Huawei Mate 20 im Test
Huawei Mate 20
- gut verarbeitetes Glas-Alu-Gehäuse
- superflotte CPU Kirin 980
- riesiges 6,5" IPS Display mit Mini-Notch
- sehr gute Kamera mit drei Brennweiten
- sehr lange Akkulaufzeit und Schnellladung
- kein induktives Laden
- neuer Speicherkartentyp
- kein Wasser/Staubschutz
- groß / etwas unhandlich
Das Huawei Mate 20 ist mit einer UVP von 799 Euro und einem Straßenpreis von mittlerweile 545 Euro das interessanteste der drei Modelle der Mate-Serie von Huawei. Wir haben es getestet.
Das Mate 20 ist gegenüber dem Spitzenmodell Mate 20 Pro zwar in der Ausstattung ein wenig abgespeckt, bietet aber dennoch High-End Handy-Technik zu einem akzeptablen Preis.
Test-Kategorien
1. Lieferumfang / Farben / Preise
2. Was uns am Huawei Mate 20 gut gefallen hat
3. Was uns am Huawei Mate 20 nicht gefallen hat
4. Ausführlicher Videotest
5. Ausstattung
6. Testfotos und Testvideo
7. Technische Daten
8. Fazit
Lieferumfang / Farben / Preise
Lieferumfang: Kopfhörer und Handyhülle sind dabei.
Im Lieferumfang finden sich neben dem Smartphone auch eine transparente Handyhülle aus Silikon, eine schnellladefähiger Stromadapter mit satten 22,5 Watt Leistung sowie ein gut klingender Kopfhörer und natürlich der übliche Papierkram und ein Sim-Tool zum Öffnen des Sim-Schachts. Der Kopfhörer klingt okay, ist aber ein bisschen bassarm. Im Vergleich zu den tollen Kopfhörern von Sony, Samsung und HTC könnte Huawei hier nach unserem Geschmack ruhig noch etwas mehr bieten.
Das Huawei Mate 20 gibt es in den Farben Schwarz, Blau und Twilight und kostet in der in Deutschland einzig erhältlichen Speichervariante mit 128 GB Festspeicher und 4 GB Arbeitsspeicher ca. 545 Euro. Es ist seit November 2018 erhältlich und dürfte nicht mehr allzu stark im Preis fallen.
Was uns am Huawei Mate 20 gut gefallen hat
Anders als beim Mate 20 Pro ist das Display des Mate 20 nicht gebogen, sondern liegt plan auf. Viele Nutzer empfinden das als Vorteil, weil man bei den "ge-edgten" Handys oft versehentlich Apps startet, was hier beim Mate 20 also nicht der Fall ist. Im Gegensatz zum Mate 20 Pro kommt das Mate 20 übrigens mit einer sehr kleinen, tropfenförmigen Notch aus, in der die Selfiekamera untergebracht ist.
Überhaupt ist das Display eines der Highlights des Mate 20: Es misst gewaltige 6,5 Zoll in der Diagonale und löst mit 2.244 x 1.080 Pixeln auf. Das entspricht Full-HD+ und einer Pixeldichte von 382ppi, was mehr als ausreichend scharf ist. Das Pro-Modell löst zwar deutlich stärker auf und ist mit OLED-Technik ausgestattet, das IPS-Panel des Mate 20 lässt sich subjektiv betrachtet aber genauso gut ablesen und ist mit 600 cd/m2 zudem schön hell. Insgesamt also ein toller Bildschirm bei beiden Modellen!
Das Gehäuse hat in Anbetracht der Displaygröße noch akzeptable Abmessungen. Trotzdem ist das Mate 20 natürlich kein kleines Handy, es liegt dank der abgerundeten Rückseite aber gut in der Hand. Die Verarbeitung des Handys im Glas-Design mit Aluminium-Rahmen ist hervorragend und steht dem teureren Pro-Modell ist nichts nach.
Das Huawei Mate 20 hat einen analogen Kopfhöreranschluss sowie interne Stereo-Lautsprecher. Das macht aus dem Smartphone zwar noch keine Stereoanlage, aber z.B. beim Schauen von Videos ist der Stereoeffekt deutlich wahrnehmbar und verbessert den Spaßfaktor erheblich. Als zweiter Lautsprecher dient die Hörmuschel.
Einen Sonder-Pluspunkt verdient sich der Akku des Huawei Mate 20. Er bietet eine Kapazität von 4.000 mAh und sorgt für extrem gute Laufzeiten von bis zu 14 Stunden! Außerdem ist der Akku schnellladefähig, was bei Huawei "Super-Charge" genannt wird. Das mitgelieferte Netzteil pumpt den Akku innerhalb von einer halben Stunde zu etwa 50 Prozent auf - richtig gut!
An Bord ist außerdem ein NFC-Chip, Bluetooth in der aktuellen Version 5.0, schnelles WLAN ac und sogar ein FM-Radio. LTE funkt mit bis zu 1.400 MBit/s im Download und auch einen Infrarot-Sensor zur Steuerung des Fernsehers hat Huawei dem Mate 20 spendiert.
Ein weiterer Unterschied zum Pro-Modell liegt im Fingerabdrucksensor, der beim Mate 20 klassisch auf der Gehäuserückseite unterhalb der Kamera untergebracht ist. Auch diese Lösung finden viele Nutzer besser als den moderneren im Display untergebrachten Sensor des Mate 20 Pro, weil dieser klassische Sensor noch schneller reagiert und zuverlässiger ist. Die Gesichtserkennung des Mate 20 funktioniert im Vergleich zum Pro ebenfalls nur in klassischer 2D-Manier, also ohne Infrarot-Unterstützung. Trotzdem war diese zumindest bei normalen Lichtverhältnissen schnell und zuverlässig.
Bei der Kamera verbaut Huawei wie beim Mate 20 Pro auch beim Mate 20 eine Triple-Kamera von Leica. Es gibt hier allerdings ein paar Unterschiede zwischen beiden Modellen: Während der Brennweitenbereich beim Pro 16 bis 83 Millimeter abdeckt, sind es beim Mate 20 nur 17 bis 52 Millimeter. Das Tele-Objektiv vergrößert also nur 2-fach.
Es ist auch nicht so, dass die drei Objektive des Mate 20 für unterschiedliche Brennweiten zuständig sind. Das Hauptobjektiv mit 12 Megapixel Auflösung ist für die normale und die Tele-Brennweite zuständig und das zweite Objektiv für den Weitwinkel. Die dritte Linse dient zur Tiefenmessung für den Bokeh- und Portraitmodus.
Die Bildqualität des Mate 20 ist klasse, kann dem Pro-Modell mit 40 MP Auflösung aber nicht ganz das Wasser reichen. Hier dürfte sich also der Hauptgrund für den großen Preisunterschied beider Modelle finden. Die Selfiekamera des Mate 20 löst übrigens mit 24 Megapixeln auf und erzielt richtig gute Ergebnisse (siehe Beispielfotos unten). Auch bei der Selfiecam gibt es übrigens einen Bokeh-Modus und natürlich jede Menge Beauty-Funktionen zum Verschönern der Hauttöne und sogar für ein dünneres Gesicht - Photoshop adé.
Beim Filmen im Videomodus fällt der richtig gute elektronische Bildstabilisator positiv auf. Dieser funktioniert in allen Video-Modi (das ist nicht selbstverständlich) und macht einen richtig guten Job. Hier kommt die KI-Power des Kirin 980 zur Geltung, die für eine solche Funktion nötig ist.
Das hat uns am Huawei Mate 20 nicht gefallen
Wie bereits angedeutet fehlen dem Mate 20 einige Ausstattungsmerkmale wie z.B. der Schutz vor Staub und Wasser und die Möglichkeit des induktiven Ladens des Akkus. Zudem ist das Handy aufgrund des riesigen Displays nicht ganz so handlich wie kleinere Handys und außerdem nervt das neue von Huawei ins Leben gerufenen Speicherkartenformat "nano memory card". Bereits erworbene micro-SD Karten können nicht mehr genutzt werden - schade.
Eine weitere Kleinigkeit ist uns beim Fotografieren aufgefallen: Das Mate 20 überrascht häufig mit der Meldung "Gerät ruhig halten, Bild wird schärfer gestellt". Wenn man diese Meldung sieht, hat man das Handy in der Regel aber bereits bewegt ... naja, ist nicht die Regel, hat aber dennoch ab und zu genervt.
Aufgrund der LCD-Technik des Bildschirms gibt es beim Mate 20 leider auch kein Allways-On Display, weil dies zu viel Energie verbrauchen würde. Ansonsten hat das Huawei Mate 20 aber kaum Schwächen. All das, was das Handy kann, macht es auch richtig gut.
Videotest des Huawei Mate 20
Dieses Video in HD ansehen.
Ausstattung des Huawei Mate 20
Vorhandene Ausstattungsmerkmale
+ Metall- oder Glas-Design: Ja+ Fingerabdrucksensor: Ja
+ Gesichtserkennung: Ja
+ Sprachsteuerung: Ja
+ Gestensteuerung: Ja
+ Display im 18:9 Format: Ja
+ Dual-Hauptkamera: Ja
+ Portrait/Bokeh-Modus: Ja
+ Autofokus per Laser/PDAF: Ja
+ optischer Bildstabilisator: Ja
+ Video in Full-HD@60bps: Ja
+ Akku schnellladbar: Ja
+ USB Typ C: Ja
+ USB 3.1: Ja
+ WLAN ac mit 5 GHz: Ja
+ Dual-SIM: Ja
+ NFC: Ja
+ FM-Radio: Ja
Fehlende Ausstattungsmerkmale
- Schutz gegen Wasser/Staub: Nein- Allways-On Display: Nein
- Dual-Selfiekamera: Nein
- Seflie-Blitz: Nein
- Akku kabellos laden: Nein
- Akku wechselbar: Nein
- micro-SD: Nein (stattdessen nano-memory-Card)
Testfotos
Die folgenden Bilder wurden mit dem Huawei Mate 20 aufgenommen.
Zum Download eines Originalfotos einfach das gewünschte Bild anklicken/antippen.
Testvideo
Dieses Testvideo wurde in der maximalen Videoauflösung mit der Hauptkamera des Huawei Mate 20 aufgenommen und unbearbeitet/roh hochgeladen.Technische Daten des Huawei Mate 20
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So testet Tariftipp.de Smartphones
Handytests werden bei uns nach einem festgelegten Schema durchgeführt. Jedes Smartphone wird beim Durchlaufen des Testparcours auf folgende Aspekte gecheckt: Lieferumfang, Gehäuse und Verarbeitung, Display, Bedienung, Performance, Ausstattung sowie der Foto- und Videoleistung. Besonderen Wert legen wir dabei auf die praktische Nutzung des Handys. Statt unendlich vieler Zahlen zeigen wir lieber die Vor- und Nachteile sowie Besonderheiten des Probanden, die wir nach ca. 1 Woche Nutzung in praktischen Einsatz ermitteln konnten.
Jedes Smartphone erhält nach Abschluss des Tests eine Gesamtnote sowie eine Preis-Leistungsnote. Die Gesamtnote bestimmt den Rang in unserer Bestenliste, in der die Note in Sachen Preis/Leistung täglich einmal aktualisiert wird. Dadurch bleibt die Preis-Leistungsnote auch nach längerer Zeit aktuell und gültig. Die Bestenliste kann auf Wunsch auch nach Gesamturteil, Preis/Leistung, Preis, Testdatum sowie Nutzerbewertungen sortiert werden.
Zu jedem Handytest gehört bei uns auch die Nennung von zwei bis vier Alternativ-Smartphones, die zum Testzeitpunkt einen ähnlichen Preis sowie eine vergleichbare Leistung aufzeigten. Noch ausführlicher ist unser Handy-Vergleich, bei dem zwei oder drei Handys direkt miteinander verglichen werden können.
Wir bekommen die Testgeräte i.d.R. direkt von den Herstellern bzw. deren Agenturen für etwa 2 Wochen kostenlos zum Test zur Verfügung gestellt. Hierzu schließen wir einen Leihvertrag, der den kostenpflichtigen Rückversand des Testhandys umfasst. Wir bekommen für die Handytests keinerlei Vergütungen, weder von den Herstellern, noch deren Agenturen oder sonstigen Firmen.