KI bei manchen Grüntönen Probleme, sodass das Grün dann extrem verstärkt wird. In solchen Fällen schaltet man die AI dann einfach aus und alles ist wieder gut. Man kann die AI-Erkennung übrigens auch nachträglich deaktivieren und sieht dann den Unterschied zur normalen Aufnahme.
Die Selfie-Kamera des Honor 10 löst mit 24 MP (!) auf. Auch hier gibt einen Bokeh-Modus und natürlich auch den obligatorischen Beauty-Regler, der die Haut weicher und zarter erscheinen lässt, als sie eigentlich ist. Zudem gibt es auch einen AR-Modus, mit dem man sich Snap-mäßig Hasenohren an den Kopf beppen kann. Naja.
Insgesamt ist die Kameraleistung des Honor 10 beeindruckend. Allerdings gibt es doch noch einen kleinen, erkennbaren Respektabstand zu den Leica-Knipsen beim Huawei P20 bzw. P20 Pro. Das zeigt sich manchmal beim Weißabgleich und bei der Belichtung bzw. den Kontrasten. Außerdem fehlt dem Honor 10 gegenüber den P20-Modellen ein optischer Bildstabilisator. Videos werden aber elektronisch - also per Software - stabilisiert und das funktioniert auch recht gut (siehe Testvideo unten).
Testbilder & Testvideo Honor 10
Die folgenden Bilder wurde mit dem Smartphone im Automatikmodus gemacht.
Bitte anklicken für Details und Möglichkeit zum Download in Originalgröße.
Fazit, Pro und Contra, Alternativen
Das Honor 10 ist ein tolles Smartphone zu einem fantastischen Preis. Es gehört eindeutig in die Oberklasse, obwohl es keinen Wasser- und Staubschutz bietet und die Kamera ohne optischen Bildstabilisator auskommen muss. Der fehlende micro-SD Schacht findet sich mittlerweile (leider) bei vielen High-End Smartphones. Wer viele Videos dreht oder einfach viel Speicherplatz benötigt greift besser zum 128 GB Modell für immer noch supergünstige 449 Euro. Zum Vergleich: Das vergleichbare Huawei P20 kostet 649 Euro.
Das Honor 10 hat eine sehr gute Kamera mit AI-Funktionen und ein sehr schönes Gehäuse im Glasdesign. Es ist trotz des 5,84" Display noch kompakt und fasst sich dank den schönen Rundungen auch richtig gut an. Bei Performance und technischer Ausstattung bleibt kein Auge trocken, das Honor 10 ist tatsächlich trotz des niedrigen Preises ein echtes Oberklassen-Smartphone.
Wer ein vergleichbares Smartphone sucht muss bei älteren Modellen wie z.B. dem LG G6 suchen. Bei den aktuellen Smartphones gibt es kaum Alternativen - außerdem vielleicht dem View 10 von Honor selbst. Das hat ein Alugehäuse und kostet mittlerweile auch nur noch 439 Euro, muss aber ohne AI-Kamera auskommen.
Wir sind jedenfalls begeistert vom Honor 10 und können dieses Handy uneingeschränkt empfehlen. Wer zwischen 400 und 450 Euro ausgeben will/kann, MUSS sich dieses Handy unbedingt genauer ansehen. Geiles Teil!
Technische Daten
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