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In Zukunft mehr DSL-Alternativen zur Telekom?



In Zukunft mehr DSL-Alternativen zur Telekom?

Die United Internet AG will in ein eigenes DSL-Netz investieren. Das Unternehmen, das mit den Marken 1&1 und GMX auf dem DSL-Markt aktiv ist, ist zur Zeit nur als Reseller der DSL-Anschlüsse der Deutschen Telekom auf dem Markt aktiv. Es tritt zwar nach außen als Anbieter der Leitungen auf, jedoch ist man physisch auf das Telekom-Angebot angewiesen. Der Startschuss zum Netzausbau soll in den Ballungszentren erfolgen. Die Entwicklung eines eigenen Netzes würde United Internet 30 bis 50 Millionen Euro kosten. Für die Nutzung der Telekom-Infrastruktur sind allein für dieses Jahr rund 150 Millionen Euro veranschlagt.

Ein weiterer Schritt in Richtung Anbietervielfalt müsste jedoch auch vom Regulator ausgehen. Zur Zeit können die Reseller die DSL-Leitungen nur anbieten, wenn auch ein Telefonanschluss der Telekom vorhanden ist. Eine Entkoppelung der Leitungen würde jedoch der fortgeschrittenen technischen Entwicklung Rechnung tragen. In Zeiten günstiger Handytarife sind viele Verbraucher nicht mehr auf den herkömmlichen Telefonanschluss angewiesen. Um jedoch per DSL im Internet surfen zu können ist dieser Zwangsvoraussetzung.

Sollte diese regulatorische Hürde nicht bald genommen sein, könnten die Mobilfunkanbieter der lachende Dritte sein: So stellt der kleinste deutsche Netzbetreiber o2 auf der diesjährigen CeBIT sein neues Produkt Surf@home vor, das per UMTS einen schnellen und preiswerten Internetzugang beispielsweise zu Hause oder im Büro ermöglicht. Mit o2 Surf@home haben Kunden in Verbindung mit o2 Genion eine Alternative zum Festnetzanschluss. o2 Surf@home bietet per UMTS einen Internetzugang mit bis zu sechsfacher ISDN-Geschwindigkeit. Ein Modem beim Kunden stellt die Verbindung zum Internet über UMTS her und ersetzt so die Telefondose.

(Januar 2005)