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Das Kombi-Produkt der Telekom



Das Kombi-Produkt der Telekom

Der Telekom-Konzern will mit seinem Konvergenzangebot sowohl die Mobilfunk- als auch die Festnetz-Zielgruppe bedienen. Für Mobilfunkkunden soll es ein Homezone-Angebot ähnlich dem von O2 und Vodafone geben. Wer seinen Festnetzanschluss behalten möchte, soll auf ein so genanntes Dual Phone nach dem Vorbild der BT zurück greifen können. Damit kann dann über den normalen Telefonanschluss sowie über das Mobilfunknetz telefoniert werden. Weitere Details will das Unternehmen aber erst auf der IFA bekannt geben.

Am darf also gespannt sein, wie die Lösung aussehen wird. Möglich ist ein Produkt wie Octopus EP, das bereits von T-Systems für Geschäftskunden angeboten wird. Dieses bietet die Möglichkeit, auch unterwegs mit der Festnetznummer erreichbar zu sein. Das Handy wird dabei zur vollwertigen Nebenstelle und so kann man alle Komfortmerkmale der Festnetztelefonie nutzen. Das Kommunikationssystem leitet alle eingehenden Anrufe sowohl an den Büroanschluss als auch auf das Mobiltelefon des Mitarbeiters weiter. So merkt der Anrufer nicht, wo sich der Gesprächspartner gerade befindet. Wird das Telefonat über das Handy angenommen, leuchtet auch das Besetztlampenfeld der Telefonanlage. Ein weiterer Vorteil von Octopus EP ist die Unterstützung von Voice over IP (VoIP). Sie ermöglicht Nutzern so das kostengünstige Telefonieren über Internet per WLAN.

Denkbar ist, dass die Telekom das bereits vorhandene Konzept ihrer Tochter T-Systems nutzt, um auch Privatkunden diese Verbindung von Mobilfunk und klassischen Festnetz anbieten zu können. Demnach würde eine Rufumleitung das Gespräch auf das Handy leiten, sobald sich der Angerufene nicht mehr in der Homezone befindet.

Ein nicht unbedeutender Vorteil für die Telekom wäre, dass sich die Kosten für das Produkt in Grenzen halten würden, da T-Systems als eigenes Geschäftsfeld in den Mutterkonzern Deutsche Telekom integriert ist. Dennoch lässt sich der Preis für das kombinierte Gerät nur vermuten. Als Vergleichsmaßstab kann man vielleicht die Preise für O2 Genion bzw. Vodafone Zuhause heranziehen. Hier sind zwischen 10 und 40 Euro zu zahlen. Wahrscheinlich ist, dass sich der Preis für das Mobilfunk/Festnetzprodukt auch in diesem Bereich bewegen wird. Wobei man hier von einem unteren Limit von 20 Euro ausgehen kann, da bereits ein Standardanschluss der Deutschen Telekom knapp 16 Euro monatlich kostet.

Fazit

Die Konvergenz von Festnetz und Mobilfunk ist eines der wichtigsten Themen der Telekommunikationsbranche. Die Nachfrage nach solchen Angeboten ist jetzt schon groß, wie die positiven Zahlen von O2 und Vodafone in diesem Bereich zeigen. Mit der Einführung des Kombi-Produktes erhofft sich die Deutsche Telekom sicherlich auch, den Konkurrenten das Geschäft mit den Telefonaten in den eigenen vier Wänden aus der Hand nehmen zu können.

Ein Problem ist aber der Mobilfunk, da dieser meist an einen Festnetzanschluss gebunden ist. Als Alternative könnte die Telekom ihre Kunden an die zahlreichen T-Online-Hotspots verweisen. Dafür braucht man jedoch ein WLAN-fähiges Endgerät, wie einen Laptop oder PDA. Eine andere Möglichkeit wäre die Nutzung von UMTS, wie es O2 mit O2@home bereits anbietet. Hierbei nutzen Kunden eine UMTS-SIM-Karte und einen speziellen vom Provider angebotenen UMTS-Router. Die Verbindung mit dem Computer wird drahtlos über WLAN oder per LAN-Kabel hergestellt. Das Problem hierbei ist die Netzabdeckung, denn UMTS ist noch nicht überall verfügbar.

Dennoch gibt ein kombiniertes Festnetz-Mobiltelefon-Produkt nicht nur Geschäftskunden die Möglichkeit, ihre Telefonrechnungen erheblich zu senken. Auch Privatkunden, die bevorzugt Mobiltelefone nutzen, können davon profitieren. Gleichzeitig haben Festnetzanbieter die Chance, der Abwanderung von Kunden entgegenzuwirken.

(Stand: August 2005)