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Samsung SGH-i900 Omnia: Ein Handy für alles

11.11.2008 von

Samsung SGH-i900 Omnia

Platz 808/861
UVP: 649,00 €
Datum: 11.11.2008

  • 26,2
  • Gesamturteil:
  • 0,0
  • Preis/Leistung:
  • **
  • Sprachempfang:
  • **
  • Bedienung:
  • **
  • Foto/Video:
  • **
  • Audio/MP3:
  • **
  • Internet:
  • ***
  • Akkuleistung:

Samsung SGH-i900 Omnia: Ein Handy für allesDas lateinische Wort „Omnia“ heißt so viel wie alles und nicht viel weniger möchte das Samsung SGH-i900 Omnia können. Im Test offenbarte das Multifunktions-Handy einige Stärken, aber auch einige Schwächen.

Nicht nur das iPhone kommt mit einem berührungsempfindlichen Bildschirm daher, auch das SGH-i900 ersetzt die herkömmliche Tastatur durch einen Touchscreen.

Als Betriebssystem verwendet Samsung allerdings kein Apple-Produkt, sondern Windows Mobile 6.1, das im Test leider ein paar Mal abstürzte. Aufgrund der standardmäßig recht kleinen Schrift- und Feldgrößen gestaltet sich zudem die Menüsteuerung mitunter schwierig. So erschließt sich das Speichern von Kontakten oder das Blättern in der Kontaktliste nicht intuitiv.

Menschen mit „Wurstfingern“ haben am SGH-i900 wenig Freude, so dass sich hier der Einsatz des mitgelieferten Sticks lohnt. Leider ist der Stab anders als beim Schwestermodell SGH-i780 nicht im Gehäuse integriert und muss mittels Metallöse am Gehäuse befestigt werden.

Auch ohne dieses kleine Helferlein geht das Erstellen von SMS recht komfortabel von der Hand. Egal ob man das Omnia senk- oder waagerecht hält, der Bildschirm dreht sich dank eingebauter Sensoren mit und es erscheint eine große virtuelle QWERTZ-Tastatur, wie man sie von der PC-Tastatur kennt.

Das Touchscreen-Display des Handys weist eine Auflösung von 240 x 400 Pixel auf, stellt maximal 65.536 Farben dar und ist mit einer Diagonale von 3,2 Zoll nur wenig kleiner als das des iPhone. Nur bei sehr starker Sonneneinstrahlung ist der Bildschirm des SGH-i900 nicht lesbar, wenngleich man sich bei der Nutzung am Tage ein wenig mehr Helligkeit wünschen würde.

Andererseits kann man Samsungs Multifunktions-Handy schon fast als vollwertiges Navigationsgerät bezeichnen. Der GPS-Empfänger ist ebenso an Bord wie ein Kfz-Ladekabel sowie Universalhalterung samt Saugnapf, mit der das Samsung an der Windschutzscheibe befestigt wird.

Die Navi-Software stammt vom Zulieferer Route 66. Zwar enthält diese nur Kartenmaterial für Deutschland, Österreich und die Schweiz, aber es handelt sich um eine Vollversion, d.h. anders als bei anderen Navi-Handys fallen keine Kosten für eine weitere Nutzung der Software.

Die Navi-Funktion des Samsung Omnia eignet sich vor allem für den Einsatz zu FußDie Software von Route 66 braucht zwar mehr Zeit als konventionelle Navis, um betriebsbereit zu sein, aber der Fortschritt gegenüber älteren Samsung-Modellen ist spürbar. Auf freier Strecke gibt sich die Anwendung, wenn sie erst einmal läuft, keine Blöße. Selbst die Umschaltung auf den Nachtmodus gelingt relativ problemlos, aber bei der Größe der Informationen über zu fahrende Kilometer und Geschwindigkeit sollte noch einmal nachgebessert werden.

Beim Fahren in der Stadt enttäuscht das Samsung, weil der GPS-Empfänger ein ums andere Mal das Positionssignal verliert. Eindeutig besser geeignet ist das SGH-i900 da für den Einsatz per pedes. Mit seinen Abmessungen von 112 x 57 x 12,5 Millimetern ist das Omnia noch ein wenig kleiner als Apples iPhone und passt damit noch besser in die Hosentasche. Bei der Nutzung im Fußgängermodus fällt die schwache Batterie, die bereits nach drei Stunden GPS-Navigation den Geist aufgibt, nicht weiter ins Gewicht.

Kinderkrankheiten, die beim ersten iPhone besonders kritisiert wurden, nämlich die fehlende UMTS-Schnittstelle und die unterdimensionierte Zwei-Megapixel-Kamera, sind beim SGH-i900 nicht zu finden. Besonders die Kamera sucht in dieser Klasse ihresgleichen.

Eine Auflösung von immerhin fünf Megapixeln kombiniert mit Blitz, Autofokus, Bildstabilisator, Wide Dynamic Range, Gesichts- und Lächelerkennung sorgen vor allem bei Tagaufnahmen für eine unvermutet gute Qualität. Bei Innen- und Nachtaufnahmen müssen jedoch deutliche Einbußen in Kauf genommen werden. Vor allem an den Rändern verliert so manche Aufnahme an Schärfe.

Andererseits macht die Verwaltung von Fotos und anderen Dateien wie Songs oder Videos Spaß, denn der interne Speicher von acht bzw. 16 Gigabyte bietet mehr als ausreichend Platz und kann per microSDHC-Karten sogar auf bis zu 32 Gigabyte erweitert werden.

Dadurch, dass der Bildschirm des SGH-i900 auch im Querformat abgelesen werden kann, ist er geradezu prädestiniert für die mobile Internetnutzung. Mit Opera 9.5 hat Samsung einen Browser vorinstalliert, der sämtliche Web-Standards beherrscht.

Dank HSDPA werden Seiten ähnlich schnell aufgebaut wie bei Apples iPhone 3G. Das WLAN-Modul hingegen lässt leider eine ausreichend starke Sende- und Empfangsleistung vermissen. Praktisches Detail: Wenn man den Browser aufruft, wechselt die Darstellung in den Vollbildmodus. Beim Erstellen von E-Mails helfen die gut abzulesenden und zu drückenden Tasten der virtuellen QWERTZ-Tastatur.

Mit einer Bautiefe von nur 12,5 Millimetern passt das Samsung SGH-i900 in jede HosentascheLast but not least handelt es sich bei dem SGH-i900 Omnia immer noch in erster Linie um ein Mobiltelefon und ausgerechnet bei dieser Funktion sind Abstriche zu machen.

Zwar sind Gesprächspartner klar verständlich, aber der Sprecher selbst kommt für sein Gegenüber eher gedämpft daher. In beeinträchtigten Empfangssituationen verstärkt sich dieser Effekt noch mehr, allerdings hält die GSM-Verbindung auch bei nur noch einem Balken in der Anzeige.

Der Akku des Samsung könnte gern ein wenig standhafter ausfallen. Die an sich großzügig bemessene Kapazität von 1.440 Milliamperestunden liefert im Gesprächsmodus maximal fünf Stunden. Surft man mit dem Handy per UMTS oder HSDPA im Internet, ist allerdings schon nach drei Stunden das Ende der Fahnenstange erreicht.

Fazit

Nutzer, die möglichst viele Funktionen in einem Gerät vereint wissen wollen, sind mit dem Samsung SGH-i900 bestens bedient.

Besonders die Digitalkamera bietet erstaunliche Resultate, der interne Speicher ist riesig und die Navi-Funktion vor allem bei Fußmärschen auf fremdem Terrain praktisch. Zudem wird das Samsung anders als Apples iPhone 3G von allen Mobilfunkbetreibern angeboten.

Mit einem Preis von 649 Euro (UVP ohne Vertrag) ist das Omnia allerdings kein Sonderangebot und für Einsteiger einen Tick zu kompliziert. Nutzer, die Wert auf gute Telefoneigenschaften und eine langlebige Batterie legen, sollten auf einfachere Handys zurückgreifen.