Apple iPhone 5: Test

Mit dem Apple iPhone 5 bringt der US-Hersteller erstmals ein Smartphone mit Vier-Zoll-Display auf den Markt. Tariftipp.de hat das neue iPhone-Modell getestet.

Von der Deutschen Telekom stammt das Exemplar des Apple iPhone 5 mit 16 Gigabyte (GB) Speicherplatz, das Tariftipp.de freundlicherweise zu Testzwecken zur Verfügung gestellt wurde. Dementsprechend konnte die Tariftipp.de-Redaktion auch kostenlos die Navigations-App Navigon select Telekom Edition herunterladen und testen.

Das Apple iPhone 5 kann als erstes Smartphone des Herstellers auch im superschnellen Standard Long Term Evolution (LTE) surfen, unterstützt aber nicht alle LTE-Netze weltweit. In Deutschland funktioniert die LTE-Schnittstelle des Apple iPhone 5 nur im Netz der Telekom, das theoretisch Bandbreiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde (MBit/s) im Download ermöglicht.

Nach Angaben des Bonner Konzerns ist das LTE-Netz im 1,8-Gigahertz-Frequenzbereich, das das Apple iPhone 5 verarbeiten kann, zurzeit in 61 Städten bundesweit ausgebaut. Eine LTE-Option können Telekom-Kunden für 9,95 Euro im Monat zu ihrem „Complete Mobil“-Tarif hinzubuchen.

Bei Apple selbst kann man das Apple iPhone 5 bekommt man die 16-GB-Version in Schwarz und Weiß für 679 Euro. Daneben bietet Apple das neue iPhone auch mit 32 GB Speicherkapazität für 789 Euro und 64 GB internem Speicher für 899 Euro an.

Bei solch stolzen Preisen empfiehlt es sich, das neue iPhone-Modell zusammen mit einem Handy-Vertrag zu erwerben. So zahlt man z.B. bei der Telekom einen Euro für das Apple iPhone 5 16GB in Kombination mit dem Tarif „Complete Mobil XL“ für 89,95 Euro monatlich. Beim Tarif „Complete Mobil L“ für 53,95 Euro im Monat liegt die einmalige Anzahlung bei 99,95 Euro.

Wer das Apple iPhone 5 mit dem beliebtesten Telekom-Tarif „Complete Mobil M“ für 44,95 Euro im Monat wählt, zahlt einmalig 199,95 Euro. In Kombination mit dem Einsteiger-Tarif „Complete Mobil S“ für 35,95 Euro monatlich kostet das Apple-Smartphone einmalig 349 Euro.

Daneben bietet die Telekom auch das Apple iPhone 32GB und 64 GB an. Die Version mit 32-Gigabyte-Speicher kostet jeweils 100 Euro mehr als das Apple iPhone 5 16GB. Für das Apple iPhone 5 64GB sind jeweils 200 Euro mehr zu zahlen als für das günstigste iPhone-5-Modell.
 

Telefonfunktion und Bedienung

Das Apple iPhone 5 ist das erste iPhone-Modell, das nach der Ägide des verstorbenen Firmenchefs Steve Jobs entwickelt wurde – aber kann man beim neuen iPhone-Modell von einer Revolution sprechen?

Auf jeden Fall bietet das Apple iPhone 5 mehr Veränderungen gegenüber dem Vorgängermodell, als es das Apple iPhone 4S tat. Zu nennen ist hier zunächst einmal der Vier-Zoll-Bildschirm mit Retina-Display, der erstmals bei einem iPhone zum Einsatz kommt.

Der Größenzuwachs kommt dem Apple iPhone 5 allerdings nur in der Höhe zugute. Das bietet den praktischen Vorteil, dass man eine weitere Apps-Reihe auf dem Startbildschirm des Smartphones platzieren kann. Außerdem kann man, da die Breite des Smartphones im Vergleich zum iPhone 4S nicht gewachsen ist, das neue Apple iPhone 5 problemlos mit einer Hand bedienen.

Mit Erstaunen stellt man fest, dass das Apple iPhone 5 ausgesprochen leicht ausgefallen ist. Mit 112 Gramm wiegt es 28 Gramm weniger als das iPhone 4S und unterbietet auch die Konkurrenz wie das Samsung Galaxy S3 (113 Gramm) oder HTC One X (126 Gramm). Allerdings muss man dazu sagen, dass diese beiden Smartphones auch deutlich größere Displays bieten.

Ansonsten weist das Apple iPhone 5 die von Apple gewohnte intuitive Bedienung und den Sprachassisten Siri auf. Gegenüber dem Vorgängermodell wurde dieser noch einmal verbessert und löst mittlerweile nicht mehr nur einfache Aufgaben wie das Herausfinden der lokalen Wetterdaten mit Bravour, sondern hat auch Sportergebnisse wie die Resultate der Fußball-Bundesliga parat und kann sogar twittern.

In erster Linie ist selbst so ein High-End-Produkt wie das Apple iPhone 5 auch nur ein Mobiltelefon. Beim Telefonieren im D1-Netz der Telekom überzeugte das neue Smartphone aus Cupertino mit einer überragenden Sprachqualität. Empfangsprobleme, wie sie noch Nutzer des Apple iPhone 4 ärgerten, kommen ebenfalls überhaupt nicht vor.
 

Surfen und Navigieren

Die zweite Kernkompetenz des Apple iPhone 5 ist neben dem Telefonieren das Surfen im Internet. Zwar soll das Smartphone in den städtischen LTE-Netzen der Telekom bis zu 100 MBit/s schnell surfen, doch das ist nur ein theoretischer Wert, da LTE bei weitem nicht flächendeckend ausgebaut ist – so auch bei unserem Test in Hamburg.

Wenn LTE nicht anliegt, surft das Apple iPhone 5 immerhin via HSPA+. Beim Speed-Test ermittelten wir dann Geschwindigkeiten von immerhin bis zu 18,5 MBit/s im Download und 2,6 MBit/s im Upload. Surften wir tatsächlich im LTE-Netz der Telekom, schaffte das Apple iPhone 5 maximal 30,2 MBit/s im Download sowie 8,4 MBit/s im Upload.

Als Browser setzt Apple wie bisher den selbst entwickelten und gut funktionierenden Safari-Browser ein. Beim Kartenmaterial allerdings sucht man vergeblich nach Google Maps und findet eine Anwendung, die von Apple in Zusammenarbeit mit dem Navi-Spezialisten TomTom entwickelt wurde.

Die Karten-App des Apple iPhone 5 funktioniert ähnlich wie Google Maps und kann Karten in der Standard-, Satelliten- oder Hybrid-Version sowie im 2D- oder 3D-Format darstellen. Darüber hinaus bietet die Anwendung die Möglichkeit der einfachen Navigation zu Adressen und Sonderzielen.

Bei den Sonderzielen tut sich die Karten-App des Apple iPhone 5 allerdings schwerer als Google Maps. Zwar findet das Smartphone z.B. den Lieblings-Imbiss, wenn man dessen Namen präzise eingibt, aber bei der Suche z.B. nach „Döner“ ergibt doch eine ganze Reihe von Resultaten in weiterer Entfernung, während Döner-Restaurants in der Nähe ausgeblendet bleiben.

Für die einfache Navigation zu Fuß oder mit dem Auto im Stadtverkehr reicht die Karten-App des Apple iPhone 5 aus, wer aber auf die Autobahn fährt oder ins Ausland reist, sollte eine App wie Navigon select Telekom Edition herunterladen. Diese Anwendung holt sich ihre Daten vom internen Speicher des Apple iPhone 5 und vermeidet so Roaming-Kosten. Außerdem sind Features wie Routenplanung, Fahrspurassistent und Tempowarner an Bord, die das Autofahren wesentlich erleichtern.

Navigon select Telekom Edition ist nur für Telekom-Kunden kostenlos. Wer einen anderen Mobifunk-Provider nutzt, kann aber kostenpflichtige Angebote von Navigon herunterladen. So kostet das Kartenmaterial für ganz Europa 69,99 Euro und eine abgespeckte Version von zehn EU-Staaten 59,99 Euro.
 

Kamera- und Video-Funktion

Das Apple iPhone 5 schießt Fotos mit einer maximalen Auflösung von acht Megapixeln und wird Bedarf einem starken LED-Blitzlicht unterstützt. Der Autofokus kann per Fingertipp auf das Display festgelegt werden und greift wirkungsvoll ein, wie diese Tagaufnahmen des Apple iPhone 5 zeigt:

Auch Innenaufnahmen des Apple iPhone 5 wirklich natürlich und kontrastreich:

In der Nacht hat das Apple iPhone 5 wenig Probleme, entfernte Ziele gut abzulichten:

Zudem verfügt das Apple iPhone 5 über eine gut zu handhabende Panorama-Funktion. Man hält das Smartphone im Hochformat und folgt der Schnelligkeit des Fotoausschnitts auf dem Display:

Videos nimmt das Apple iPhone 5 wie schon sein Vorgänger in Full-HD-Qualität (1.080p) mit einer Geschwindigkeit von 30 Bildern pro Sekunde auf. Für die Video-Chat-Funktion „Face Time“ hat das Smartphone eine kleine Webcam auf der Vorderseite. Der Bildstabilisator soll dabei weiter verbessert worden sein und außerdem ist die Gesichtserkennung nun auch beim Filmen möglich. Die Qualität der Videos ist hervorragend. Hier ein Test-Video, das wir mit dem Apple iPhone 5 in der höchstmöglichen Auflösung aufgenommen haben:

MP3-Player und Akkulaufzeit

Das Apple iPhone 5 steht dem iPod desselben Herstellers in puncto Musik in nichts nach.

Der MP3-Player des Smartphones funktioniert spielend einfach. Die internen Lautsprecher machen schon einen ordentlichen Job. Absolute Spitzenklasse sind aber die ausgewogenen Stereo-Headsets des Apple iPhone 5.

Einziger Wehrmutstropfen ist, dass man die Apple iCloud nutzen oder iTunes auf dem Rechner installieren muss. Der Aufbau einer Wiedergabeliste über diese Software erfordert ein wenig Geduld. Der Vorteil von iTunes jedoch ist, dass Songs kinderleicht aus dem gut bestückten iTunes Store bestellt werden können.

Apple verspricht für das Apple iPhone 5 bis zu acht Stunden Gesprächszeit. Bei ausgeschaltetem Display soll das Smartphone rund 40 Stunden Musik abspielen und im Stand-by-Betrieb bis zu 225 Stunden durchhalten.

In der Praxis zeigt sich jedoch, dass das Apple iPhone 5 diese theoretischen Werte weit unterschreitet. Im Tariftipp.de-Praxistest wurden maximal drei Stunden Gesprächszeit gemessen. Die maximale Stand-by-Laufzeit des Apple iPhone 5 lag bei rund 200 Stunden..
 

Fazit

Mit dem Apple iPhone 5 begeht Apple kein Neuland, aber viele Neuerungen führen dazu, dass sich das Smartphone an die Spitze des Tariftipp.de-Rankings setzen kann.

Die Stärke des Apple iPhone 5 ist die auch für Anfänger sehr eingängige Bedienung. Das Smartphone ist zwar gegenüber dem iPhone 4S in der Länge gewachsen, aber nicht in der Breite und liegt somit gut in der Hand. Mit 112 Gramm ist es leichter als Konkurrenten wie Samsung Galaxy S3 oder HTC One X, aber das Display ist mit vier Zoll in der Diagonalen bedeutend kleiner.

Nichtsdestotrotz lässt sich das Display des Apple iPhone 5 hervorragend ablesen. Dank des ein Gigahertz schnellen A6-Prozessors funktioniert das Multi-Tasking jetzt noch flüssiger und das Smartphone kann Anwendungen noch schneller aufrufen. Wie schon seine Vorgänger glänzt das neueste Apple-Smartphone durch schönes Design und hochwertige Verarbeitung.

Über seine LTE-Schnittstelle surft das Apple iPhone 5 in unserem Praxistest mit bis zu 30,2 MBit/s im Download, aber der Internet-Turbo funktioniert nur dort, wo die Telekom ihr LTE-Netz im 1,8-Gigahertz-Frequenzband ausgebaut hat. Das macht die Konkurrenz besser: Mit dem Samsung Galaxy S3 kommt ein Android-Smartphone in die Läden von Vodafone, das auch in den anderen gängigen LTE-Netzen surfen kann.

Die Acht-Megapixel-Kamera schießt ausgezeichnete Fotos, kann Videos in Full-HD-Qualität aufnehmen und bietet eine gut zu bedienende Panorama-Funktion. In puncto Musik macht die Konkurrenz Apple und damit auch seinem neuen Apple iPhone 5 so schnell nichts vor.

Der große Minuspunkt bleibt – wieder einmal – der Preis. Apple hat gegenüber dem Vorgängermodell iPhone 4S sogar noch einmal 50 Euro draufgeschlagen. Das Apple iPhone 5 mit 16 Gigabyte Speicher kostet im Online-Shop des Herstellers happige 679 Euro. Die 32-GB-Variante wird mit 789 Euro berechnet. Das Top-Modell des Apple iPhone 5 mit 64 GB Speicherplatz ist gar erst ab 899 Euro zu haben.

Bei solchen Preisen ist es ratsam, das Apple iPhone 5 mit einem Vertrag zu erwerben. Das hat z.B. bei der Deutschen Telekom den Vorteil, dass man als kostenloses Extras die sehr gut funktionierende Navigations-Software Navigon select Telekom Edition erhält.

Wer nicht unbedingt ein Apple iPhone 5 haben muss, kann sich für rund 480 Euro z.B. das Samsung Galaxy S3 besorgen oder das HTC One X für circa 410 Euro im Internet estehen. Beide Smartphones laufen auf dem gut zu bedienende Google-Betriebssystem Android 4.0 und bieten größere Displays als das Apple iPhone 5.