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HTC Desire: Android-Handy mit Ein-Gigahertz-Prozessor

11.06.2010 von

HTC Desire

Platz 731/861
UVP: 499,00 €
Datum: 11.07.2010

  • 38,9
  • Gesamturteil:
  • 8,0
  • Preis/Leistung:
  • ****
  • Sprachempfang:
  • *****
  • Bedienung:
  • **
  • Foto/Video:
  • **
  • Audio/MP3:
  • ***
  • Internet:
  • **
  • Akkuleistung:

Ernsthafter iPhone-Konkurrent: Das HTC DesireAndroid-Handys werden als Alternative zum iPhone immer interessanter. Das HTC Desire muss im Tariftipp.de-Test beweisen, warum es derzeit zu den beliebtesten Smartphones gehört.

Dass das Desire sich verkauft wie geschnitten Brot, liegt an seinem ein Gigahertz schnelle Snapdragon-Prozessor. Kombiniert mit dem kapazitiven 3,7-Zoll-AMOLED-Display bietet dieser das von HTC versprochene „sensationelle visuelles Erlebnis“. Da kann auch das iPhone 3G S nicht mithalten – bleibt also abzuwarten, was das iPhone 4 kann, das Tariftipp.de in Kürze einem ausführlichen Test unterziehen wird.

Auch der Arbeitsspeicher des HTC Desire ist mit 576 MB RAM mehr als gut ausgestattet. Als Betriebssystem kommt die aktuellste Android-Version 2.1 zum Einsatz. Der interne Speicher beträgt 512 Megabyte (MB), kann aber durch microSD-Karten auf 32 Gigabyte (GB) ausgebaut werden.

Trotz großem AMOLED-Displays und 1.400-Milliamperestunden-Akku hat das HTC Desire kompakte Ausmaße von 119 x 60 x 11,5 Millimetern zu bieten und wiegt akzeptable 135 Gramm. Die Kamera verfügt über eine Auflösung von fünf Megapixel und LED-Blitz.

Digitaler Kompass, integriertes GPS und A-GPS, Bluetooth 2.1 und 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse runden das Ausstattungspaket ab. Online geht das HTC Desire via WLAN, UMTS oder HSPA. Die Spezialität des HTC Desire ist zudem das Abspielen von Videos und anderen Multimedia-Inhalten. Videoclips können dabei von der microSD-Karte oder aus dem Web abgespielt werden.

Das Desire kann man mit den Fingern steuern, ohne dass diese gravierende Schlieren oder Abdrücke hinterlassen. Alternativ steht dem Nutzer eine optische Maus zur Verfügung, die ebenfalls leicht zu bedienen ist.

Mit einer Bautiefe von 11,9 Millimeter ist das Desire angenehm dünnDarüber hinaus gibt es Tasten zum Anrufen und Auflegen und die praktische Taste mit dem Haussymbol, über die man immer wieder zum Startbildschirm zurückgelangt. Als praktisch erweist sich auch die mit einem Pfeilsymbol ausgestattete „Zurück“-Taste. Über die „Menu“-Taste gelangt man vom Startbildschirm aus zum Hauptmenü mit allen Anwendungen oder auch zur Einstellung der gewünschte Szene. Außerdem hat man die Möglichkeit, Shortcuts zu bestimmten Funktionen auf dem Display zu platzieren.

Hinter dem etwas sperrigen Begriff „Szene“ verbergen sich Profile. So kann der Nutzer sich z.B. das Arbeitsprofil voller Widgets für bürotypische Anwendungen wie E-Mail, Kalender, Bluetooth und WLAN zusammenstellen. Wenn er vom Berufs- und Privatleben wechselt, kann er über das Hauptmenü des Desire zum Profil für private Aktivitäten wechseln, das mit ganz anderen Widgets bestückt ist.

Die Telefonfunktion ist prominent am unteren Bildrand platziert und tut ihren Dienst ohne großes Murren. Die Sprachqualität im Vodafone-Netz ist – mit Ausnahme extrem schlechter Empfangssituationen z.B. im „Schatten“ von Gebäuden – in beiden Richtungen ausgezeichnet. Anders beim mobilen Internet: Bei unserem Test in Hamburg lag leider nicht immer HSDPA an.

Das Verfassen von SMS, E-Mail oder Einträgen auf sozialen Plattformen wie Facebook oder Twitter geht schnell von der Hand. Die Tasten der virtuellen QWERTZ-Tastatur des Desire lassen sich aber nur im Querformat gut und sicher treffen.

 

Im Gegensatz zu den Vorgängern T-Mobile G1 und HTC Magic ist das HTC Desire mit einer akzeptablen Kamera mit Fotolicht ausgestattet. Zudem verfügt das Desire über diverse Einstellungsmöglichkeiten wie Effekte, Belichtung oder Blitz.

Dank einer Auflösung von fünf Megapixeln sind Tagaufnahmen kein Problem für das Android-Handy:

Bei Tage macht HTC Desire akzeptable Fotos wie hier vom Hamburger Rathaus

Innenaufnahmen stellt das Desire zwar detailreich dar, tendiert aber zur Überbelichtung:

Diese Innenaufnahme des HTC Desire wirkt überbelichtet

Das Android-Handy hat ein LED-Blitzlicht. Insofern sind Aufnahmen in absoluter Dunkelheit, bei denen das Objekt nicht weiter als zwei Meter entfernt ist, durchaus machbar:

Dieses Foto schoss das HTC Desire in einer absolut dunklen Abstellkammer

 

Paradedisziplin des HTC Desire ist zweifellos das Surfen im Internet. Man muss nicht unbedingt die WLAN-Schnittstelle nutzen, um schnell im World Wide Web zu surfen. Dank HSDPA ist man im Vodafone-Netz in der Regel mit 3,6 mit Megabit pro Sekunde (MBit/s) unterwegs. An neuralgischen Punkten wie Bahnhöfen oder Flughäfen sind sogar bis zu 7,2 MBit/s drin.

Der HTC Friend Stream hilft, alle Kommunikationswege im Blick zu haltenStandardmäßig ist das Desire wie alle Android-Handys mit einem von Google entwickelten Browser ausgerüstet. Die Steuerung funktioniert wie gehabt per Finger oder optischer Maus, in der Regel ist der Finger jedoch ausreichend. Sehr praktisch: Wie beim Apple iPhone funktioniert das Heran- und Herauszommen durch das Zusammen- bzw. Auseinanderziehen zweier Finger auf dem Display.

Am besten surft man im Querformat. Das HTC-Smartphone erkennt dank Sensoren sehr schnell automatisch, wann es quer gehalten wird. Durch Drücken auf die Menü-Taste werden Optionen eingeblendet wie z.B. das Aktualisieren der angezeigten Seite, die Eingabe einer neuen URL oder das Löschen von Cache-Speicher und Verlauf. Nach ein wenig Eingewöhnung können das auch weniger versierte Nutzer.

Die Darstellungsqualität und Reaktionsschnelligkeit des Touchscreens wurden z.B. gegenüber dem T-Mobile G2 Touch, das ebenfalls von HTC produziert wird, noch einmal verbessert. Der berührungsempfindliche Bildschirm kommt einem auch nicht mehr zu klein vor. Kein Wunder: Gegenüber dem iPhone bietet das Desire 0,2 Zoll mehr Bilddiagonale.

Mit diesem großen Display macht auch das Navigieren mit Hilfe von Google Maps Spaß. Da das Desire über einen GPS-Empfänger verfügt und Google seit kurzem die kostenlose Navi-Anwendung Google Navigation anbietet, ist man als Fußgänger in einer Großstadt wie Hamburg ausreichend gerüstet.

 

Das Desire hat eine Fünf-Megapixel-Kamera mit LED-BlitzDer integrierte Musik-Player des HTC Desire verrichtet seinen Dienst leichtgängig und unauffällig. Gegenüber dem G2 verbessert wurde die Lautstärkeeinstellung. Diese versteckt sich nicht mehr hinter einer nicht beschrifteten Wippe auf der Seite des Google-Handys, sondern ist dank Plus- und Minus-Symbol deutlich zu erkennen.

Der Sound des Desire kann mit dem des iPhone nicht 100-prozentig mithalten, aber gegenüber früheren Android-Handys hat HTC sich hier verbessert. Darüber hinaus ist das neueste Handy der Taiwanesen mit einem 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss ausgestattet, über den man hochwertige Kopfhörer anschließen kann. Die serienmäßigen Headsets sind aber schon um einiges besser als beim T-Mobile G2 Touch und vermitteln einen ordentlichen Surround-Klang.

Der Akku ist der einzige wirklich Schwachpunkt des HTC Desire. Die maximale Gesprächszeit wurde von uns mit drei Stunden ermittelt – das ist bei Multimedia-Handys der neuesten Generation Standard. Surft man mit dem Handy per WLAN oder HSDPA im Internet, ist allerdings schon nach zweieinhalb Stunden das Ende der Fahnenstange erreicht. In der Praxis entpuppt sich der von HTC angegebene Stand-by-Wert von maximal 360 Stunden als kaum realisierbar.

 

Test bestanden: Der Akku ist der einzige Schwachpunkt des HTC DesireDas HTC Desire gefällt aufgrund seiner Vielzahl von Funktionen, die sich simpel und intuitiv bedienen lassen.

Vor allem die Möglichkeit, die Funktionen des Android-Handys ganz nach Gusto zu erweitern, hat ihren Charme. Im Android Market dürfte es bald rund 100.000 Apps geben, mit denen man sein HTC Desire personalisieren kann.

Vor allem für die optional nutzbaren Google-Funktionen verdient sich das HTC-Handy Sonderpunkte. Insbesondere der Google-Mail-Account erweist sich dabei als praktisch, um schnell auf seine Mails zurückgreifen zu können. Die neue kostenlose Navi-Software Google Navigation ist für das Navigieren zu Fuß in der Großstadt vollkommen ausreichend.

Das Telefonieren funktioniert gut, ebenso auch das Versenden von E-Mails und SMS, wenn man die virtuelle QWERTZ-Tastatur des Android-Handys im Querformat bedient . Paradedisziplin des HTC-Smartphones ist aber zweifellos das Surfen im Internet. Das Display ist mit 3,7 Zoll sehr groß, aber trotzdem liegt das Desire nicht wie ein Klotz in der Hosentasche. Links lassen sich gut treffen und der Seitenaufbau ist noch einmal schneller als beim iPhone.

Da die Kamera gegenüber früheren Android-Handy von HTC verbessert wurde, bleibt die Batterie der einzige Schwachpunkt des HTC-Handys. Doch dafür ist der Preis durchaus heiß: Das Desire ist mit Internet-Marktpreisen von rund 400 Euro deutlich günstiger als das iPhone 3G S. Das neue Apple-Handy iPhone 4 kostet online derzeit sogar 900 Euro ohne Vertragsbindung.