Moto G6 Play im Test
Motorola Moto G6 Play
- Akku mit sehr guter Laufzeit & QuickCharge
- Stock-Android 8 Oreo mit Google Assistant
- 5.7" Display im "MaxVision" 18:9 Format
- NFC, FM-Radio, Fingerabdrucksensor
- Display nur mit HD-Auflösung
- etwas langsamer Autofokus
- Rückseite anfällig für Fingerabdrücke
- mäßige Ausstattung
Das Moto G6 Play ist das günstigste Moto der neuen G6-Reihe von Motorola. Es kostet zum Marktstart 199 Euro und bietet unter anderem einen 4.000 mAh Akku mit QuickCharge. Wir haben das Moto G6 Play getestet.
Die Moto G Serie ist seit der Vorstellung des ersten Modells im Jahr 2013 für Motorola ein voller Erfolg. Die Smartphones der Mittelklasse bestachen schon immer durch eine annehmbare Hardware zu einem vernünftigen Preis und kamen daher vor allem beim jüngeren Publikum gut an.
Das hier getestete Motorola Moto G6 Play macht da natürlich keine Ausnahme. Die aktuelle G6-Serie besteht aus drei Modellen: Dem besten Gerät "Moto G6 Plus" mit 5,9 Zoll Display für 299 Euro UVP, dem Standard-Modell "Moto G6" mit 5,7 Zoll Display für 249 Euro UVP und eben dem "Moto G6 Play" für nur 199 Euro UVP.
Wer nun vermutet, dass das G6 Play aufgrund des günstigen Preises gegenüber den beiden Schwestermodellen mit schlechterer Ausstattung auskommen muss, liegt prinzipiell richtig - bis auf den Akku, doch dazu später mehr. Schauen wir uns zunächst den Lieferumfang an.
Lieferumfang des Motorola Moto G6 Play
Im grell-grünen Verkaufskarton befindet sich neben dem Smartphone und einer Kurzanleitung auch noch ein USB-Kabel (Typ C), eine Sim-Tool Spange und einen Stromadapter sowie löblicherweise auch eine weiche transparente Handyhülle aus Silikon. Einen Kopfhörer sucht man hingegen vergebens.
Test-Kategorien
1. Verarbeitung / Wertigkeit
2. Display / Bedienung
3. Leistung / Ausstattung / Akku
4. Kamera / Beispielbilder und Video
5. Fazit / Pro und Contra / Alternativen
6. Technische Daten
Verarbeitung und Wertigkeit
Die Abmessungen des Gehäuses betragen 154 / 72 / 9 mm (H/B/T) bei einem Gewicht von 175 Gramm. Damit ist das Moto G6 Play kein kompaktes Handys mehr, was aber natürlich vor allem am 5,7 Zoll großen Display liegt. Das Gehäuse ist gegen Spritzwasser geschützt, eine IP-Zertifizierung liegt allerdings nicht vor.
Display und Bedienung
Das Display kommt mit seiner Auflösung von 1.440 x 720 Pixel (HD+) nur eine Pixeldichte von 282 ppi. Das ist im Gegensatz zu den beiden Schwestermodellen eine erste Einschränkung und auch andere Smartphones dieser Preisklasse bieten teilweise schon Full-HD Auflösung. Gut hingegen ist das moderne 18:9 Format und die damit verbundenen recht schmalen Displayränder. Die Leuchtkraft des Bildschirms liegt bei akzeptablen 425 Candela und auch die Blickwinkelstabilität des IPS-Displays geht in Ordnung. Insgesamt ist das Display mit seiner Bildschirmdiagonale von 5,7" okay, mehr aber auch nicht.
Die wichtigste Zusatz-App ist die Moto-App, mit der man auch die sogenannten "Moto-Actions" definieren kann. Dabei handelt es sich um Gesten, mit denen man bestimmte Aktionen starten kann, z.B. wird durch zweimaliges Wenden des Smartphones die Kamera gestartet.
Mit einem Wisch nach rechts vom Homescreen aus wird der Google Newsfeed eingeblendet. Der Google Assistant ist auch an Bord und kann durch längeres Drücken der Home-Taste aktiviert werden.
Die Bedienung des Moto G6 Play ist auf jeden Fall eine der Stärken dieses Smartphones. Aufgrund der schlichten Oberfläche und der in übersichtlichen Anzahl installierten Apps lassen sich die Möglichkeiten des Moto G6 Play schnell erfassen. Die Bedienung läuft zudem flüssig, in Sachen Bedienung gibt es keine Unterschiede zum Moto G6 oder Moto G6 Plus - Klasse!
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Leistung und Ausstattung
Als Prozessor verbaut Motorola beim Moto G6 Play einen Snapdragon 430 mit 1,4 GHz Taktung. Diese Octacore-CPU sowie der Arbeitsspeicher von guten 3 GB RAM ergeben einen Antutu-Benchmark von 58.642 Punkten. Dieser Wert ist für die Preisklasse von 200 Euro okay, eine Rakete ist das G6 Play allerdings nicht. Beim Starten von Apps vergeht schon ein Moment, aber ohne das es einen auf die Nerven geht.
Richtig klasse ist der fest verbaute Akku mit seiner großen Kapazität von 4.000 mAh. Die Akkulaufzeit liegt bei sehr guten 850 Minuten und viele Nutzer dürften damit 2 Tage ohne Aufladen durchkommen. Supergut ist vor allem auch die Tatsache, dass das Moto G6 Play schnellladefähig (QuickCharge) ist und der mitgelieferte Ladeadapter diese Option unterstützt.
So kann man das Moto G6 Play innerhalb von etwa 30 Minuten auf 50 Prozent Akkuladung vollpumpen. Das ist in dieser Preisklasse alles andere als üblich. Der Akku ist sicherlich DAS Kaufargument für das G6 Play und auch gegenüber den beiden anderen G6-Modellen ein echter Vorteil.
Ein weiterer Vorteil, den sich das G6 Play mit den beiden anderen G6-Geräten teil, ist der SIM-Schacht, der den gleichzeitigen Einsatz von zwei nano SIM-Karten nebst einer micro-SD Karte ermöglicht. Normalerweise kommt bei Dual-SIM Handys ein sogenannter Hybrid-Slot zum Einsatz, der dem man entweder zwei nano-SIMs oder eine nano-SIM und eine micro-SD Karte einsetzen kann.
Der interne Lautsprecher des Moto G6 Play sitzt auf der Unterseite und klingt klar und deutlich. Stereo-Sound gibt es nicht, aus der Hörmuschel oben kommt bei der Audio-Wiedergabe nicht raus - warum eigentlich nicht?
Die sonstige Ausstattung des Moto G6 Play ist okay, allerdings gegenüber dem Moto G6/Plus etwas abgespeckt. Es gibt weder Gesichtserkennung noch schnelles WLAN und auch kein USB-C Anschluss. Der interne Speicher geht mit 32 GB in Ordnung und wie schon gesagt auch per micro-SD erweiterbar. Ein Fingerabdrucksensor ist beim Moto G6 Play natürlich auch verbaut und zwar günstig platziert auf der Rückseite unterhalb der Kamera. Insgesamt geht die Ausstattung des Moto G6 Play für den Preis in Ordnung.
Vorhandene Ausstattungsmerkmale
+ Fingerabdrucksensor: Ja+ Dual-SIM: Ja
+ Speichererweiterung per micro-SD: Ja
+ Selfiecam mit hoher Auflösung (mind. 8MP): Ja
+ Autofokus per Laser oder Phase-Detection: Ja
+ LTE: Ja
+ NFC: Ja
+ FM-Radio: Ja
Fehlende Ausstattungsmerkmale
- Akku per QuickCharge schnellladbar: Nein- Metallgehäuse Nein
- USB Typ C: Nein
- WLAN mit ac via 5 GHz: Nein
- Dual-Cam: Nein
- Gesichtserkennung: Nein
- Akku induktiv ladbar (kabellos): Nein
- Gehäuse gegen Wasser/Staub geschützt: Nein
- Videomodus Full-HD mit 60 BPS: Nein
- optischer Bildstabilisator: Nein
- Dual-LED-Blitz: Nein
Kamera, Beispielbilder und Video
Die Aufnahmen der Hauptkamera sind aber dennoch qualitativ durchaus ansprechend. Die Farben sind tendenziell eher zurückhaltend und die Schärfe und Belichtung sind durchaus brauchbar. Das gilt sowohl für Aufnahmen bei Tageslicht als auch bei nicht so guten Lichtverhältnissen.
Die Selfie-Kamera knipst mit 8 Megapixeln Auflösung und besitzt ebenfalls ein eigenes Blitzlicht. Und auch diese Fotos haben uns sehr gut gefallen. Insgesamt hat uns die ausgewogene Kameraleistung des Moto G6 Play positiv überrascht. Wenn auch die zur Verfügung stehenden Modi eher als "überschaubar" zu bezeichnen sind, so gelingen mit diesem Smartphone wirklich überraschend gute Fotos - und auch Videos, wie die folgenden Beispielbilder und das Beispielvideo in der maximalen Videoauflösung (Full-HD mit 30 bps) zeigen.
Testbilder & Testvideo Moto G6 Play
Die folgenden Bilder wurde mit dem Smartphone im Automatikmodus gemacht.
Bitte anklicken für Details und Möglichkeit zum Download in Originalgröße.
Fazit, Pro und Contra, Alternativen
Das Moto G6 Play ist ein gutes Smartphone mit einem tollen Akku und einer ordentlichen Kamera. Das wird Käufer mit einem Budget von etwa 200 Euro freuen, denn diese beiden Aspekte werden häufig als die wichtigsten Features bei einem Smartphone genannt.
Der Name "Play" ist unserer Meinung nach etwas irreführend, weil man annehmen könnte, dass sich das Moto G6 Play besonders gut zum Spielen eignen würde, was aber nur eingeschränkt der Fall ist. Trotzdem ist das Moto G6 Play eine Empfehlung, weil es sich wegen der schön schlichten Android-Version flüssig bedienen lässt und einen vor keine Rätsel stellt.
Technische Daten
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