HTC One mini: Test
Mit dem HTC One mini hat HTC ein kleinere Version seines Flaggschiffs HTC One vorgestellt. Ob es dem Samsung Galaxy S4 mini Paroli bieten kann, zeigt der Tariftipp.de-Test.
Die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers liegt bei 449 Euro aber im Internet wird das HTC One mini bereits für rund 420 Euro gehandelt. Bei der Deutschen Telekom, die uns das Testgerät freundlicherweise überlassen hat, ist das HTC One mini schon für einen Euro plus Vertrag zu bekommen.
Das HTC One mini unterscheidet sich optisch nur aufgrund der Größe vom großen HTC One. Das HTC One Mini ist mit 132 x 65,2 x 9,25 Millimetern und einem Gewicht von 128 Gramm rund einen halben Zentimeter kürzer sowie einen Hauch schmaler, dünner und leichter als das HTC One.
Gegenüber dem Flaggschiff der Taiwanesen hat das HTC One mini aber von den Leistungsdaten her abgespeckt. Das 4,3-Zoll-Display des HTC One mini hat eine Auflösung von 1.280 x 720 Pixeln. Damit liegt die Pixeldichte des Bildschirms bei 342 Pixeln pro Quadratzoll (ppi). Geschützt wird das Display von Corning Gorilla Glas 3.
Angetrieben wird das HTC One mini von einem 1,2 Gigahertz schnellen Dual-Core-Prozessor, der von einem Gigabyte RAM Arbeitsspeicher unterstützt wird. Der interne Speicher ist 16 Gigabyte (GB) groß. Wie das große HTC One kann auch das HTC One mini leider nicht den Speicher mit Hilfe von microSD-Karte erweitern.
Zur Ausstattung des HTC One mini gehören Bluetooth 4.0, GPS/A-GPS und NFC. Im Internet surft das Smartphone via LTE mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde (MBit/s) im Download. Via HSPA+ sind bis zu 42 MBit/s möglich. Die WLAN-Schnittstelle taugt auch zum Austausch von Filmen, Videos und Songs via DLNA mit anderen Endgeräten wie z.B. Fernsehern oder Computern.
Der Akku ist nicht so stark wie beim großen HTC One und hat eine Kapazität von lediglich 1.800 Milli-Ampèrestunden (mAh). Angaben zu den Laufzeit des HTC One mini hat HTC leider nicht gemacht.
Die „Ultrapixel“-Kamera mit Vier-Megapixel-Sensor, die im HTC One zum Einsatz kommt, steckt auch im HTC One mini. Wie beim großen Bruder bietet die Kamera die sogeannte „Zoe“-Funktion, bei der statt eines Fotos ein kurzes Video gedreht wird und der Nutzer anschließend die gelungenste Einzelaufnahme heraussuchen kann. Die zweite Kamera des HTC One mini hat eine Auflösung von 1,6 Megapixeln.
Wie beim großen HTC One sind beim HTC One mini zwei Lautsprecher auf der Vorderseite verbaut, die in Verbindung mit der Sound-Technologie Beats Audio für einen guten Klang sorgen sollen. Als Betriebssystem kommt Android 4.2.2 alias „Jelly Bean“ mitsamt der von HTC entwickelten Benutzeroberfläche HTC Sense 5.0 zum Einsatz.
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Telefonfunktionen und Bedienung
Da unser Testgerät freundlicherweise von der Telekom zur Verfügung gestellt wurde, wurde der Telefon-Test auch mit einer SIM-Karte durchgeführt, die im D1-Netz betrieben wird. Darüber hinaus probierten wir das HTC One mini auch im schlechter ausgebauten Netz von O2 aus.
Das HTC One mini bietet im D1-Netz eine respektable, wenn auch keine sehr gute Sprachqualität in beide Richtungen. Auch die Empfangsqualität ist durchgehend als ordentlich zu bezeichnen.
Anders sieht es dagegen im O2-Netz aus. Hier kommen Gesprächspartner beim Telefonieren in geschlossenen Räumen ein wenig dumpf herüber. Gerade beim Indoor-Empfang kamen Telefonate nicht zu Stande oder wurden unterbrochen. Im Freien waren Empfangs- und Sprachqualität dagegen meist zufriedenstellend.
Im Hamburger Ballungsraum lag zudem im D1-Netz meist LTE an. Auf dem Land war in der Regel zumindest UMTS verfügbar, wobei der Netzempfang immer bei mindestens drei von fünf Strichen lag. Via O2 surften wir zumeist via HSDPA.
Bei der Bedienung fällt die sehr gute Verarbeitung des Aluminium-Gehäuses auf. Das HTC One mini wirkt leicht, aber doch wertig. Schade ist hingegen, dass der Akku fest im Gehäuse verbaut ist. Zudem kann der interne Speicher nicht per microSD-Karte erweitert werden.
Als Betriebssystem kommt Android 4.2.2 zum Einsatz, aber ein Update auf Android 4.3 gilt aus ausgemachte Sache. Bei der runderneuerten HTC-Benutzeroberfläche „Sense“ bildet „HTC BlinkFeed“ das Herzstück und fungiert als persönlicher Live-Stream direkt auf dem Homescreen.
Dort laufen alle Infos wie Social-Media-Updates, Unterhaltungs- und Lifestyle-News oder Nachrichten und Fotos zusammen. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber wenn man nicht allzu viele Informationen über diesen Kanal laufen lässt, behält man die Übersicht.
Eine mehr als ordentliche Performance zeigt der 1,2-GHz-Prozessor mit einem GB RAM Arbeitsspeicher. Beim Benchmark-Test von AnTuTu erreicht das HTC One mini immerhin 14.987 Punkte. Das ist zwar nicht so viel wie beim großen HTC One (23.452 Punkte), aber angesichts des langsameren Prozessors aller Ehren wert.
Internet und Navigation
Im LTE-Netz der Telekom stellt das HTC One mini Geschwindigkeitsrekorde auf, die mit denen des HTC One vergleichbar sind.
Im Download verzeichneten wir bei unserem Speedtest in Hamburg bis zu 72,6 Megabit pro Sekunde (MBit/s) im Freien und bis zu 44 MBit/s in geschlossenen Räumen. Im Upload erreichte das HTC One mini maximal 21,5 bzw. 14,5 MBit/s.
Dank des gut abzulesenden und nicht übergroßen 4,3-Zoll-Displays mit HD-Auflösung macht das Surfen im Internet großen Spaß. Leider fasst der interne Speicher des HTC One mini nur 16 GB, so dass sich nicht zu viele Apps und Daten auf dem Smartphone abspeichern lassen. Leider kann man den internen Speicher nicht mehr microSD erweitern - das ist gegenüber dem Konkurrenten Samsung Galaxy S4 mini ein Nachteil.
Über den Internet-Turbo LTE können auch größere Apps wie das Spiel Real Football 2013 problemlos auf das HTC One mini heruntergeladen werden, ohne die WLAN-Schnittstelle zu nutzen. Beim Spiel selbst gefällt das Display nicht nur wegen seiner hervorragenden Auflösung, sondern auch wegen seinen hohen Kontrastwerts. Allerdings muss man wegen des relativ kleinen Display schon sehr präzise bei der Steuerung seiner Spieler sein.
Die GPS-Schnittstelle lässt sich wie die meisten wichtigsten Funktionen leider nicht über ein das Drop-Down-Menü an- und ausschalten, sondern kann erst nach Klicken auf den Icon „Einstellungen“ aktiviert werden. Mit Hilfe von Google Navigation kommt man im Hamburger Stadtverkehr bis auf wenige Ausnahmen auf dem besten Weg zum Ziel. Auf der Autobahn macht das HTC One mini dagegen immer eine gute Figur. Auch die sprachbasierte Suche funktioniert tadellos.
Wer jedoch viel im Ausland unterwegs ist, kommt nicht umhin, eine kostenpflichtige App wie z.B. von Navigon auf sein HTC One mini herunterzuladen. So kommen zum stolzen Preis von 679 Euro (UVP) noch einmal 39,95 Euro für die DACH-Version oder 59,95 Euro für die Europa-Karten von Navigon hinzu. Telekom-Kunden bekommen die DACH-Version alias Telekom select Edition kostenlos zu ihrem Handy-Vertrag dazu.
Foto und Video
Der taiwanesische Hersteller spendiert seinem neuen Flaggschiff eine 4,9-Megapixel-Kamera - allerdings ohne den optischen Bildstabilisator, den man im großen HTC One findet. Die Kamera des HTC One mini bietet zwar eine verhältnismäßig niedrige Auflösung, aber beim HTC One mini kommt die neuartige „UltraPixel“-Kamera-Technologie zum Einsatz, die gerade bei schlechten Lichtverhältnissen für perfekte Aufnahmen sorgen soll. Durch die bisher bei Smartphone größte Pixelfläche wird laut HTC deutlich mehr Licht eingefangen als bei herkömmlichen Kameras.
Unterstützt wird die Kamera des HTC von einem Autofokus und LED-Blitzlicht. Via DLNA können die Aufnahmen drahtlos an andere entsprechend ausgestattete Geräte wie z.B. Flachbild-Fernseher oder PCs übermittelt werden. Die Kamera des HTC One mini verfügt zudem über diverse Einstellungsmöglichkeiten wie Effekte oder Lichtempfindlichkeit.
So hat das HTC One mini bei Tagesaufnahmen denn auch keine sonderlichen Probleme:
Innenaufnahmen mit externer Beleuchtung gelingen ebenfalls mit dem HTC One mini, wenngleich es zu leichten Unschärfen an den Bildrändern kommt:
Der LED-Blitz sorgt zwar für Helligkeit in der dunklen Kammer, aber das HTC One mini kommt in dieser Disziplin trotz „UltraPixel“-Kamera-Technologie nicht so gut zurecht wie das Samsung Galaxy S4 mini. Allerdings funktioniert der Autofokus des HTC One mini auch bei dieser Nachtaufnahme tadellos:
Videos dreht das HTC One mini mit einer vorzeigbaren Auflösung von bis zu 1.280 x 720 Pixeln, was HD-Qualität entspricht. Leichte Wackler kann das Android-Smartphone nicht so gut kompensieren, wie dieses Test-Video zeigt:
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MP3-Player und Akkulaufzeit
Der Akku des HTC One mini hat eine Kapazität von 1.800 mAh. Das reicht zusammen mit einer intelligenten Energieverwaltung zwar nicht für gute, aber doch für respektable Leistungen.
Lässt man den Datenverkehr via HSPA oder LTE zu, sind beim HTC One mini bis zu 170 Minuten Gesprächs- und Surf-Zeit drin. Im Stand-by-Modus realisiert das Oberklassen-Smartphone aus Taiwan bis zu 390 Stunden Laufzeit.
Das HTC soll auch insbesondere Musik-Freunde ansprechen. Das Android-Smartphone verfügt über zwei Stereo-Frontlautsprecher und einen integrierten Verstärker, so dass man schon ohne Headsets sehr gut Musik hören kann.
Das LTE-Smartphone bietet die Audio-Technologie „Beats Audio“ sowie die speziell angepassten, serienmäßigen Stereo-Headsets von Dr. Dre. Diese werden mit drei verschieden großen Paaren an In-Ear-Adaptern geliefert und begeistern durch einen authentischen Klang beim Abspielen von Songs und YouTube-Videos.
Fazit
Mit dem HTC One mini hat HTC einen kleineren Ableger seines Oberklassen-Smartphones HTC One auf den Markt gebracht, das sich im Vergleich mit der Konkurrenz ordentlich schlägt.
Das HTC One mini macht mit seinem Alu-Unibody-Desing einen sehr wertigen Eindruck. Der Nachteil ist indes, dass der Akku nicht vom Nutzer selbst getauscht werden kann. Nichtsdestotrotz ist das HTC One mini zweiffellos das derzeit schönste Smartphone der oberen Mittelklasse.
Zu bemängeln ist z.B. der verhältnismäßig hohe Preis von 4499 Euro (UVP). Allerdings ist das Smartphone mit dem Betriebssystem Android 4.2.2 im Internet schon für rund 420 Euro zu haben.
Es macht allerdings Sinn, das HTC One mini zusammen mit einem LTE-Vertrag zu erwerben. Dann ist die finanzielle Belastung über 24 Monate verteilt und man profitiert von sehr hohen Download-Raten von bis zu 100 MBit/s, wenn man sich für den entsprechenden Telekom-Vertrag entscheidet.
Das HTC One mini hat zwar ein Display, das in der Diagonalen nicht wie das große HTC One 4,7, sondern nur 4,3 Zoll misst, aber dafür ist das Handling besser und die Pixeldichte von 344 ppi immer noch gut. Das Gewicht ist mit 128 Gramm ebenfalls vertretbar.
Nicht völlig überzeugen konnten die Sprach- und Empfangsqualität des HTC One mini. Gerade im Netz von O2 konnten Verbindungen nicht aufgebaut werden oder wurden unterbrochen. Besser sah das im gut ausgebauten D1-Netz der Telekom aus.
Gewöhnungsbedürftig ist, dass HTC das Android-Betriebssystem an seine Benutzeroberfläche „Sense 5.0“ inklusive „BlinkFeed“ angepasst hat, das den Nutzer überfordert, wenn zu viele Nachrichtenquellen für die Übersicht herangezogen werden. Eine Stärke von Android: Es stehen mehr als 800.000 Apps bereit, durch die das Betriebssystem erweitert werden kann.
In puncto Musik macht das HTC One mini eine sehr gute Figur. So bietet das HTC One mini schon ohne Headsete einen glasklaren Sound dank Beats Audio, einen 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss sowie ein Stereo-Headset mit In-Ear-Adaptern in drei Größen, das zudem durch einen wunderbaren Klang gefällt.
Die 4,9-Megapixel Kamera schießt Fotos mit einer extrem kurzen Reaktionszeit und kann Videos in HD-Qualität drehen. Sowohl das LED-Blitzlicht als auch der Autofokus des HTC One mini tun ihren Dienst zuverlässig.
Häufig kranken gut ausgestattete Smartphones an einer kurzen Akkulaufzeit, so auch das HTC One mini. Das LTE-Smartphone realisierte im Test lediglich bis zu 170 Minuten Laufzeit im Gesprächs- und UMTS-Modus und bis zu 390 Stunden im Stand-by.