Seite bewerten:
0%
0%

Internetanschluss über das Kabelnetz




Internetanschluss über Kabel: Eine Alternative zu DSL?

Die aktuellen Diskussionen der Übernahmepläne kleiner regionaler Anbieter durch das Unternehmen Kabel Deutschland bringen den Internetanschluss über das Kabelnetz wieder in das Bewusstsein der Verbraucher. Auch wenn die Monopolpläne von Kabel Deutschland zunächst zunichte gemacht wurden, kann es für Verbraucher dennoch interessant sein, sich einen Internetanschluss über das Kabelnetz stellen zu lassen. Gerade in Gebieten, in denen kein DSL verfügbar ist, kann dies eine interessante Alternative sein.


Tariftip hat sich die technischen Voraussetzungen genauer angesehen und zeigt Ihnen interessante Tarife und Nutzungsmöglichkeiten.

Der Kabelanschluss im Vergleich zu DSL

Die Datenübertragung über das Fernsehkabel hat gegenüber DSL sowohl Vor- als auch Nachteile. Durch die vorhandene Abschirmung des Kabels lassen sich theoretisch hohe Datenraten erzielen. Bis zu 100 Mbit/s im Down- und sechs Mbit/s im Upstream sind dabei realistisch. Das entspricht etwa der 30- bis 40-fachen der Geschwindigkeit der derzeitigen DSL-Anschlüsse.

Auf der anderen Seite ist für die Rückleitung des Signals ein Netzausbau nötig. So müssen Verstärker eingebaut werden, die das Signal weiterreichen. Ein anderes Problem besteht in dem derzeitigen Aufbau der Kabelnetze. So sind praktisch alle Empfänger im Haus mit dem gleichen Sender verbunden. Das bewirkt unter anderem, dass sich alle Einwohner in einem Haus die Leitung teilen müssen. So würde bei gleichzeitiger Benutzung die Geschwindigkeit jedes einzelnen Users stark reduziert.

Andererseits überträgt das Breitbandkabel unterschiedliche Dienste auf unterschiedlichen Frequenzen, während bei DSL alle Dienste gemeinsam übertragen werden. Ein Beispiel: Ein Kunde bezieht Triple Play (Internet, Telefon, TV) über DSL. Voraussetzung ist ein DSL-16.000-Anschluss. Bei diesem muss auch tatsächlich die volle Bandbreite zur Verfügung stehen, denn allein das Internetfernsehen (IPTV) braucht acht Mbit/s im Downlink. Rein rechnerisch lassen sich an einer solchen ADSL2+-Leitung nur zwei Fernsehempfänger betreiben, und das Surfen kann dann zäh werden. Beim Breitbandkabel geschieht das nicht, denn Internet und Fernsehen beeinflussen einander nicht gegenseitig.

Die Internettelefonie (VoIP) steht über das Breitbandkabel ebenso zur Verfügung wie per DSL. Auch hier gilt: Das Telefon ist unabhängig vom Internet. Das bedeutet, dass der Kabelkunde auch eine niedrige Datengeschwindigkeit buchen kann, wenn ihm das zum Surfen reicht. Das Telefonieren übers Internet funktioniert trotzdem. Bei DSL gilt ein DSL-2000-Anschluss als Voraussetzung zum Internettelefonieren.