Ist die günstigste Call by Call Vorwahl immer die beste?
Obwohl die Konkurrenten der Telekom solch hohe Entgelte zahlen müssen, gibt es immer wieder Tarife, die niedriger als die IC-Gebühren sind. Diese sind wirtschaftlich nicht lange haltbar, da sie schon die anfallenden Kosten nicht decken. Trotzdem stehen immer wieder Tarife auf den ersten Plätzen der Tariftabelle, die der Anbieter als Verlust verbuchen muss. Für den Call by Call-Anbieter rechnet sich das trotzdem, denn es gibt mehrere Möglichkeiten diese Einbußen zu kompensieren:
So haben einige Call by Call-Anbieter mehrere Produkte und Call by Call-Nummern auf dem Markt platziert. Mit regelmäßigen Tarifwechseln und hoher Präsenz auf den vorderen Stellen der Tariftabellen werden einerseits die Verluste einzelner Nummern aufgefangen. Andererseits schafft man es, die Konkurrenz auf dem Call by Call-Markt vom Platz an der Sonne fernzuhalten. So bleiben die eigenen Nummern im Gedächtnis der Kunden.
Eine andere Möglichkeit, Verluste auszugleichen bietet die Mischkalkulation. Günstige Ziele werden durch teurere Ziele innerhalb eines Call by Call-Angebots ausgeglichen. So können zum Beispiel günstige Preise für Ortsgespräche durch teure Preise in die Mobilfunknetze "erkauft" werden. Günstige Minutentarife können auch durch eine schlechte Taktung angeboten werden. So kann der Anbieter schon ein sehr kurzes Gespräch zum Preis von mehreren Minuten abrechnen. Für den Kunden lohnen sich solche Angebote nur bei langen Telefonaten.
Nicht zuletzt kann es aber auch zu technischen Problemen kommen, so dass nach einer bestimmten Zeit die Call by Call-Vorwahl nicht mehr nutzbar ist. Es ist nur ein "gassenbesetzt" im Hörer zu vernehmen (ein schnelles Tuten, ähnlich dem Besetztzeichen). Der Call by Call-Anbieter unterschätzt den Kundenansturm, besonders bei sehr günstigen Angeboten, mit der Folge, dass die Telefonnetze überlastet sind.
Für den Telefonkunden bleibt nur noch die Wahl zwischen zwei Alternativen: Entweder er probiert es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal oder er wählt eine andere, nicht ganz so günstige Call by Call-Nummer.
Call by Call ist immer noch die einfachste Art, seine Telefonkosten auf ein Minimum zu senken. Der Kunde hat den Vorteil, dass er sich vor jedem Gespräch aufs Neue für einen Anbieter entscheiden kann. Entsprechend heftig umkämpft ist der Markt. Einige Anbieter versuchen mit sehr niedrigen Tarifen auf sich aufmerksam zum machen und die eigene Call by Call-Vorwahl ins Gedächtnis der Telefonkunden zu brennen.
Da diese sich jedoch schnell ändern können, sollte man als Telefonkunde in regelmäßigen Abständen den aktuellen Preis vor einem Telefonat überprüfen, im Idealfall vor jedem Gespräch.
Viele Anbieter haben mittlerweile auch schon auf die Verunsicherung der Kunden reagiert und bieten Preisansagen vor dem eigentlichen Gespräch an, welche den aktuellen Tarif bestätigt.
Abschließend bleibt uns folgender Tipp: Um wirklich immer mit der aktuell günstigsten Vorwahl telefonieren zu können und alle Informationen zum Anbieter zu erfahren, ist es für den Verbraucher am sichersten, vor jedem Telefonat den Tarifrechner auf Tariftip zu nutzen.