Sinken die Preise für Mobilfunkgespräche?


Sinken die Preise für Mobilfunkgespräche?

 Seit der Liberalisierung des Telefonmarktes haben viele Billig-Anbieter für mächtig Wirbel auf dem Markt gesorgt und die Preise für Festnetztelefonate immens gedrückt. Im Mobilfunkbereich hielten sich preislich revolutionäre Entwicklungen bisher in Grenzen. Die vier großen Netzbetreiber T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2 traten nur bedingt zueinander in Wettbewerb.

So waren es auch nicht die Mobilfunkanbieter, sondern die Gemischtwarenhändler von Tchibo, die den Bedarf an und das Potential der günstigen und transparenten Handytelefonie erkannten. Ihr Mobilfunkangebot ohne Vertragslaufzeit und Grundgebühr mit einem Rund-um-die-Uhr Tarif von 35 Cent/min in alle Netze fand bei Markteinführung große Beachtung.

Seit Ende Mai dieses Jahres schickt nun E-Plus eine eigene Billig-Marke ins Rennen um neue und vor allem wechselwillige Kunden zu gewinnen. Das Angebot ist durchaus als Kampfansage zu werten und die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Tariftip stellt Ihnen im folgenden Ratgeber die aktuelle Marktsituation vor und wagt einen Ausblick in die Zukunft.

Simyo und SIMply eröffnen den Preiskampf

Ende Mai 2005 startete E-Plus den nach Unternehmensangaben ersten deutschen Mobilfunk-Discounter. Das Prinzip ist das gleiche wie beim bekannten Tchibo-Tarif: Keine Vertragsbindung, keine Grundgebühr bzw. Mindestumsatz und nur ein Tarif rund um die Uhr in alle Netze. Beim Preis pro Gesprächsminute wird Tchibo jedoch deutlich unterboten. 19 Cent kosten den Nutzer 60 Sekunden bei simyo. Auch das Verschicken von SMS kostet nur mit 14 Cent pro Nachricht. Das E-Plus-Angebot ist durchaus als Kampfansage zu werten. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten.

Der Serviceprovider Victorvox reagierte auf das simyo-Angebot mit seiner Discount-Marke SIMply. SIMply senkte die eigenen Tarife für Telefonate in alle deutschen Netze auf 18 Cent pro Minute, SMS kosten nun 13 Cent. Alles ohne Vertrag und ohne Grundgebühr/Mindestumsatz. Bei SIMply kommt noch hinzu, dass es sich nicht um ein Prepaid-Angebot handelt. Es muss also kein Guthaben aufgeladen werden. Die Bezahlung erfolgt per Bankeinzug.

Die Angebote von simyo und SIMply sind erst der Anfang. Nach Einschätzung der Unternehmensgruppe Steria Mummert Consulting sind auf dem Mobilfunkmarkt Preisstürze von bis zu 30 Prozent zu erwarten. Grund hierfür sind die verstärkten Aktivitäten der sogenannten virtuellen Netzbetreiber. Doch bei aller Freude über sinkende Mobilfunkkosten sollte der Kunde bei Discount-Angeboten verstärkt auf versteckte Kosten achten.