Motorola Defy: Outdoor-Smartphone im Test
Tariftipp.de hat das Motorola Defy getestet. Trotz Touchscreen-Display soll das Outdoor-Smartphone wassergeschützt, staubdicht und kratzfest sein.
Nach den Angaben des Herstellers hält das Motorola Defy Stürze auf harte Untergründe sowie in Sandböden aus. Nicht nur Wasser, sondern auch heißer Kaffee oder alkoholische Drink sollen dem Outdoor-Smartphone nichts anhaben können.
Als Betriebssystem verwendet das Defy Googles Android in der Version 2.1. Deshalb ist auch die Software-Plattform Android Market an Bord, über die sich die Zahl der installierten Programme erweitern lässt. Als Bedienoberfläche kommt – wie schon beim Motorola Backflip – das von dem Hersteller selbst entwickelte „Motoblur“ zum Einsatz.
Als eines der ersten Outdoor-Handys ist das Motorola Defy mit einem Touchscreen ausgestattet. Der hoch auflösende WVGA-Touchscreen des Outdoor-Smartphones hat eine Bilddiagonale von stattlichen 3,7-Zoll. Zum Vergleich: Das sind 0,2 Zoll mehr als beim Apple iPhone 4. Der Touchscreen des Motorola Defy ist in die Front eingelassen ist und stellt Internet-Inhalte, Fotos und Videos über die komplette Gehäusebreite dar.
Für Musikfreunde hat das Motorola Defy den Android Media Player an Bord. Außerdem serienmäßig ist ein RDS-fähiges, integriertes UKW-Radio. Die integrierte Kamera schafft eine Auflösung von maximal fünf Megapixeln. Um gute Fotos zu schießen, verfügt das Motorola Defy über Autofokus, Bildoptimierung und LED-Blitzlicht.
Im Video-Modus nimmt die Kamera des Motorola Defy bis zu 30 Bilder pro Sekunde auf. Ebenfalls an Bord ist eine Geotagging-Funktion, über die man Fotos ins Internet stellen kann. Fotos können vom Motorola Defy aus auf den Plattformen MySpace, Photobucket, Picasa und Facebook mit anderen Nutzern geteilt werden.
Um im Internet zu surfen, verfügt das Motorola Defy über HSPA und WLAN. Optional nutzbar sind diverse Google-Dienste wie z.B. Google Mail, Calendar, Contact Sync, G-Talk, Latitude, Maps, Quick Search, Street View, Voice und YouTube. Mit der kostenlosen Navi-Erweiterung des Google-Maps-Kartendienstes („Google Maps Navigation“) in Kombination mit dem integrierten GPS-Empfänger wird das Motorola Defy zum Navi-Ersatz.
Surfen mit Android 2.1
Dass das Motorola Defy auf Android 2.1 läuft, ist für den Nutzer von Vorteil, denn bei diesem offenen Betriebssystem, das maßgeblich vom Internet-Konzern Google entwickelt wurde, kann der Nutzer sein Smartphone nach seinen eigenen Bedürfnissen individualisieren.
Zusätzliche Anwendungen und Dienste erhält man im Android Market des Motorola Defy. Außerdem beherrscht das Outdoor-Smartphone die automatische Synchronisation von E-Mails, Kontakten und Terminen des Google-Accounts.
Als Alternative zum Standard-Browser des Motorola Defy kann z.B. Opera Mini eingesetzt werden. Das Surfen mit dem Standard-Browser geht jedoch dank der HSDPA- und WLAN-Schnittstelle des Motorola Defy flott von der Hand und ist intuitiv gestaltet.
Links lassen sich auf dem kapazitiven Display des Motorola Defy mit dem bloßen Finger gut treffen. Das Umschalten von Hoch- zu Querformat und umgekehrt klappt dank der Sensoren des Motorola Defy tadellos. Die virtuelle QWERTZ-Tastatur gefällt durch ausreichend große Tasten, wenn man sie im Querformat hält. Mit ein bisschen Übung schreibt man so mit dem Motorola Defy recht flüssig.
Der eingebaute GPS-Empfänger des Motorola Defy ermöglicht die Nutzung von Google Maps mit lokaler Standortbestimmung, detaillierter Routenbeschreibung und einfacher Navigation. Wer eine Navi-Software mit besserer Ausstattung sucht, kann sich kostenpflichtige Apps von Navigon, Garmin und anderen Herstellern aus dem Android Market herunterladen.
Die Navi-Erweiterung von Google Maps funktioniert in den meisten Fällen gut, stört aber ab und an durch unpräzise verbale Anweisungen. Nicht besonders praktisch ist, dass der An-/Aus-Knopf des Motorola Defy am oberen Gehäuserand untergebracht ist. Setzt man das Motorola Defy in eine handelsübliche Kfz-Halterung, wird der Knopf verdeckt. So kann man das Outdoor-Smartphone nach der automatischen Bildausschaltung nicht mehr so ohne Weiteres reaktivieren.
Telefonfunktion und Bedienung
Das Motorola Defy ist als Outdoor-Smartphone tatsächlich für die üblichen Malheurs gut geeignet.
Stürze aus einem Meter Höhe werden ebenso cool weggesteckt wie ein halbstündiges Bad im Wasserglas. Die Abdeckungen von 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse und Micro-USB-Anschluss halten bombensicher.
Die Bedienung des Motorola Defy ist weitgehend intuitiv. Auf dem Haupt-Start-Display sind die wichtigsten Funktionen Anrufliste, Kontaktliste und Hauptmenü zu finden. Wie bei Android üblich kann man jedoch auch weitere Widgets auf dem Display des Motorola Defy platzieren. Insgesamt stehen sieben sogenannten Homescreens zur Verfügung.
Beim Motorola Defy ist allerdings die selbst entwickelten Benutzeroberfläche „Motoblur“ auf Android aufgesetzt worden. Besonders gut gelungen ist hieran die Verknüpfung des Outdoor-Smartphone mit gängigen E-Mail-Accounts können ebenfalls abgerufen werden. So kann man das Motorola Defy kinderleicht mit seinem Facebook- oder Yahoo!Mail-Account synchronisieren und sich über ein Widget über die neuesten E-Mails bzw. Einträge informieren lassen.
Darüber hinaus kann das Motorola Defy in puncto Sprachqualität und Netzempfang voll überzeugen. Die von Motorola entwickelte Crystal-Talk-Technologie filtert Hintergrundgeräusche mühelos heraus. Selbst in kritischen Empfangssituationen im O2-Netz zeigt das Android-Smartphone immer einen Strich im Display an. Beim Verfassen von SMS kommt dem Motorola Defy die virtuelle QWERTZ-Tastatur zugute, die sich mit zwei Daumen hervorragend bedienen lässt.
Fotografieren
Die Kamera des Motorola Defy hat eine Auflösung von fünf Megapixeln. Ein LED-Fotolicht und Autofokus sind ebenfalls an Bord. Videos dreht das Motorola Defy mit einer Auflösung von lediglich 320 x 240 Pixeln.
Bei Tagaufnahmen macht das Motorola Defy eine gute Figur:
Bei Innenaufnahmen des Motorola Defy, die nicht perfekt ausgeleuchtet sind, machen sich leicht milchige Bereiche an den Rändern bemerkbar:
Bei Nachtaufnahmen des Motorola Defy macht sich das Fehlen eines Blitzlichts bemerkbar:
MP3-PLayer und Akkulaufzeit
Der Akku des Motorola Defy ist mit einer Kapazität von 1.540 Milliampèrestunden (mAh) ausreichend dimensioniert. Zum Vergleich: Das Apple iPhone 4 muss mit 1.500 mAh Kapazität auskommen
Vier Stunden im Gesprächs- und UMTS-Modus stehen zu Buche. Im Stand-by schafft das Motorola Defy knapp 420 Stunden. Dieser Wert ist für ein Smartphone mehr als respektabel, lässt sich allerdings um einiges drücken, wenn man das Motorola Defy so einstellt, dass es alle fünf Minuten prüft, ob Mails eingegangen sind. Dann muss man das Android-Smartphone alle 48 Stunden neu aufladen.
Eine gute Figur macht das Motorola Defy beim Abspielen von Songs über den eingebauten MP3-Player. Die serienmäßigen Headsets des Outdoor-Smartphones reichen zwar nicht an die Klang-Qualitäten teurerer Android-Handys heran, überzeugen jedoch durch einen akzeptablen Sound. Zudem kann man alternative Kopfhörer mit 3,5-Millimeter-Klinkenstecker andocken.
Schade, dass Motorola dem Defy keine Prestes spendiert hat, um mit dem Outdoor-Smartphone z.B. Jazz oder Klassik im optimalen Sound wiederzugeben. Dafür können sich Motorola-Defy-Nutzer einen Account bei TuneWiki zulegen und Songs aus dem Internet herunterladen.
Fazit
Das Motorola Defy ist im Internet für circa 280 Euro zu haben.
Das nicht gerade ein Sonderangebot. Allerdings bietet das Motorola Defy dafür nicht nur eine reichhaltige Ausstattung mit UMTS, HSDPA, WLAN und 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse, sondern ist als Outdoor-Smartphone gegen Staub, Wasser und Stürze geschützt.
Wer die Internet-Qualitäten des Motorola Defy ausnutzen möchte, sollte eine UMTS-Flatrate buchen, die mindestens 200 Megabyte Traffic im HSDPA-Modus pro Monat inkludiert. Das ist sicherlich eine sinnvolle Investition, denn in puncto Internet braucht sich das Motorola Defy auch vor höherwertigen Smartphones nicht zu verstecken.
Das Outdoor-Smartphone kann aber nicht nur als Zugangsgerät fürs mobile Surfen, sondern auch als Mobiltelefon überzeugen. Die virtuelle QWERTZ-Tastatur des Motorola Defy macht sich beim Verfassen von SMS, E-Mails oder Beiträgen in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter bezahlt.
Ein Pluspunkt des Motorola Defy ist auch die Batterie. Vier Stunden Sprechzeit hat nicht jedes Smartphone zu bieten. Für Schnappschüsse im Dunkeln geeignet ist auch die von einem Fotolicht unterstützt Fünf-Megapixel-Kamera des Outdoor-Smartphones. Nicht ganz so gut gefallen können die serienmäßigen Stereo-Headsets und der dürftige MP3-Player des Motorola Defy.